Wir^a) graf Friderich von Tokkenburch¹ veriehen offentlich mit disem gegenwertigem brief vnd tu^egen kunt || allen den, die in sehent oder ho^erent lesen, das wir vf gegeben vnd gefriet haben dú hof||stat vnd den walt, dem man wilunt nampt in dem Sedel² vnd dem man nv giiht in dem Tobel³ vnd || der in Ganderswiler⁴ parochie gelegen ist, vnd haben das getan luterlich durch got vnd durch vnserr vnd aller vnserr vordern selan heyles willen vnd sunderlich dar vmb, das gotes lob vnd sin er dester bas da gemeret vnd gebreitet werde, vnd haben och das getan mit aller der von Ainwile⁵ vnd von Tobel gunst willen vnd vfgeben, vnd haben den walt vnd dú hofstat also vfgegeben vnd gefriet, als obngescriben ist, den erbern geystlichen lúten brůder Hansen vnd allen sinen husbrůdern brůder Hainrichen aim priester, brůder Welti vnd brůder Hainrichen, die ietz da mit ain ander in dem selben Tobel in gotes lob wonent sint, vnd dar nach allen iran nachkomen armen geystlichen lúten priestern brůdern oder swesteran, ob brůder da hin nút komen wolten oder mo^ehtin. Wir der vorgenant graf Friderich veriehent och mêr vmb alles das zitlich gůt alnmůsen gelt husgeschirr, das das sol ziehen vnd geho^eren der cappelle vnd den heyligen^b), in der êr dú selb cappelle gewihet ist, vnd sunderlich an das lieht, das da brinnet vor dem heyligen fronemlichnamen vnsers herren Jesu Cristi, also wer, das brůder Hans abgiengi von todes wegen oder kainer siner husbrůder oder sú alle, da vor got lang si, so so^ent ir nachkomen priester brůder oder swesteran, die vf der selben hofstat wonhaft sint oder wonhaft werdent vnd da in gotes namen och wesen hant, die selben cappeln vnd ir lieht vnd ir gůt besorgen vnd so^ent das niessen vnd han vnd anleggen mit allen den go^etlichen rehten vnd gewonheyten, so es der vorgenant brůder Hans vnd sin husbrůder die vorgeseiten vormals gehebt vnd besorget hant, die wile die lebtan. Wer aber, das dú cappelle oder dú hofstat von kainer sache wegen o^ede wu^erdi sta^ende oder wu^est wu^erd ligent, da vor got sie, vnd das niemant da wonhaft wer, so sol man der cappelln gůt vnd der ||
hofstat in ains erbern mannes hant ze behalten geben, der dar zv^o nu^etz vnd gůt ist, vnd der sol das besorgen getrúwiglich jar vnd tag vnd etwas fu^erbas, bis das dú hofstat wider besetzet vnd wonhaft wirt vnd besorget mit fromen geystlichen lúten, als vor gescriben stat. Wer aber, das es sich lenger verzu^eg mer danne jars vnd tages frist, so sol das vorbenempt gůt, das der cappeln vnd hofstat fu^erbasser geho^eren an das lieht der kilchen vnserr frowen ze Ganderswile als lang, bis dú cappell vnd hofstat wider vfbraht vnd in irer er gesetzet vnd wonhaft wirt vnd besorget mit fromen geystlichen lúten. Vnd sol die selben geystlich lút noch die cappeln an dem gůt niemant nút fu^eren irren noch sumen in kainer wise an alle geverde. Vnd har v´ber ze ainem waren vnd offeme vrkunde so geben wir der vorgenant graf Friderrich von Tokkenburch dem vorgeschribenn brůder Hansen vnd den vorgenempten sinen husbrůdern vnd allen iran nachkomen brůdern oder swesteran disen brief versigelten vnd getrúwig vervestenot mit vnserm grossem insigel, das dar an gehenket ist fu^er vns vnd fu^er vnser nachkomen, die wir vestiglich zv^o vns har vnder binden in dirr sache. Diser brief ist gegeben vnd dises vfgeben vnd friung geschach ze Liehtenstaig⁶ in vnserr stat, da man zalt von gotes gebu^ert drúzehen hundert vnd sehtzig jar, dar nach in dem nu^enden jar, des nehsten sunnentags nach sant Michahels vnd aller engel tag, ind. VII^a.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5191, S. 361-362.