Wir Richter und Scheffen des Churfürstlichen Weltlichen Gerichts Werll, thuen||
kundt, undt bekennen hiermit vor jedermenniglichen, daß vor unß gerichtlich kommen undt erschienen der EhrengeachtJohann Decker||
Burger zu Werll, sambt seiner hausfrawen Elisabethen Kleinsorgen, undt haben also gerichtlich bekant, unndt außgesagt, daß sie zue befor||
derungh Ihres beßeren furtheils, auch Ihren schaden damit zu verhüthen, Eines rechtlichen, aufrichtigen, stettigen undt Unwiderruflichen Erbkauffs||
wie derselb am krefftigt, undt bestendigsten immer in dennen rechten geschehen, oder bestehen könte, Verkaufft hetten undt hirmit Verkaufften||
dem Edlen undt Vesten, Herrn Hermanßen Dückeren, churfurstlichen Oberkellener, undt westphälischer landtschafft Deputirten, deßen||
Erben oder auch Rechtmeßigen Einhaberen, gegenwärtigen Kaufbrieffss Ihren kotten zu Büderich im Ambt Werll gelgen Kogels kotten genant,||
mit allen daß allinger alter und newer gerechtigkeit, es sey in torff oder zwiegen waßen oder weiden, nichts davon uberall aubescheiden, gleich wie derselbe ||
kotten von alters here daselbsten gelgen undt berechtigt, Umb undt Vor eine gewiße, ihnen Verkeufferen wolgefällige, eingedingte, wie auch baar zu deren||
handen uberzahlte unde würcklich eingelieberte Summen geldes. Derowegen selbige Verkeuffere sich guter Bezahlung nicht allein bedanckt, sonderen auch||
vor unß richtern undt scheffen uff die Exception non numeratae pecuniae, wolwißentlich renunciirt haben. Dannenhero auch diese Verkeuffere vor sich undt||
Ihre Erben eines solchen Verkaufften kottens possession undt besitz wie auch Eigenthum würcklich außgetretten und darab sich undt die ihrige enterbet; hin||
gegen aber den herr keuffern Herman Dücker und die seinige damit beerbt, auch dardurch zu deßen kottens aigenthumb und wahren besitz eingeführt||
haben, gestaltsamb Mehrgenannter herr keuffer hinfüro mit solchem kotten, gleichs anderen seinen erb- und gueteren, fray schalten und walten mögte. Derowegen||
die verkauffere auch zu mehrer festahltung dieses Erbkauffs dem keufferen volnkommene Euiction unde wahrschafft gegen Menniglichen, ahn allen ge||
richteren nach kauffs Recht Versprochen habe, so offt und mannigfalt solches von Ihnnen mögte gefordert werden, allezeit iene solche wahrschafft auff ihrer||
Verkeufferen unkosten zu leisten, bey Verunterpfandung derenselben Verkaufferen allingen haab undt guetern, ietzigen oder Zukünftigen haben deß||
selben auch auff alle priuilegien, Indulten undt wohltaten beyder Geist- und Weltlicher Rechten, und sonsten aller anderen Einreden und Exceptionen re||
nunciiretundt sich deren begeben, alß im specie SC. Velleiani, Doli mali, Metus sinistrae inductionis, Deceptionis enormis et enormissmae, restitution||
is in integrum Reductionis, und sonsten aller andern undt jeden, nichts anders, alswan dieselbe hiebey in specie außgetrücket und mit inserit stünden||
, gestaltsam sich deren nimmer in ewigkeit gegen diesen beschehen Erbkauffs zu gebrauchen. Deßen allen zu wahren urkundt haben obgenannter Verkeuffere Johan Decker undt d[essen] Ehehaußfraw diesen Erbkauffbrieff nicht allein mit ihrenn aigenen händen underschrieben, sondern auch, zu||
mehrer beglaubung deßen uns richtern undt Scheffen obgenanntenerbetten, diesen Erbkauffbrieff mit unseres gerichts Insiegell, und Gerichtschrei||
bers subscrition zu bekräftigen welches wir ietzghörte Richter undt Scheffen, auf bitten beyder werkauffenden Eheleutten gern gethan,||
alles von rechts undt gerichts wegen. Geschen undt verhandlet ist dieses alles, binnen Werll den 24. Monaths May, daß eintausent sechs||
hundert sieben und funffzigten Jahres.||
Johann Decker||
Elisabet Kleinsorg||
de mandato Speciali loco Judicij||
scribae Ego Antonius zur Wellen||
assumptus Notarius in fidem pra||
emissorum manu propia subscripsi