Wir Wentzelaw von gotz gnaden Ro^emischer kúnig zů allen ziten merer des richs vnd kúnig ze Beheim etc. enbieten den burgermaistern ra^eten vnd burgern gemainlich der stette Costentz, Augspurg, Nu^erenberg, Vlme, Esslingen¹, Ru^etlingen², Rotwile³, Wile⁴, V´berlingen⁵, Memingen⁶, Bibrach⁷, Rauenspurg⁸, Lyndow⁹, sant Gallen, Pfullendorf¹⁰, Kempten¹¹, Koufburren¹², Lútkirch¹³, Ysni¹⁴, Wangen¹⁵, No^erdlingen¹⁶, Rotenburg vf der Tuber¹⁷, Halle¹⁸, Hailprunnen¹⁹, Gemúnd²⁰, Dinkel(spuhel)²¹, Windsh(eim)²², Wissenburg²³, Wimpfen²⁴, Winsperg²⁵, Giengen²⁶, Alen²⁷, Bophingen²⁸, Bůchorn²⁹, Buchow³⁰ vnd darzů aller mengliche, wo die gesessen sien vnd darzů in welherlai wesen wurden oder eren die sien, den diser brief gezaigt wirt vnd damit ermant werden, vnserr vnd des richs lieben vnd getruwen vnserr gnad vnd alles gůt. Wan Mangolt von Brandis³¹ ain begeben múnch des closters zů der Richenowe³² sant Benedicten ordens in Costentzer bistum gelegen wider vnsern hailigosten vatter in got bast Vrban den sechsten von Rome, der ain rechter vnd varer^a) bast ist vnd dem wir das hailig Ro^emisch rich alle kurfúrsten gaistlich vnd weltlich vnd alle ander cistenliche fu^ersten grafen herren stett ritter knehte vnd alle andere vnderta^vne getruwen des richs mit sampt vns fúr ainen rechten babst erkennen haben vnd halden wider bepstlich gebote benne vnd briefe vnd ouch wider vns vnd das rich dem erwirdigen Niclas bischof ze Costentz³³ vnserm fúrsten ra^vte vnd lieben anda^ehtigen, der selb vnserr heilig vatter pabst Vrban von Rome das bistum ze Costentz von im selber vns vnd dem riche ze eren verlihen vnd gegeben hat vnd dem wir och als ain Ro^emischer kunig von des richs wegen die fúrstlicheit vnd wertlichkeit des selben bistum ze Costentz verlihen haben, an ettliche des selben bistums ze Costentz stetten vesten schlossen do^erffern renten nútzen gu^etern pfantschaften geistlich vnd weltlich rechten vnd zůgeho^erungen freuelichen angriffen geraubt vnd sich der vnderwunnden hat vnd noch teglichen angriffet raubet vnd sich der mit vnrecht vnderwindet, dem egenanten bischof Niclas von Costentz vnd dem bistum daselbs zů verderplichem schaden. Vnd wann von suliche des egenanten Mangoltz von Brandis freuel vnd offenwarer misstat grosser vnd mengerlai irsal beswa^erung vnd mynnerung in cristenlichem geloben in Dútschen landen, nemlich die in das bistum ze Costentz geho^erent, so gro^esslichen vfferstanden ist, das wir des von richs wegen als cristenlicher Ro^emischer kunig nit lenger liden wellen noch mugen, dauon mit wolbedachtem můte ra^vte vnser vnd des richs fúrsten grafen herren vnd lieben getruwen von rechter wissent vnd Ro^emischer kúnglicher maht volkomenhait geben wir iuch allen vnd iuwer ieglichem besunder volle gantz maht vnd gewalt, den egenanten von Brandis vnd alle sin zůleger helffer vnd diener, es sien herren grafen epte korherren ritter knechte stette lantlut gebauren oder wer si weren phaffen oder leyen nieman vssgenomen, die dem selben Mangolten von Brandis sulichs frawels raubes vnd vnrechtes zůgelegt hetten vnd im daran bigestendig vnd beholffen gewesen sein vnd die im och noch daran beisten zůlegen ra^vten oder helffen, das ir die alle vnd ir ieglichen, si sien gaistlich oder weltlich oder wer die sien, vnd sunderlich die stette vnd schloss Merspurg³⁴, Keisserstůl³⁵, Klingnow³⁶ vnd Núwenkirchen³⁷ vnd och darzů so^elich stette schloss vnd vesten des bistum ze Costentz, si sien ledig oder in pfand wise versetzt, vnd och alle ander des selben bistum vndersa^essen, si sien phaffen oder layen, die dem egenanten bischof Niclas irren^b) rechten bischoffen vnd herren noch nit gehúldet vnd gehorsam geta^vn haben, als si billich solten, an iren liben vnd gůten vnd an allem dem, das si haben, gaistlich oder weltlich angriffen vfhalten bekúmbern beschedigen vnd ledigen sollet vnd mo^eget von vnsern vnd des richs wegen so lang, bis das si von so^elichem freuel vnd vnrechte gentzlichen lassen. Vnd waz ouch ir alle oder einer ieglicher dem vorgenanten Mangolten von Brandis allen sinen helffern dienern vnd zůlegern vnd ouch den, die dem vorgenanten bischof Niclasen von Costentz vngehorsam vnd widersa^essig sien, es sien phaffen leyen oder wer si sien nieman vssgenomen, an liben oder an gůt tůt mit angriffungen schedigungen oder súst in dehainerlai weiß, daran tůt ir alle vnd iuwer ieglicher rechte. Vnd wir declariren vnd setzen von Ro^emischer kunglicher maht volkomenheit in kraft ditz briefs, das ir alle vnd iuwer ieglicher daran nit freuein noch misstůn oder verfallen sollen oder mo^eget gen vns das helig Ro^emisch riche noch wider dehainen fúrsten grafen fryen dienstman stat gebiette oder land noch wider dehain vnserr vnd des richs oder ander hofgerichte landgericht lantfrid statgericht lantrecht statrecht burgfrid burgrecht buntnusz eynunge oder súst deheinerlai richter gerichte oder rechte in dehein weis vnd ewer alle vnd ewer ieglichen besunder sol vnd mag och nieman darumbe an dehainen stetten oder enden laden beta^edingen anriffen bekúmbern schedigen oder ledigen enweclichen in dehain wise. Vnd sunderlich daruf, das nemlich vnsern vnd des richs ernste vnd gewalt in den sachen eigenliche merken mug, so haben wir mit wolbedachtem můt gůtem vor ra^vte vnd rechter wissen zů sulichen sachen och vnsern vnd des richs houptman gegeben vnd gesetzt den edlen Wilhalme Frawenberger³⁸ vnsern lantuogt in Obern vnd Nydern Swaben vnd lieben getruwen, dem och wir vnser vnd des richs banyr darzů gesant gegeben vnd enpfolhen haben vnd mit voller maht vnd gewalt von vnsern vnd des richs wegen zů tůn vnd zů enden mit euch vnd ir mit im oder wem wir oder er das fúrbas enpfelhen werden gelicher weis, als wir selber gegenwirtig da weren. Vnd darumbe lieben vnd getrúwen ermanen wir iuch alle vnd iuwer ieglichen besunder sulicher eyde vnd truwe, die ir vns vnd dem rich pflichtig seit, vnd gebieten och iuch vnd einem ieglichen besunder ernstlichen vnd vestenclichen bi vnsern vnd des richs hulden, das ir mit dem egenanten vnserm lantuogt vnd hauptman oder wir oder er das fúrbas enpfelhen werden oder ir selber zů sulichen obgenanten sachen so trúwelichen vnd ernstlichen tůn sollet vnd wollet mit gantzer maht, das menglichen ewer trúwe lieb vnd gehorsam, die ir zů vns vnd dem rich habet, merklichen erkennen sehen vnd erfinden mo^egen, vnd och das euch zů sinne sei, roub vnrecht vnd so^elichen grossen iersal zů sto^eren abezutun vnd zu keren, wann das wir daran, als vorgeschriben stat, tut vnd endet, des wellen wir iuch von des Ro^emischen richs wegen gentzlichen gesten vnd danken. Mit vrkund ditz briefs versigelt mit vnserr kunglicher maiestat insigel. Geben zů Prage nach Cristz gebúrt drivzehenhundert jar vnd darnach in dem fúnf vnd achtzigosten jaren, des dornstags vor sant Bartholomeus tag, vnserr reich des Behemischen in dem dry vnd zwentzigosten vnd des Ro^emischen in dem sechsten jaren.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6105, S. 294-296.