Joring Leichenrodt, Bürger von Fulda, und seine Frau Agnes bekunden, dass sie den Pfarrern und Vikaren der Pfarrkirche in Fulda einen Zins über 1 Geschock fuldischer Währung wiederkäuflich für 10 Rheinische Gulden Frankfurter Währung verkauft haben. Der Zins fällt aus der Michelswiese oberhalb des Mühlengrabens an der Weißmühle und soll jährlich halb auf Walpurgis [1.5.] und halb auf Michaelis [29.9.] gezahlt werden. Das Geld wurde gänzlich bezahlt und die Käufer der Schuld quit, ledig und los gesprochen. Bei säumigen Zahlungen sollen die Käufer das Recht haben die Wiese zu pfänden und zu ihrem Nutzen zu gebrauchen, bis die Schulden beglichen sind. Der Zins kann auf Walpurgis oder Michaelis wieder für die gezahlte Summe zurückgekauft werden, der Wiederkauf muss allerdings einen Monat vorher angezeigt werden. 

Original dating clause: Geben auf Sambstag nach Nicolai funffzehenhundert unnd einunddreissig jar

Die Urkunde liegt im Stadtarchiv Fulda.16. Jh.: Auf heut dato den 9. Junii ist Veit Ruckauer aus Geheis beneben Bastian Weihers vor uns Bürgermeister erschienen als nemlich Valtin Monzern, Hans Runzman, Bastian Kirchern und Hansen Beckenbach und hat angezeigt, wie das Simon Jhen ime Bastian Wihers ein wissen in diessem brief gemelt verkauft, daran er im X fl. laut disses briefs verschwiegen, welchen brief und verschreibung dan er Bastian abgelost. So nuhn ime die zehen fl. im Kauf durch den Moller verschwiegen und Bürgermeister und rath ime dem Moller noch zehen fl. ungeverlich oder was sich in guter rechnung erfunden würd von der molen schuldig, hat er dieselbige bei uns bekomert und verbott ime dieselbige ohn vorwissen nicht zu reichen.

Notes: