Allen^a den, die disen brief ansehent lesent oder horrent lesen, tund wir Adelhait vnd Vrsull wilent des alten Wilhelm Kellers von||
Nidrenwil¹ elichen tohtran kund vnd ze wissenn, als vns der hohwirdig abt Cun von gotz gnaden vnd der convent gemainlich des||
gotzhus ze sant Gallen², das an alles mittel dem stul ze Rom zugehort, vnser gnadigen herren die gutlichi vnd gnad hand getan mit irem offnen||
versigelten brief, das wir das erblehen, das wir habint in dem hof ze Nidrenwille, den vnser vatter salig an vns braht hat vnd die gehouren gen Waltkilch³ in den kelnhof, mit sturan zinsan diensten vnd andern rehtungan nu furbass hin haben niessen besetzzen vnd entsetzzen sollent vnd mugent vnd in dauon nut geben noch tun sont, alle die wil wir baid oder aintwedry vnder vns in lib vnd in leben ist, weder zins stur noch andru rehtung, vnd vmb das, das vns die obgenanten vnser gnadigen herren so vil gnad getan hand, das wir angesehen habint, so hand wir mit wolbedahtem mut vnd gesundes libs mit willen gunst vnd hilf fur vns vnd vnser erben vnsers lieben frundz vnd rehten vogtz Johansen Kellers von Nidrenwille des schlossers burger Zurich die aignen guter, die wir in dem vorgenanten hof ze Nidrenwil habint vnd die vnser vatter salig an vns braht hat vnd nit gen Waltkilch in den kelnhof gehorrent weder mit zinsen sturan noch andren rehtungan mit den gutern, die erblehen sint, gantzlich verzigen vnd verzihen vnd entwerrent vns der och mit disem offnen brief fur vns vnd alle vnser erben also vnd mit der beschaidenhait, wenn wir baid von todes wegen abgangen vnd von dirre welt geschaiden sint, das denne der selb hof Nidrenwil mit den gutern, die vnser erblehen gewesen, vnd och die aignen guter, die vnser gewesen sint in dem selben hof, an alles widersprechen vnser erben vnd manglichs dem obgenanten vnserm gnadigen herren abt Cunen oder sinen nahkomen gantzlich geuallen vnd dem gotzhus an alle geuard werden haben vnd niessen sollent, doch in disem verzihen vssgenomen des Klokkers gut, dz wir vnd vnser bruder salig gekofft hand, das wir da mit tun sont vnd mugent, was vns darvmb ze willen stat, vnd vnser erben dz och nach vnserm tod erben sont vnd mugent, ob es dennoht von vns vnuerendert wari, an der selben vnser herren ir nachkomen sumen vnd jerrung. Vrkund der warhait habent wir obgenanten Adelhait vnd Vrsulla tohtran des alten Kellers Wilhelms von Nidrenwille erbetten den vesten junkher Hansen von Ainwilla⁴, dz er ze ainer zugnust vnd merer sicherhait aller vorgenanter ding sin aigen insigel im vnd sinen erben vnschadlich fur vns vnd alle vnser erben offenlich gehenkt hat an disen brief, won wir nit aigner insigel habint, darvnder och wir vns baid verbindent mit disem brief fur vns vnd vnser erben, war vnd stat ze haltenn vnd dabi ze belibenn, als hie vor(geschrib^en stat. Darnach vergih ich Johans Keller von Nidrenwil der schlosser burger ze Zurich mit disem offenn brief, was die obgenanten min lieben muman Adelhait vnd Vrsull Kellerinen, der vogt ich bin in der sach, als vor(geschrib^en stat, gen dem vorgenanten gotzhus getan hand von des hofs wegen ze Nidrenwil, es sy vmb erblehen ald vmb aigen, dz och das mit minem guten willen gunst vnd verhengde beschehen ist, vnd verzih mich och mit disem brief fur mich vnd min erben aller der reht vordrung vnd ansprach, die ich zu den gutern vnd dem selben vorgenanten hof gehaben mohtin in dehain weg bi leben vnd nach tod der egenanten miner mumen. Vnd won ich nit aigens insigels han, so han ich erbetten den beschaiden Johansen Offner schlosser vnd burger ze sant Gallen, dz er fur mich vnd min erben im vnd sinen erben vnschadlich ze zugnust dirre vorgenanter vergiht vnd sach sin aigen insigel offenlich gehenkt hat an disen brief, darvnder ich mich vnd min erben verbind, war vnd stat ze halten alles, so dauorgenant stat. Hie bi gewesen sint Cunrat Musler hofamman vnd burger ze sant Gallen⁵, Rudi Muller von Flawille⁶ burger da selbung vnd Gerwig Bopphart. Geben ze sant Gallen am ffritag in der osterwuchen nach Cristi geburt vierzehenhundert jar, darnach in dem ainlofften jare.