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Charter: Urkunden Brandenburg III (Google data) 454
Signature: 454

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Source Regest: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 454, S. 525
 

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Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Nr. 454, S. 525

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    (ÜllV. 1ä91. Entscheid in einem Prozesse der von Arnim wider den Domainenfiscus.

    Wir Johanns ic. Zu wissen Als der Erbar Hanns Meynemer des Durchleuchtigen Hochgcbornnen Fürsten unnd Hem, Hern Johannsen Marggrave zu Branndemburg Churfursten «. unsers gnedig, stcn Hern Ambtman zu liebenwald von Ambts wegen, mit den Erbarn unnd vesten Berndt luv« polt unnd Heinrichen vonn Arnym gebrubern unnde vettern zu Jedenickh gesessen, umb etliche vischerey In unnd auff dem Wasser Dellen genannt so aus dem Tramer sehe flcwst, und umb holtzung wisch und gresung gesseit dem flisse Dellen gegen Lieben Wald gelegen bißher Irrig ist geweßen unnd die fach nach ver- horung etlicher Zewgen, beyderseyt gefurt, für unnS Bossen Bisch ove ;u Havelberg, Dittrichen Eon« firmirten zu Bischoven der khirchen Lubus, Gorigen Fürsten zu Anhalt unnd Graben zwe Aschkanien «. Johannsen unnd Jacoben Graven zu Lindow und Hern zu Rupin «., Reichart vonn der Schulmburg Maister Sannt Johans ordenS, Bosse vonn Alveßleven Obermar, fchalckh Ritter, Olb unnd Jung Werner vonn der Schulmburg unnd Curt Slabernndorff, Mathias Rockh Inn der alten statt Claus vonn Guten Inn der Newennstatt Brandemburg, Albrechtt Tiden zu Frannckhfurt und Heinrichen Buchholtz zu Stenndall Borgermeistern und anndern Prelaten Herrn Mannen unnd Stetten zu Recht khommen sein, das wir nach verhorung solicher Zewgnus unnd allem furbringen die obgedachten parthey folicher Irrung mit Jrem willen wissen unnd Volbert ganntz entscheyben unnd hat darauff der genannt Lupolt von Arnym vonn seinen unnd vonn Hein« richen unnd Bernts seiner Bruder unnde Vetters wegen, mit dem genannten unnserm gnedigstcn Hern Marz- grave Johannsen Curfursten ic. noch mit Hannsen Meynemer seiner gnaden Ambtmann, auf ange- ftalte clag, nicht wollen Rechten, funder hat feinen gnaden unnd dem Ambtmann die fachen, wie die gegm Inen Im Rechten angestalt, Inn der gutt ganntz nachgeben, unnd sich der vifcherey uff dem flies Dellen unnd der wisch greßung unnd holtzung gesseit dem Dellen gegen liebenwald gelegen, hinfur sich der nicht zu grprauchen oder Irrung daran zu thun, ganntz verzigcn, des zu Urkund haben wir obgedachter Dittrich Eon, firmirter zu Bischove der kirchenn Lubus, unnfer Jnnsigell wissenntlich an bifen Receß Heimgen lassen, das wir anndern Prelatten Hern Mannen unnd Stetten Sunberlich unnd fcmbtlich mit ge> prauchen Gescheen unnd geben zu Coln Im Sloffam dinstag nach dem Suntag Rcminiscere Iä91.

    1ä9ä. Bürgschaft.

    Disse nachgeschriben mit Namen Anbereus Werb ick u. s. w. haben hewt freirag nach Johannis Baptiste Claws Bardenick ,c. so umb irer verwurckung willenn auff gcheis u. g. h. gefenckiich eingefaczt, aufgcborgt, alfo das sie die genanten aufgeburgtcn auff erforderung u. g. h. sunber mann oder wehr gelt widerumb lebendig oder tob einantworten, wo aber ir einer ober sie all entrinig wurdenn, alsdann sie all semp«

    198

    ttch on einred unnd behelff an ir stat unnserm g. h. Inn seiner genabenn gefencknus stellen Sollm, wie fie bann Hanns Nibeth Hausvoit anstatt u. g. h. mit Hand unnd munnd by Jrenn treuwenn und Ern zu halten« unnd zu voljiehenn zugesagt unnd gelobt habenn. äct. am tag uts. Im 94sten.

    In vorstehend« Ur?. tritt die Bedeutung des WehrgeldeS, als einer Eaution, hervor; siehe Sachsenspiegel Bd, >. Art 65, Auch alle Gefangenen, die loS gelassen wurden, leisteten eine Orfede, meist mit Bürgen z. B. hewt freitag «ach bonifaeii hat Herman Smiet nachdem er vormalt von u. g. h. bestrickt, ein Urfede der« husvoit an stat seiner gnaden getan und ist loßgegeben, Auch hat er ein eidt getan, die kunst oder ma< «r sunst von pfaf Berchtolt geschen oder wisse nymantt zu offenbarn on gnantö pfaffen willn. >^et. im SSten (ob hier von Alchymie oder vom Sliickgießm die Rede ist?) — Schließlich wird bemerkt, daß eine ungedr. Urk. »on 14SZ ergibt, daß da< Kammergericht im Schloß zu Berlin abgehalten wurde.

    Urkunden

    aus der Regierungszeit Churfürst Joachims des Ersten von

    1500 bis 1535.

    „NiKil littettnu» »tucki» eommiwi Komimim geoeri pr»e«t»ntin», »ikil »eelleotiug; litteri» »im e«i»t«t imm«rtslil»», memorise kuleitur »eter» »>t», rei multi» «nie »eeuli« gest»« oumiuiuzu« »«ieoti»inm eoßnitia eompredeockitur."

    (Worte Cburf. Joachim« l. bei Errichtung der Universitöt zu Frankfurt an der Oder lSOS).

    aS sechszehnte Jahrhundert ist bekanntlich der Wendepunkt des Mittelalters zur neueren Zeit. Auch der sllmählig veränderte Styl der Urkunden, welcher seit dem Regierungsantritt Churfürst Joachim« des Ersten deutlich hervortritt, zeigt den auffallenden Fortschritt des sechszehnten Jahrhunderts gegen das funszehnte. Bis dahin waren selbst die von den Churfürsten ausgestellten Urkunden eigentlich nur Privatinsirumente, in denen eine bestimmte Thatsache constatirt wurde; von jetzt ab können wir Spuren der Idee einer landesherrlichen Regierungsgewalt, welche VcrhaltungSnor, men für die Zukunft gibt, in den Ausdrücken der Urkunden verfolgen, denn anfänglich beruht das Eintreten einer erwei< tertcn Landeshoheit fast mehr in den Ausdrücken als in der Sache selbst. Noch ist die Gesetzgebung nur ein allgemei nere Verhältnisse umfassender Vergleich mit den Ständen, während frühere Vergleiche mit diese» nur ein singu, laireS Interesse betrafen. Die Landtagsverhandlungen des fünfzehnten Jahrhunderts, welche ich hier*) habe abdrucken lassen, beschäftigen sich meist mit den durch die Kriege gegen Pommern nothwendig gewordene» Kricgsrüstunge», Mann schaftsgestellung und Abgaben, woneben Verabredungen über Maß und Münzen, Getreideausfuhr, Sportelerhöhung, Juden, geistliche Gerichtsbarkeit u. s. w. nur bei Gelegenheit einzelner Beschwerden erörtert worden zu sein scheinen. Im sechszehnten Jahrhundert dagegen gehn, wie die folgenden Landtagsverhandlungen ") beweisen, Churfürst und Stände von einem ganz andern Standpunkt aus und treffen, offenbar nach dem Vorgange der Rcichsgesetzgcbung, bestimmte Anordnungen über Gesindedienstlohn, Wegziehn der Bauern, das Lehnwescn u. s. w., ja sie haben die ganze frühere sächsische Erbfolgeordnung in der Mark aufgehoben und das römische Erbrecht eingeführt, worüber uns leider nur der Landtagsabschied "*) nicht aber die Landtagsverhandlung aufbehalten ist. Ein sehr intressanter Punkt ist die Art, wie bei diese» Landtagsschlüssen das Recht der Majorität, die Minorität an ihren Beschluß zu binden, behandelt wor« dc» ist. Der deutsche Rechtssinn begnügte sich nicht dabei, daß der Beitritt der Mehrheit der Stände dem Landesherr» die Macht gab, die widerstrebende Minderzahl zu zwingen, sondern er suchte für dieses Zwangsrecht des Landesherr« auch eine rechtliche Form und fand diese darin, daß die Mehrheit der Stände sich in einen Gerichtehof verwandelte, die Minderzahl vorlud, ihnen zur Wahrnehmung ihrer Rechte eine» Fürsprecher bestellte und sie endlich, nachdem sie gehört waren, durch einen Urteilsspruch verurtheilte, dem Willen der Mehrzahl nachzuleben f). DicscS rechtskräftige Erkcnntniß vollstreckte dann der Landesherr gegen die Widerspenstigen. Nur ist hierbei sehr zu beachten, daß man auch der Majorität der älteren Landstände nicht, wie den heutigen s. g. Volksrepräsentanten, ein unbedingtes Gesetzgebung«, und Bewilligungsrecht zusprach, wodurch das Recht der Majorität freilich in einen unerträglichen Despotismus ausgeartet wäre. Uralte Verträge bestimmten, daß in gewissen Fällen die LandstZnde verpflichtet waren, dem Landesherrn mit außerordentlicher Beihülfe beizuspringen; indem sich der Churfürst auf dieses Recht bezog, gab er den Landständen die Beurtheilung anheim, ob jetzt nicht ein Fall solcher im Allgemeinen zugesagten außerordentlichen Bewilligung eingetreten sei und die Majorität erkannte dann, daß ein solcher Fall wirklich vorhaben sei und daß die Minorität in Gemäßheit der alten Verträge sich nicht entziehen könne, ihren Beitrag zu leisten. Die Majorität erkannte also, was in einem bestimmten vorliegenden Fall Rechtens sei. und vereinbarte sich dann über die Art der Aufbringung des Beitrages, wo

    ») 38. folg. 47. 6t. u. a. Bd. 1. ?. 2Z9.

    -) «r«. 16, 17, 19 u. f. w.

    —) L Avsch. v. 1527 in der Myliusschen Samml. vergl. von Ledebur Archiv Bd. 5, p. R>9. Im Archive der Stadt Gardelegen sollen sich viele Landtagsverhandlungen früherer Zeit besinnen, aber sie weiden wohl unbenutzt liegen bleiben, bis sie verloren gehn und baS Schicksal der ganz kürzlich verbrannten Stadtarchiv« von Pritzivslk und Lippene theilen.

     
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