D. Schmozers Furtrag am 17. Juni.

^)roßmechtiger Fürst, gnedigster Herr. Mir zweiftet nit, Euer Fürstl. Durchlaucht als l'andesfürst trag guet Wissen, wie daß sich vor ettlichen Zeuten und Tagen gmeiu Paursame im Brißgaw und Schwartzwalv wider die Geistlichen,. die vom Adel und Stetten embört, ihre Gotzhäuser und Schlösser geblündert, zerrissen, zerstört, und ettliche gantz verbreunt, iind damit die Gaistlichen und den Adel werklich und elentlich, daß zu erbarmen, verderpt, die Stätt dahin mit ihrer Grau- samkavt bewegt, daß sie in ihr Bruderschciffl geschworen. Und nachdem sie das gantz Brißgow in ihr Bruderschafft gezwungen, sind sie mit großer Macht für die Statt Freyburg, Euer fürstl. Durchlaucht zu gehörig, zogen, die gewaltigtlich blegert, in die grimklich und graus- samlich geschossen, ettlich Häuser und den Kirchenthurn troffen, die Stockbrunnen und ander Wasser dermaßen genommen, daß sie nit wer mahlen und der Mühl halber ihr Leibsnarung nit mer gehabt. Und dieweil die Bauersame ain Zeytlang daselbst gelegen, und sie lem Enttchüttung, Hilff noch Beystand von euer fürstl. Durchlaucht

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und deren loblich Regiment Ensißhaim gewist, auch ihr Leibsnarung, von wegen der Mühlen nit wer gehabt; haben sie ain Vertrag, so ich hiemit euer fürstl. Durchlaucht überantwurt, aus getrungner Not, so euer fürstl. Durchlaucht nit nachteilig, noch gmeiner Statt Frey- burg verderplich, gueter Maynung, damit solche etliche Statt nit zerstert und die Burger zu tod geschlagen wurden, angenommen, der Zuversicht euer fürstl. Durchlaucht werde darab kcnn ungnedigs Miß- vallen haben. Dann sie in berührtem Vertrag, Kayserlich Majestat und euer fürstliche Durchlaucht bevorgesetzt haben. Und damit aber euer fürstl. Durchlaucht nit achte, ain ersame Stadt Freyburg, Pre- laten und Ritterschafft, so domals zu Freyburg gelegen, etwa? wider die Billichait, und euer sürstl. Durchlaucht gehandelt Hab, hat bemelte Statt, Prelaten und Ritierschafft dise Gesanten mit disem Credentz- brieff in ihrem Namen zu euer fürstlichen Durchlaucht abgesertiget ihnen dabey ihr Unschuld anzuzeigen, und sie zu entschuldigen, auch die Gewaltsame und derPaursame greuliche Handlung euer fürstlichen Durchlaucht fürzelegen bevolhen. Und dieweil sie die Gesanten aber wissen, daß euer fürstl. Durchlaucht mit mercklichen Geschäfften bela den, und solch Sachen nach der Leng nit hören mag, haben sie von minderer Helgung wegen ihr Entschuldigung und derPaursame gwal- tige Handlung, wie sie sich von Ansang biß zu Endt zutragen in ein Supplieation gefielt, mit Underthenigkait bittend, euer fürstl. Durch laucht welle solch ihr Entschuldigung gnediger Maynung von ihnen aufnehmen, und sie wie bisbar gnedtg bevohlen haben. Wo sie dann das umb euer fürstl. Durchlaucht mit Darstreckung Leibs und Guets underthenigklich verdienen mögen, wellen sie das wie from gehorsam Underthanen, wie ihr Altvordern auch offtermals getbon, ungespart treu lich thuen. Das soll sich euer fürstl. Durchlaucht zu ihnen tröstlich versehen, und thuend sich hiemit euer fürstl. Durchlaucht bevelhen.

Antwurt.

Ol' Doetor Beatus Widmann Caneellarius und N. von Hermstein Ritter bayd fürstl. Durchlaucht Rät, haben uns am 19. tag Iuny diesen Abschid geben.

Es hat fürstl. Durchlaucht, unser gnediger Herr auf Sambstag nechst verscheinen, ainer ersamen Statt Freyburg im Brißgow, Pre laten und Ritterschafft Entschuldigung, sambt ainer Supplieation und

Vertrag, so zwüschen gemainer Paursame und berürten Ständen auf- gericht, nach der Leng seins Inhalts vernomen und die Sach sambt ihr fürst. Durchlaucht Räten auf beut berathschlaget. Und befind aus dem allem, daß ihr groß Widerwertigkait, Betriebtnus, Schaden und Nachtheil von gedachter Baursame empfangen, das dann fürstl. Durch laucht unserm gnedigen Herren in Treuen laid, tragt auch deßhalb mit euch gnedig Mitleiden, und ab solcher gwaltiger Handlung groß Mißfallen. Und dieweil ihr fürstl. Durchlaucht aus berürter münt- licher Entschuldigung Suppliealion und Vertrag besindt, daß ihr Kayserliche Majestat und ihr fürstl. Durchlaucht unser aller gne- digsten und gnedigen Herren bevor gesetzt, last die fürstl. Durch laucht ihr solchen Vertrag biser Zeyt (wiewol besser vermuten) ge fallen. Will sich auch zu ainer ersamen Statt, Prelaten und Ritter schafft nochmals entlich versehen, sie werden sich wie bishar a!s trew, gehorsam Underthanen halten, ihr Pflicht und Ayd, damit sie Kapserlich Mayestat und ihr Durchlaucht verwandt, bedencken, und wider ihr Pflicht nichts, sunder was billich, rechtmessig und erlich handlen, und sich allzeyt als gehorsam Underthanen wie bishar ihr Anfordern auch gethan, beweysen und erzaigen.

Danksagung.

Die Gesanten von ainer ersamen Statt Freyburg, Prelaten und Ritterschafft, sagen euer Gnaden anstatt fürstl. Durchlaucht, von wegen- bises gnedigen Abschids underthenigen Danck, wellen das ihren Herren von ihr fürstl. Duchlaucht hoch rühmen und preisen, solchs auch mit Darstreckung Leibs und Guets umb fürstliche Durchlaucht unsern gnedigsten Herrn verdienen. Wellen sich auch zu fürstl. Durch laucht ihren nemlichen Herrn und Landesfürsten entlich versehen, sie werde ain ersame Statt, Prelaten und Ritterschafft, wie bißhar, all- zeyt gnedig bevolhen haben.