Kum. VI.

König Carls ertheiltes Privilegium und Belehrung die

Jagd-Folge betreffend, lz^o.

AHir Carl von Gottes Gnaden Römischer Kimiq zu allen Zeiten mehrer de« Reichs und König zu Böheim, versehn und thun Kund öffentlich mit diesem Brieve allen den ihn sehe«, hören oder lesen, daß wir mit vollen Rarhe und wohl bedachten Mmhe unserer Bischoffe, Fürsten und anderer Herren die dobey gewest sin, do wir gegen Bitsaßen, und angcihan mit unser künglichen Oiacjemen und andern Regalien, als ein RönUscher Kunig zo rechte sitzen soliden Hochgebornen Friedrichen, V«lchasar,L.udrvigen u. ZVilhelmen, Gebrüdern Landgrafen zo Düringen und Marggrafen zo Massen in dem Osterlande und zo tandisberg, Grafen zo Orlamünda und Herrn des iandes z» Plysscn, unfern lieben Fürsten und Oheimen tiehen das Ostirlsnd und das tandzuPlyssen, die Grafschüffle Orlamünde, Rochlitz unv Grönschtz mit allen ihren Herrschaffien und Aembtern, damit dieselben Grafschaft? geeret und vor alter usgesatzr sin, by nämen mit Mannschaft mit Slozzen mit Besten, mit iehen, geistlichen und weltlichen mit dem Banne, den man nennet datz obriste Gericbte, mit allen jren Banstülen, die do von Alker in denselben landen und Grafschaften hergesatzt und utzqegeben sind mit allen Strazzen**), Geleiten, Zollen, Mün, zen, Juden, Märckcen, Marck Rechten, mit allem Berawerck, Goldwerck, Silberwerck, Zemwerck^), Jfenwerck, und Kuvferwerck, wie die Name»

haben,

*)Schlößer». , '^ -

**) Straßen.

^) ohnfthlbar Zimnvexck.

haben, mit Wildvanden als eins Römischen Reichs obrister Jägermeister und die V)lze derJzit*) uf allen Wälden in denselben landen und Graf, schafflen und andern Herrn dieselben Volge zu «eren uf seinen Wälden und i» «gen. Grafscheffken und Bynahmen, die Zolle uf den fließenden Wazzern, darnach Wälde, Hölzer, Forste, Heyde und Strüte mit wilder Zidel- Weide mit Fischereyen, flizzender "^*) und unbeflozzener Wazzern, und gemeinlich mit allen ihren Rechten, Wirden, Nutzen, Freyheiken und allen jercn Zogehörungen, als dieselben tandgrafschüffle der hochqebor» Friedrich selige ir Välir und andere ihre Eltern, den Göll Gnad, von dem heiligen Röm. Reich behalten und dirworben haben, von sonderlichen Gnaden und Wirden zo haben und ewiglichen zo besitzen zo rechten Fürstl. iehen. Wenn auch die vorgenannten Balthasar, Ludwig u. N)il, Helm unsir Oheimen und Fürsten bey ons zo diesemmahl von andern Hin, dernüssm nicht gewest sin, und mit ihren ältesten Bruder Friedrichen, der Zehn Jahr ihr Vormünder seyn soll dieselben tehen nicht empfangen haben, doch von unsir Königlichen Macht und Gewalt, so senden und langen wir de» vgenannmi dreycn Fürsten unsirn Oheimen die mehrgen. tand? und Grafk fchaffie mit aUen ihren Zugehröungen, als vorgeschrieben steht, an diesem selben Brieve, mit sammt ihren Bruder zo rechten tehen, als die SachHen sie gein seliger Gedächtnüzz Runig Carl unsirn Vornan behalten haben und irfulle» in allen Gebrechen von Künglicher Gewalt, der sie daran gelzindern möchte, «nd daz sie selber ihre iehen von uns emvfahin mügen. Mit Urkund ditz Brieffs versiegelt mit «nserm Künglichen JngesigeV der geben ist zu Budißin nach Christi Gebunh i z zo.deß nächste» Dienstags nach San« Valentins Tag im vierten Iah? unsir Reiche.