Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. c66XXXVIII. Freiburg an den schwarzwaldi- schen Hausen. , S. 255
c66XXXVIII. Freiburg an den schwarzwaldi- schen Hausen.
(l7. Juni l525.)
Unser fründlich Gruß und gutwillig Dienst zuvor. Lieben Haupt- leut und guten Fründt. Ungezwivelt ihr hapt gut Wissen, welcher- maßen wir kurt z ein Betrag und Anlaß in Bywesen euwer Gesandten mit Namen Caspar Winterhalder und Hanns Schiltecker gegen unser
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Oberkeiten und Herrschaften, durch unser gnädig und günstig Herren den Gesanten von der Stat Straßburg, Basel, Offenburg, Brysach «nd der kavs. k. Maj. unser« allergnädigsten Herrn Landtvogt zu Hag- now, als gütlich und früntlich Unterhändler und Thadingsberren uff Hindersichbringen des gantzen hellen Huffen abgeredt haben. Welchen Betrag und Anlaß, des ivir euch zu gründlichem Bericht diese hier innen verschloßne Copye sampt einem Abscheidt zuschicken, uff das der alle Billicheit vermag und unser Achtung von euch auch nit abgeschla gen werde, angenommen. Nun haben ihr aber sollichs uns zu allen Teilen gemant, euch zwey tusent Knecht und ettlich Geschütz zu dem Ueberzug Villingen und andern Steltli und Flecken dem hochlöblichen Huß Österrich ohn Mittel verwandt, zuzeschicken, das uns dann uß Craft unser gethanen Pfiicht nit klein beftembt. Und wiewol wir Burgermeister und Rat der Stall Fryburg üch früntlich geschriben und gepetten, euwers Manens und Negerens der Pillicheit nach tu- gentlich abzusten; so sind ihr doch mit euwerem Fürnemen, das sich nic allein wider unser gethane Pflicht sondern euch zu großem Ver derben, Schaden und Nachtheil Landen und Leuten leudet, fürgefaren und nochmaln gemandt mit angehengter Beger, chr wolt zusehen, ob wir kommen wollen oder nit. Diewil uns nun vonnödten, euch daruff unser Willen und Gemiedt zu eröffnen, so sagen wir, diewil unser gethane Pflicht gründtlich vorbehalt, das hochlöbliche Huß Österrich und vermag, daß khein Theil zu solchen Fällen wider jemant ohn des andern Wissen und Willen nichtz fürnemen, und in Summ entlich da hin lent, daß ein gemeiner Landtzfriden uffgethon und der arm Mann seiner unbillicher Beschwerden darunder erledigt werden soll. So will uns bedüncken, daß euwer fürgenomen Meinung dem gantz unglich- förmig sig; angesehen daß euwer jüngsten Gesandten Lentz Seger und Ander haben anzeigt und sich mercken lassen, daß ihr in khein Recht, als ob ihr das nit wol mögen leide», bewilligen wollen. So dem also, können wir nit versten, daß uns die gethan Pflicht dermaßen wie ihr meinen, binden soll. Aber des sind wir erbüttig allen denen, die sich zu uns verbrüdert haben, zu dem Rechten und Billicheit, daruff all unser Grund statt, zu verhelffen. So ihr dann das abschlahen und allein den Gewaldt an die Hand nemen, können wir euch zu demselben nit Glümvff oder Fug geben, früntlich und vlißig pittende, ihr wolt den Anlaß glichet Gestalt wie wir annemen, die Giettigkeit »nd das Recht vor den loblichen Stetten nicht abschlahen, sonder euch
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zu Ruw, wie wir anheimisch thun; so wollen wir den Fuß dermaßen zusamen setzen, daß wir, ob Gott will zu allen Teilen zu guttem Friden und entlicher, ustraglicher, gültiger und rechtlicher Erkanntnus und Handlung komen wöllen. Das wolten wir euch, darnach haben zu richten, nit verhalten. Datum mit unser der von Frvburg Seeret Insigel, uff Pitt von unser aller wegen besigelt, uff den 17. Tag Iuny Anno 1525.
Burgermeister und Rat der Statt Frvburg, ouch
ander Geordnetten und Gesandten von Stetten und
Landtschafften im Prvßgow.
Den Ersamen, erbarn, Hannsen Müllern und andern Houpt°
leuten, Reten und gemeinen Huffen uff dem Schwartzwaldt, unsern
besondern lieben Mitbrüdern.
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