Ich^a) Albrecht von Bussenang¹ frye der hochgebornen fúrsten der hertzogen von O^ester. miner gne^adigen herren lantrichter in Thurgew tůn kunt vnd vergich offen||lich an disem brief, dz ich vff dem lantgerichte, daz man nemmet ze der Lo^vben², in der grafschaft ze Thurgew offenlich ze gerichte sazz, vnd kamen da in gerichte die || fromen lúte herr Johans von Fro^vwenuelt senger ze Costentz³ an ainem tail vnd Albrecht von Lindenberg schultheis ze Wyl⁴ vnd vro Elzbethe Burkharts des || Nagels seligen eliche tochter sin eliche husfro^vwe an dem andern tail, vnd offente da vor mir der egenante herr Johans der senger mit sinem fúrsprechen, daz er den zehenden ze Niderwille⁵ mit aller siner rechtunge nútzen vnd zůgeho^erunge, der sin ledig aigen were, verko^vffet vnd in recht vnd redlich in eines ewigen ko^vffes wise ze ko^vffenne geben hette dem obgenanten Albr. Lindenberg vnd vro Elzbethen siner elicher husfro^vwen vnd ir erben, ob si nit weren, vmb fúnfzig phunt vnd vmb siben phunt phenninge Costentzer múntze gůter vnd geber, der er gar vnd gentzlich von in gewert were, des er vor mir in gerichte veriach, vnd wo^elte inen den zehenden mit aller zůgeho^erde vertigen vnd vfgeben vnd den ze ir handen bringen, vnd batt im erfarn an ainer vrteil, wie er daz tůn so^elte, daz es nu vnd hernach kraft hette. Do fragte ich vrteil vmbe, do wart erteilet mit gesamnoter vrteil, sider er ain phaff were vnd gotzgaben hette, daz er denne die vertigunge mit sinem vogte billich tůn so^elte vnd daz denne wol kraft hette nu vnd hernach, vnd do daz mit gemainer vrteil erteilet wart, als recht ist, do zo^eigte der egenante herr Johans der senger ainen brief von dem hochwirden fúrsten bischof Hainrichen von Costentz⁶, der wiset vnd seiet, daz er dem obgenanten herr Johans dem senger erlo^vbet vnd sinen willen vnd gunst dazů geben hette, daz er ainen vogte nemen mo^echte, wen er wo^elte vnd wie dicke er wo^elte, v´ber alle sin sachen, die er vor weltlichen richtern oder gerichten ze schaffende hette, vnd do der brief vor mir in gerichte gelesen wart, do nam derselbe herr Johans der senger v´ber die sache ze vogte Cůntzen von Múnchwille⁷ sezzhaft ze Fro^vwenuelt, der im o^vch mit rechter vrteil v´ber die sache ze vogte geben wart, als recht ist vnd vor mir mit gesamnoter vrteil erteilet wart. Vnd do daz beschach, do stůnd der vorgenante herr Johans der senger mit sinem erkornen vogte Cúntzen von Múnchwille dar fúr gerichte an den stab vnd vertigote vnd gab da vor mir in gerichte mit miner hand von des gerichtes wegen vnd mit gelerten worten, als gerichte vnd vrtail gab, den vorgeseiten Albr. von Lindenberg vnd vro Elzbethen siner elicher wirtinnen den vorgeschriben zehenden ze Niderwille mit aller zůgeho^erde ledklich vf mit siner hand vnd mit sines vogtes willen vnd gunst an ir he^and ze ir vnd ir erben vnd aller ir nachkomen wegen, vnd verzech sich o^vch da vor mir der obgenante herr Johans der senger frilich vnd vnbetwungenlich mit des egenanten Cůntzen von Múnchwille sines erkornen vogtes willen vnd gunst des vorgenanten zehenden vnd aller siner rechtunge vnd zůgeho^erde der aigenschaft vnd aller vorderunge vnd ansprach, die er oder sin erben dazů hatten oder noch gewinnen mo^echten dekeinen weg, vnd entzech sich o^vch aller helffe geistlichs vnd weltlichs gerichtes, da mit er oder sin erben die vorgenanten Albr. von Lindenberg vnd sin elich husfro^vwen oder ir erben, ob si nit weren, an dem vogenanten zehenden iemer bekrenken oder besweren mo^echten dekeinen weg oder mit kainer leyge sache, ane alle geuerde. Vnd lopte o^vch da vor mir der obgenemte herr Johans der senger mit dem egenanten sinem erkornen vogte fúr sich vnd alle sin erben, des vorgeschriben zehenden ze Niderwile mit aller siner rechtunge vnd zůgeho^erde wer ze sinne fúr ledig aigen nach des landes recht, wo des die vorgenanten Albr. von Lindenberg, vro Elzbethe sin eliche husfro^vw, ir erben, ob si nit weren, oder ir nachkomen notdúrftig sint vff geistlichen oder vff weltlichen gerichten oder ane gerichte, ob in des durft geschêhe, ane alle widerrede vnd geuerde. Vnd do daz alles also volgieng, do fragte ich vrteil vmb, ob es beschehen were, als recht ist, vnd do wart erteilet mit gemainer vrteil, daz es alles beschehen were, als recht ist vnd daz es billich nu vnd hernach kraft hette. Vnd des alles ze ainem waren vrkúnde han ich, als da vor gerichte erteilet wart, den obgenanten Albr. von Lindenberg vnd vro Elzbethen siner elicher husfro^vwen vnd iren erben mit rechter vrteil, als mir erteilet wart, disen brief besigelten gegeben mit des lantgerichtes ingesigel in Thurgew. Ich der vorgenante Johans von Fro^vwenuelt senger ze Costentz vergihe o^vch ainer gantzen warheit aller der dinge, so vor vnd nach von mir an disem brief verschriben sint, vnd des ze vrkúnde vnd noch merer sicherheit hab ich min aigen insigel fúr mich vnd alle min erben o^vch offenlich gehenket an disen brief. Dazů vergiche o^vch ich der obgenante Cůntz von Múnchwille, daz der vorgenante herr Johans der senger allú dú vorgeschriben dinge vnd verzihunge recht vnd redlich mit miner gunst vnd gůtem willen frilich ane twungenschaft getan hat, vnd des ze ainem offen vrkúnde der warheit han ich in vogtes wise min aigen insigel gehenket an disen brief. Der geben wart ze der Lo^vben vff dem lantag an der nechsten mitwuchen nach sant Hylarijen tag in dem jare, do von gots geburt waren tusent drú hundert vnd sibentzig jaren vnd darnach in dem ersten jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense VIII, Nr. 5259, S. 451-453.