Ich^a) Walther von der Alten Klingen¹ ain friier herre vnd ze disen ziten der hohgebornen miner gna^edigen herschaft || von O^estenrich lantuogt vergih vnd tůn kunt offenlich mit disem brief allen, die in an sehent lesent oder ho^erent || lesen, daz fúr mich kam ze der Alten Klingen vff miner burg hútt dis tags, alz dirr brief geben ist, der wolbeschaiden || Růdolf von Wellenberg² sesshaft ze Vrowenuelt³ in der stat vnd offente da offenlich vor mir vnd sprach, daz er durch sinen nutz vnd notdurft fúr sich vnd fúr alle sin erben verkoft hetti den zehenden ze Stetfurt⁴ mit hofstetten mit sta^edeln vnd mit allen andren rehten nútzzen vnd gewônhaitten vnd mit allem dem, so von gewônhait vnd von rehte zů dem selben zehenden vnd darin geho^eret vnd alz er vnd sin vordem den selben zehenden da hêr gehebt genossen vnd hêr braht hettint, vnd hetti ze koffenn geben ains rehten besta^eten ewigen vngeuarlichen vnd vnwiderrůflichen kofs den fromen vnd erbern lúten Lútolten dem Schenken von Landegg⁵ vnd fro Annen siner elichen frôwen wilent Johans des Kupfersmitz sailigen burgers ze Wil⁶, den man namd Wirri, elichi tochter beden gemainlich vnd vnuerschaidenlich vnd iren erben vmb vier hundert pfunt alles gůter vnd ga^eber Ytaliger haller, dero er aller gar vnd gentzlich von in wa^eri gewert vnd bezalt an den stetten, da er sinen nutz vnd fromen mit geschaffet hetti, der selb zehend sin lehen von mir wa^eri. Vnd nach der vergiht do gab mir do ze stund der vorgenemt Růdolf von Wellenberg mit gůter wissentlicher vorbetrahtung wolbedahteklich den vorgeschriben zehenden mit allen obgeschriben rehten nútzzen vnd gewonhaitten vnd mit aller zůgeho^erd letklich vnd frilich vf an min hand vnd batt mich, in ze lehen lihen dem vorbenemten Lútolt dem Schenken vnd fro Annen siner elichen frôwen. Darumb verhort ich gna^edklich sin bett, won si mich redlich důhte, vnd von der bett vnd och von der sunder ernstlichen bett wegen, so der vorgenant Lútolt der Schenk vnd Anna sin elichi frow an mich gelait hant, so han ich mit gůter vorbetrahtung den vorgeschriben zehenden mit allen vorgeschriben rehten nútzzen vnd gewonhaitten vnd mit aller zůgeho^erd verlihen dem vorbenemten Lútolt dem Schenken vnd fro Annen siner elichen frôwen vnd allen iren kinden, die sú zwai ietz bi enander hant ald in noch in kúnftigen ziten bi enander werdent, es sient knaben oder tochteran, vnd lihe och mit disem brief redlich vnd reht allen gemainlich vnd vnuerschaidenlich ze rehtem lehen vnd ze ainer rehten gemainschaft vnd in gemainschaft wise ân alle geuerd, vnd doch och also, daz die vorbenemt fro Anna die Schenkin vnd alle die tochteran, die si vnd der vorbenemt ir elich man ietz bi enander hant vnd in noch bi enander werdent, von den sunder gnaden, so ich in darúber getan, vnd och von des volkomen friien manrehtz wegen, so ich in darúber geben vnd verlihen han, den vorgeschriben zehenden mit aller zůgeho^erd in lehens wise haben vnd niessen sont vnd mûgent in allem dem rehten vnd in aller der wise, alz ob sú man oder knaben wa^erint, ân geuerd. Vnd ist dis alles beschehen vnd volfu^ert reht vnd redlich mit aller ordnung gehu^egd worten werken geba^erden vnd geta^eten, so darzů gehortent vnd geho^eren mohtent von gewonhait vnd von rehte vnd alz es kraft vnd maht sol vnd mag han ietz vnd hernach. Vnd des alles ze warem offem vrkúnd aller diser vorgeschribner ding han ich Walther von der Alten Klingen da vorg(enemt) min insigel offenlich gehenkt an disen brief. Der geben ist ze der Alten Klingen an dem na^ehsten zinstag vor sant Gallen tag, do man zalt von gottes gebúrt drúzehenhundert jar, ahtzig jar, darnach in dem dritten jar.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 5970, S. 143-144.