Wir^a) Leupolt von gots gnaden herczog ze Osterrich¹ ze Steyr ze Kernden vnd ze Krain graf ze Tyrol etc. tůn kunt mit disem|| brief vmb die stozz vnd misshelung, die gewesen sind zwischen den edelln vnsern lieben oheimen graf Hugen vnd graf Hainrichen || von Werdemberg² gebrudern vnd iren frewnden helffern vnd dyenern an ainem tail vnd den edeln vnsern lieben oheimen Johansen || von Bussnang probst ze sand Gallen³ vnd Fridr., Chůnr. vnd Walthern von Bussnang⁴ gebru^edern vnd iren frewnden helffern vnd dyenern an dem andern vnd Hansen, Eberharten dem eltern, Vlrichen vnd Eberharten dem jungen von Sax⁵ vnd iren frewnden helffern vnd dyenern an dem drittentail, derselben stozz vnd misshelung si genczlich hinder vns vnd vnsern rat gegangen sind, also was wir zwischen in darumb vssprêchen, daz si das gesworn vnd gelobt habent ste^ot ze haben an geue^ard. Vnd also sprechen wir vs nach vnsers rates rat, als hie nach geschriben stat. Des ersten, als der vorgenant probst Johans, Fridr., Chůnr. vnd Walther von Bussnang mainent vnd si dunket, daz si die egenanten graf Hugen vnd graf Hainr. seinen brůder von Werdemberg billich vehen sullen von des totslags wegen, so geschach an irem brůder⁶, dafúr aber die vorgenanten graf Hug vnd graf Hainr. gepru^eder von Werdemberg ir vnschuld getan habent Albrechten von Bussnang⁷, Walthern von der Altenklingen⁸ vnd ettlichen andern iren frewnden nach vnserr vnd vnsers rates erkantnúss, da dunkt vns vnd sprechen auch vmb das stuk, daz si mit dem ayd vnd der vnschuld den vorgenanten . . dem probst, Fridr., Chůnr. vnd Walthern von Bussnang gebru^edern genůg getan haben, den si in vormaln darumb getan habent, vnd daz si si darumb fúrbasser nicht vehen su^ellen, doch also, vmb die, die vormals vsgesetzt sind, do die von Bussnang maynent, die an dem totslag schuldig sind, da sprechen wir nichts vmb vs, da sol yetwederm tail sein recht behalten sein. Item so sprechen wir vs von des todslags wegen, so der vorgenant Eberhart von Sax der ju^enger vnd sein helffer getan habent an ainem knecht, der der vorgenanten von Werdemberg aygen vnd amptman was, daz do die vorgenanten von Werdemberg noch ir frewnd vnd helffer die yetzgenanten von Sax iung vnd alt vnd ir frewnd vnd helffer nicht vehen sullen von des todslags wegen, wan derselb knecht auch daby was, do ir frewnd der von Bussnang erslagen ward. Auch sprechen wir vs, als der vorgenant Johans von Bussnang probst ze sand Gallen in dem gepirg hútte vf ettlich, die im seinen brůder erslagen hatten, do aber die gepurn daselbs vnd Christof von Altstetten⁹ v^eber in lu^effen vnd im sein hengst namen, dieselben hengst auch in desselben Christoffen gewalt komen sind vnd auch noch innhat, da dunkt vns, daz er dem vorgenanten probst sein hengst widergeb. We^ar aber, daz er der hengst nicht hett vnd verkowffet vnd vertriben we^arn vnd aber der vorgenant probst die hengst ze hoch sche^atzen wolt, so sullen wir ainen oder zwen erber man darzů geben, die sich darumb erfaren, wes die hengst wert we^arn, vnd was die sprechent, das der vorgenant Christof dafúr geben su^elle vnd vf welchen tag, das sol er tůn vnd vsrichten vnd sol auch den obgenanten probst daran benu^egen vnd vmb die sach fúrbasser nichts mer mit im ze schaffen haben. Auch sprechen wir vs, als Vlrich von Sax der jung vnd sein knecht vf ettlich der von Werdemberg lu^et, der vind er ist, von seins frewndes wegen des von Bussnang, der erslagen ward, hůtten, do aber der vorgenant von Werdemberg lu^et v^eber in gelowffen sind vnd in geuangen gewundet vnd v´bel gehandelt habent, da dunkt vns, welchen er vnder den zůsprechen well, daz er das getůn mu^eg, vnd welchen er also zůsprechen wil, da haben wir geschaffet vnd schaffen auch mit vnsern getrewn Wilhalm von End¹⁰ vnd Egloffen von Roschach¹¹, welch er schuldigt, daz si denselben vnd dem obgenanten Vlrichen tag machen gen Grabs¹² vnd daz si auch baid darzů riten, vnd welcher da vor in sweret vnd sich dauon mit seinem ayd minet, daz er im an sinem lib nichts getan hab, den sol er noch die sinen fúrbasser nicht vehen von der sach wegen, welch aber, so er schuldigt, mit irem ayd des nicht vsgan mo^echten oder enwolten, den mag er wol vint sin. We^ar aber, daz dhainer, den er schuldigt, denn ze mal krank oder inner landes nicht we^ar, so die ta^eg geben we^arn, dem sol sein recht behalten sein, vncz daz er sich verantwurten mag. Wir sprechen auch, als V^olrich von Sax der jung vnd Ramswag amen knecht, der graf Albr.¹³ sol sin, gewundet hand, darumb sullen die vorgenanten graf Hug vnd graf Hainr. vnd die iren ir frewnd sein vnd si fúrbasser nicht vehen darumb in dhain weg. Auch sprechen wir, wolten die vorgenanten von Bussnang vnd von Sax oder ander ir frewnd vnd hellfer dhainen angrif tůn an den ainem oder mer, die vsgesetzt sind, in der vorgenanten von Werdemberg ste^atten oder do^erffern, widerfúr in dawider von den vorgenanten von Werdemberg oder den iren kain widerdriess, damit solten dieselben von Werdemberg noch die iren disen spruch nicht gesprochen haben. Item so sprechen wir auch vs, we^ar daz die vorgenanten von Werdemberg der dheinen, so die vorgenanten von Bussnang in schuld hand von des todslags wegen, mit in fůrten, ir wer ainer oder mer, vnd die von Bussnang ir frewnd oder helffer an die ke^amen vnd darczů ta^etten, daz den vorgenanten von Werdemberg ain widerdriess gesche^ach, damit su^ellen die obgenanten von Bussnang ir frewnd noch ir helffer disen spruch nicht zerbrochen haben, an geuerde. Mit vrkund dicz briefs, der zwen glich sind. Geben ze Brugg in Ergow¹⁴ an sand Elspeten tag, anno domini millesimo trecentesimo octuagesimo quarto.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6044, S. 214-215.