Num. CCCX.

Wir Vrbanus von Gottes verhengnussProbste und Erzdiacon des Wílr- digen Vnser Lieben Frauen Gotzhaus zu Raittenbuech und gemainer Convent daselbs Sant Augustins Regulierter Chorherrn Ordens, Freyfirger Bistumbs be- kennen offenlich, und thuen kiindt hiemit in krafFc disBriefs fUr Vns Vnser Gotzhaus und Nachkomen, auch sûr Vnser Ainôden und Guett Hartmanns- hausen, sb Lorenz Wôlfl Burger zu Landtsperg von Vns in Leibgedîngs weis innhatt, indem sìch Irrung und Zwitracht gehalten z^ischen Vnsainen, und des Erwiirdigen in Gott Herren Matthiasen Abbte des Wûrdigen Gotzhaus

Benedi-

Pars E 207

Eenedictenpeyrn , and seinem dorss und Vnderthanen zu Acndrichîngen anderS Thails, derselben Irr und Spenn, aufbefelch und gesehàstc der Durchleuchti* gen Hochgcbohrnen Fûrsten und herrn Wilhelm und Ludwig Gebrlieder und Pfalzgravcn bey Rhein Herzogen in Obern und Nidern Bayrn Hochloblich Re» giment Vns obgenannten als Grundcherrn derselben Endt auf den Grundt der Irr in aigner Person za erscheinen, innhalt desselben Fùrstlichen GeschâfFcs dem- selben Wir als die gehorsàmme gelebc und dasauf kommen , die írrig besich- tigt und also vil darin gehandlet» das Wir sammentlich und sonderlich, damit vil unkost und schaden vermitten beleiben mòchten» auf vier unpartheyisch Spruchmânner an weitter wâgerung kommen > und erwehlt» also das die sel- ben nach gnuegsammer befichtigung und ermessung darinn sprechen und ma- chendasselb von Vnsfiir und fíìrewigklich alíò gehallten soli werden, Und die Spruchleuth , so also auf paiden thailen darzue gegeben, scyn auf unseren thail, sambt Lorenzen Wolf als des Guetts und Einòden Leibgedingers die Er- sammen Alban Kistler zu Landtsperg, Cristl Weiszu Thâningen und auf des Herrn von Benedictenpeyrn thail die Ersammen HansVclck von Vtting und Martin Weber von Hochenwang , dieselben vier Personen und Spruchleuth âuf unser w illkûrlich, wohlbedacht und ainhellig von Vnszuesagen und ver- Vvilligung, haben Sie sich der sach understanden, und nach genuegsamer Erfa* rung gesprochen und gemacht, vie hernach volgt. Erstlich haben Sie pespro* chen und ainhelligklich erkennt des furthes halben, so oberhalb des Weiars ist, vie fich die von Aendriching beclagt haben, als vie Lorenz Wolf dert thaim hocher gemachtfund fich der Weiar schwell hinauf in den furth, das fie ir heu und annders nit heuen kiindten, Soli nunn hinfiir das Giiesspett durch Loren zen Wolfumb anderhalben gleichmâstìger Manns schuech nider gemacht, dann es jez ist gewesen, damit das der furth hinab sizt in den Weiar und die von Aendrichingen das irig haimen kiindten an nach thail. Zum anndern haben Sie gesprochen, undaînen triebûberdie Lenhauserin auf den furth Zu oberhalb des Weiars ausgangen , und den Aendrichingenn zu gebett dreiíïïgj gleicher Mannâ schritt, vie dsnn diemarch, so sie gemacht haben, aufweifen* 2um dritten haben Sie gesprochen ain trib hinab, auf das heunemos, vie dann die Marcher ausweisen, die sie gemacht haben, darzue die Gassen, die Sie gebrochert ha ben, soli die zway Jar dieweil si im hay ligtvon den von Aendrichingen nit ge- fretzt werden mit den Rossen, sonder sollen durch hirtab treiben oder reitten art allen verzug zu den Hart ungevârlich. Zum viertten, des tribs halben zu den hart hinaus haben Sie gesprochen vor der SegeS und nach der Seges haben sie bezaichnet bey dem Êstgatter hinab yber den Rennpichl hishinab auf den pach, vie dann die March, so Sie gemacht haben ausveisen. Zum Flinstten, das baid velder von Aendrichingen und Hartmannshausen die gegeneinander ligert allveg yber das dritt Jar enderatten ligen, vie dann von alter herkommen ist, Vnd der von Hartmannshausen soli treiben bis auf das gestof, ungevârlich bey den Martin Dietrich. Zum Sechtem haben Sie gesprochen, dasman den von Aendrichingen ain Lucken yber die Lenhauserin an Hartmannshausen Egart zu der zeit des besuechs aufbrechen, und das Wifmad und acker lassen besuechen nach der Seges und vor der Seges, und alsbald der von Hartmannshausen irt seine felder schlecht und treibt, sollen von stundt dennen von Aendrichingen dieselben auch offen seyn und zu îme schlachen vie von alter herkommen ist. Zum Sibenten haben Sie gesprochen das Lorenz WolfF oder ain yeder Innhaber der Einoden mit dem yberschlag des Vichs halben soli sich ungevârlich und vie in der Landts Ordnung dcrhalben .begristen ist, halten. Zum achteten, und

lesten,

2o8 Chronìci BenectiBoburam

lesten, das die von Aendrichingen dcn untem Anger und Egarttcn zu Hart- mannshausen vor Sant Jôrgen Tag, und nach Sant Gallen Tag besuechen mô- gen an aile irrung und eintrag des von Hartmannshausen und íunst mcniglichs von seinetwegen, ail arglist und gevâr ausgeschtossen und hindann gesezt. Sol- chcn von Vnsaufgegcbncn Spruch, vvie dcr obcn begriffen und durch die viec geôffent, gereden und versprechen Wir Vns, unser Gotzhaus und Nachko- men auch fiir unser Einôden und Guett Hartmannshausen, so Lorenz Wolf Burger zu Landtsperg von Vns und unserem Gotzhaus in Leibgedings vveisinn- hat und auch derselben Erben und Nachkoraen Besizer oder Innhaber dcr Ei nôden Hartmannshausen statt und vest zu halten, darvvider nit thain, noch niemandts ze [thain gestatten, in kain vveis. Zu Vrkundt haben Wir obge- nanter Probst dem gedachten herrn Abbte unser dcr Probstey und Convents bai- de Secret Infigl hieran gehangen. Das ist geschechen und der brieff gebcn an Sant gallen Tag, nach dcr gepurtt Cristi tausent fûnsthundert und im Sech* und zvvainzigisten Jaren.