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Charter: Der deutsche Bauernkrieg (Google data)  CI.xxx,x. Billingen an Freiburg.
Signature:  CI.xxx,x. Billingen an Freiburg.

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Source Regest: Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. CI.xxx,x. Billingen an Freiburg. , S. 92
 

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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. CI.xxx,x. Billingen an Freiburg. , S. 92

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    CI.xxx,x. Billingen an Freiburg.

    (2l. «prll l525.)

    U

    ff dise Stund haben wir ware glopliche Kuntschaft, und gut Wissen, daß die Bauren allenthalb in der Bar gangen. Kain Baur mehr an- haymsch, ziehen all vlends dem Huffen zu; deßglichen der Zierhold übern Wald gangen. Was die Bauren im Sinn haben, ob sie den Nächsten für uns wöllen, mögen wir nit wissen. Darbu haben wir

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    gute warhaftige Kuntschaft, daß ettlich Bauren uff dem Wald den nächsten Uracher-Staig zugezogen, sich merken lassen, daß sie an gelangt, es komen dreihundert Knecht von Fryburg uns zu eim Zusatz, den wöllen sie den Weg verheben, und aber ettlich wider haum komen; sagen daß sie von keinen Knechten gehört, aber wol vernomen, daß dreißig Pfärd uff gestrigen Tag gon Fryburg komen. Sollichs haben wir Euch nit wöllen verhallen und unser Achtung, so mögen die Knecht und Pfärd, den Svmoswald hernff wol komen. Dann wir gute warhafftige Kuntschaft haben, daß die Bauren allein die Ur- acher-Staig verhüten, nnd sich uff den Symonswald nit laussen, dann sie alda noch nit zu pieten haben. Und darumb wollen mit den Knechten und Pfärden uns znzeschiken kainswegs verziehen. Und so es Euch als anmütig als uns, wäre unser gut Bedunken, daß wir hmuß zugen die Bauren angrisen, damit wir sie hintersich triben und zertrennten. Thun nach unserm Vertruwen. Dann wir uns darin ge setzt, den Bauren Widerstand zuthund, mit der Hilff Gotz, damit man befinden muß, daß wir als gut from Oesterricher, redlich gehandelt. Datum in II Fritag nach dem Ostertag, umb drei Uhr nach Mittag. Anno 25.

    CxxxiXn. Jakob Sturm an die Stadt Straß burg.

    (22. April 1525.)

    >^s haben min gnädig und günstig Herren Statthalters-Dienstes und ander verordnete Rät des Regiments zu Eßlingen, Doetor Io hann Mangolten Beisitzer am Cammergericht und mich als Re giments Rat, uff Begern Statthalters und Regiments zu Stuttgar- ten uff Dienstag nach Ostern (18. April) nechst verschinen zu der Versamlung der Baursame, so bev und umb Hevlpronn gelegen und Winsperg Schloß und Statt mit dem Sturm erobert uff den Dstertag, darin Graf LudwigvonHelffenstein sampt sibenzehn von Adel nnd ettlich Gereisigen zum Tevl an der Wehr erwürgt, zum Tevl und namlich den Grasen durch die Spieß gejagt haben, abge- ftrtigt mit Beselh, umb ein Stillstand zu arbeiten, auch ihre Ursachen warum sie sich dermaßen empört, zn vernemen. Diewvl wir nun al

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    lerlei seltsamer und unerhörter Ding befunden, hab ich nit unterlassen mögen, sollichs mit eigner Bottschaft Ew. str. ersamen Wvßheit zu- zuschriben. /

    Namlich, so hat sich der Hauff im Stift Mentz in den zweyen Amptern Ballenberg und Krautten erhebt, und in der Graf- schaft Hohenloh und dem Odenwalds haben vil Flecken im Stift Mentz ingenomen. So haben die hohenlohischen Bauern Örin- gen und Newenstein ingenomen und mit Bedrohung die Schlösser zu plündern und verbrennen, so die Grasen nit zu ihnen kommen, die Sach so hin bracht, daß die Grasen beid zu ihnen kommen und sia) gegen ihnen etlich Artikel verschriben.

    Sie haben auch ein sehr reich Kloster Schöntal by Krautten gelegen geplündert, darin groß mergklich" Gut an Kleidern, Getraib, Wein und anderm Vorrath, erobert und gebeutet.

    Volgends uff Wein sperg gezogen, daselbst Schloß und Stalt einsmals gestürmt und erobert wie obgemelt, das Schloß geplündert und nachmals verbrannt.

    Darnach Lichtenberg das Schloß so Dietrich von Weyi ler, der auch zu Weinsperg erschossen worden ingenommen, darin vil geflohnets Guts so die Pfaffen vom Stift Backnang dahin gestoh- net, gefunden und geplündert; darin Dietrich von Weylers,Frau/ und die noch eilf lebendigen Kind, da oer zwölft mit der Mutter umbkommen, funden.

    Darnach für Hevlpronnen geruckt und durch Dröung die Reben abzuhauen, die Sach dahin bracht, daß us Betrang des gemel- nen Manns und namlich der Weiber ihnen ein ersamer Ratt die Statt hat öffnen müssen uff den Osterdienstag und sind also uff heu- tigen Tag ihr Oberster, mit Namen Iörg Metzger von Bal- lenberg, sampt andern Hauptleuten in großer Anzal hie in der Stadt, haben ein sonder Stuben hier uff dem Rathuß, darin sie z« Rat gond, haben die Thor mit ihren Leuten besetzt, lassen vom Hauft fen uß und in, wer ihnen gefällt, haben alle Klöster und Höse de« Geistlichen ingenommen und plündern sie, haben groß überschwengk- lich Barschaft in des lutschen Meisters Hof funden, eine gantze Kisten voll Gelts, als mir ihr Feldschrvber selbst gesagt, so daby gewesen, mußten die von Hevlpronn alles gestatten, z : !. Sie haben auch zwei feste Schloß dem tütschen Meister inge- pommen, Schönburg und Starksberg, so nit besetzt gewesen,

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    geplündert und Schönburg uff den Osterdienstag verbrannt, in Wil len das ander auch zu verbrennen.

    Auch haben sie Thurmeck ein Schlößlin ingenommen, darin Phi lipp Stumpfen den alten gefangen und das Huß verbrannt als gestern Frytags.

    Sie haben auch das Frowenkloster, so vor der Stadt Hevl- pronn ligt, geplündert und uff heut all Ding darin und in der Kir- chen zerschlagen.

    So hat sich ein ander Huff erhoben, zieht das Land von Wür- temberg uff hin, haben vil Stettlin an sich bracht, als Neuen stadt, Winsperg, Bönningen, LFuffen, Botwar, Bracke- nen, Biglingen, Bevlstein; besorg es werden wenig Flecken im Land halten, wo nit das Bundeszeug bald wieder herab zieht.

    Man hat jetz, als ich den Brief schrib, zu Hevlpronn umb- geschlagen, daß alle Burger und Dienstgesellen so mit dem Huffen ziehen wollen, sollen vor dem Thor erscheinen., hat der Rat Jeder mann erlauben müssen, so ziehen will.

    Es geht auch die Sag hier, als ob Würz burg ingenommen wär von'der Baursame, doch weiß ichs nit gewiß.

    Des Grasen von Helffenstein Frau ist hieher zu Hevl pronn uff eineu, Wagen bracht und ihr alles genommen was sie hatt.

    So haben wir uff unser Werbung kein Anstand erlangen mögen, so lang, bis sie etlich Artikel, so im Druck vormals usgangen, erlangen.

    Es kommen täglich vil vom Adel zu den Hauptleuten, so sich mit ihnen vereinigen, denen werden Sicherheitbriese gegeben; die Grasen von Kron stein haben sich auch mit ihnen vertragen, desgleichen die Stadt Wimpffen und was also in der Nähe gelegen ist.

    Wir werden uff Stund wider uff Eßlingen zu verreisen. Es haben uns unsere Herren des Regiments zugeschriben, wie die ober ländischen Haussen all sich und ihr Vendlin Herr Ierg Druchses- sen als obersten Feldbauptmann übergeben; versehe mich, der Hauff wird sich herab wenden. Gott der Herr geb Gnade. Datum in Il zu Hevlpronn uff Samstag nach Ostern.

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    ei^xxxx. Johann von Hatstein an Freiburg.

    (23. «pril lö2i.) .

    ^i/^in Schaffner zu Frvburg berlcht mich, wie daß Ihr des ver> gangen Zugs halb wider die ungehorsamen Waldlburen, diß verschinen Wintters bescheen, ihm eltllch Schatzgeldt angefordert, und uff die Comthuru zu Fryburg gelegt. Und wiewol ich in derselben Zyt (wie Ihr wissend) ein mercklichen Coiien zu HaitterShain gehabt, nicht minder und damit ein Gmaind zu Fryburg dernhab kain Unwillen emphahe, han ich gedachtem mym Schaffner geschriben, und Beuelch geben, Euch solchs uffgelegten Gellts on Verzug zu entrichten. Zum Andern. Nachdem ich vernvme, daß sich die obgemelten Waldtlüth hören lassen, Euch zu überziehen, oder beschedigen; wo Ihr dann wider dleselb Endbörung etttichs GelltS notturfftig fvn wurden. erbüth ich mich von dem jenen, so ich zu Fryburg an euermWechsel ligen han, dry oder vierhundert Gulden zulyben, doch uff ein Belannttnus, so sich die Endbörung stille, daß Ihr dieselben mir oder der Eonwthury zu Frvburg on allen Costen und Schaden widerumb entrichten. Zum Dritten. Dwyl die uffrnrigen Waldburen, als wol zu vermntten ist, zu dem Huß Haitterffen (das mit Proviant ziemlich versehen) sonder Begird und Neigung tragen, ist myn fründtlich Bitt, ihr wollet ein getrewes Uffsehen haben, und sovil an Euch ist, dasselb vor Schaden nnd Nachtail hellffen verhütten. Verglich ouch den Unterthanen daselbs ernstlich thun schriben, wie in voriger Endbörung ouch bescheen ist, sich vom löblichen Huß Oesterrich noch ihrer Herschafft nit abzewerffen, und zuthun als fromen biderben Lüthen wol anstee. Wo sie dann ainich Beschwerung haben, Euch dieselben anzrzaigen; wollen Ihr Euch myn mechtigen und dieselben nach 'aller Zimlich- und Billichait messigen. Ihr werden mich ouch als euwer Burger by solchem zlm- llchen Erbiethen, und zu dem ich Recht Hab, handthaben, und nit verlassen. Und thund hierinn als myn sonder hoch Vertrawen zu Euch steet. Das will ich in allem Guten ze verdienen erfunden werben, Datum Haimbach uff Sonntag HuaLimoäo geniti. An. 25.

    Iohann von Hatstain S. Iohannsordens- Maister in tütschen Landen.

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