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FondUrkunden Gudensberg (1369-1610)

Der Bestand geht auf das Hospital der niederhessischen Stadt Gudensberg zurück. Vermutlich lagerten die Urkunden mindestens seit der Reformationszeit im Pfarrhaus zusammen mit dem Pfarrarchiv, das im Dezember 2006 von Pfarrer Hartmann dem Landeskirchlichen Archiv übergeben und hier separat deponiert wurde. Es bildet den Bestand E 1 Pfarrarchiv Gudensberg

Die vorhandenen Regesten und Abschriften eines unbekannten Bearbeiters unterzog das Landeskirchliche Archiv im Dezember 2009 einer kritischen Durchsicht und bereitete sie mit den Digitalisaten, die es im Frühjahr 2009 angefertigt hatte, für das Einstellen ins Internet vor. Der Überlieferungsschwerpunkt der 24 Urkunden, die zwischen 1369 und 1610 ausgestellt wurden, liegt zeitlich im 16. Jahrhundert.

Dokumentiert ist vorrangig die Vergabe von Geldsummen durch das Hospital an Personen, die dafür jährliche Renten zahlten und ihre Liegenschaften als Sicherheit stellten.

Die älteste Urkunde von 1369 Mai 10 dokumentiert die Grundausstattung und Organisation des Hospitals, das einschließlich der Kapelle zum Heiligen Kreuz offenbar kurz zuvor durch den Ritter Hermann von Elben und seine Frau Else gestiftet worden war. Ihr ist unter anderem zu entnehmen, dass in dem Hospital vor der Stadtmauer sechs Plätze für Sieche und ebenso viele Betten für Kranke zu unterhalten seien. Ihnen sollte der Priester, dem eine Hofreite in der Stadt eingeräumt wurde, täglich die Messe am Altar des Heiligen Kreuzes und der Heiligen Maria, Elisabeth und Sigismund halten.Nach der Reformation wurde die spätgotische Kapelle profaniert, blieb aber im Grundbestand erhalten. Das Hospital wurde im Dezember 1531 durch eine landgräfliche Kommission, der neben dem führenden hessischen Theologen Adam Krafft der Verwaltungsfachmann Heinz von Lüder angehörte, visitiert und neu organisiert. Es bestand danach unter städtischer und kirchlicher Aufsicht fort.Die Urkunden enthalten Informationen unter anderem zu einer Seelgerätestiftung und der Kalandsbruderschaft an der Stadtkirche St. Margarethen als Formen der Frömmigkeit in einer spätmittelalterlichen Stadt sowie zu den Besitzverhältnissen und Flurnamen in Gudensberg und mehreren umliegenden, zum Teil wüsten Dörfern.

Es ist zu zitieren: Landeskirchliches Archiv Kassel, U Gudensberg, Nr. ...

Kassel, 17. Dezember 2009

Peter Heidtmann-Unglaube