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Charter: Urkunden Brandenburg III (Google data) 468
Signature: 468

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Source Regest: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 468, S. 546
 

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Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 468, S. 546

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    XlV. 1502. Ausgesetzte Artickel der Stadt Soldin.

    Gefaßte ordemmng durch unser gnedigsten und gnedigen Hern Marggraff Joachims kurfurste» und marggraff Albrechts gebruder Reten In irer fürstlich«, gn m Stadt Soldin aus irer fürstlichen gnaden Bevelh. ,

    Nachdem unnser gnebigste und gnedige Hern kurfursten und Fürsten von Brandinburg vermerckt unnd vernomen haben, das irer fürstlichen gnaden Stadt Soldin etlich Jar Herr In abfhall, fchaden und ver» derb gekomen, das ir fürstlich gnaden mit beswerde unnd nicht gern geHort, und viel lieber sehen, auch gnebig« lich Raten und helffen wollen, damit die Stach und Einwoner zunehmen und sich bessern, beßhalben ir fürstlich gnaden aus gnedigen bedencken, ir fürstlichen gnaden Rethe gein Soldin geferttigt sich die Ursach solichs abfals und Verderbs zu erfharen unnd furder mit fleis darJn zu sehen unnd ju verschaffen, damit ferrer schab und ver. derb verhut werde, Demnoch dieselben verordenten Rete nach notturffliger erfharung aus bevelch und von wegen unnser gnedigsten und gnedigen Herrn volgenbe arttickel verordent und gefaßt die von dem Rath alt unnd new allen unnd iglichen einwonern der Skat Soldin unverbrochentlich soll gehalten werden bei irer fürstlichen gnaden straff und ungenad.

    Zum Ersten das nach altem herkomm die volle Zall des Rats an Burgermeister und Ratmann Alt und New Rath Zwelff perfonen barunter vir Burgermaister unnd acht Ratmann sollen gehalten werden, darvon ein Jar umb das ander zwen Burgermeister und vir Ratmann Regiren und wenn ein zwen oder mehr Personen aus dem Rath verstorben, das sie alßdann ander verstendige fromme Burger an der Stach wie sie die unter ir Burger bekomm mögen zu rechter Zeit erwelen und In der wale solich ordenung halten, das einer nach dem andern seine Wale thue uff die Pflicht unnd eide, damit ein »gliche? der Stadt verwant unnd wehr die meisten Stimmen hat, das der In den Rath angenomen werde, So auch mercklich Hendel furfallm, daran der herschafft oder der Stadt gelegen soll der Regirende Radt den alten Rath zu sich verbotten unnd JreS Racs gebrauchen. Wo es auch die notturfft erfordert alßdann die Vir ül besten olderlewt von den Vir werckcn unnd zwen verstendige Burger von der gemein so die gemeine dartzu erwelen zu sich fordern unnd iren Rath haben, damit allenthalben der Stadt nutz unnd bestes furgenomen werd.

    Zum andern was die Stadt Soldin einkomen unnd uffborung hat, an Zinsen Renten schos, sen Zollen wassern Vischcrien Holtzungen wischen Czigelschwnen Stadtkeller unnd allen anderen, das solichs der Stadt zu nutz und froinen gebraucht und angelegt und nicht unnutzlich verthan, vcrtzert noch außgegeben werd noch nymant sein eigen nutz barJime suchen, sonder gemeiner Stadt zum besten handeln, auch alletzeit der alte Radt dem Newen Radt in Zeit irer versatzung alles ires Einnehmens und außgebens, In gcgenwerttigkeit der vir Oldesien oldermeister von den gewercken unnd zweien von der gemein so die gemeine Burger dartzu erwelen, volkomenne rechnung thun, und was sie an dem einnehmen schuldig blenden von stunt vergenugen unnd betzalen, doch der Stadt keinen uncosten deshalben ufflegen noch kollacion darüber halten, wenn sich aber der Radt versetzt, mögen sie einen tag zusammen essen und trincken.

    Zum Dritten, das sie Iren Stadtkeller wider aufrichten unnd mit frombben getrenck, dir unnd wein versorgen, und der Stadt zu nutz und fromen komm lassen, auch dir unnd wein umb bar gelt verschenckm und nymant kein Borge gestatten noch vergönnen.

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    Zum Virben baö sie die Ziegelschwne mich wider aufrichten unnd der Statt unnd gemeinen nutz jum besten In wirden halten, stein unnd kalck bornnen unnd was darauß gelost der Stadt zu gut komm lassen. Auch neben andern der Stadt Nutzung verrechnen.

    Zum Fünften das der Radt die Stadt Buden barvon sie' Zins unnd Nutzung haben mögen in wirken bringen pawcn und besitzen.

    Zum Sechsten das der Radt muche unnd fleis furnchme das die wüsten Hwßer und stete in der Stadt gebessert gcbawt und besetzt werden uimd wo ymant wcre der soliche wüste hwßer unnd stett annehmen wolt unnd haben, der soll dieselben verschossen darvon wachen und alle Borgerrecht thun und pflegen, damit den gemeinen Burgern die Bürden der Stadt beste lichter rohere.

    Zum Siebenben das der Radt die Sehe unnd Fließe der Stadt unnd gemeinen Bürgern zu nutz unnd fromen keinen unnd gebrauchen lassen nach altcr gewonnheit oder das sie den negsien vertrag, so sie mit den Burgern gemacht halten unnd nachkomen und das sie unter sich In dem nicht irn eygen nutz suchen.

    Zum Achten das der Radt das stuck von der gemeinen wyßcn zu enthaltung und futerung der Stabtpferben behalten und das hew vor die pferb gebrauchen, damit die Burger bester baß mit den binstcn verschont werden.

    Zum Newnben Nachdem In der Stadt Solbin manigfaltig laster unnd schände mir Eebrecherie und andern, geubet, ist unnsers gnedigsten und gnedigen Hern ernste meynung das sich der Radt und das gericht mit straff und anderm also daran ernstlich beweyßen und den kack widcrumb uffrichten das solichs nue furder vermitten bleibe.

    Zum Zehenden das der Radt der Stadtholtzung In fonderheit das Bawholtz hege unnd In guter verwharung Hab, wenn sie aber das gebrauchen wollen das sie den gemeinen Burgern auch ju gut komm lassen.

    Auch wollen unnser gnedigsie unnd gnedige Hern das die Rats und schopffen kosten gantz abgestalt unnd die Burger, so zu dem Radt oder In die fchrpffenBanck gekorn, die nicht thun sollen bei vermeydung Jrer , fürstlichen gnaden straff.

    Zum Cylsften das der Radt die kosten unnd kindelbir auch zimlicher masß nach eins yben ver> mögen ansetze nach Meldung Jrer stattut, doch also das die costen des ersten abends angeen und des volgenden tags außweren aber nicht lenger gehalten werden, das auch ein ydermann ein anzall volcks Vitt nach feinem Vermögen, und doch der Reichste über fechs oder Sieben tische besetzt nicht habe, das mann nicht einsmals verzere darvon man ein gantz Jar mag hawßs haltm, Uff den kindelbiren soll mann gantz keinen uncosten thun, allein« den ftawen die mit dem kinde oder der mutter zu kirchen geen nach alter gewonheit.

    Zum Zwelfften Nachdem die gülden unnd Innigen groffen uncosten treiben lang mit einander essen und trinckcn, dadurch das ir vertzeren und verscwmen, iss unnfer gnedigsten unnd gnedigen Hern meynung und ernstlicher bcvclich das solichs jimlicher billicher masß durch den Radt geordent werd. Nemlich das sie über ein oder zwcn tag uff das lcngsi nach gelegenheit Jres wcrcks nicht bei einander sein unnd darüber nicht Besonder daS ein iglicher seiner nharung und seines hawß warte, bei Vermeidung Jrer fürstlichen gnaden straff.

    Zum Dreitzehenben das In der Stadt Soldin Nymant bir noch wein fchencke noch verkauffe, wider ein noch außerhalb der Stach, er fei dann ein besessen Burger In der Stadt unnd gebe darvon wie sichö geburt bei unnfer gnedigsten und gnedigen Hern straff.

    Zum vir; eh enden das der Rath den gemeinen Burgern zu irn fachen gutliche verhorung guten Kescheid und antwort geben, zu gleich und recht schützen und schirmen, also das nymant vorgewakdigt wcrd, auch unter sich eynig sein und der Stat fachen eindrecytiglich handeln und die Burger Jrer Irrung und gebrechen nach Billigkeit entscheiden unnd sich nicht partheisch vermercken lassen wider umb gisft gäbe fruntschzft noch feint, schzft Willen sonder ydermann widerfharm lassen fo vill billich und recht ist, desgleichen Richter unnd schoppfen

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    pderman unvertzogentlichs rechtens verhelffen sollen und auch nicht angesehen widerumb gifft gäbe fruntschaft noch feintschaft bei unser gnedigsten und gnedigen Hern ernste und harte straff.

    Zum Funftzehenden das werck und gemein und alle Einwoner der Stadt Soldin, dem Rat von wegen unser gnedigsten und gnedigen Hern In allen billichen zimlichen fachen gehorsam sein, frid halten, sich an nymant vergreiffcn noch kein gewalt üben sonder an recht benugen lassen, vor dem Radt oder Richter unnd schoppfen, auch nicht versa mlung oder gcsprech wider den Radt machen, Besonder was sie gebrechen haben, das sie die durch die vir oldesten olderlewte und zweien von der gemein an den Rath bragen lassen, die sie auch geduldiglich Horn und nach billigkeit guten Bescheid geben sollen, Es soll auch-kein Burger den andern mit geistlichen oder andern srombden gerichten nicht furnemen, besonder sich der gericht vor dem Radt Richter und schoppfen gebrauchen bei unnser gnedigsten und gnedigen Herrn ernste straff.

    Zum Sechtj« henden das der Radt der Stadt Soldin nach Jrer gelegenheit gute orbenung machen des fewers halben das ein iglicher Burger sein fhewerstett unnd fhcwer Ii, gutter verwharung unnd hwte halte unnd nicht versewmlich damit umbgee, auch mit seinem gesinde ernstlich, also bestellen damit unnser gnedigsten und gnedigen Herrn In selbS und Iren nachpuren deßhalb kein schab cntsiee unnd das ein iglicher Burger In seinem Hawß eyne Letter, ein oder jwen ledern eymmcr Hab, Item das der Rath fhewer hacken uff dem Rathwß bestelle, so fhewer In der Stadt entstünde das mann zu retten unnd zu leschen geschickt, Item so bei ymant von Vcrscwmlickeit wegen oder sunst fhewer ausqueme das der von stund! ein gerucht mache bei einer xene, damit mann zeitlich zu dem Leschen komm kan.

    Zum Siebentzehenden das ein iglicher sein Harnisch unnd roher rüstig halte, und alletzeit zur where geschickt sey, er sei Burgermeister Ratman oder Burger.

    Zum Achtzchendcn das der Rath vleissig und getrewlich ufsehn haben, das rechte maß In Kr Stadt mit Bir unnd wein schenckm, rechte gewicht unnd ellen gehalten werden, bei einer jimlichen billichm straff, damit dem armen als dem reichen vor sein gelt gleich geschee.

    Zum Newntzehenden das der Radt getrewlich und flcisfig uffsehcn haben, und mit ernst daran sein, das die Becker, Brwer, fleische?, schuster, sneider unnd ander hantwercker, das gemeine Volck wider Billigkeit nicht besweren, auch das die Cramer, einwoner und ftombde gute, unstraffbar whar fhwren und mit bekrieg» licheit nicht umbgeen bei Verlust derselben wahr, wo «mant In den stucken allenthalben versewmlich unnd In betriegk befunden, dieselben nach billigkeit zu straffen.

    Zum Zwentjigsten das es In der Stadt mit kauffen und verkauffen an kom, fleisch, vischev und allen andern dem armen als dem Reichen gehalten wcrd, unnd iglich Burger frei stee nach feiner nod turfft zu kauffen.

    Zum Ein unnd tzwenzigsien das der Radt der Stadt mewer, graben, thurm, weychhwßer, thor, Slege, Brüggen, bhemme, sieinwege unnd ander gebewde auß umid In der Stadt In wheren halten, die bevestigcn pawen unnd bessern unitt) In keinen weg versallen lassen, angesehen was der Herschaft unnd Inen selbs daran gelegen, und wo der Rath nicht sovil in Vorrat und vermögen wcre, soll werck unnd gemein auf ansuchen des Rats ein jimlich Echos dartzu geben, das arm unnd reich ein iglicher nach seinem vermögen tta> gen soll, deßgleichen Iren Harnisch, Buchssen, armbrust spies und ander wehr rüstig halten unnd damit In geraitschaft sitzen, wenn es die notturft erfordert das sie geschickt befunden werden.

    Zum Zwei und tzwenzigesten das die kirchvetter alle Jar irer Handlung einnehmen unnd außge» bens, dem Radt rechenung thun unnd den kirchen zum Besten handeln pawen lmnd bessern, damit verbccht' licheit vcrplepbe.

    Zum Drey und tzwenzigesten das der Radt der Stadt Soldin, nymant freyhewfer noch wonnig gesiat noch gebe, sie fein geistlich oder werntlich one wissen unnd willen Werck und gemein.

    Furber ist unnser gnedigsten und gnedigen Herrn Bevelch, so die Burger liggenbe gründe als HnA

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    Hoff, Ecker, wyßen und anders kauffm und verkauffen das alsdann der verkawffer dem kawsftr dieselben vor Richter unnd schöpfen In gehegten gedinge uffgebe, abtrette unnd In das Etat od^r schöpfen Buch zu schreyben lasse, damit soliche erbguter In Burgerrecht bleyben unnd nicht verbistert werden und das man wissen mag wo man die finden soll, wo aber soliche uffgabe vor dem gehegtem gedinge nicht geschee, dem soll man an dene erbgutern keiner besitzung noch gewehr gestendig sein Es soll auch die Erbguter nymant zugeschrie« ben noch uffgegeben werden, dann den so Burger zu Soldin sein und smist nymands frombds wider geistlich noch werntlich unnd der oder dieselben so die Liggende gründe zugeschrieben sein, Es sey Hawß, Hoff, Acker, wyßcn und anders In Burgerrecht gelegen, sollen darvon schaffen thun unnd geben wie von andern gutem gcschicht sie geHorn geistlich ober werntlich damit die Bürden gleich getragen werde, wo sich aber ymant Iii dem Widersessig halten werde soll mann pfandenn wie sich gepurt.

    Es soll auch Nymant vergont noch gestat werden, uff sein behawsung gelt zu nehmen und zins darvon verschreyben zu lassen, wo es aber darüber geschee, soll krafftlos sein unnd nicht stat habenn, verwustunA der Stadt zu vorkemen.

    Disse obbcrnrtte Arttickel sollen von Rath werck und gemein, one alle behelff und einrede gehalten wer« den, wo aber ymant sich daran ungehorsam unnd versewmlich ertzaigen, wollen ir gnaden an lieb und gut straf» fm sich yderman darnach wissen zu richten. Zu urkunt darum am tag Calixti (1502).

     
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