Gelder vnd Strafen beizutreiben, 6. S 1469.

(ex eop. vi6.)

Aufschrift: Den Ersamen Burgermeistere, Rait vnd gantzer Ge- meyne zu Franckfurt, mynen lieben vnd guden Frunden.

Den Ersamen, woilwissen Burgermeyster vnd gantz gcmeyne zu Franckfurt, entbiede ich Heinrich Schmid, des helgen Rom- schen riches vnd mynes gnedigen lieben Hern von Colen, Fry- grave zu Folckmars, mynen fruntlichen dinst zuvor, mynen guden Frunde, vnd thun uch gütlichen zu wissen, daß ich von schwerer clage wegen des erhastigen Asmus Busseckes zu rechter vnd ge- borlicher vnd recht tzyt tages an den fryenstule vor Folckmarßin vff dem Riede geheyschen vnd geladen haid, mit Namen Homans Henne, der dan in solicher Ladung sümig vnd vngehorsam gewor den ist, dye keyßerliche Frygericht versumet, verschmehet vnd ver achtet, dadorch lnne schwere Broch vnd Buß gewiset vnd pene veldiglichen geworden, nemlichen inen seß vnd sechtzig schilling al, der konigs tornlß, Vnd der kleyger hoit alle tzyt der Gericht ge wartet vnd sin termeny respiciret, ere vnd zu recht zu nemen :c. darvmb ist der egenant Clevger vor mich inne gericht gerreden mit syme gedinckten Vorsprecher vnd hait sin sache bewiset, be- weret, hirwonnen, erstanden, zugebroicht, vnd vff den genanten Homans Henne mit Orteyl vnd recht, von Heubtsache, kosten, tzerung, hinder vnd schaden, biß vff datum diß Brieffes gelidden, sinen Behalt gethan, nach Fryenstuls recht, so gut vnd hoich als anderhalp hundert Rinscher Gulden. Hervmb ersamen woilwissen guden Frunde gebiede ich uch von keyserlicher gewalt vnd macht mynes Gerichts Amptes, daß ere dem egenanten kleyger geholffen

vnd geroden, sine zu sine erwunnkg vnd erstanüg zugebrocht vnd behalden sache vorgeschriben vnd behalden, des genant Homans Henne Gudde beweglich vnd vnbeweglich by uch, so lange der genant Clepger sie erwunnig vnd erstanüg vnd behalden sache, dpe Hern vnd daß Frygericht Broch vnd Buß vorgeschrieben dar an suchen vnd sich erholen mogen, vngehindert vnd vngefrebelt geyst- lich vnd werntlich gerichtes, vnd schriben eme inne sonderheyt zu zuthun aoder zu wisen von viertzen nachten nach angesichtes diß Brieffes. Meyntet yr aber disser myner keyserlicher gebot nicht gehorsam plichtig worden zu sin, so heysch vnd lade ich uch von der egenant keyßerlichen gewalt vnd macht alle werntliche mannes- personen boven viertzen jaren alt, wissende vßgenommen zu Franck- furt egenant, daß yr kommen an den egenanten Fryenstul inne daß offenbare Frygerichte vff den «ehesten donrstag nach Philippi vnd Jacobi zu rechter none rechter tzyt tages, nach datum dlß Brieffes nest folgende, vor mich adder epn andern geynwirtigen Frygreven inne myne stade, abe des not sin worde, vnd sagen aldar vnd stan zu follenkommender antwort geborliche worhafftige Jnsagung vnd widderreden nach FryhenflulS recht, warvmb yr nit gehorsam dorffen sin den hochftigeten keyserlichen Gerichten. Werdet yr hir aber sümig vnd vngehorsam, inne teden dem Cley- ger egenant enchen Widderstant inne siner fache vorgeschrieben, so vil mir dan mit ortet vnd recht abgewonnen worde, must ich dem gen'cht, mit vnßer Folge, sinen gang gehen loißen, vnd dye Buß uffladen nach Fryhenstuls recht uch geborlichen. Hir inne halden vnd vermiden schwer pene rade ich vch getrultchen. Geben vn- der myme segel anno dm. i»cccci.xix tercia feria post diem teati anthonii confess. Vnd by disser abeschrifft des Heubt Brief- fes ist gewest her Sifert Hornberger, Psare zu Gemonden, Jo, han Eberhart, Rympen Henne von Butzpach vnd Peder von Butzpach, vnd nemen dlß uff vnße Eyde, dye wir vnßerm rech ten hern getan haben, daz wir by solicher abeschrifft gewest sin vnd hoin gesehen, daß sy gemacht ist vnd ludt als der recht Heubt Briff ,c.

(prsesentata ssbb. aute o«uli). Xot». Da vorstehende Urkunde, laut Notiz sabbäto auta a«uli in Frankfurt präsentirt wurde, dieser aber auf den 4. Marz fiel, fo kann die Urkunde selbst nicht auf: toria tertia post 6iam beati antkoriii <?s»/ess. (den 15. März) gegeben seyn. Entweder muß dies ^nto- uius presbiter (9. Jan.), ^ntouius Lreinita (17. Jan.) oder ^ntouius «pis. t?a»staut. (12. Febr.) heißen, und ein Fehler des Schreibers seyn.

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