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Charter: Archivy českých klášterů zrušených za Josefa II. (1115-1760) // ŘC Zl. Koruna 1317 II 27
Signature: 1317 II 27
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27. Februar 1317, Netolitz
Wernher, Racko und Pribyk von Wityeuycz (Witějitz) bekennen, von dem Abte Theodorich und dem Convente zu Goldenkron das Dorf Freudtal (Frauenthal) nebst dem am Goldbach gelegenen Walde Strobole nur zu lebenslänglicher Nutzniessung empfangen zu haben.
Source Regest: PANGERL, Stift Goldenkron (=FRA II/37, Wien 1872), S. 65, Nr. 28
 
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Editions
  • Bereits und zwar gleichfalls von mir abgedruckt in Font. rer. Austr. 2. XXIII. 65-66, N. 63.

Comment

X. M. Millauer, der erste Geschichtsforscher des südlichen Böhmens, dessen Forschungen in weiteren Kreisen bekannt geworden sind, hat unter anderem auch eine Monographie über die Ritter von Poreschin verfasst, welche in den Abhandlungen der k. böhm. Gesellschaft d. Wiss. 1823 abgedruckt worden ist. Obwohl nun der gelehrte und fleissige Cistercienser weder diese noch die folgende Urkunde für seine Compilation benützt hat, so scheint dieselbe gleichwohl den Anlass gegeben zu haben, dass beide Urkunden nach dem J. 1823 aus irgend einem nicht mehr namhaft zu machenden Archive, vielleicht dem Krummauer Schlossarchive, nach Hohenfurt kamen und dort aus Vergessenheit für immer liegen blieben. Hätte M. übrigens solche Urkunden gekannt, so würde er eher und leichter mit einer Genealogie der Ritter von ,Poresching‘ zurecht gekommen sein. Denn von diesen oben genannten Brüdern stammten die nachmaligen Poreschiner Ritter ab. Dieselben führten als Wappen einen Pfeil und schon dieser Umstand lässt sie uns von einerlei Abkunft mit den Baworen erkennen. Palacky in seiner Gesch. v. Böhmen IIb. 15 hat das schon früher ausgesprochen. Soweit wir die Poreschiner urkundlich verfolgen konnten, haben dieselben immer schwarz gesigelt und gehörten daher stets dem Ritterstande an, während ihre Vettern von Baworow bekanntlich zum Herrenstande zählten. In den Besitz von Poreschin gelangten sie, wie aus nächstfolgender Urkunde hervorgeht, im Wege des Tausches: ,Nos Bawarus de Bawarow - cum commutationem fecissemus cum bonis nostris de Porzesin pro bonis de Wythieyouicz‘. Es war jedoch das Gut durch Herrn Bawor bereits um das GerichtČernitz vermindert worden (s. N. XXII). Die Burg Poreschin (Pořesín) aber liegt nun schon längst in Ruinen; sie erhob sich südöstlich von dem Dorfe Gross-Poreschin (Bezirk und Pfarre Kaplitz) und am linken Ufer der Maltsch. Die fragliche Keule endlich auf dem Sigel Přibik's oder Přibislaws von Witêjitz oder von Poreschin (Font. r. A. 2. XXIII. 66, bei N. 63; von Poreschin konnte er gewiss schon seit 2. Sept. 1317 sich benennen) bitten wir von nun ab als einen etwas verwischten Pfeil anzusehen und erscheint derselbe Přibik im J. 1337 in Diensten der Herren von Rosenberg als Burggraf auf Krummau (s. N. XLIV).
$$Wityeuycz. - Der Stammsitz Witêjitz (Witêjowice, Witêjice) der Ritter von Poreschin liegt im Bezirke von Netolitz und am Goldbach, einem Zuflüsse der Blanitz. Auf dem an der westlichen Seite dieses Pfarrdorfes gelegenen Berge Wosule war noch zu Sommer's (Topogr. VIII. 397) Zeiten einiges Mauerwerk von demselben Stammsitze übrig.
Freudtal, jetzt mit ganz geänderter Bedeutung Frauenthal (im Volksmunde Frantol), ist ein deutsches Pfarrdorf, südostlich von Prachatitz und am Goldbache gelegen. Wie der Ort entstanden, ist aus der Urkunde N. XXIV zu ersehen.
$$Ob der Flurname Strobole sich erhalten hat, vermögen wir nicht zu sagen, dagegen führt der Goldbach (Rivus aureus) noch immer diesen seinen Namen. Derselbe entspringt am Tonetschläger Walde, heisst anfänglich Lederbach, um dann streckenweise von den an demselben liegenden Ortschaften Planskus und Frauenthal den Namen zu führen, worauf er als Goldbach seinen Weg in den Prachiner Kreis fortsetzt und unterhalb Klein-Blanitz mit der Blanitz sich vereinigt. Sein Name scheint übrigens unzweifelhaft anzudeuten, dass man sich einst an diesem Bache mit Goldwäscherei beschäftigt hat.
$$Unsere Urkunde enthält endlich auch eine Beschreibung der Grenze zwischen dem Gute Witêjitz und den Goldenkroner Besitzungen, bildet demnach eine Ergänzung zur Urkunde N. XXIV. Als erster Grenzpunkt aber wird genannt der ,lapis Wzlprz‘, dessen Lage jedoch kaum mehr zu ermitteln sein wird. Vielleicht war damit irgend eine Höhe östlich von Witêjitz zwischen den Dörfern Zˇitna und Felbern (Wrbice) gemeint; auf der Generalstabskarte ist dort ein Weistruschekberg verzeichnet. Gewiss ist, dass die östlich von Witêjitz liegenden Ortschaften Krtel, Bor, Thiergarten, Zˇitna und Třebanitz zum Goldenkroner Gute gehörten (s. N. V), deren Gemarkungen demnach zugleich theilweise die östliche Grenze des Gutes von Witêjitz gebildet haben müssen. Zu demselben hätten also ursprünglich die Dörfer Felbern und Kralln (Kralowice) und vielleicht auch Hořikowitz gehört. Als zweiter Grenzpunkt aber wird bezeichnet Elehnyzdo (?), wohl Elhenitz, nämlich die Grenze dieses Gutes und etwa zwischen den Dörfern Hořikowitz und Třebanitz. Von da ging die Grenze direct ,iuxta maiores Lazyscz ad viam in Nebahow‘ (Nebahau, Bez. Netolitz und Pfarre Prachatitz). Lažischt (Lažiŝtê, Bez. Netolitz, Pfarre Frauenthal) oder richtiger Gross-Lažischt gehörte also gleichfalls zum Gute Witêjitz, während das kleinere Dorf desselben Namens, Lažištêk, mit deutscher Einwohnerschaft und von dieser Schlag geheissen, dem Stifte Goldenkron gehörte. Nebenläufig sei bemerkt, dass wir Schlag nur für eine Umbildung von Lažischt halten. Die Grenze ging zuletzt ,per illam viam (in Nebahow) directe usque ad Dobewle (?)‘, welch' letzterer Name einem Bache angehört, der in N. XXIV Dubleba geschrieben wird. Dieser Bach kann aber kein anderer sein als Bêltsch - wie er auf der Generalstabskarte - oder Prachatitzer-Bach, wie er auf der Karte des Herzogthums Krummau (v. J. Falta, 1829) genannt erscheint. Mit anderem Namen hätte der Bach auch Obschi geheissen, s. Anm. auf S. 3.
Places
  • Netolitz
     
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