useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Usener, Friedrich Philipp: Gerichte Westphalen, 1832 (Google data)  Urkunde XVII.
Signature:  Urkunde XVII.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
Urtheil des Freigrafen Heinrich Beckmann in Medebach, in Sachen Cuntz Haß gegen Heinrich Usenkremer, wodurch letzterer geächtet wird, vom 25. Febr. 1523. ex ooz». vici.
Source Regest: Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens, Nr. Urkunde XVII. , S. 150
 

ed.
Current repository
Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens, Nr. Urkunde XVII. , S. 150

    Graphics: 
    x

    Ich Heinrich Bekmann des Hochwirdigsten Hochgeboren Für sten vnd hern hermans Ertzbischoffs der hellgen kirchen zu Cöln des h. römischen Rychs ErtzCantzeler durch Italien vnd churfürst hertzog zu Westvaln vnd Engern u. f. w. meyns gnedigen liben Hern, vnd siner churfürst. Gnaden Nmtleut, meyner gnedigen Stulhern gewürdigter Frygrave vnd geordneter richter des helli

    — 139 —

    gen Romischen Rychs vud keyserlichen Frystuls zu Medebach vor der Oster pforten vnler der Linden, Bekenn vor dem Aller vn- vberwintlichten aller großmechtigsten allerdurchlauchtigsten hochge- dorn Fürsten vnd Hern karolo dem fünfften erwelten Romischen keisser zu allen Zyten merer des Rychs, In Germanien zu Hl- spanien beder Slcilim, Iherusalem, Hungarn, Dalmatien, Croa- tien u. s. w., Konig, Eitzherzog zu Oestrich, Herzog zu Bur- gund, Grave zu Habsburg, zu Flandern, zu Thirol u. s. w., meyne allergnedigsten Hren vnd vort vor allen des Rychs liben getruwen Churfürsten, Ertzbischoffen, Bischoffen, Fürsten, Herrn, Hertzogen, Lantgraven, Marggrafen, Burggrave, Graven, Ban nerherrn, Rittern, Knechten, Hanptmannen, Amptmannen, Vytz- thumen, Vogten, Schultelßen, scheffen, Dorffern, stalten, Fro- haitten, Flecken, Gemeynden, Burgermeistern, reden, vnd vort vor allen gewirdigten Frygraven vnd fryenscheffen der heligen heimlichen veslossen Achte vnd vor allen des hyligen Rychs lieben getruwen vnd gehorsamen, den dießer Brieff volkompt sehen oder horen lesen, das in verwicheder Zeit vor mir erschienen seyne der Ersamen Contz Haß« vnd Hans süssel sein knecht von Mumers- helm echt rechte Frpscheffen der hyligen heimlichen beslossen Achte vnd vber Heinrichen Isenkremer zu Mentz schwerliche clage ange bracht verhandiung eynes schnydmessers halben, vnd das er sie geschulden guntz Bosswichte, derhalben von mir begert Innen rechts zu verhelffen vmb got vnd den konig, das hab ich Ampts halben nit mocht wygern, vnd vff solich gethane Clage den obg. Heinrich Dsenkremer für keyserlichen Fryenstul geladen mit an hangendem proclamatlon das sich die obgenanten Contz vnd Hans der scheltwort so die feym wrogich erkant an obgenantem kelß. fryenstul vor mir willen verantworten wyste er dar was In zu sagen oder mit anhoren vff benant Zeit vor gericht zu erschinen, vff denselbige angesatzten termyn vnd gerichts dag seie der ege- nllnt Cleger widdervmb vor gericht erschienen vnd durch Iren er- leubeten Redener mich thun fragen, ob ich die citatlon vnd pcla-

    mation auch — wie vorgnt hab ich geantwort Ia,

    darvff sie mir in rechten abverlangt das ich den gnt Vsenkremer in das keyß. Gericht, wie sich geburt hab dun heissen, aber sy- ner oder pmants von syner wegen volmechtig nicht vernommen, dan es ist von dem Hochwirdigsten durchlautigsten hochgeborn für- sten vnd Herrn Albrecht Cardinal Ertzbischoff zu Mentz vnd Chur- fürst u. f. w. meynen gnedigen Hern eyn Abforderung anekom- men, daruff den egenanten clegern zu recht erkant wurden, nach dem die Abforderung nach fryenstuls recht nit gebürlicher konig licher vrkhunde nit bescheen, So solle den cleger an Irem recht

    — 140 —

    vnschediich sein und Inne die scheltwort, durch den Zusatz fey«. wrogich erkant wurden das sie sich der billich verantworten mo- gen vnd dieselben nicht abzufordern gebieie, vnd nachdem der verclagte oder ymants von seiner wegen volmechtig nicht erschye- nen den cleger Ir ernstlichen mit recht zu widderdringen oder sich zu entweren nach fryenstuls recht, so sin sie sampt besundern mit Vrlhel vnd recht Ingefürt in die keyserl. Cammern, vnd ha- den sich soicher Scheltwort das sie kein aunß Boßwicht syen mit

    erstattung der heiligen vnd vffrichtig verantwurt vnd

    entlediget nach frystuls recht, sonder widderlegung des rechtl. dem nach so !st Inen zu recht erkant worden, das sie sich so recht verantwort vnd entledigt haben, vnd das sie der so fiy ledich vnd loß sin, als vor dem dage sie geschulden wurden^, das sie deshalben nymant möge myden, hassen oder beeyden, sondern sie wog?a des zu den eren gan stan, als frommen leuden getürt, darvff sich sie davon gentzlich absolvirt vnd widdervmb In Iren Fridde gele<ck.t, vorter ist Ine zu reckt erkant worden, das der obgenant verclagt der sie In solche schwachet vnd schaden gebracht Ine sampt besondern soichen stant widdervmb zu stande den sie gestanden mussen haben, so sie schuldig erfunden weren, vnd iren schaden darvff gangen vnd noch gang werde widdervmb zu verle- gen schuldig sey. Vnd derhalben mogen sie Ine erfordern mit dissem oder andern« Gerichte geistlich oder weltlich nach Irem Gelege. Wie wol nun d!e Abforderung des Hochgeboren meins gnedigen Herrn von Meintz mit gebürlicher Vrkunde nicht bescheen nach kaiserl, Reformacion vnd Fryenstuls rechte, doch seiner chur- fürstl. G. zu dinstlichen eren hab ich die Ansprach des schnydmes- fers halten genzlich remittirt, vnd kenn ferner prozeß oder Vr- theil gehen lassen, vnd auch die fcheltwort damit angehangen ob eyn mit der andern mocht sein vertragen worden, das dan nlt gescheen. Darvff So feie der genant Cleger widdervmb vor mir erschyenen, vnd sich des beclagt, mit Vctheil vnd Recht sovil erlangt das sie mit offentlicher Verkündunqe vnd citation an den verclagten haben Iren Behalt gethan, Nemlich Contz Hasse vff Elve o Gulden vnd Hans süsel vff sechzehn Gulden, vnd lst Inen zu recht erkant worden, das sie dem so recht getan haben, nach fryenstuls recht vnd das der genant Dsenkremer Ine sampt besondern davor nicht mer mögen neyn sagen In keynerley ge- richt geistlich oder weltlich, dan Ine soichen Behalt zu verlegen schuldig sey sonder Insage, vnd sie mögen den obgenanten ver clagten syne liff vnd gut darvff kommern hemmen zu Wasser zu Lande zu Sande vff allen straffen In stetten, Dorffern, Flecken, Fryheiden vnd dargegen möge er sich keynerley Fryhelt oder Ge

    — 141 —

    leyde gebruchen In Kirchen, clausea, stetten, Dorffern Frybei- den wie die Frybeit gedacht w!rd, Vnd ist aber vff derVerclag- ten Contumaciam vnd vngehorsam so ferner procedirt nach fiy- stuls vnd der heiligen heimlichen achte rechte, das die leste schwer diffamation Sentencie ober Ine gangen soll sein, So Hab ich Ine mit Ansatzmige Eins kömgs dags gewarnet keyser Karolus dag ftist gegeben, bat er alles nicht geachtet, dan die egenanten Cleger darvnder als sie sich beclogen vff fryer straffen gegriffen gesanglich gesazt, das Ire mit Gewalt genommen, vnd als sie mit hilff Gols des almechtigen loiß geworden, vnd mit solicher tlage widdervmb erschienen, So bab ich nicht lenger vffhalt dun mogen, als sie mir mit Vrtbeil vnd recht adelangt der lessen schweren sentencie vber den benanlen Isenkremer sein Liff Leben gut gelümpf vnd ere gen lassen, Vnd ist so feren über Ine pro- ledirt, vnd gerichiet, das man vnwissen Leuden nit magf zu er- kennen geben, Bvbin tiss alls yme wyther schwacheit zuvermyden, vff das die schreckliche sentenz yderman nicht offenbar werde, So hab ich frngraoe mit radt myner stulberrn enthalden vnd ayn gutlich Warnung gedan an die von Ment z mit den obgenanten verachteten kein gcmcinschafft zu haben, ob er sich hat wollen be denken bey der höchsten peen, ist abermals nicht geachtet worden, dan meyn gnedigsser Herr« von Colli, churfürst hochgemell hat mir mit beneben schrifft des hochgemelten meins gn. H. von Mentz dun schriben, hab ich siner churfürstlichen Gn. vnderthe- niglich anlwurt zugeschickt, vnd auch damit der sach der schell- wort halben remiitirt, In soicher zuversicht den egenanten cle- gern nach verhandelter sach vnd Irem erlangten rechts verdelffen solr sein, damit die sach vereyniget were, diwil nun alles nicht gcscheen, so sin die egenant? cleger hut gifft vndergeschriben vor mir am obgenanten Kaiser!, frvenstule, dan ich saß mit qecleytter In gespanneder Banck zu richten über Liff leben Gelümpf vnd höchster ere, als mir nach gesetze Kaiser Karoly des grossen zu richten gebürt, wie vormals erschienen mit ecnewerung Irer claze das sie mit dem genanten Isenkremer verclagtcn Vngehorsamen zu keinem Vertrage kommen mögen, dan er sich gegen sie vnd gegen Ire erlangte rechte vngeborlich vffhalte, vnd darvff mit Vrtheil vnd recdt so viel erlanget, das Ich Inen diess schwere sentencie dab müssen folgen lassen, So baben die egenanten cle- ger ire Ansprach und clage geöffeuet, so landende, wie das sie Heinrich Iienkremcr geschulden gvnntz Boßwicht, des sie sich dan vffrichtig verantwort, In grossen schaden schmachheit vnd costen kommen sein, vnd als sie derhalben mit vrtheil vnd recht wie ge- schrieben «langt sin ehe dem keiserl. gericht vngehorsam erschie-

    — 142 —

    nen vnd verachtet, darvmb diesse schwere sentencle vber Ine vß- gangen, so landende Gotte almechtlgen allewege vor Augen zu haben, vnd der ketserl. Gebotte nicht zu verachten, dissen obge nanten Heinrichen Isenkremer vngeborsamen verachteten, verur- theilten erstanden man, Nym ich Frygrave obgencmt vss dem rech ten vß dem Frldden vß den Fryheiden die Kelser karolus gesazt vnd Pawest Leo bestetlget hat vnd alle Fürsten, Herrn, Ritter vnd knecht, frygraven vnd Fryscheffen geschworn haben vnd ge lobet, In dem lande zu Sassen vnd setze Ine in des, keysers achte vnd mach In vnwürdig alles rechten, achtloiß, siegloiß, fridioiß kelnerley fryheit oder gelytz zu gebruchen In kirchen, clu- sen, strassen oder Hußungen wie das mochte zugan, dorffern, stetten, zu wasse«, zu Lande, zu sande, vnd setz In in Gewalt der egenanten cleger mit Ime zu handeln als sich nach fryenstuls vnd der helligen heimlichen achte rechte gebürt, vnd gebe hermit allen crlsten Leuden bey der pene sechtzlg kronen löttiges golts in die keyserlichen Cammern, vnd die andere helfft dem fryen gericht, mit dem obgenanten verurtheilten verachteten verfempten manen kein cristlich gemelnschafft zu haben, Es sep mit essen, trinken, gan, stan, in kirchen oder Cluffen, strassen oder hußen den als eynem verurtheilten verachteten man von sich triben, biß so lange sie des war absoluclon von mir sehen bei der obgenan ten pene in ablassung zu betzalen, vnd ermanen alle frygreve vnd fryscheffen lbey iren pflichten vnd Eyden dissem obgeschriebenen cleger Hülff, trost vnd Beystant zu thunde nach irem erlangteu rechten, damit zu handeln als sich nach frystuls vnd der heiligen heimlich beslossen achte rechte gebürt, vnd wer hie enkegen thet, sal glich den obgenanten Verurtheilten gehalten werden, dan so erkaut ist, des nymant kegen diss gericht vnd keyß. recht dun solle vnd auch keyn gericht geistlich oder weltlich dar gegen gan solte, dan diß helffen bestetigen vnd confirmiren nach fryenstuls vnd der heymlichen achte rechte, das diß also rechtlich ergangen sey, schrive ich Frygrave obgenant vff die Epde, Ich zu dem ge richt gethan habe, Stantgenossen des Gerichts die verordneten dingpftichtigen als fryen Bannes vnd vll mer fryscheffen vmstan den genoch, des vorder in Vrkhundt hab ich frygrave obgenantr meyns Ampts Ingesigel vnden an dissen Briff vestiglich thun hencken, Geben in dem Iare des Herrn tusent fünffhundert dry vnd zwentzigk vff mitwochen nach Mathei apost. et evangellste.

    collacionirt vnd auscutirt ist dissCopien durch michIo- ^.8> hanne kolb von Aschaffenburg von Bebstlicher gewalt offen ^IVot. ^/ notarien, vnd laut von Wort zu Wort, glich irem versigelten

    Original das ich mit meyner eigen Hantschrlfft betzeuge.

    — 143 —

     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.