Allen den, die disen brief an sehent oder ho^erent lesen, kúnde ich Johans von Brunberg¹ vogt ze Frowenuelt² vnd vergich offenlich || an disem brief, daz Burkart der Schenke von Wil³ burger ze Frowenuelt an miner stat ze Frowenuelt in der Lo^vben⁴ offenlich ze gericht || sazz, vnd kamen da fúr in fúr offen gerichte brůder Burkart von Lindowe⁵ bichter des closters ze Kalcherron⁶ an stat der erwirdigen || gaistlichen frowen der a^epptischinen vnd des conuentz gemainlich des gotzhus ze Kalcherron ze ainem tail, vnd die erwirdig gaistlich fro^vwe fro Cristina von Husen a^epptischin des closters ze Magnowe⁷ des ordens deconcetêll^a) ze dem andern tail, vnd offente der selbe bru^eder Burkart der bichter mit fúrsprechen vnd sprach, daz er vff geben welti die hůbe, die ze Wengi⁸ gelegen ist, mit acker mit wisan mit holtz mit felt mit wunne mit waide vnd gantzlich mit aller zůgeho^ert fúr ledig aigen der obgen(anten) erwirdigen gaistlichen frowen der a^epptischinen ze Magnowe vnd dem selben gotzhus an der eegen(anten) siner frowen stat, vnd zogt och ainen brief von dien selben frowen, dz er vollen gewalt hett, die selben hůbe vff ze gebenne vnd ze vertgonne. Er zogt och ainen brief⁹ von dem erwirdigen herren abt Bertoltten von Salmenswille¹⁰, vnd veriach der an dem selben brief, daz sin gůter wille were, dz^b) obgen(anten) gaistlichen fro^vwen von Kalcherron verko^vfftin die selben hůbe, won sú sin notdúrftig werin. Vnd do die brief baid gelesen wurden, do bat im der selb brůder Burkart ze erfarn an ainer vrtailt, wie er die selben hůbe vff geben solti, dz es kraft het nu vnd her nach. Do wart ertailt mit gesamnoter vrtailt, sit er ainen brief gezo^egt hett von dien erwirdigen gaistlichen frowen von Kalcherron, dz er vollen gewalt hett, die selben hůbe ze vertgonne vnd vff ze gebenne, vnd och ainen brief gezo^egt het von dem selben abt Bertolt von Salmenswille, dz sin gůter wille were, dz sú die hůbe verko^vfftin, wenn^c) sú sin notdúrfftig werin, wo er denne dz vff geben tett da ze stett vor gericht an den stab mit gelerten worten, dz och dz denne billich kraft het nu vnd hie nach. Vnd do dz ertailt wart, do stůnt der selb brůder Burkart mit verdachtem můt dar fúr gericht an den stab vnd gab da ledeklich vff an siner frowen stat die selben hůbe mit aller zůgeho^ert als vorgescriben ist fúr ledig aigen an der erwirdigen frowen hant fro Cristinun der a^epptischinen des closters ze Magnowe vnd dem selben gotzhus mit gelerten worten, als gericht vnd vrtailt gab, vnd entzech sich och da vor gericht an siner^d) frowen stat aller ansprach aller aigenschaft aller vordrung vnd gantzlich alles des rechten, so sin frowen iemer me gehaben mo^echtin zů der selben hůbe mit gericht gaistlichem oder weltlichem ald sus ane recht, vnd vol fu^ert dz vorgescriben vff geben vnd dz entzihen mit aller ehafti wort vnd werchen, so zů so^elichen sachen ho^erent vnd man tůn sol vnd als mit gesamnotter vrtailt ertailt wart. Vnd des ze vrkúnde han ich von des gerichtz wegen vnd durch baider tail bette wegen min insigel gehenkt an disen brief. Wir Claus von Tetikon¹¹, Berschi Koch vnd Johans Músing der rat ze Frowenuelt vergehen och sunderlich an disem brief, won ellú dú vorgescriben ding vor v´nserm vogt so recht vnd so redelich beschehen sint vnd wir dz wars wizzen, haben wir durch merer sicherhait aller vorgescriben ding durch baider tail bett willen v´nser stat gemain insigel gehenkt an disen brief. Wir fro Anna von Bu´zzlingen a^epptischin des closters ze Kalcherron¹² vnd der conuent gemainlich des selben gotzhus vergehen offenlich an disem brief, dz brůder Burkart vnser bichter ellú dú vorgescriben ding getan hat mit v´nserm gunst vnd gůten willen vnd och von v´nsers haissens wegen. Vnd wellen och der selben hůbe wer sin fúr ledig aigen, als recht ist. Vnd ze merer sicherhait aller vor geschriben ding vnd geding, dz dis alles stett vnd gantz belib, haben wir vnser a^eptischinun vnd vnsers conuentz gemain insigel gehenkt an disen brief. Der geben ist ze ingendem bracot, do man zalte von Cristus gebúrt drúzehenhundert sechzig iar, dar nach in dem achtoden jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5130, S. 296-297.