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Charter: Urkunden Domkapitel (1246-1606) A V 4 [2]
Signature: A V 4 [2]
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1363 Februar 21
Bertold von Bockenem, Domherr in Hildesheim, bezeugt, dass er als Stellvertreter für den Domdekan Gerhard in der Sedisvakanzverwaltung des Bistums vorgesehen ist, falls dieser zum Bischof gewählt wird, stirbt oder für mehr als 14 Tage außer Landes ist. Zusammen mit den beiden anderen Verwaltern Bernhard von Meinersen und Graf Wulbrand von Hallermund beschwört er dem Domkapitel die 13 Artikel der Wahlkapitulation des verstorbenen Bischofs Heinrich [III. von Braunschweig-Lüneburg], und dass sie generell den Besitz und die Rechte des Stiftes, des Kapitels, der anderen geistlichen Institutionen und ihrer Angehörigen bewahren und schützen, die Schlösser bewahren und nicht verpfänden, von den Amtleuten monatlich Rechenschaft verlangen und selber dem Kapitel Rechenschaft ablegen, keine Fehden oder Kriege beginnen, die Kosten der Regentschaft vom zukünftigen Bischof einfordern und keine Beden oder Abgaben ohne Zustimmung des Kapitels beschließen werden.  



ein Siegel des Berthold von Bockenem; anhängend; 47 × 27 mm; braunes Wachs; spitzoval; obere Spitze abgebrochen; Umschrift: S[igillum] Ber[toldi] de Bokenu[m] [Rest schlecht lesbar]; Bild: sitzende Maria mit Jesuskind, unten ein Wappenschild mit Stierkopf; kein Rücksiegel.Material: Perg.
Dimensions: 30,2 x 16,4 cm
    Graphics: 
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    Ek Bertold van Bokelum, domhere to Hildensem, bekenne, dat use heren dat capitel hebbet bevolen hern Gherde useme dekene, hern Bernarde van Meynersum unde greven Wolbrande van Halremunt slote, lant unde lude unde werlik gherichte. Were aver, dat her Gherd de deken vorbenomt to biscope ghekoren worde eder storve eder buten deme stichte boven verteynnacht were, so scal ek in sine stede treden, also langhe went he wederkumpt, unde scal mit den twen, de dar to gheschikket sint van deme capitele de slot, lant unde lude unde werlik gherichte holden unde bewaren, unde we hebbet deme capitele ghesworen an den hilghen, dat we holden willet alle de articule, de hir na bescreven stad, de use here biscop Henrik deme god gnedich si deme capitele ghesworen hadde. De erste is, quod redditus mense episcopalis non alienabimus et alienata pro viribus nostris recuperabimus; de andere: turres castrorum ecclesie conservabimus et faciemus eas conservari per fideles ministeriales aut litones ecclesie; de dridde: advocatos non faciemus in castris nisi ministeriales ecclesie et de consilio maioris capituli; de verde: iura archidyaconorum in sententiis suis et aliis iuribus suis fideliter observabimus; de voefte: iura capituli et litonum et aliorum hominum, quando sunt in servitio dominorum ex parte consulum civitatis non permittemus infringi, et quod non arrestentur, quando portant censum dominis vel vocati sunt ab ipsis; de seste: municiones ecclesie quas habemus et habebimus fideliter conservabimus; de sevede: bona prepositure et omnia bona ecclesie specialia tuebimur sicut nostra et in eis per nos exactionem vel advocatos nostros non faciemus; de achte: preposituram in iurisdictione sua alta et bassa, quod merum et mixtum imperium appellatur, per nos et nostros seu alios non impediemus, immo pro posse nostro conservabimus; de neghede: similiter et decanum et alios prelatos et personas ecclesie in iuribus et iurisdictionibus suis quibuscumque ut premittitur non impediemus, sed potius conservabimus; de teghede: prelatos ecclesiarum et clericos Hildensemensis dyocesis defensabimus pro posse nostro contra quoslibet invasores; de elfte: prepositum Sancte Crucis quibuscumque iuribus et iurisdictionibus prepositure sue libere uti permittemus; de twelfte: iura scolastrie et cantorie servabimus; de dritteghede: item omnes obedientias et obedientiarios et specialiter obedientiam in Emberke precipue in holtgravia conservabimus. Unde hebbet ok ghesworen, dat we scullen unde willen wesen truwe beschermere unde verdeghedingheslude des stichtes to Hildensum in alles stichtes nod unde nud de wile, dat we de slot van os nicht gheantwordet en hebbet, unde scolet bewaren unde behuden de slot mit guden truwen unde verdeghedinghen des stichtes gud unde lude, alse we truwelikest konet unde moghet, unde beschermen des stichtes ere unde schippen des stichtes nud in allen steden unde stücken, dar we konen unde moghen. Ok hebbe we an guden truwen ghelovet, dat we des stichtes man, dener unde underdan an neneme stucke mit vorsate vervanghen eder verunrechten willen unde scullen, sunder we scullen se verdeghedinghen in alle oreme rechte mit guden truwen alse we vorderst moghen. Ok en scole we deme stichte nenen krigh maken eder orloghe eder nemende entsecghen van des stichtes weghene. Were ok, dat os jement entseghede, so scolde we de slot deste bat bewaren unde laten dat lant unde de lude warnen, unde en scolden in vromeder heren lant nicht soken, we en deden dat mit des capitels willen. Ok sculle we de ammetlude, de uppe den sloten sint, os allemanlikes rekenen laten unde scolet de rekenscop vort van staden an an dat capitel bringhen. Ok scullen we umme alle claghe unde schulde vor deme capitele antworden, unde wes os dat capitel beseght darumme, dat sculle we don. Ok welke kost unde schaden we in des stichtes nod unde nud dot unde lidet boven dat os ute deme lande wert de wile dat we de slot van os nicht gheantwordet hebbet, dat we witliken unde redeliken bewisen moghet, dat scal os de biscop dede kumpt eder dat capitel ghelden, unde dat en scole we uppe de slot nicht rekenen unde de slote dar vore mitnichte entholden, unde wat we groter kost unde groter sake don unde handelen scolen, dat scole we mit rade unde mit willen des capitels don unde handelen. Unde schattinghe, bede unde denstes en scole we nene macht hebben ane dat capitel, unde scolet it jo holden bi der domprovestie luden alse uses heren articule vorbenomet unde ok des domprovestes articule utwiset. To ener betuginghe, dat ek desse ede unde lovede, de ek deme capitele ghedan hebbe, in allen stucken alse hir vore screven is vast unde unbrokeliken holden wille, hebbe ek min ingheseghel ghehenghet laten to desseme breve, unde is gheschen na godes bord Dusent unde drehundert jar in deme dreundesesteghesten jare, des dinksedaghes na Invocavit, dat do sunte Peters avent ad cathedram was. ||
    Übersetzung: Ich, Berthold von Bockenem, Domherr in Hildesheim, bekenne, dass unsere Herren das Kapitel Herrn Gerhard unserem Dekan, Herrn Bernhard von Meinersen und Graf Wulbrand von Hallermund die Schlösser, Land und Leute und das weltliche Gericht anbefohlen haben. Geschähe es aber, dass der vorgenannte Dekan Herr Gerhard zum Bischof gewählt würde oder stürbe oder mehr als vierzehn Tage außerhalb des Stiftes wäre, so soll ich an seine Stelle treten, solange bis er wiederkommt, und soll mit den zweien, die dazu vom Kapitel abgeordnet sind, Schlösser, Land und Leute und weltliches Gericht behalten und bewahren, und wir haben dem Kapitel bei den Heiligen geschworen, dass wir all die Artikel einhalten werden, die hiernach geschrieben stehen, die unser Herr Bischof Heinrich dem Gott gnädig sei dem Kapitel geschworen hatte. Der erste ist, dass wir die Einkünfte des bischöflichen Tafelgutes nicht entfremden und Entfremdetes nach unseren Kräften wieder erlangen werden; der zweite: die Türme der Dombefestigung werden wir erhalten und werden sie durch die getreuen Ministerialen und Litonen der Kirche erhalten lassen; der dritte: wir werden keine Vögte in die Schlösser setzen, außer Ministerialen der Kirche und mit Ratschlag des Domkapitels; der vierte: die Rechte der Archidiakone in ihren Sprengeln und in ihren anderen Rechten werden wir getreulich beachten; der fünfte: die Rechte des Kapitels und der Litonen und der anderen Leute, wenn sie im Dienst der Herren sind, werden wir von Seiten der Ratsleute der Stadt nicht beeinträchtigen lassen, und dass sie nicht verhaftet werden, wenn sie den Herren den Zins bringen oder von ihnen gerufen worden sind; der sechste: die Befestigungen des Domes, die wir haben und haben werden, werden wir getreulich bewahren; der siebte: die Propsteigüter und alle Sondergüter des Domes werden wir beschützen wie unsere eigenen und in ihnen durch uns oder unsere Vögte keine Abgaben erheben lassen; der achte: wir werden die Propstei in ihrer hohen und niederen Gerichtsbarkeit, was merum et mixtum imperium genannt wird, durch uns und die unseren oder andere nicht einschränken, vielmehr nach unserem Vermögen bewahren; der neunte: ebenso werden wir den Dekan und die anderen Geistlichen und die Leute der Kirche in ihren Rechten und Rechtsprechungen welcher Art auch immer wie vorgenannt nicht einschränken, sondern eher bewahren; der zehnte: die Geistlichen der Kirchen und den Klerus der Diözese Hildesheim werden wir nach unserem Vermögen gegen alle denkbaren Angreifer verteidigen; der elfte: den Propst vom Heiligen Kreuz werden wir jegliche Rechte und Rechtsprechungen seiner Präpositur frei nutzen lassen; der zwölfte: die Rechte der Scholastur und Kantorei werden wir einhalten; der dreizehnte: gleichermaßen werden wir alle Obödienzien und Obödientiare und besonders die Obödienz in Emmerke vor allem in der Holzgrafschaft bewahren. Und wir haben auch geschworen, dass wir des Stifts Hildesheim getreue Beschirmer und Verteidiger sein werden und wollen in allen Notwendigkeiten und Nutzen des Stifts, solange wir die Schlösser nicht wieder übergeben haben, und wir werden die Schlösser mit guter Treue bewahren und behüten und des Stifts Gut und Leute verteidigen, so wie wir treulichst können und vermögen, und des Stifts Ehre beschirmen und des Stifts Nutz in allen Stellen und Punkten befördern, so wie wir können und vermögen. Auch haben wir in guten Treuen gelobt, dass wir des Stifts Leute, Diener und Untertanen in keinem Belang vorsätzlich beschädigen oder in ihrem Recht beeinträchtigen wollen und werden, sondern wir werden sie in allem ihrem Recht mit guten Treuen verteidigen so wie wir am besten können. Auch werden wir dem Stift keinen Streit oder Krieg verursachen und niemandem von des Stifts wegen die Freundschaft aufkündigen. Geschähe es, dass uns jemand die Freundschaft aufkündigte, so werden wir die Schlösser umso besser bewahren lassen und das Land und die Leute warnen lassen, und in fremder Herren Land nicht eindringen, es sei denn mit des Kapitels Zustimmung. Auch werden wir die Amtleute, die auf den Schlössern sind, uns allmonatlich Rechenschaft ablegen lassen, und werden die Rechenschaft umgehend an das Kapitel weiterleiten lassen. Auch werden wir auf alle Klage und Beschuldigung vor dem Kapitel antworten, und was uns das Kapitel deswegen bescheidet, dass werden wir tun. Auch die Unkosten und der Schaden, den wir in Not und Nutz des Stifts erleiden über das hinaus, was uns aus dem Land zufließt, solange wir die Schlösser nicht wieder überantwortet haben, was wir wissentlich und redlich beweisen können, dass wird uns der zukünftige Bischof oder das Kapitel erstatten und das werden wir nicht auf die Schlösser berechnen und die Schlösser deswegen nicht vorenthalten, und was wir an großen Unkosten und großen Unternehmungen anfangen und eingehen müssen, das werden wir mit Rat und Bewilligung des Kapitels anfangen und eingehen. Und Schatzung, Bede und Dienst werden wir ohne das Kapitel keine Macht haben zu erheben, und werden es auch bezüglich der Leute der Dompropstei so halten, wie es die vorgenannten Artikel unseres Herren und auch die Artikel der Dompropstei ausweisen. Zu einem Zeugnis, dass ich diese Eide und Gelübde, die ich dem Domkapitel geleistet habe in jeder Hinsicht wie hiervor geschrieben steht fest und unverbrüchlich einhalten werde, habe ich mein Siegel an diesen Brief hängen lassen, und das ist geschehen nach Gottes Geburt im 1363. Jahr, dienstags nach Invocavit, was in dem Jahr der Vorabend von St. Petri ad cathedram war.

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    Ortsnamen:
    Emberke: Emmerke;
    Hildensem: Hildesheim;
    Sancta Crux: Propstei vom Heiligen Kreuz.
    Personennamen:
    Bertold van Bokelum: Berthold von Bockenem;
    Gherde: Gerhard, Dekan;
    Henrik: Heinrich III., Braunschweig-Lüneburg († 06.02.1363), Bischof von Hildesheim 1331–1363 (Stolberg-Wernigerode, Otto zu: Neue deutsche Biographie, Bd. 8 (Hartmann – Heske), Berlin 1969, S. 359.);
    Wolbrande van Halremunt: Graf Wolbrand von Hallermund.


    LanguageNdt.
    Places
    • Emberke
      • Hildensem
        • Hildesheim
          • Sancte Crucis
            Persons
            • Bernarde van Meynersum
              • Bernhard von Meinersen
                • Bertold van Bokelum
                  • Gerhard
                    • Gherde
                      • Heinrich [III. von Braunschweig-Lüneburg]
                        • Henrik
                          • Wolbrande van Halremunt
                            • Wulbrand von Hallermund
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