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Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411)  8058
Signature: 8058
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20. Oktober 1411
Ein Schiedsgericht entscheidet im Streit um Fischfächer in Hurden zwischen dem Kloster Einsiedeln und dessen Fischern einesteils und den Äbten von Rüti und Fischingen, dem Kloster Beerenberg, dem Johanniterhaus Wädenswil, Jacob Glenter von Zürich und Hermann Kolomotz von Rapperswil andererseits.  

Or.(A1)
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StadtA Rapperswil, A.18a.V.1.

4 Siegel, 1. fehlt; 2. Dm. 2,3 cm, besch., ...EINRICI.DCI.WEKER; 3. besch., Abb.928; 4.Abb.929.Material: Pergament
Dimensions: 51/38 cm.
  • notes extra sigillum
    • Rückvermerk (15.Jh.): Ein spruch vmb die vischizen in den Hurden.
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Wira nachbenempten Johans Honburger schultheiss ze Rapreschwil1 gemein man in der nachgeschriben sach, Heini Weker burger Zurich, Hans Lutolt von der Einsidellen2, Hans Grunower burger l ze||
Rapreschwil vnd Niclaus Cristan stattschriber3 daselbs schidlut in der selben sach tund kund allermanglich vnd veriechen offenlich mit disem brief von der stoss wegen, die da l warent||
zwuschen den êrwirdigen herren vnserm herren dem abbt des gotzhus ze den Einsidellen4 vnd sinen vischern vnd etlichen den sinen an einem teil vnd vnsern herren den apten l der gotzhuser ze Ruti5||
vnd ze Vischinen6, den herren in dem Bêrenberg7, den herren ze Wadischwil8, Jacoben Glenter burgermeister Zurich9 vnd Hermann Kolomotzen burger ze Rapreschwil an dem andern teil, von der vacher vnd vischentzen wegen in den Hurden10, der selben stoss vnd sachen sy ze beiden teilen vff vns kamenn, also daz wir beider teil red wider red vnd kuntschafft verhoren vnd vff die guter varen vnd die gesehen soltind, ob vns daz notdurfftig duhti, vnd wenn daz beschahe, wie wir denn die stoss vnd sachen entschiedint vnd wes wir vns darumb erkantind bi guten truwen, dabi solt es beliben ze beiden teilen vngeuarlich, als sy och daz verhiessent vnd darumb versprachent. Des ersten versprach dafur der vorgenant vnser herr der abbt von den Einsidellen fur sich vnd die sinen an sinem teil, darnach versprachent dafur vnser herr der abbt von Ruti, Jacob Glenter burgermeister Zurich vnd Herman Kolomotz fur sich vnd fur die andern, die zu ir teil behafft sind, vnd als wir darnach mit beiden teilen furen vff die guter, do klegt sich des ersten vnser herr von den Einsidellen, wie daz der egenant Herman Kolomotz die vacher vnd die vischentzen, so er ze lehen hette von den vorgenanten apten vnd herren, vngewonlich bewurbe mit kreben vnd mit setzen, won er daz kreb ze huffen leiti vnd wurinen da mit macheti, darzu satzte er in fronvach ein widerberen wider des wassers flusse, daz aber vormals vnd von alter her nieme beschehen ware. Ôch hette er vnserm herren von den Einsidellen sin vischer beschalket vnd hette inen ir netz vnd beren frauellich dannen getan, da sy gesetzet hettind. Es gehortind och etwaz zug zu den vachern, darinn der vorgenant vnser herr von den Einsidellen getruwte rechtung ze haben, die selben zug nuntzit aber Herman Kolomotz vnd bewurbe die zu siner lehenherren vachern, damit vnserm herren von den Einsidellen vnd sinem gotzhus vngutlich beschahe. Dis aber alles widerredt verantwurt vnd versprochen ward von Herman Kolomotzen vnd sinen lehenherren. Des ersten von des krebens wegen da hette er nit anders krebet, denn als sin vordern vormals och getan hettind vnd als an in komen war vnd als die von Hurden nebend im vor vnd nach getan hettind vnd noch tatind. Da getruwte er och, daz er daz billich tun solte. Darnach von des widerberen wegen, den er ob sich wider daz wasser gesetzet hette, da lognet er nit, er hette daz nuwlich angehebt vnd war vormals nit beschehen. Er getruwte aber, er solt vnd moht in siner lehenherren gut, daz sin lehen ware, setzen ob sich vnd nid sich, wie er gedacht, daz siner herren vnd sin nutz ware, won daz ander lut nebend im ôch tatind. Denn darnach von der zug wegen, die warind mit zilen vssbescheiden ob den vachern hin ob stokvach ob fronvach vnd ob stritvach vntz an Gamlistein11, als sy zu siner herren vachern gehortind, darzu vnder fronvach gehortind die zug ôch zu fronvach vntz an den schwemstein vnd hette nieman anders kein rechtung darinn vnd war daz also an in komen vnd bracht von sinen vordern vnd getruwte, daz sich daz mit kuntschafft erfunde. Er lognet ôch nit, vnsers herren von den Einsidellen vischer hettind beren vnd netzen gesetzet vssrenthalb vnsers herren von den Einsidellen vachern, da daz wasser vnd die geng offen sin soltind, vnd hettind im damit fronvach, daz sin lehen ware, versetzet, daz es kein offenn zugang hette, vnd do er daz funde, daz im in siner herren vnd in daz sin also wider recht gesetzet ware, do tate er daz dannen vnd redte zornlich mit den vischern, warumb sy daz tatind, vnd duhti in, sy hettind damit me an im gefrauelt denn er an inen. Darnach klegten der selb Herman Kolomotz vnd die obgenanten sin lehenherren, wie daz vnser herr von den Einsidellen vnd die sinen inen bi nacht vnd bi nebel frauellich in daz ir gevaren warind vnd inen da ir schlossschwiren abgehowen hettind vnd hettind inen darzu ir beren vnd ir visch genomen vnd enweg gefurt mit gewalt an recht, darzu hettind sy des vorgenanten Herman Kolomotzen schwester geschlagen vnd vbel gehandlet, vnd hettind villicht im selber gern vbel getan, ob sy in da hettint funden. Getruwtind sy, daz inen vnser herr von den Einsidellen vnd die sinen, die daz getan hettind, die schmach vnd den schaden ablegen vnd widerkeren soltind. Daz wir da nach beider teil red vnd widerred nach dem, als wir der guter gelegenheit gesachent vnd nach geschworner kuntschafft, die wir dar nach verhortent, vns einhellenklich erkennet vssgesprochen vnd die sachen entscheiden habent, als hienach geschriben stât. Des ersten daz Herman Kolomotz vnd sin nachkomenn den widerberen in fronvach sollent ablassen vnd furbaz nit setzen, darnach daz er vnd sin nachkomenn sollent vnd mugend bescheidenlich kreben hinnenhin als vntz her vngeuarlich, doch also, ob es ze schulden kame, daz die von Hurden vnd ander, die krebent, darzu kamind mit recht oder susst, daz sy daz kreb verfurtind an die tiefi oder vff daz land, da es nieman schaden bracht, oder daz sy aber gantzlich vnd manglich von allem kreben liessind, wedras da beschach, daz soltind denn der egenant Herman Kolomotz vnd sin nachkomenn ôch tun vnd halten vngeuarlich, ze glicher wise mugend och vnsers herren von den Einsidellen vischer kreben vff dem sinen. Darnach von der zug wegen vnder fronvach vntz an denb schwemstein vnd ob den drien vachern stokvach fronvach vnd stritvach, als die selben zug vssgezilet sind, won da die eltest vnd best kuntschafft geseit hat, daz die selben zug zu den obgenanten vachern von alter her genuntzet vnd beworben sygind, vnd aber kein kuntschafft geseit hât, daz vnser herr von den Einsidellen oder sin gotzhus dehein rechtung darinn habe, da sprechen wir, daz Herman Kolomotz vnd sin nachkomenn die selben zug sollent vnd mugent nuntzen hinnenhin als vntz her vngeuarlich. Darnach von der frafli vnd des vnrechten wegen, so ietwedra teil von dem andern klegt hât, vmb daz dauon nihtz ergers vffstande, so haben wir gesprochen, daz sy daz beidenthalb gen enander sond verkiesen vnd darumb sollent verricht vnd gut frund sin, doch also, ob Herman Kolomotz vnsers herren von den Einsidellen vischern vt zerbrochen oder genomen hat, daz sol er inen gelten vnd widerkeren. Waz och vnser herre von den Einsidellen oder die sinen dem Kolomotzen zerbrochen oder genomen hand, waz daz ist, daz sond sy im ôch gelten vnd widerkeren, als bescheidenlich ist. Tate aber dewedra teil darinn vnbescheiden vordrung vnd welte sich nit bescheidenlich lassen wisen, so solte es an mir dem obgenanten gemeinen stan, vnd wie ich daz entschiede, dabi solt es beliben. War och, daz ieman in der vorgeschriben sach gefrafelt oder vbervaren hett, daz vnser herrschafft von Osterrich oder die statt ze Rapreschwil angieng oder inen zugehorte, daz ist gantzlich in diser richtung hindan vnd vssgesetzt vnd nicht begriffen. Vnd war, daz an dewedrem teil disy richtung gebrochen vnd nit gehalten wurde vnd sich daz erfunde an deheinen stuken, so solte der selb bruchig teil veruallen sin zehen march silbers vnser herrschafft von Osterrich oder ir statthalter ze Rapreschwil vnd solt noch denn der richtung genug tun vnd dabi beliben an alle geuerde. Vnd des alles ze warem vrkund haben wir obgenanter Johans Honburger gemeiner man vnd Heini Wêker, Hans Grunower vnd Niclaus Cristan schidlut in diser sach vnser ieklicher sin eigen insigel von diser richtung wegen vns vnd vnsern erben vnschadlich offenlich gehenkt an disen brief, vnd won ich der vorgenant Hans Lutolt nit eigens insigels han, so han ich mich her inn verbunden vnder des vorgenanten Heini Wêkers mines schidgesellen insigel mit vrkund dis briefs. Der geben ist an dem nachsten zinstag nach sant Gallen tag nach Crists geburt vierzehen hundert jar, darnach in dem einlifften jare.
Editions
  • Druck: RQ St. Gallen, 2.Teil, 2.Reihe, 1.Halbbd., 49.

Comment

A1 u. A2 geschrieben vom Stadtschreiber Nikolaus Cristan wie Nr.7552 (u.a., vgl. dort). Or.(A2), StiftsA Einsiedeln, B.VD 3. - Pergament50/42 cm. - 4 Siegel, 1., 2. u. 3. fehlen; 4. stark besch., wie A1. - Rückvermerk (15.Jh.): Ein spruch vmb die facher vnd vischentzen ze Hurden im Winckel. Abschr.(B1), 1441, StaatsA Zürich, BI278 (Diplomatar Rüti), S.388. - Abschr.(B2), 15.Jh., StadtA Rapperswil, A.18a.II.1. - Papier. - Rückvermerk: Ein spruch vmb die vischentzen in den Hurden; recto unten: Diser brieff lit besigelt hinder herrn von Ruti.


Notes
a Initiale W 9,5/3,3 cm A1, 9/2,5 cm A2.
b den korr. aus dem A1.
1 Johann Honburger, 1409-1439 Schultheiss v. Rapperswil SG.
2 Einsiedeln, Gem. u. Bez. SZ.
3 Nikolaus Cristan, 1411 - † vor 1431 Stadtschreiber v. Rapperswil.
4 Benediktinerkloster Einsiedeln.
5 Prämonstratenserkloster Rüti, Bez. Hinwil ZH.
6 Benediktinerkloster Fischingen, Bez. Münchwilen TG.
7 Augustinerchorherrenstift Beerenberg, Stadt u. Bez. Winterthur ZH.
8 Johanniterhaus Wädenswil, Bez. Horgen ZH.
9 Jakob Glenter, 1411-1429 Bürgermeister.
10 Hurden, Gem. Freienbach, Bez. Höfe SZ.
11 Name abg.
 
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