Wir^a) graf Donat vnd graf Diethelm vonTokkenburg¹ gebrůder herren ze Brettengo^e2 vnd ze Thafaus³ tůnd kund || vnd veriehent offenlich fúr vns vnd vnser erbun mit vrkúnd diss briefs allen den, die in an sehent lesent oder ho^errent || lesen, als wir geordnet vnd gemacht hant ze Vtzenah⁴ in vnser statt in sant Michêls kilchen⁵ zwo ewig besta^et messen || durch vnser vordren vnd vnser selan hailes willen ain frůmess vff dem altâr vor dem grab vnd ain spat mess vff vnser frown altar, die messen sú baid ta^eglich haben sond, als in Costenzer bystům sitt vnd gewonlich ist, daz wir da an die selben zwo messen fúr vns vnd vnser erbun, die wir vesteklich her zů bindent, ainer rehten redlichen ewîgen vnd vnwiderru^eflicher gab luterlich ledklich vnd alleklich geben habint vnd gebent och wissentlich mit disem brief vnsern kilchensatz ze Russicon⁶, den wir an die selben altâr baid vnd messen koft habint, mit widmen mit zehenden mit grossen vnd klainen zehenden mit allen rehten nútzen gewonhaiten vnd zůgeho^erden, so von reht vnd gewonhait dar zů vnd in den selben kilchensatz geho^ert vnd geho^eren sol, also daz ain fru^emesser des vorgenanden altârs die selben kilchen ze Russicon tragen sol alle die wile vnd es von ainem babst nit besta^et ist, vnd die kilch in des frůmessers hand stan sol, vnd waz der nútzen der widmen der zehenden vnd des selben kilchensazzes ist, daz sol der frůhmesser halbes nemen, vnd der pfrůnder des vorgenanten altars sol den andern tail nemen, also daz yetwedri pfrůnd geliehen tail sol nemen der nútzen des vorgenanden kilchensazzes, vnd sond och der selb fru^emesser vnd pfrůnder ze allen fronmessen in der selben sant Michels kilchen mit ir v´berrúkken ze kor stan vnd ainem lúpriester ze Vtzenah in der selbn kilchen gewa^ertig sin ze kor ze ga^end mit singen vnd lesen, als sitt vnd gewonlich ist. Si sond baid die ja^erlichen tag began vnsers vatter graf Fridrichs⁷ sa^elgen von Tokkenburg, vnser můter fro Kungunden von Vatz⁸, graf Go^erien, graf Kraftz vnd graf Fridrichs⁹ vnser brůder vff die tag, als die ia^erlich tag vallent, vnd vnser baider ja^erlich tag, als si vallent werdent, an dem abend mit ainer vigili vnd mornend mit gesungen messen, vnd wenn die ja^erlich tag koment, so sond sú vff dem grab, die wil man mess vnd vigili hat, vier kerzen han vnd sond och ir altar besorgen v´ber iar mit kerzen mit oflaten vnd mit opfer win. Wir vnd vnser erbun sond och die vorgenanden pfrůnden lihen vnd nieman anders, vnd wenn och die selben pfrůnder ab gand von todes wegen, was vns oder vnsern erbun denn gevallen solt oder mo^eht von dem, der denn abganen ist von todes wegen, daz sol gantzlich an die vorgenanden zwen altar gan, vnd wenn der pfrůnden ain oder beid ledig werdent, so so^ellint wir oder vnser erben die lihen ainem priester inwendig vier manoden, der die pfrůnd selber besing vnd mess hab. Ta^etint wir oder vnser erben des nit, so mag ain byschof von Costentz die pfrůnden dannenhin lihen in aller wise vnd rehten, als vorgescriben ist, vnd daz lihen an dz bystům ze Costentz ganzlich geuallen sin, vnd sond wir vnd vnser erbun mit dem lihen der vorgenanden pfrůnden dannenhin nit me ze schaffend han, vnd welher fru^emesser ist zů dem vorgenanden altar, der sol daz lúpriester ampt vnd die pfrůnd in der kilchen ze Russicon lihen, als es bis her komen ist, es sond och die vorgenanden pfrůnden ainem lúpriester vnschadlich sin an dem lúpriester ampt vnd pfarr ze Vtzenah, vnd sint a^ellú vorgescribnú ding vnd geding beschehen vnd vollefu^ert mit aller ehafti hantvesti gewarsami worten werchen ra^eten vnd geta^eten, so dar zů gůt nútzz vnd notdurftig warent vnd dar zů gehort vnd geho^eren solt von reht vnd gewonhait. Hie bi ist gewesen her V^olrich Muthart vnser capplan, V^olrich von Griffense¹⁰, Hainrich von Luterberg¹¹, Hainrich von sant Iohan¹² vnd Hartwig von Mayenuelt¹³ vnser diener vnd ander erber lút. Vnd des ze vrkúnd vnd ze merer sicherhait aller vorgescribner ding vnd geding vnd och ze besta^ettung dirr sach hant wir graf Donat vnd graf Diethelm da vorgenant vnsrú insigel offenlich gehenket an disen brief. Der geben ze Griffense in vnser vesti an sant Johans abend ze sunwendi in dem iar, do man zalt von Cristus gebúrt drúzehenhundert iar, ahtzig iar vnd dar nach in dem fúnften jare.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense X, Nr. 6084, S. 267-268.