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FondHimmelspforten, Kloster (1231-1781)
  1. Geschichte
  2. 1231 gründete der Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg auf hochstiftischem Besitz bei dem Dorf Himmelstadt ein Himmelspforten genanntes Nonnenkloster. Dieses wurde noch im selben Jahr auf Bitte des Papstes durch das Generalkapitel dem Zisterzienserorden inkorporiert. Bereits um 1248 verließen die Nonnen ihr neues Kloster aber wieder und zogen sich zunächst in das damals verödete Kloster Schönau zurück. Als Grund dafür gaben sie mangelnde Sicherheit und ständige Belästigungen am alten Standort an. Daraufhin entschloss sich der Würzburger Bischof zur Verlegung des Klosters und schenkte den Nonnen am 22. September 1250 ein Grundstück vor den Stadtmauern von Würzburg in der Schottenau. Papst Innozenz IV. erteilte am 31. Mai 1251 seine Erlaubnis zur Transferierung des Klosters. Nachdem auch das Generalkapitel des Zisterzienserordens 1252 zugestimmt hatte, wurde diese zwischen September 1252 und 1253 vollzogen.

    Die Errichtung der Klostergebäude und der Klosterkirche zog sich nach Ausweis der erhaltenen Ablassurkunden über einen längeren Zeitraum hin. Nach und nach erwarben sich die Nonnen ansehnlichen Grundbesitz und Einkünfte.

    Die Reformationszeit brachte dann einen starken Rückgang der im Kloster lebenden Nonnen. Beim Tod der Äbtissin Magdalena von Lauffenholz 1557 war ihre Nachfolgerin Gertrud von Sande die einzige verbliebene Professschwester im Konvent. Erst unter der 1592 gewählten Äbtissin Katharina Seubott kam es zu einer Konsolidierung der Personal- und Vermögensverhältnisse im Kloster.

    Am 5. Mai 1804 wurde das Kloster Himmelspforten aufgelöst.

  3. Archivgeschichte
  4. Die Archivalien des Klosters wurden, auch wenn es dafür keine direkten Nachrichten gibt, sicher im Kloster selbst verwahrt. Dies änderte sich, als das Kloster in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in eine schwere Krise geriet und sein Fortbestand nicht mehr gesichert war. 1566 ließ Bischof Friedrich von Wirsberg angeblich alle Urkunden und Briefschaften des Klosters Himmelspforten auf die Festung Marienberg bringen. Dass die Klosterarchivalien spätestens Ende 1567 dort lagen, belegt auch ein Brief des bischöflichen Hofschreibers Oktavian Schmachtenberger vom 30. November 1567 an die Äbtissin Veronika von Hettersdorf. Darin teilt er dieser das Ergebnis seiner Nachforschungen über den Klosterwald in Himmelstadt in den auf dem Marienberg lagernden Klosterurkunden mit. Bischof Julius Echter ließ dann zwischen 1588 und 1604 drei Kopialbücher anfertigen, welche die Abschriften der auf dem Marienberg lagernden Urkunden des Klosters enthielten. Im Standbuch 537 sind zwei Vermerke enthalten, die ebenfalls eindeutig belegen, dass die Klosterurkunden zur Zeit seiner Anlage auf der Festung Marienberg lagen. Der eine lautet collationata cum originali in monte sub ladula Himelpforten 1 , der zweite collationata cum originali ibidem reposito . Aus dem ersten Vermerk lässt sich zudem erschließen, dass die Klosterurkunden damals dem bischöflichen Archiv einverleibt waren und dort in einer besonderen Lade gelagert wurden. Sie verblieben dann über 200 Jahre lang dort, während dem Kloster für seine Verwaltung wohl die Kopialbücher überlassen wurden. Erst am 2. September 1777 genehmigte der Bischof Adam Friedrich von Seinsheim die Rückgabe der Originalurkunden an das Kloster Himmelspforten.

    Nach der Auflösung des Klosters kam das ehemalige Klosterarchiv zwischen 1804 und 1806 in das damalige Kreis- und heutigen Staatsarchiv Würzburg.

    Die Klosterurkunden erhielten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Nummern, die, zumeist mit roter Tinte, auf der Rückseite vermerkt wurden. Diese Nummerierung erfolgte, da sie auch die nach der Überführung des Klosterarchivs auf den Marienberg für das Kloster von 1566 bis 1777 ausgestellten Urkunden tragen, die nicht mehr in das bischöfliche Archiv verbracht wurden, kurz nach der Rückgabe im Klosterarchiv. Bei der Auflösung des Klosters fertigte der damalige Klosterverwalter Michel Hofmann wohl noch im Jahr 1804 ein Verzeichnis der damals im Kloster lagernden Archivalien an. Dieses enthält auch ein chronologisches Nummernverzeichnis der Originalurkunden des Klosters von 1231 - 1781. Bei jeder Nummer sind das Ausstellungsjahr der betreffenden Urkunde sowie eine kurze Inhaltsangabe angegeben. Die Nummern bei Hofmann stimmen, soweit sich dies an den vorhandenen Originalen nachprüfen lässt, mit den oben erwähnten Nummern auf den Rückseiten der Urkunden überein.

    Anhand des Verzeichnisses von Hofmann und dieser Nummerierung ließ sich der Urkundenbestand des ehemaligen Klosterarchivs relativ leicht rekonstruieren. Hofmann listet insgesamt 623 Urkunden auf. Der jetzige Fonds "Kloster Himmelstadt Würzburg Urkunden" besteht derzeit aus 597 Urkunden. Für die Diskrepanz zu der von Hofmann aufgelisteten Urkundenzahl spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen konnte schon Hofmann selbst nicht mehr alle Nummern auf seiner Liste mit einer Urkunde des Klosterarchivs in Verbindung bringen. Er hat dann hinter der Nummer den Vermerk „fehlt“ angebracht. Zum anderen wurden von späteren Archivaren einige Stücke zu den Aktenbeständen transferiert. Soweit es sich dabei nicht um Urkunden im heutigen Sinne handelt, wurden sie dort belassen. Es wurden aber auch einige Stücke wieder aus den Klosterakten herausgenommen und dem Urkundenfonds beigefügt. In einigen wenigen Fällen sind Kriegsverluste zu beklagen. Einige Stücke wurden wohl auch bei den im 19. Jahrhundert nach dem Pertinenzprinzip durchgeführten Beständebereinigungen an benachbarte Territorien abgegeben. Eine Urkunde gelangte auf unbekanntem Weg in die Sammlungen des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg und befindet sich heute im Besitz der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte. Mehrere Stücke konnten anhand des Repertoriums für den Bestand „Würzburger Urkunden“ nicht ausfindig gemacht werden. Da es sich dabei aber nur um wenige Einzelstücke handelt und die Inhaltsangaben in dem alten Urkundenrepertorium nicht immer eindeutige Hinweise zum vormaligen Besitzer der Urkunde liefern, wäre ein Aufspüren dieser Stücke nur mit einem unverhältnismäßig großen Zeitaufwand möglich gewesen.

    Bei einer systematischen Neuverzeichnung der Würzburger Urkunden werden, sofern eine solche je zustande kommt, sicher noch einige der fehlenden Stücke auftauchen. Der Fonds „Kloster Himmelspforten Würzburg Urkunden“ ist daher nicht als völlig abgeschlossen zu betrachten. Aus diesem Grunde wurde für die Bestellsignaturen auch das Ausstellungsdatum verwendet, da sich auf diese Weise etwa noch auftauchende Urkunden dem Fonds relativ einfach angliedern lassen.

  5. Bestellweise:
  6. Kloster Himmelspforten Würzburg Urkunden [Ausstellungsdatum]. Die Signatur für die Bestellung ist zudem für jede Urkunde am Beginn ihres Eintrags im Repertorium in Fettschrift angegeben.