Collection: Tobias, Carl Anton: Regesten des Hauses Schoenburg, 1865 (Google data)
Charter: 3
Date: 19. März 1212
Abstract: 1212 den 19. März schliesst Kaiser Otto IV. mit Markgraf Dietrich den Bedrängten von Meissen zu Frankfurt einen Vertrag, nach welchem Letzterer dem Kaiser aufs Neue den früher geleisteten Beistand, selbst gegen den Landgrafen Hermann und den König Ottokar von Böhmen gelobte, wogegen ihm Otto den Schutz der meissnischen Lande und die Beförderung seines Neffen zur böhmischen Krone versprach. Auf Seite des Kaisers verbürgen sich deshalb als unmittelbare Reichsdynasten und Vasallen, ausser dem Bruder des Kaisers, dem Pfalzgrafen Heinrich am Rhein, Burggraf Gerhard von Leisnig, Burggraf Albert von Altenburg, Heinrich von Colditz, Heinrich von Weida, Heinrich von Drachenfels (bei Penig), Heinrich von Crimitschau, auch Hermann von Schönburg. Wir sehen hieraus, in welchem Ansehen die Familie Oberhaupt stand und in welcher Unab hängigkeit vom Markgrafen von Meissen, der einen seiner Vasallen nicht als vollgiltigen Zeugen würde haben gelten lassen. Die Territorien Geringswalde, Glauchau, sowie die spater in Schönbur gischen Besitz gekommenen Herrschaften Waldenburg, Lichtensteiii und Meerane waren nämlich unmittelbar unter Kaiser und Reich stehende Reichslehen. Darauf deutet hin ■/.. B. die Schenkuntr von 1000 Hufen Landes an das Kloster Remse, bei dessen Begründung 1144, durch Kaiser Conrad, sowie Urkunden von 1213 und 1336. „Alle Thatsachen, schreibt Eckardt Chr. S. 8, sprechen dafür, dass die - Ländereien, welche später in den Besitz des Hauses Schönburg kamen, in den frühesten Zeiten ebensowohl von den Markgrafen von Meissen, wie von den Königen von Böhmen unabhängig waren und allein unter kaiserlicher Landeshoheit standen. Wenn es nun auch Vermuthung bleiben muss, so ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass im Laufe des 11. oder 12. Jahrhunderts ein deut scher Kaiser an Glieder des Hauses Schönburg die beiden Pflegen Glauchau und Geringswalde für geleistete treue Dienste, oder tauschweise in gleicher Art verlieh, wie 1077 durch Kaiser Heinrich IV. die Pflege Groitzsch an den Grafen Wiprecht von Groitzsch und 1153 durch Friedrich I. Penig, Leisnig und Colditz an den Grafen Rabod von Abensberg gelangten. In ein Lehensverhältniss zu Böhmen kamen die jetzigen Schönburgisehen Recesshenschiiften auf jeden Fall erat unter Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert, wie Pelzel in der Geschichte dieses Regenten und der schätzbaren Abhandlung über die Herrschaft der Böhmen in dem Markgrafthum Meissen darthut. (Abh. der böhm. Ges. der Wiss. 1787. 1. F. 3. B. S. 39 ff.) Gretschel I. "8. Urk. bei Erben reg. p. 246. Schultes <l. d. II, 474. Mencken ser. III, 1030. Kreysig Beitr. Ii. ■i Limmer Plss. S. 319, 328, 329, 353 ff. Scbocttgeu oj). min. p. 245. Stöck. I, 1". Palaeky II. 73. Ürigg. Guelfieae III, 807 ff. 1212 den 15. October belehnt Kaiser Friedrich II. den König Ottokar von Böhmen, wegen der Verdienste der Böhmen um seine Erhebung, mit verschiedenen Schlössern, wie Mylau (Milin), Reichenbach, Lichtenstein, Dohna und andere. Palaeky II, 75, Limmer Plssn. S. 541, Scheettgen inv. dipl. p. 64. Reg. 1298. Andere setzen diese Urkunde in das Jahr 1213 den 26. September: Schultes
Charter: 21
Date: 1266 Michaelis
Abstract: 1266: Landgraf Albert von Thüringen bestätigt in Eckartsberga, 1266 zu
Michaelis, dem Kloster Piorta sechs Aecker in Auerstädt, wobei als Zeuge Henricus de
Schonenberc vorkommt. Wir wagen nicht zu behaupten, dass dieser Heinrich unserer Familie
angehört, dasselbe gilt von einem Heinrich in mehreren Urkunden desselben Klosters von
1271. Orig. auf der Rathsbibl. in Leipzig, cod. mscr. p. 237. Schöttg. op. min. 264,
Bertnch ehr. Port. p. 37 II und 7ft. Sch. und Kr. Nachlese I. 170, 171.
Charter: 49
Date: 1303 am 19. Nov.
Abstract: 1303: Am 19. Nov. [eigentlich 18. Nov. - Eckhart Leisering] erfolgte ein Schied Ulrichs, Archidiaconi ecelesiae
Merseburg., über das Patronat der Kirche in Kohren (Chorun), welches dem deutschen Hause
in Altenburg, nicht aber dem Markgrafen Friedrich von Meissen, noch Friedrich von
Schönburg zustehe. Lata in ambitu eccl. Merseb. 1303, XIII. [eigentlich XIIII. - Eckhart Leisering] Cal. Dec. Orig. Urk. im
Hpt.St.A. Dresden nr. 1742. Mehr über die Beziehung des Hauses Schönburg zu Kohren s. b.
J. 1350.
Charter: 55
Date: 1315 am 1. Mai
Abstract: 1315: Am 1. Mai 1315 geloben elf Adelige, die vom Erzbischof Bernhard von
Magdeburg zwischen Landgraf Friedrich von Thüringen und ihnen gemachte Sühne halten zu
wollen. Zeugen dieses Gelöbnisses, zu Merseburg abgeschlossen, sind Fritz von Schönburg,
Schonemburg, Fried rich von Schönburg, Heinrich von Waldinberg. Urk. im Hpt.St.A. Dresden
nr. 2037. Gretschel I, 191.
Charter: 56
Date: 1316-03-10
Abstract: 1316: Erkinbrecht, Burggraf von Starkenberg und die Gebrüder Friedrich, Hermann
und Fried rich von Schönburg, Schoninburc, verschreiben sich in Zwickau am 10. März 1316,
dem Mark grafen Friedrich von Meissen zu dienen mit resp. 10 und 30 Mann vf die Voigte zu
Plauen und zu Gera,
Charter: 63
Date: 1326 X. Cal. Dec.
Abstract: 1326: Papst Johann XXII. befiehlt dem Archidiaconus zu Prag wegen verschiedener
dem Nonnenkloster St. Clarae zu Znoym durch Frederic us, Fei k und Hermannus, den Söhnen
weiland Friedrichs von Schönburg, fratribus laicis Prag, dioec., zugefügten Beleidigungen
Unter suchung anzustellen. Dat. Avignon 1326, X. Cal. Dec., den 22. Nov. Orig. Urk. im
Archive jenes Klosters, abgedr. im cod. dipl. Mornv. и VI p. 248. Obige Notiz war bisher
unbekannt, leider fehlen uns auch die Angaben über die Veranlasung zum Streite. Der
verstorbene Friedrich von Schön burg ist ohne Zweifel der beim J. 1285 genannte, welcher
ebenfalls mancherlei Händel mit dem Bischof von Olmüt» hatte, in dessen Sprengel auch das
Kloster zu Znoym gehörte. Die Forts, von Dudiks Gesch. von Mähren wird gewU» Näheres
berichten.
Charter: 32
Date: 99999999
Abstract: 1282: Ueber obige Schenkung stellt Friedrich von Schönburg eine
Bestätigungsurkunde aus. Dat. Tribau den 13. Nov. 1282. Hier wird jener Burggraf von
Tribau, Conrad de Jerez, oder Teres, dilectus nobis miles genannt und die Besitzungen,
über welche sich jene Schenkung erstreckte, werden bezeichnet als in hereditatc nostra,
quondam sororis Agathae, relictae Bohuzlai de Rysem- burg. Gleichzeitig befreit Friedrich
von Schönburg das Augustinerkloster Maria-Kron von fremder Gerichtsbarkeit. Diese Urkunde
ist bisher den Schönburgischen Chronisten unbekannt geblieben und mit ihm die Beziehungen
zu der mächtigen böhmischen und mährischen Familie von Riesenburg. Das Original derselben
befindet sich im Archive des Klosters St. Thomas in Brünn, abgedruckt bei Boczek: Mähren
unter König Rudolph dem Ersten (Abhdlg. d. böhm. Ges. der Wiss. 1835 Beil. XXXVII S. 100
und cod. dipl. Mor. IV, 240.) Eine auf unsere Veranlassung im gedachten St. Thomaskloster
vorgenommene Vergleichung hat unzweifelhaft bestätigt, dass obiger Friedrich von
Schönburg, Schonburg, Schonenhurch, Somburk, zur Familie Schönburg gehört, weil man kein
anderes adeliges Geschlecht ähnlichen Namens in Mähren kennt. Wir finden nur noch Adolf
von Schaumburg, den Vater des Olmützer Bischofs Bruno (Bruno, comes de Schoenberk, natione
Saxo, XVII. episcopus Olomucensis, denatus 1287. Dubrav. hist. Boh. p. 868), einen Grafen
von Schaumburg, dann einen Johann von Schonberch, von Schönberg, einer Stadt in Mähren.
Auch vermuthet Palacky (II, 2, 20), dass die Schönburger bereits unter Wenzel I. und
Otakar II. in Böhmen begütert, wahrscheinlich aus Meissen in Böhmen einwan derten. Die
Jahreszahl in der citirten Schrift Boczeks schien uns verdächtig, Avas durch eine
Vergleichung mit dem Originale bestätigt wurde. Denn abgesehen davon, dass die erste
Urkunde von frühcrem Datum, wie Boczek es setzt, kann nicht schon 1280 confirmirt werden,
was erst 1281 geschenkt wurde. Das Siegel der Urkunde — das der zweiten war noch mehr
verletzt — zeigt auch in der That die Schönburgischen Querbalken. Ungleich wichtigern,
bisher ungekannten, Notizen begegnen wir im Jahre 1282, indem uns berichtet wird (Boczek
1. c. S. 44), dass Gerhard von Obran oder Obrsezze und sein Schwiegersohn Friedrich von
Schönburg auf Tribau, solche Adelige sind, die ihr Unwesen während des mährischen
Interregnums trieben. Der Streit fällt in das Interregnum, das nach Otakars von Böhmen
Falle in den Ländern der böhmischen Krone eintrat. (Palacky П, 1, 319—43). Wahrscheinlich
waren aber auch politische Leidenschaften im Spiele, wie einige Jahre später, 1310—18, als
Heinrich von Lipa als Haupt der Adelsopposition gegen den König auftrat. Kurz, Friedrich
von Schönburg ver heerte von einer bei Porstendorf telegenen Burg aus, das bischöfliche
Gut Zwittau, worauf die Bestürmung der Stadt und Burg Tribau durch Záwis von Falkenstein,
aus der Familie von Ro senberg, erfolgte. Tribau gehörte noch 1321 einem Borso, Bores, von
Riesenburg. Von ungemeiner Bedeutung für die ganze Darstellung der Schönburgischen
Familienge schichte, in dieser und späterer Zeit, ist uns der Schwiegervater Friedrichs
von Schönburg, Gerhard von Obran, weshalb wir auch oben bei der Zusammenstellung der
Ansichten über den Ursprung des Hauses Schönburg auf diese Stelle uns bezogen haben. In
den mährischen Ur 21 kunden findet man diese Familie verzeichnet Obras, Obfan, Obres,
Oberses, Obersezze etc. Alle diese Formen erklären sich aus der Form Obfaz, welche Forin
zuerst Safarik erklärt hat. Die Ortsnamen auf as sind nämlich verkürzte Locale statt
anech, wie denn in den ältesten mährischen Diplomen die Ortsnamen fast durchgängig im
Local ohne die Präposition ve, d. h. in, von, stehen, also z. B. Obras statt v Öbranech,
welch letztere Localform auf as uralt ist. Durch Abschwä- chung des a und die deutsche
Schreibung für das slawische r durch rs oder rz entstanden dann die Formen Obrses,
Obersess u. s. w. Was den Ort Obfany anbelangt, so liegt derselbe eine Stunde nordöstlich
von Brünn und hatte eine Burg, von der allerdings keine Spur mchr vor handen ist. Von
dieser Burg aus beunruhigte Gerhard die Anhänger der königlichen Partei, namentlich die
Stadt Brünn, worauf auch er durch Záwis von Rosenberg zu Paaren getrieben und gefangen
genommen wurde, bis er am 28. Febr. 1286 dem Könige von neuem Treue schwor. (Cod. dinl.
Mor. IV, 310). Was die Familie dieses Gerhard aber betrifft, so gehört er zu dein in
Mähren weit ver zweigten Geschleehte der Kunstate, welche Böhmen seinen berühmtesten König
Georg von Podiebrad gab. Als der Ahnherr dieses Geschlechts erscheint Gerhard, Burggraf
von Olmütz, 1210, mit dem Beinamen von Obfan. Er hatte vier Söhne: 1. Bocck, gestorben
1255 den 20. Dec. als Verweser der Grafschaft Berney und Nidek, einen der
einflussreiehsten Männer am Hofe Otakars II., 2. Smil, der ohne Nachkommen starb, 3. Kuno
von Kunstat, 4. Nicolaus. Demnach gestaltet sich die Stammreihe nach folgendem Schema:
Gerhard von Obran 1210. Вой�?k, f 1255 den 20. Smil, f kinderlos, Dec., uxor Eufemia
gründete das Kloster f 1279. Smilheim in Vyrovic. Kuno von Kunstat. Nicolaus, Ahnherr der
Herrn Drnowic, die mit einem Johann am Anfange des 17. Jahrh. ausstarben. Smilfl268.
Gerhard*) f 1291 ux. Agnes f 1296 mar. Bocek. Bohuslaus. Juta von Feldsberg f Vitek von
Svabenic. 1295. Eufemia Agnes Bocek Smil von Obran Die Kunstate. Die Podiebrade. t 1297. f
1300. f 1296. f 1312. Sie starben 1591 Georg von Po ux. Anna von Neu- mit Wilh. Kuna
diebrad. haus. v. Kunstat aus. Heinrich v. Münsterberg Victorin und Oels ux. Ursula
V.Brandenburg Karl von Münsterberg. Mit einem Male wird uns durch diese
verwandtschaftlichen Beziehungen Aufklärung in die Sage über den oben S. 6 angedeuteten
Ursprung und in die Diplomatie des Hauses Schönburg, hinsichtlich des weiter unten zu
erwähnenden Besitzes und Streites mit den Obcrlausitzer Sechs- städten um die Burg
Hoyerswerda. Nach der Ansicht einiger Chronisten und wie sie sich z. B. neben andern
groben Unrichtig keiten auch in dem erneuerten Grafendiplom von 1700 findet, wie auch
Rittershusius (geneal. VI, 15), Bilderbeck (teutscher Rcichsstaat S. 1235), Kneschke
(deutsche Grafenh. s. v.), Köhler (hist. Münzbelust. 1740 S. 33 ff.) und Andere, theils
mehr, theils weniger weitläuftig erörtern und zu bestätigen suchen, stammen die Herren von
Schönburg aus Böhmen ab. Auch Stöckhardt will diesen Ursprung aus den grossen Besitzungen
der Familie in Böhmen folgern. Nach dieser An nahme aber war Theobald I. ein Herzog in
Böhmen und der zweite Sohn des böhmischen Her zogs Wratislav I., 1061—92, und Bruder
Wratislavs П., 1140—73. Nach anderer Ansicht sogar der Bruder Wratislavs I. Von ihm sollen
die Schönburger den Ursprung ableiten, weshalb es komme, „dass sie viele und schöne
Besitzungen vom rothen Hause vor Prag bis Glauchau, auch in Franken, Meissen, Lausitz,
besonders zwischen Meissen und dem Voigtlande besessen haben." Den Namen erhielten sie von
der Schönburg, die Theobald IL, Theobalds I. Sohn, nicht weit von der Eger, oder nach
Andern, zwischen Naumburg und Weisscnfcls, erbaut habe. Jene *) Dieser Gerhard ist der
unsrige. Seine Gemahlin lernen wir kennen im cod. dipl. Mor. V, 284, 289. Felds- berg ist
ein fester Marktflecken in der Nahe der mährischen Grenze. Es muss demnach entweder
Eufemia oder Agnes die Gemahlin Friedrichs von Schonburg gewesen sein. (Chi on. dorn.
Saurensis ed. Rocpell. Brsi. 1854). 8* 22 Nachkommen hiessen damals in Meissen, nach jener
Burg, von Schönburg, in Böhmen, Theobal diner. Nachher habe Theobald TU. mit seinen
Vettern von Riesenberg (Riesenburg?) und von Skale (Fels) an Gütern und Wappen getheilt
und für sich in einem rotnen Felde nur zwei weisse Ströme, die er in seinem Gebiet noch
behalten, die Eger und Mulde, letztere aber den halben Schild roth und in der zweiten
Hälfte drei weisse Ströme geführt. Theobalds III. gleichnamiger Sohn endlich soll durch
seinen Sohn Hermann I. das Geschlecht weiter fortgepflanzt haben und letzterer um 1300
gestorben sein. (Kneschke 1. c.) Allerdings erklärt diese Ansicht ohne weitere
Schwierigkeit die böhmische Lehensherrlichkeit über die Schönburgischen Besitzungen in
Meissen und zugleich den Besitz der ehemaligen Güter der Familie in Böhmen und wurde von
der Eitelkeit, hohe Ahnen aufzuweisen, unterstützt, sie entbehrt aber aller historischen
Begründung, so dass schon seit langer Zeit die Unhaltbarkcit dieser Behauptung und der
wiederholte Wider spruch in derselben dargethan worden ist. (Weller 1. c). Herzog (Chr.
Zwickau II, Anfg.) vermuthet. dass in dem Landerbesitz Wratislaws in Meissen, der bis an
seinen Tod, 1092, unge- theilt derselbe blieb, die Fabel obiger Abstammung ihren Grund
habe. Hauptsächlich deshalb aber ist jene Ansicht eine Fabel, weil kein böhmischer
Geschichts schreiber dieser Abstammung gedenkt, wohl aber wird ein anderes böhmisches
Geschlecht, Swihow, als von Theobald herrührend, genannt, das jedoch mit dem Hause
Schönburg in gar keiner Be ziehung steht. Schon Imhoff (not. proc. p. 559 ff.) machte
diese Bemerkung und nach ihm Köhler 1. c., sowie Balbinus epit. rer. Boh. HI. c. 10. p.
226 und c. 13, 250; s. auch G. Dobner hist. Nachrichten von dem herzogl. Geschlcchte der
böhm. Theobalde in den Abhdlg. d. böhm. Ges. der Wiss. 1787 I. 3. S. 3. Ferner steht in
dem bei Lünig abgedruckten Grafendiplom (R. A. v. d. Grafen und H. des H. R. R. XI, 278)
diese Ableitung ebenfalls und doch ist ausdrücklich bemerkt, dass das Haus Schönburg dem
heiligen römischen Reiche von Karl dem Grossen, Heinrich I. und Otto dem Grossen her,
immediate zugethan gewesen sei. Wie soll das zusammen passen? Theobald I. starb 1167,
dessen Sohn Theobald II. 1212 und Bretislav, der Theobald Ш. hinterliess, starb 1230. Wie
können die Herren von Schönburg unter Karl dem Grossen gekämpft und Besitzungen er worben
und gehabt haben, da ihr Name noch gar nicht existirte? Solche Widersprüche kann nur die
mechanische Feder eines Copisten niedergeschrieben haben, die dann unter Voraussetzung der
Richtigkeit, ohne weitere Prüfung, von den beauftragten Rathen in Wien, die sich nicht
weiter darum zu bekümmern hatten, dem kaiserlichen Grafendiplom einverleibt worden sind.*)
Es treffen aber auch die Zahlenangaben nicht. Urkundlich wird 1238 bereits die Stiftung
des Klosters Geringswalde bestätigt. Dieses Kloster hatte Hermann von Schönburg, schon
hoch betagt, gegen Ende des 12. Jahrhunderts in seinen Besitzungen gegründet — nach obiger
Ab stammung müsste jener Hermann, der Gründer des Klosters, erst 1300, wie auch Kneschke
an gibt, gestorben sein, während sein Ende vielmehr um 1200 erfolgt sein muss. Ucbrigens
spricht auch der Name Schönburg selbst eher für eine deutsche, als für eine böhmische
Abstammung, was auch neben früheren böhmischen Geschichtsschreibern z. B. Bal binus,
Schaller, Palacky (II, 2, 20) behauptet. „In Böhmen gab es neben den altböhmischen
Geschlechtern noch Hcrrenfamilien, die vom Ausland eingewandert, in dieser Zeit (zu Anfang
des 14. Jahrhunderts) im böhmischen Staate bereits naturalisât waren. Die meisten stammten
aus dem heutigen Sachsen her und hatten während der kurzen Vereinigung der Markgrafschaft
Meissen mit Böhmen hier das Staatsbürgerrecht erlangt. Doch gab es auch Häuser, welche
bereits unter König^ Wenzel I. und Otakar II in Böhmen begütert waren, wie die von
Schönburg, von Donin, von Neeberg, von Biberstein". So wenig demnach von einer Abstammung
des Hauses Schönburg vom böhmischen Herzogs- und Königshause zu halten ist, dürfen wir
doch, nachdem wir die ver wandtschaftlichen Beziehungen zu den Kunstaten und zu Georg von
Podiebrad durch Friedrich von Schönburgs Schwiegervater oben kennen gelernt haben, die
Tradition des Hauses Schönburg verwerfen. Es ist vielmehr bei mündlicher Erzählung durch
mehrere Generationen ein innigeres und directeres Beziehen zu dem böhmischen
Herrscherhause leicht zu erklären. Wir aber sehen, dass, wenn auch nicht die Abstammung,
so doch die Verwandtschaft mit dem grossen Böhmenkönig Georg von Podiebrad eine begründete
zu nennen ist. Während wir Friedrich von Schönburg, wahrscheinlich junior, in Mähren
beschäftigt finden, begegnet uns in demselben Jahre 1282 den 1. Mai in Altenburg:
Fridericus senior de Schonenburg mit Unarcus de Waldenberch ete., als die Burggrafen
Dietrich und Heinrich *) Es bat uns daher Wander genommen, dass selbst im
Hanptstaatsarchive zn Dresden dieses Grafondiplom als unfehlbares Document gilt, u. A.
auch hinsichtlich Birssenstein und Lichtenstein. 23 von Altenburg den Brüdern des Spitals
St. Maria vom deutschen Hause daselbst, das Dorf Plo- tendorf (s. oben 1280) und den Zoll
in Treben (s. oben 1281), als Lehen des Albert von Remse (s. Reg. 1279, 1280, 1281) und
Volrads von Colditz (s. Reg. 1281) übergeben. Orig. Urk. im Hpt-St.A. Dresden, nr. 1016.
Friedrich von Sconenburc, miles genannt, verkauft am 6. Juli 1282 dem Kloster Altzelle die
Dörfer Dyttersbach und Nuendorf um 90 Mark Silbers und resignirt sie dem Mark grafen
Heinrich dem Erlauchten von Meissen. Dat. Dresden, 1282 in octava �?р. Petri und Pauli.
Die Urkunde hierüber, deren Original auf Pergament, an welchem das Siegel fehlt, sich im
Hpt.St-A. zu Dresden, nr. 1024, befindet, bisher ungedruckt, lautet: In nomine Domini Amen
Heinricus dei gratia Misnensis et orientalin marehio universis presentem literam
inspecturis in perpetuum teni]>us praeterit et humanae simul praetereunt aetiones ne
ergo eaque fiunt in tempore pie et rationabiliter ab ho minibus simul labantur cum tempore
eternari solent obsequio litterarum Notum igitur esse volumus universis tarn presentís
quam futuris Eui fidelibus quod cum viri reli- giosi dns burchhardus abbas totusque
conventus fratrum in cella ordinis eystereyensis pro nonaginta marcis argenti duas villas
Dytherychsbach et Nuwendorf a Friderico de sconenburc milite justo emptionis et
vendicionis tytulo comparassent Nos post spontaneam et liberam resignacionem earumdem
villarum quae site sunt inter Fran kenberg et heynnechyn opida nostra factam a predicto
friderico in man us nostras Ad honorem omnipotentis dei et gloriose virginis matris sue ob
salutem (juoque anime nostre et nostrorum progenitorum predictas villas Dytherychsbach et
Nuwendorf sitas inter nostra opida memorata monasterio in cella antedicto liberaliter
contulimus et adjeeimus jure proprietatis perpetuo possidendas cum omni jure honore а�?
utilitate judieiis nemoribus aquis aquarum decursibus molendinis pratis et paseuis sicut
easdem villas sepe dictus fridericus dinoscitur possedisse In cujus rei evidens
testimonium haue Ütteram predicto monasterio dari feeimus nostri sigilli munimine
roboratam Datum Dresden Anno dei MCCLXXXII in octava Apostolorum petri et pauli
presentibus Alberto dapifero de Burnis Rudeghero de schaghowe heinrico de Coldytz Hermanno
de Tan nenwelt friderico magistro coquine nostrae militibus et aliis quam pluribus fide
dignis. Wie die Urkunde selbst angibt, lagen die beiden Dörfer zwischen Frankenberg und
Hainichen, es sind die zum G.A. Frankenberg gehörenden Dörfer Dittersbach, 3/4 St.
nordöstlich und Neudörfchen 3Jt St. nördlich von Fnuikenberg gelegen. Friedrich von
Schönburg, hier miles genannt, gehört, ebenso wie der beim J. 1288 zu nennende
gleichnnnii].rf Schönburg, unserer Familie an. Ueber den Besitz der Dörfer s. unten. In
demselben Jahre ist noch H. Scoenburk Zeuge in einer Urkunde des Klosters Beutitz,
desgleichen findet sich 1282 den 28. Marz, den 4. Juli und 1284 den 21. März in
Altzellischen Urkunden Sifrid de Schonenberc, welcher Sifrid indessen wohl der Familie
Schönberg zuzuzahlen sein dürfte. Beyer S. 559, 560, 562.
Charter: 34
Date: 99999999
Abstract: 1285: Friedrich von Schönburg, junior, der Sohn Friedrichs von Schönburg,
welcher uns schon beim .Jahre 1282 in derselben Angelegenheit mit seinem Schwiegervater
bekannt wurde, schliesst am 29. Juli 1285 Frieden und Eintracht mit dem Bischof
Theodericus von Olmütz in Brünn und König Wenzel von Böhmen bestätigt solchen Vertrag in
demselben Jahre. Das Orig. dieser Urk. besitzt das erzbischöfl. Archiv zu Kremsier,
abgedr. im cod. dipl. Mor. IV, 297 ff. und in^Zdenkonis de Trebecz libro u missionibus
regum Jlscr. �? cod. mser. Rcgiomont. nr. 60. descr. Palacky, cfr. cod. dipl. Mor. V, 282.
Die Misshelligkciten und Differenzen betrafen, wie oben bereits gemeldet, den District von
Zwittau, districtum Switaviensium, und es standen auf Friedrichs Seite als Gewilhrsbürgen,
sein Vater Friedrich von Schönburg und Pereugerus de Meldingen. Interessant ist diese
Urkunde besonders, weil hier von einer erbauten Burg die Bede ist, welche der Bischof
nicht leiden mochte. Auf Schönburgischer Seite verpflichtet sich auch ein Henricus Stange
aus einer Schönburgischen Vasallenfamilie, die uns später noch oft begegnen wird, sowie
Theodericus de Meldingen und •Johannes de Chepow. Die Familie Stange war in der Gegend von
Altenburg angesessen und gehörte zu dem niedern osterländischen Adel. Gegenwärtig ist sie
ausgestorben. Friedrich unter warf sich nach langem Streite mit dem Bischof von Olmütz,
Dietrich von Neuhaus, dem Schied spruche des Königs Wenzel von Böhmen, verweigerte jedoch
die hauptsächlich im Vergleiche vereinbarte Schleifung der zwischen Zwittau und
Porstendorf errichteten Feste und fügte im offe nen Aufruhr dem Lande viel Schaden zu.
Deshalb zog König Wenzel mit seinem Feldherrn Zawis von liosenberg gegen Tribau und nahm
bei der Erstürmung Friedrich von Schönburg gefangen. Auf die Fürbitte mehrerer Barone
schenkte der König ihm zwar das Leben, liess ihm aber einen Finger an der rechten Hand
abhauen, damit er der Strafe für seinen Frevel zeitlebens eingedenk sein sollte. Das
geschah in der ersten Hälfte des Jahres 1286. l'alacky Böhmen II, 850. Dudik's Werk über
Mähren wird jedenfalls diese Geschichte uns speeiell berichten. Schon Dobner, moi.um. Boh.
t. V. p. 58. erzählt dieses Factum: de prima expeditione regis Wenzcslai in Moraviam . . .
ileiude rex processif ad Moravicalem Triboviam ubi magnam spoliatorum mnltitudinem
intellcxerat congregatani. Hanc denique civitnteni mox capiens Kridericum. de Schonburg
(erat tum Scbonburgioium s. Schowenburgiorum illustris et potens in Bohemia et Moravia
familia qui posterius Schomburgii et Schauniburgii [sie?] dicti) turbatorem pacis
compcscuit et ne amplias contra regem execderet, cautione íidejussoiia obligavit, sed quia
rapiñas evitare noluit, a lidejussoribus suis exi- gentibus mortis scntentia condemnare
debuit, misericordia motus, quonmdam quoque mitigatus precibus, in dextra manu solum sibi
digitum amputavit, quatenus sic correptus ab importunitate sua quiesccret et pro
misericordia citra debitum sibi exhibita r�?gi de cctero ad beneplacita quaelibet
obediret, Sic i'ridericus est factus regis amicus. In demselben Jahre 1285 begegnet uns
ferner Fridericus de Schonberg, des Gegenstandes halber unzweifelhaft Schönburg, als
Bernhard und Otto, Gebrüder von Bernhardsdorf (Bernstadt, Camenz) dem Kloster Marienstern
die Stadt Bernhar- desdorf (Bernstadt), den Wald bei Friedrichsdorf, in der Nähe von
Bernstadt, und andere Güter um 700 Budissiner Mark verkaufen. Die Uebergabe erfolgte an
ihren Onkel (patruus) Bernhard (von Camenz), Propst zu Meissen, lieber die mitverkauften
Güter in Bertold i sdorf (Bertsdorf), die sie dem Heinrich von Rodwitz (Rodewitz) ver
kauften, „Fridericus de Schonberg, consanguineus noster habet actionem'1'. Dat. Wra-
tislav. 1285, minus Cal. Maji. Die Resignation obiger Besitzungen vor dem Markgrafen Otto
von Brandenburg erfolgte im neuen Lager vor Friedland, 1285 den 20. Sept. Die andern Güter
werden hier specialism: Schoenawe, Bertoldisdorf, Kiselingstorf und Pawilsdorf, quae olim
Wizlawindstorf vocabatur et in» tittersbach illa bona quae filii Arnoldi de hugcswaldc
tenebant. Bernhard und Otto bekennen ferner 1285 den 2. Oct. zu Ebirspach, dass nach des
Vaters Tode ihr Onkel Bernhard, Propst zu Meissen, ihre Besitzungen verwaltet und die
Schulden getilgt habe, bis auf 200 Mark, welche meist Friedrich von Schönburg zu fordern
hatte. Zu deren Tilgung traten sie dem Onkel die Dörfer Lamprechtswalde, Badwitz,
Ditmansdorf und Bertol disdorf ab; bevor jedoch durch die Einkünfte die Schuld gedeckt
wurde, mussten sie jene vier Ortschaften sogar verkaufen und konnten sich nur einen Thcil,
nämlich die Stadt Bernhardcsdorf (Bernstadt) reserviren. Doch auch diese mussten sie
endlich dem Kloster Marienstern durch die Hand ihres Onkels verkaufen. Die Verwandtschaft
der Familie Schönburg mit der Familie der Dynasten von Camenz datirt, wie wir oben b. J.
1221 erwähnten, von Hermann von Schönburg, dem Gemahl der Ku nigunde von Vesta. Zwei
Schwestern der Gebrüder Bernhard und Otto von Camenz, Ursula und Catharina werden in den
Urkunden als Nonnen des Klosters Marienstern aufgeführt, eine dritte 25 Schwester
Elisabeth ist die Gemahlin Hermanns von Donin (Dohna), zwei andere Schwestern, richtiger
jedenfalls Tanten, Amabilia und Agnes, von denen letztere schon vor 1285 gestorben war,
sind in demselben Kloster. Sämmtliche Urkunden, der Zahl nach fünf, waren im Originale im
Klosterarchive zu Marienstern vorhanden, von wo sie verschwunden sein sollen, weshalb sie
im Codex dipl. Lusat. super, nicht abgedruckt werden konnten. Nach einer in früherer Zeit
genommenen Abschrift, die uns zu Gebote stand, haben wir den Inhalt in Obigem gegeben und
bemerken nur noch, dass augenscheinlich auch die beim Jahre 1234 eitirte Urkunde mit
diesen in Verbindung steht und ziemlich evident unsere Behauptung rechtfertigt, dass
unsere Familie, entsprossen der Familie von der Schönburg bei Naumburg, zuerst in der
Lausitz begütert und mit ansehnlichen Dynastenfamilien verwandt war und erst von hier aus
in den sogenannten säch sischen Erblanden ansässig wurde.
Charter: 12
Date: 99999999
Abstract: 1234: Heinrich, Bischof von Meissen, überweist dem Zdizlaus von Schönburg
(Schoninberg) mehrere bischöfliche Zehnten jenseits der Neisse an den Grenzen der Orte
Jeswiken, Duekamnegorke und Tyzowe, „pro restauro" des Dorfes Bernhardisdorf. Gegeben zu
Schönberg (Schoninberch) in der Oberlausitz am 22. Sept. 1234. Diese Urkunde, welche sich,
mit dem ziemlich wohlcrhaltenen Siegel des Bischofs an Fäden von blassgelber Seide', im
Hpt.St.A. zu Dresden befindet, ist abgedruckt im cod. dipl. Lus. вир. ed. IL I, 43 und cod
dipl. Sax. reg. JI, 1, nr. 117. Sie ist den älteren Sehönbur gischen Chronisten unbekannt
geblieben; zuerst hnt Schiffner im N. Laus. Mag. 30 S. 284 nach gewiesen, dass jener
Zdizlaus nur ein Schönburg sein könne, nicht allein, weil er nobilis vir genannt wird,
sondern auch, weil die Regesten der Jahre 1283, 1290 und 1293 solche Behaup tung ohne
Weiteres rechtfertigen, gegenüber der unmotivirten Behauptung Märckers (S. 249), welcher
einen Stammvater der Schönberge daraus machen will. Mag es bei der verwandten und oft
gleichen Schreibart nicht immer leicht sein, in sconeberc u. s. w. ein „Sehönburg" oder
„Schönberg" ohne Mílhc herauszufinden, die böhmischen und lateinischen Urkunden sind in
dieser Hinsicht mit Ssumburgk oder Ssumburg deutlicher, so ist doch hier kein Zweifel und
demnach 13 die Stammreihe der Schönburger bereichert, ohne dass man freilich den
Zusammenhang, ob Zdiz- laus Hermanns Bruder oder Sohn gewesen ist, anzugeben vermag. Doch
lässt sich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass die Herren von Schönburg
eher in der.Lausitz, als in den meissnischen Landen begütert waren und dass daher die
Besitzer der Pflege Geringswaldc und Glauchau möglicherweise nur eine Nebenlinie der
Lausitzer Familie bilden, wie wir oben beim Ursprung der Familie bereits angedeutet haben.
Im Görlitzer Anzeiger, wo diese Urkunde deutsch übersetzt ist und auch im cod. dipl. Sax.
reg. 1. �? wird die Burg Schönberg (Sconinberc), in welcher die Urkunde ausgefertigt
wurde, auf das Stadtehen Schönberg in der Oberlausitz bezogen und analog^ der Ansicht
Marek ers auf die Familie von Schönberg zurückgeführt. „Die Burg, östlich von der Stadt,
bewohnt der edle Herr von Schönberg, ein Vasall des Bischofs von Meissen." Unter
Bernhardisdorf, das Zdizlaus zur Hälfte abgetreten hatte und wofür er tauschweise, zur
Entschädigung (pro restauro, in der mittelalterlichen Bedeutung) jene 10 Hufen erhielt,
hat man Altbernsdorf bei Bernstadt oder richtiger vielleicht Bernstadt selbst zu
verstehen. Die Orte Duekamnegorke, Jeswiken und Tyzowe sucht Märcker (S. 249 Note l05),
ohne speciellc Nachweisung, auf dem rechten Ufer der Neisse. Dies ist aber ein Irrthum,
denn da die Urkunde zu Schönberg bei Görlitz ausgestellt ist, so bezieht sich „ex alio
latere Nize" auf das linke Ufer des genannten Flusses. Duekamnegorke ist daher
Nieder-Gurig (G.A. Budissin). auch Niedcr-Gorkau genannt, 3/4 Meilen unterhalb Budissin,
auf dem linken Ufer der Spree ?;elegen und Jeswiken, das ganz nahe dabei befindliche
Jeschütz oder Jäschütz (G.A. Budissin). Seide Orte lagen im Bezirke des Burgwardiats Loga,
welches eine Unterabtheilung des Unter gaues Budissin ausmachte. Tyzowe ist das heutige,
eine Meile südsüdwestlich von Niesky gelegene Diehsa. Es gehörte zum Castellanate Trebus
und lag auf der Ostgrenze desselben. Da nun Nieder-Gurig und Jeschütz auf der Westgrenzc
des Castellanates Baruth lagen, so gehörten die bischöflichen Güter, von welchen Zdizlaus
von Schönburg die Zehnten erhielt, zu den Castella- naten Trebus und Baruth. Ersteres
hatte der Bischof durch eine Urkunde d. d. Cal. Jan. KKW von Kaiser Heinrich II. geschenkt
erhalten.
Charter: 40
Date: 99999999
Abstract: 1292: Am Himmelfahrtstage, den 1С. April, übergibt Markgraf Friedrich von
Meissen dem Kloster Gcringswalde «las von Heinrich von Rochlitz erkaufte Gut Dyestorff.
Bei der Ratification «les zu Rochlitz abgeschlossenen Verkaufs sind gegenwärtig: Heinrich
von Colditz, Hermann von Schonburgk, Heinrich von Königsfeld, Gottfried von Haugwitz, Otto
von Rueten, Eckcl- mann von Rochlitz u. s. w. Urk. abgedr. bei Bernh. S. 57. Annl. Sax.
1767 S. 79. Die deutsche Urk. dürfte nur eine Uebersetzung sein. Beruh. S. 9 und 12 nimmt
Dyestorff für Theesdorf (G.A. Rochlitz), während mim auch geneigt sein kann dafür Dictz-
oder Dittmannsdorf (G.A. Geringswalde) zu setzen, welches Dorf auch zum Kloster gehörte.
Ein Joh. de Rochliz ward ichon 1233 genannt.
Charter: 39
Date: 99999999
Abstract: 1291: 1291 den 24. Juni schenken die Gebrüder Hermann, Friedrich, Dietrich und
Friedrich von Schönburg dem Kloster zu Frankenhausen, jedenfalls also nach Friedrichs sen.
von Schönburg Tode, den Theil des Waldes in Culten (G.A. Crimitschau), den Heiniich von
Crimaschowe, genannt juvenis, und seine Erben erblich besassen und den sie nun erblich
inne hatten. Nos Hermann us Fridericus Theodericus et Fridericus frafrea Domini de
Schönnen* burg recognoseimus et tenore praesentmm uuanimi consensu et assensn publice pro-
testamur quod partem silve in knlten videlicet illam quam dns heinricus de Crima schowe
dictus juvenis et sui heredes jure hereditario possitebant et que nos tandem jure
hereditario eontingebat in remissionem nostrorum peccaminum et pro remedio dilecti patris
nostri friderici et aliorum nostrorum anteeessorum felicis recordacionis ecelesie
conventuali in Crimaschowe videlicet regularium Canonicorum dedimus et cum omnibus
terminis Hmitibus seu dimensionibus in latum et in longum proprie libere et quiete
possidendam ut divina miseratione suecurente per hanc nostram elemosinam nostra et
nostrorum anteeessorum facinora micius deleantur Ne autem hec i,o.-tra do- nacio
elemosinalis per nos aut nostros posteros infirmetur praedicto conventui baue nostram
litteram dedimus nostrorum sigülorum munimine comunitam. Testes hujus rei sunt dns vnareus
de Waltenberg Dns heinricus de Colche/ Dns Volradus de Coldicz Dns heinricus Advocatus de
Wida dns Sifridus de mekkowe Dns cunradus de orla milites et alii quam plures tide digni.
Acta sunt hec Anno Dni MCCLXXXX�?. in die Sancti Johannis baptiste. Orig. Urk. im Hpt.St
A. Dresden; die beiden Siegel fchlen, Sehöttg. und Kr. Nachl. X, 203, wo Dietrichs Siegel
noch abgebildet ist. Göpf. S. 28. Limmer Piss. S. 54, Kästner Crim. S. 48. K. Gall. XI,
110. Jedenfalls ist dieser am linken Ufer der Keisse gelegene Ort Cuiten mit Kuldahin
identisch, in welchem 1286 Amabilia von Coldilz. geb. von Schönbuig, Zinsen dem Kloster
Geringswalde schenkte. Die Zeugen der Urkunde sind uns bekannt. Diese Urkunde hat mehrere
Chronisten z. B. Göpfert und dessen Abschreiber, bewogen, die Herren von Crimitschau zu
einem Zweige der Familie Schönburg zu machen (z. B. K. Gall. XI, 88 und 185), wozu noch
besonders die Urkunde von 1258 Veranlassung gegeben haben mag. Man sagt, dass sie sich nur
von Crimitschau geschrieben, weil sie dasselbe besessen und daselbst gewohnt haben und
citirt alte Nachrichten, in denen es heisse, Crimitschau sei erstlich der Herr schaft von
Schönburg gewesen und hatten sieh dieselbigen Herren Herren zu Crimitschau und Waldenburg
geschrieben. Dem ist aber nicht so. Denn einmal nennen sich die Schönburger, sobald sie im
Besitze von Crimitschau sind, stets von Schönburg auf Crimitschau, dann aber auch sind die
Wappen beider Familien, z. B. 1247, vollständig verschieden, so dass eben so wenig, 29 wie
in Bezug auf die Familie von Waldenburg eine Abstammung angenommen werden darf.
Ebensowenig können wir Meinholds Ansicht beipflichten (Webers Archiv II, 144), dass
Friedrich sen. von Schönburg der erste Besitzer von Crimitschau gewesen sei und nach ihm
seine vier oben genannten Söhne, anfangs im gemeinschaftlichen Besitze. Denn diese nach
Friedrichs Tode aus gestellte Urkunde sagt nur, dass sie den Waldtheil von Culten erblich
besassen, sie nennen sich aber nicht, wie später regelmässig in Crimaschowe, sondern nur
Gebrüder, Herren von Schönburg und im J. 1301 wird auch noch ein Henricus juvenis de
Criniatsehowe diplomatisch erwähnt, so dass der Besitz von Crimitschau, das sicher nur
durch Erbschaft an die Familie von Schönburg gelangte, nicht vor 1301 angenommen werden
kann, in welchem J. Fricz de Sconenburk, dominus in Crvmatzowe, wahrscheinlich Friedrichs
von Schönburg jüngerer Bruder auftritt. Doch ist auch ein Verkauf nicht ohne
Wahrscheinlichkeit, da 1317 noch Heinrich von Crimaschowe als böhmi scher Kanzler
erscheint. Bei den im J. 1291 obwaltenden Feindseligkeiten des Landgrafen Albert von
Thüringen mit seinen Söhnen, als den von Heinrich dem Erlauchten selbst bestimmten
Nachfolgern in der Regierung, erklärt sich Heinrich von Schön burg zu Gunsten der
Letzteren. Dieser scheint identisch zu sein mit Heinricus de Schoneburg, tunc temporis
noster advocatus in eckersperg, der mit Günther de Schlachim, Erhardus de Sultze ete.
Zeuge einer Schenkungsurkunde Landgraf Alberts für das Kloster Heusdorf ist. Dat. Vere
1291, fer. II. prox. post. Nicolai. Schmidt Zw. I, 190. Garzo I. 360. Thur, sacra p. 365.
Als in demselben Jahre Dietrich, Burggraf von Leisnig, seine Lehensleute im Pleissenlande
an den Voigt zu Plauen und dessen Erben verkauft, findet sich unter jenen auch die Frau
Fried richs von gluchow in Remse mit 7 Solidis Zinsen. Dat. Altenburg 1292 die omn. setor.
(Mitth. des Osterl. V, 99 und 126.) Ob Schönburg?
Charter: 60
Date: 99999999
Abstract: 1322: Friedrich von Schönburg, Herr in Crimitschau, bestätigt am 4. April eine
Schenkung Kitter Conrad von Trützschlers, in einem jährlichen Zins von vier Schillingen
auf dem Gute Hart bei Mosel bestehend, welche derselbe dem Kloster zu Frankenhausen
gemacht hatte. In nomine Domini Amen. Quoniam saluberrimum et per temporalia perpetuis in
posterum aduniri hinc est quod Nos fridericus de Schoinburg dominus in Cryma- techow
pensantes extibernantis retribucionis acceptabilissimam iargitatem fructus cen- tesimi
divinitus emanantis in animarum refectiones fidelium presalubres quatuor soli- dorum
redditus denariorum usualium sitos in villa hart prope Mosellam per strenuum Conrad um
Trucscheleri militem felicis memorie quondam dilectum nostrum legatos devocius cum ipsorum
juribus et pertinentiis universis ecclesie beati Martini in Cry- matschowe canonicorum
regularium quorum bonorum Infeudatio nos concernit eidem ecclesie beati Martin iin
Crymatschow appropriamus presentibus jugiter propter deum tenendos utifruendos et cum
omnibus ut premittitur ipsorum juribus et pertinenciis singulis perpetue possidendos et
percipiendos distinctim annis singulis videlicet in die beatorum philyppi et Jacobi
apostolorum duos, et in festo beati Michahelis residuos duos dicti census solidos
denariorum ex tunc vicinius affuturo. In cujus rei certitudinem presentes nostro sigillo
contirmatas porreximus super eo cum annotacione predict! testamenti testium subscriptor um
nos fror um tidelium strenhuorum videliczet Ebirhardi de Thettow militis Erici de
Gablencia Theoderici de Olsen et Nicolai tunc temporis in Castro Crymatschow Advocati
Datum Anno domini M" CCC. vicesimo Secundo in die Palmarum. Orig. Urk. auf Perg. im
Hpt.St.A. Dresden nr. 2234. Das Siegel fehlt. Schôttg. und Kr. Ñachi. X, 204. Göpten
Plssn. S. 29. Ueber die Familie Trützschler, welche demnach dns Gut Hartha bei Mosel, G.A.
Crimitschau, als Schönburgisches Lehen besass. bis es auf das Hospital zu Crimitschau
überging, s. R. 1297. 1301, 1305, 1317. Auf dns Gut Hartha dürfte auch Heinrich von Harta
1233 zu beziehen sein, wenn nicht die Nähe der Stadt Hartha bei Gerings- wakie auf
Letztere zeigt. Von den Zeugen sind uns Ericus de Gablencia (1305, 1317) und Theodericus
de Olsen (1297, 1299. 1305) durch deren Familien bekannt. Ebirhardus de Thettow, miles,
gehörte ebenfalls einer bei dem Hause Schiin- hurg zu Lehen gehenden Familie an, deren
Stammgut. Tettau bei Glauchau, noch heute Schönburgisch ist. Auch besass 'iiesc Familie
später Güter im Voigtlande und Erzgebirge z. B. Albernnu und Schwarzenberg. 1430 heissen
Hans und Wilhelm von Tettau zu Mere, Meerane, gesessen, als Schönb. Vasallen, auch hatten
sie 1402 Stein bei Hartenstein nnd 1411 Conrad von Tettau Wildenfels, also Besitzungen
innerhalb der Schönb. Herrschaften, oder doch denselben benachbart, s. Leop. Meer. S. 22,
Schäfer Prinzenraub S. 109, Anal. Snx. 1765 S. 23, Carpzov Ehrent. II, 154. Ueber Adel und
Wappen von Tcttau, Urk. vom J. 1402 in Ludewig rel. VI, 82, Mitth. d. Ges. d. Ost. V, 81.
Märcker S. 227. Reg. 1328. — Hartha und die übrigen Klostergüter gehörten später zum
Rudelswalder Dingstuhle. Am 22. Mai 1322 verpflichten sich acht adelige Herren, nämlich
Boz Herzog von Schle sien, böhmischer Landeshauptmann, Henricus de Lipa, Marschall, Joh.
de Useldingen, Hinco Be rea de Duba Burggraf von Prag, Otto de Bergow, Thymo de Coldicz,
Ulricus dictus pfluk Burggraf in Burglino, Joh. dictus Czambor mit und für den König
Johann von Böhmen gegen seitig, dass derselbe dem Landgrafen Friedrich von Thüringen zu
Handen dreier genannter Herren, unter welchen Friedrich von Schön burg, *Schonnburg, Herr
in Crimitschau, Cremczaw, die Stadt Kadan. Cadan, mit 10000 Mark Prager Groschen übergeben
werde, in der Weisung, wie — 41 ч!8 im Heirathscontract der Tochter Johanns, Jutta, mit
dem jungen Landgrafen ausgedrückt i*t. Dat. Commotau 1322, XI. Cal. Jun. Orig. Urk. im
Hpt.St.A. Dresden nr. 2238. Ueber Otto von Bergow s. Reg. 1319. Jedenfalls war die Schfm-
burgische Linie Crimitschau die in Böhmen begüterte, wie wir beim J. 1312 angedeutet
haben.
Charter: 19
Date: 99999999
Abstract: 1264: 1264 den 15. März (Id. Mart.) restituirt Landgraf Albert von Thüringen
dem Grafen Erwin von Gleichen die Gerichtsbarkeit über verschiedene Dörfer. Diese Urkunde
bestätigen als Zeugen: Volrad von Colditz, Theodericus von Leisnig, F. und H. von
Sconenburg, womit Friedrich und Hermann von Schönburg gemeint sind. Sngitt. Gleichen S.
62. Menck. ser. I, 538. III, 1133. Schwarz bggr. Leisn. p. 201.
Charter: 37
Date: 99999999
Abstract: 1289: Als sich Casimir, Herzog von Oppeln, mit seinem Herzogthume als einen
Vasallen und Lehensmann des Königs Wenzel von Böhmen und dessen Nachfolgern in der Krone
Böhmen bekennt, bekräftigt diesen Act neben vielen hohen Adeligen auch Fridericus de
Sonemburch. Dat. Prag, 1289 IV. Id. Jan. (11. Jan.) Balb. misc. VIII, 215. Sommersberg
Ser. Sil. 1, 881. Dobner monum. III, 244. Beckler hist. How. II, 1. 7 § 10. Palacky II,
364. Landgraf Albert von Thüringen übergibt am 12. Nov. 1289 zu Erfurt dem Kloster Grün
hain die Gerichtsbarkeit über Crossen, Bockwa und Hohndorf bei Zwickau, in Beisein des
Hein rich und Heinrich Voigt von Plauen, Fridericus de Schon bürg, Albertus de Blanckenau,
Albertus de Fogelsberg ete. Urk. bei Seh. und Kr. seript. II, 534.
Charter: 53
Date: 99999999
Abstract: 1309: In einer Altzellischen Urk. vom 6. Nov. 1309 wird die Witwe Heinrichs von
Schönburg genannt, welche eine halbe Hufe im Dorfe Strowelyn besass. Beyer Altzelle S.
574.
Charter: 57
Date: 99999999
Abstract: 1317: Fritzko von Schönburg, Schonenburg, Herr in Crimitschau, bestätigt am 15.
Aug. die Stiftung einer Frühmesse in der Kirche des heiligen Martin daselbst. Petrus
plebanus in Altstadt- Waldenburg stiftet nämlich zum Seelenheile seines Patrones, Unarchs
von Waldenburg, und dessen Witwe Adilhcidis, beider Sohnes Heinrichs und dessen Gattin
Eufemia, sowie zu seinem, seiner Schwester Kunegunde und seiner Eltern Seclenheil 3'/2
Mark jährliche Zinsen, gelegen in Loin, die er von Friedrich von Ponitz und dessen Brüdern
erworben, in Lutoldishayn, die er bei der Witwe der Gebrüder von Eisenberg, in
Kozzelawendorf, die er von Albert von rotynberg erkauft. Andere Zinsen lagen in Deynhartz,
Dennheritz bei Mecrane. Die Zinsen sollte der Propst Sieg fried in Crimitschau und nach
ihm der Convent und Bertold de Calenberg, Canonicus genannter Kirche gemessen. Nos
ft'ritzko de schonenburg dominus in Crimatschowe recognoseimus et tenore presentium
publice profitemur Quod discretus vir dominus Petrus in antiqua Ciuitate waltenberg
plebanus animadvertens quam breves sunt dies hominis et quod nihil sit certius morte
nichilque incertius ejus hora Ideoque animabus subscriptorum scilicet domini Unharci de
waltenberg patroni sui domine Adilheidis relicte ipsius heynrici filii eorumdem et domine
Eufemie conthoralis ejusdem Sue quoque proprie anime et sororis ipsius kunegundis
animabusque omnium progenitorum suorum proinde cupiens eomparavit sive emit de rebus sibi
a deo collatis tres marcas et dimidiam annui census quarum una marca sita est in majori
villa lom quam sub conditione libera emit apud strenuos viros ftriderieum de ponitz et
fratres ejus et eandem soluit cristanus in kvlschowe Item X sita est in Lvtoldishayn quam
emit apud honestam matronam.. relictam fratrum de yzenberg eamquc soluit gener Conradi
dicti hut Item triginta et septem solidi siti sunt in Rozzelawendorf quos emit apud
albertum de rotynberg Ipsosque solvnt rustici in Nuendorf videlicet heynricus Roder
quindeeim solidos de quibus quatuor solidi singulis annis honorabili viro domino Syfrido
praeposito regularium canonicorum in Crimatschowe cedunt ad vite sue tempora sive eo
detuneto ecclesie ibidem sive conventui cum censu reliquo persolventur. Item domina gysele
relicta alberti XI solvit solidos et.. relicta heynrici vndeeim solidos solvit. Preterea
quin decim solidi siti sunt in villa Deynhartz de quibus religioso viro Domino Bertolde»
de Calenberg dicto jam dicte ecclesie regulari canonico singulis annis ad tcmpora vite
ipsius tres cedunt solidi quo defuneto ad conventum dominorum canonicorum ibidem cum censu
alio devolventur. �?е�? inquam omnia et singula idem dominus petrus ob honorem dei
omnipotentis sue matris Marie virginis beati Johannis ewan- geliste omniumque sanctorum
dei dedit et perpetuis temporibus assignavit honorabi- libus viris domino.. preposito et
regularibus Canonicis apud beatum Martinum in Crimatschowe ea de causa ^juod jam dicti
domini in mane debent unam primam missam coctidie ob salutem animarum predictarum
omniumque fidelium defunetorum s* • 38 in parochia sua Civitatis Crimatzchowe indesinenter
perpetuis temporibus celebrare. Nos quoque ejusdem corporationis ordinationen! ob salutem
anime nostre animarumque nostrorum progenitorum confirmare cupientes sepe dictis dominis
canoniois regularibus et eorum ecclesie de toto ccnsu promemorato IIJ marcam et Septem
solidos denariorum dotamus perpetuo et justo proprietatis titulo assignando. Ut autem
omnia hec quia caduca est bominum memoria in robore firmitatis persévèrent presentem
paginam sepe dictis dominis et domino petro conscribi fecimus et dedimus sigilli nostri
muni- mine roboratam. Testes sunt Conradus Trutscheler miles. Conradus filius ejusdem.
heynricus de kowitz Erycus de gablence. Theodericus von der vngewisheit viri stren- nui.
Otto Judex Johannes Bok et gerlacus Gives in Crimatzhewe et quam plures alii fide digni.
Datum in Castro Crimatzhowe. Anno Inearnacionis domini Millesimo Trecentesimo XVIIo. In
die assuniptionis beate Marie virginis. Diese, ebenfalls nach dem Orig. auf Perg., an
welchem das Siegel fehlt, im Hpt.St.A. Dresden nr. 2104. genommene Abschrift, gibt uns die
Namen Schöriburgischer Vasallen und Olle, die wir bereits früher kennen lernten. Lom ist
der Altenburgische Ort Lohma, s. lt. 13(10, Lutoldishayn, Lcitelshain bei Criniitschau, wo
eine Witwe Raptrix 1801 Zinsen besass. (Ob die in der Urkunde genannte'/) Bertold von
Calenberg, wahrscheinlich von Calenberg bei Waldenburg genannt. Conrad Trutscheler und
sein Sohn Conrad sassen wahrscheinlich auf Hartha bei Crimitschau s. R. 1301. 1305, 1322,
Heinrich von Kowitz und Erycus de gablence wurden 1305 erwähnt. Theodericus von der
Ungewissheit ist sicher aus der Familie von Gabicnz s. K. 1305. Ucber die Schenkung s.
auch Reg. 1351. 1317 am 12. Nov. ist Friedrich von Schönburg, Unterkämmerer des
Königreichs Böhmen, gegenwärtig bei einer Berathung, die König Johann von Böhmen in
Elbogen veranstaltet hatte. König Johann von Böhmen hielt sich lieber in Luxemburg, seiner
Heimath, als in Böhmen auf und reiste daher ein zweites Mal am 17. Aug. 1316 ab, indem er
dem Erzbischof von Mainz die Verwaltung des Königreichs übergab, welcher Act den Böhmen
missfiel. Bei aller Kraft, mit welcher der Erzbischof Peter das Staatsruder lenkte, fand
er sich doch, müde der Verleum dungen und des Hasses der aufrührerischen böhmischen
Herren, bewogen, ohne die Rückkehr des Königs abzuwarten, sein Amt als capitaneus und
Reichsverweser niederzulegen und am 8. April 1317 Böhmen zu verlassen. Die Regierung
übernahm bei der offenen Revolution die Kö nigin Elisabeth. Dadurch verwickelten sich die
Verhältnisse nur noch mehr. Als die Klagen über den ungebührlichen Einfluss der Fremden
und das Wegführen böhmischer Einkünfte und Schätze nach Luxemburg sieh mchrten, die
Leidenschaftlichkeit der Königin auf der einen Seite, der Leichtsinn des Königs auf der
andern, guten Rath nicht zur Geltung und heilsamen Aus führung kommen Hessen, als die
Königin, dazu veranlasst, Truppen im Auslande warb, um die Gegenpartei zu überfallen, floh
Elisabeth am 20. Juni nach Elbogen auf ihre Burg. Der Versuch, durch Abgesandte einen
Waffenstillstand herbeizuführen, misslang und vermehrte nur die traurige Lage; König
Johann kam deshalb am 12. Nov. nach Elbogen zu seiner Gemahlin. Sogleich bei der ersten
Berathung zeigte sich der Zwiespalt der Meinungen, indem insbesondere der Bischof Conrad
von Olmütz, der Kanzler Heinrich und der königliche Unterkämmerer Friedrich von Schönburg
darauf drangen, dass der König energisch vorgehen und jeden Widerstand mit Strenge ahnden
müsse. Der König folgte ihnen. Wahrscheinlich begleitete nun Friedrich von Schönburg den
König nach Prag am 18. Nov., am 24. Nov. in das Feld nach Brandeis an die Elbe und in die
Burg Takec, sowie gegen Ende des Jahres an die südliche Landesgrenze. Vielleicht war er
auch mit ihm am 6. Jan. 1318 zu Brünn und floh mit ihm im Februar nach Prag, um in seiner
Nähe im März zu Eger und im April wiederum in Elbogen zu sein. Auf dem Landtage zu Taus
fand endlich die Aussöhnung statt, nach welcher Heinrich von Lipa wieder, wie es der
Landtag «rewünscht, als königlicher Unterkämmerer und Finanzminister, also an Schönburgs
Stelle, an die Spitze der Geschäfte gestellt und vom Könige angenommen wurde, weil fortan
Ausländer von öffentlichen Aemtem ausgeschlossen werden sollten und Schönburg war
Ausländer. S. Palacky II, 2, 119 ff. Schotter Johann Graf von Luxemburg und König von
Böhmen 1865 I, 198 ff., Pclzel Karl IV. S. 5. Widersprechende und falsche Nachrichten gibt
Beckler hist. How. I, 2, 3, naeh welcher der Kanzler Heinrich (von Schönburg), ein
Deutscher und Rheinländer, der sich nicht von Prag entfernte, deshalb von dem Herrn von
Lipa und Wilhelm, Herrn von Waldeck, gefangen und nach dreimonatlicher Gefangenschaft dem
Landgraf Ulrich von Leuchtenberg gegen 300 Mark Silbers ausgeliefert wurde. Dobner montun.
V, 356, Köhler Münzbel. 1740, 5. St., Stöckh. f, 18. lieber seinen muthmasslichen Tod s.
Reg. 1328.
Charter: 10
Date: 99999999
Abstract: 1224: In einer Urkunde Landgraf Ludwigs von Thüringen über Hufen in Weissig bei
Delitzseh (Wizk), welche Volrad von Landsberg und sein Sohn dem Kloster Altzelle geschenkt
haben, gegeben auf dem Landtage zu Delitzsch am 2. Mai erscheint als Zeuge: Herrn annus de
Seo- nenburg. Orig. Urk. im Hpt St.A. Dresden. Desgleichen in einer Urkunde desselben
Landgrafen, Schenkungen und den Verkauf des Gutes Leina durch Wichardus de Szcapowe an
dasselbe Kloster betreffend, ist H ermann us de Sconneburg Zeuge, auf dem Landtage zu
Skölen, am 14. Juli 1224. Urk. im Hpt.St.A. Dresden, Beyer S. 533. Als Abt und Convent von
Altzelle bekennen, dem Capitel zu Meissen jährliche Zinsen zu schulden, welche sie nunmehr
baldigst auf bestimmte Güter anzuweisen versprechen, bezeugen diesen Vertrag mehrere
Burggrafen und auch H ermann us de S �? one n bur ch. Gegeben zu Meissen im Nov. 1224.
Urk. im Stifts-A. Meissen, cod. dipl. Sax. reg. II, 1 nr. 98. Bei den Streitigkeiten
zwischen dem Kloster Altzellc und den Dynasten von Nossen wegen eines bei dem Kloster
liegenden Waldes, erscheint in einer Urkunde hierüber, neben ver schiedenen Burggrafen,
auch Her m annus de Sconenburg als Zeuge. Urk. im Hpt.St.A. Dresden, Mürcker S. 289, Beyer
S. 534, Mser. der deutschen Ges. Leipzig.
Charter: 6
Date: 99999999
Abstract: 1220: Kaiser Friedrich II. weiset die Schönburgischen Unterthanen nach
Magdeburg. Dat. Augustae, II. Oui .... Ind. VIII. Schöttg. inv. dipl. S. 69, Beckmann
Anhalt III, 437. Kröhne. Markgraf Dietrich von Meissen bezeugt am 25. Aug. 1220, dass
Hermann von Muchberch und dessen Nichte ihren Ansprüchen auf neun Hufen in Zndel zu
Gunsten des Klosters Altzelle entsagt, sowie auch, dass Siegfried von Wezelswalde und sein
Sohn Günther mit gedachtem Kloster wegen streitiger Güter in Kagnn nicht ferner rechten
wollen. Gegeben zu Colmicz in Gegenwart der Burggrafen von Meissen, Altenburg und Dewin,
Hermanns von Schönburg (scunenberg) etc. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Uresdeu. abgedruckt bei
Mürcker S. 405, Beyer Altzclle S. 532. 10
Charter: 27
Date: 99999999
Abstract: 1276: Burggraf Albert von Leisnig übergibt am 12. Juli 1276 (IV. Id. Jul.) dem
Nonnenkloster in Geringswalde sieben Hufen in Beiersdorf, die bisher Eberhard de Licdelo
von ihm in Lchen und nun zu Gunsten des Klosters resignirt hatte. AI (bertus) Burcgravius
de leiznik universis christi tidelibus presentem litterum inspecturis salutem in domino.
Que geruntur in tempore ne finiter 1 abantur cum lapsu ls temporis poni solent in Unguis
testium vel scripture memoria perhennari. Notum siquidem esse cupimus christi fidelibus
universis et presentibus protestamur quod ad honorem dei et beatissime matris ejus septem
mansos sitos in Beiersdorf solventes tria talenta quos Eber h ardu s dictus de Lie del о
tenuit a nobis in feodo et in manus nostras liberaliter resignait cenobio sanctimonialium
in Gerungeswalde contulimus perpetuo possidendos cum omnibus suis pertinenciis et cum omni
prorsus utilitate que nunc eisdem inest ut inesse poterit in futurum, vt autem hec nostra
donatio proce dente tempore stabilis persevcret eisdem sanctimonialibus in testimonium
super eo presens dedimus instrumentum sigilli nostri munimine roboratum. Acta sunt hec
anno incarnationis domini M° CC° LXXVI". IIII0 Idus Julii. Hujus rei testes sunt hono-
rabiles viri Dominus Johannes prepositus dicti loci. Dominus Odalricus archiplebanus de
liznik. Dominus laurencius plebanus de koldiz. Dominus Sifridus de Scherlin. Dominus
hermannus de Bruningesdorf. Dominus Johannes miles de Reinhardesdorf. Dominus heinricus de
Minkwiz. Albertus de Bortwiz. Volcmarus de Drogeniz. Jor- danis castellanus de castro
liznik et quam plures alii fide digni. So lautet die bisher ungedruckte Urkunde auf
Pergament, an welcher das Siegel fehlt. Bcyersdorf gehört zur Kirche ;in Altenhof im G.A.
Leisnig. Die Familie de Liedeio stammt vom Gute Lödla bei Altenburg. Albrecht von Lydelow
kommt urkundlich seit 1270 vor und heisst 1298 der Vater Heinrichs. Die Familie erscheint
bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts häufig in Urkunden, zuletzt der Ritter Hans von Lödla
1382—97. (Mitth. d. Üsterl. Ges. V, 113). Propst des Klosters Geringswalde ist Johannes.
Beiersdorf zinste an das Kloster mit der Lehen von zwei Mann und einem Garten, ein neues
Schock zwei Groschen. (Bernh. S. 14).
Charter: 50
Date: 99999999
Abstract: 1305: Um diese Zeit verspricht Friedrich von Schönburg, Fricz de Sconinburg
dorn, in Crimatschowe das Kloster St. Clarae zu Weissenfels im Besitz des Holzes, worüber
dasselbe mit vier QebrUdern von Pomzin bisher in Streit gelegen, nicht zu hindern. Bas
Orig. dieser Urk. auf Perg., mit dem Siegel Friedrichs von Schönburg „Sohn Hermanns",
befindet sich im Hpt.St.A. Dresden, nr. 5114 q. und obgleich ohue Ort und Jahr, scheint es
doch in diese Zeit, um 1305, zu gehören. Religiose Domine Abbatisse а�? conventui
sämonialium ordinis sanetae Clare in Wizenvels ffritz de Sconinburg Dns in Crimatschowe
perpetuam in domino salutem. Fovit vestra devocio ac universi presentes literas inspecturi
quod in silva pro qua cum fidelibus nostris videlizet henrico conrado heydenrico et
hermanno fratribus dictis de pomzin hactenus placitastis in nullo nec nos nee aliquis
heredum noatrorum vo- lumus vos de cetero impedire. In cujus rei testimonium perpetuum
literam haue sigilli nostri appensione dedimus sigillatam. Derselbe Friedrich von
Schönburg, Fridericus junior de Schonenburg. filius Herman ni, wie die Umschrift des noch
vorhandenen Siegels ausdrücklich sagt, übergibt dem Kloster Frankenhausen das Patronat in
Scirntsch. dat. 30. Nov. 1305. Die Urk. bei Sch. und Kr. ser. II, 512 C. abgedruckt und
das Siegel auf tab. VI, 70 abgebildet, besitzt im Orig. das Hpt.St.A. Dresden und lautet
nnch Vergleichung vielmehr: Ego Fridericus junior de Schoneuburg Rocognosco, ac omnibus
has litteras visuris cupio fore notum, quod ego dedi et tenore praesentium do Jus
patronarus ecclesiae in Scirntsh, Nuenburgensis dyocesis, quod ad me pertinere dinoscitur,
ecclesiae sanetimonialium in Vrankenhuscn, ejusdem dyocesis, propter deum et remissionein
meorum peccaininum, renunciando in hiis scriptis omni juri, quod michi in jure patronatus
dictae ecclesiae competit, vel competen; videbatur. In cujus rei testimo nium has litteras
feci mei sigilli robore communiri. Hujus rei testes sunt Honorabiles viri dominus
Hermannus, praepositus in Crimatshowe, dominus Conradus de Orla, dominus Conradus de
Trutsheler, dominus Tvntzoldus, milites, Hermannus de Olsen, Heinricus de Kowitz, Ericus
de Gabelence, cas tell ani mei in Crimatshowe, et plures alii fide digni. Datum und actum
anno Domini M. CCC. V. pridie Kalendas Decembris. Scirntsch bezeichnet dns Dorf
Zschernitsch bei Altenburg, wo das genannte Kloster einen Flairer oder Viear unterhielt
(s. Altenb. K. Gall. S. 249). Obi^e Schenkung bestätigte Bischof Ulrich von Naumburg am
14. März 1306 (s. Sch. und Kr. ser. II, 512, D. und Göpf. S. 28. 41). Die in der Urkunde
auftretenden Zeugen sind uns theilweife schon bekannt. Hermami ist Propst zu
Frunkenhuusen, Conradus de Orla bereits 1261. 1288. 1290. Conradus de Trut sheler 1301.
Hermannus de Olsen 1297 genannt. Henricus de Kowitz gchört einer Adelsfamilic an. die noch
weiter vorkömmt ■/,. B. Tyuio. miles de Kowiz 1258. Henricus, Zeuge am 15. Aug. 1317.
Nicolaus, noturius. Zeuge den 27. Febr. 1345. Johannes Z. d. 26. Jan. 1349. Nicolaus.
Pfarrer zu Stalburg (Stollberg) Z. d. 27. Sept. 1351 mitHannuz von Kowitz, ferner wird der
Manne von Kowiz, derer von Schönburg zur Sleten (Schlettau) Manne, an die Landgrafen von
Thü ringen Friedrich. Wilhelm und Georg gewiesen am 10. Mai 1394. Ericus de Gabelence,
castellanus in Crimatschowe. wie die vorgenannten Zeugen, nannte sich vom Stnmmgute
Gablenz bei Crimitschau und gchört einer der ältesten und angesehensten meissnischen
Adelsfamilien au. Schon 1221 wohnte hier Georg von G.. der bei Markgraf Friedlich von
Meissen in grosser Gunst stand. 1273 war Dietrich von G. Zeuge in einer Urkunde Günthers
von Crimitschau (Sch. und Kr. Nnchl. X, 202) und bei der Stiftung des Hospitals in
Crimitschau werden Güter dieser Familie in Hartha bei Lauenhain (Hartha G.A. Crimitschau)
genannt (Heg. 1317, 1350—4). Hencze v. d. G. ist Schönburgischcr Voigt zu Cri mitschau
1360, Albrecht 1388 Burgmann zu Altenburg, (Horn Frid. bell. p. 679, 680). 1390 Hencze von
der Gabelenzc zur Ungewissheit, Schönburgischer Lchnsmann und seine Frau Anna werden 1390
genannt. (Ungewiss, ein kleines Dorl von vier Bauergütern, fünf Minuten von Gablcnz
entfernt, wahrscheinlich früher Sitz einer Nebenlinie des Stammhauses Gablenz). 1436 ist
Albert v. d. G. Abt des Klosters zu Altenburg, 1493 Johann v. d. G. auf Windischleuba bei
Alten burg gesessen (Sch. und Kr. ser. II. 522), 1529 verkauft Georg v. d. G. dem
Kurfürsten Johann von Sachsen das Burg- lcheu zu Altenburg. auf dem er und seine Vorältern
gelebt u. s. w. Die Familie wird oft erwähnt in d. Mitth. der Gc;.. des Osterlundes, s.
auch Kneschke Adelslex. III, 415. Noch heute besteht die Familie in hohen Ehren Im
Herzogthnm S..Altenburg und in Oesterreich in der Person des Höchsteommandireudcn im
zweiten Däneukriege 1864. 35
Charter: 31
Date: 99999999
Abstract: 1281: In einem Briefe Volrads von Coldiz, worin er seine Güter, theils eigene,
theils Lehen güter im Dorfe Treben und im Zolle daselbst, dem Comthur und Brüdern des
deutschen Ordens ш Altenburg verkauft und ihnen als Lehen gibt, sind Zeugen: Fridericus de
Sconenburch, Unarch de Waldenberch ete., Albert de Remse ete. Act. s. 1. 1281. Orig. Urk.
im Hpt.St.A. Dresden, nr. 999. 1281 am 18. Juli söhnt sich Conrad von Jerez, Burggraf von
Tribau in Mähren mit dem Kloster Maria-Krön in Brünn aus. Dat. Tribau, XV. Cal. Aug. 1281.
Conrad aber übergibt dem Kloster, anstatt seines Herrn, Friedrichs von Schönburg,
Vormundes des jungen Herrn von Riesenburg und Administrators der Riesenburger Besitzungen,
wegen eines demselben zugefügten Schadens und wegen des Seelenheiles des Borso von
Riesenburg und dessen Nachkommen, einen Wald bei Budicsdorf bis Zazavia, sowie zwei
Waldparcellen, silvulae, bei Zudendorff und Budilsdorf. Conrad war Riesenburgischer Vasall
und als solcher Burggraf von Tribau. Die Orig.-Urk. befindet sich im Thomaskloster zu
Brünn, abgedr. im cod. dipl. et epist. Morav. t. IV p. 252. Die Familie Riesenburg findet
sich häufig in Urkunden dieser Zeit z. B. Bohuslaus (1. c. III, 361. IV, 166. 240), der
bereits 1182 todt war, dessen Gattin, Agatha, Schwester eines Friedrich von Schönburg (1.
�?. IV, 240), Borso oder Bores, Bohuslaus Sohn (1. c. III, 318, 361, 395, IV 166, 252, V,
262), welcher 1275 d. 6. Nov. noch den Augustinern, denen er zu Brünn ein Kloster
gegründet, Besitzungen bei Budjksdorf und Triebendorf übergab, 1278 aber schon todt war,
denn in diesem Jahre gab König Otakar von Böhmen der Stadt Ungarisch-Brod die ganze
Erbschaft Borsonis, die ihm als Strafe für Verrath abgenommen worden war. Borso's Gemahlin
war Ricardis (1. c. III, 395) und beider Sohn Zlavko (1. c. III, 361). Ueber Borso finden
sich interessante Data bei Palacky II, 1, 132, 236. Von Otakar verfolgt, starb derselbe
als Flüchtling in Ungarn 1277 und wurde von seinem Bruder Bohuslaus beerbt, der als treuer
Anhänger Otakars wahrscheinlich in der Schlacht auf dem Marchfelde 1279 blieb, worauf
Friedrich von Schönburg Vormund wurde. (Pal. II, 1, 350). Es stellt sich demnach die
Verwandtschaft so heraus: Bohuslaus von Riesenburg hinterlässt zwei Söhne: Bohuslaus und
Borso. 3 20 Ersterer, 1282 bereits^todt, hcirathot Agatha von Schönburg, Friedrichs von
Schönburg Schwester und hinterlässt mehrere Söhne, unter ihnen Borso (1295). Letzterer
stirbt 1277 in Ungarn und hat von seiner Gattin Richardis einen Sohn, Namens Zlavko. Das
in der Urkunde genannte Kloster Maria-Kron lag nahe zwei Stunden Wegs von Hohenstadt
entfernt, war gegründet durch Bores von Riesenburg und ging um 1550 ein. Gegen wärtig ist
es ein kleines Dorf von 400 Einwohnern im Olmützer Kreise. Die in der Urkunde erwähnten
Orte Budic und Budiczdorf sind identisch und bezeichnen das heutige Budigsdorf, zwei
Meilen nördlich von Hohenstadt, in der Nähe von Mährisch-Tribau. Zudendorf ist einge
gangen. Die Zeugen betreffend, so ist Heinzo de Jebiseha d. i. Jevicka, genannt von der
Stadt Gewitsch, Heinrich von Porsendorf d. h. von Borstendorf, eine Stunde von Tribau
entfernt, hiess ursprünglich Borsov auch Borisov, weil es von jenem Bores von Riesenburg
angelegt wurde. H. judex de Tetnicz, jetzt Tatnitz und Tatenitz ist ein Dorf zwei Meilen
westlich von Hohenstadt. Usque Zazaviam heisst bis zur Sazava, die am Iglauer Plateau
entspringt. Tribau gehörte damals also nicht der Familie von Schönburg, sondern den
Riesenburgern, Friedrich administrirte nur die Güter seines Neffen, deshalb sind auch die
Zeugen nur Riesenburger Vasallen, mit Ausnahme vielleicht des Heinz von Gewitsch, da
Gewitsch damals eine landesfürstliche Stadt war.
Charter: 52
Date: 99999999
Abstract: 1307: Um diese Zeit werden Heinrich und Jacob (?) von Schönburg erwähnt in Joh.
Gerson's von Bononien Chronica des durchl. Friedrichen, Landgrafen in Thüringen, ohne dass
man anzu geben vermag, welcher Familie sie angehören.
Charter: 35
Date: 99999999
Abstract: 1286: Friedrich von Schönburg schenkt dem Kloster Geringswaldc das Dorf Wyhra
(Wiehra im G.A. Borna). Deshalb hatte das Kloster hier eine Zehntscheune, ein Stück Holz
und verschiedene gegen Laaszins ausgethane Aecker, auch zu Margaretentage den Zchnten von
den Lämmern, Schweinen und Gänsen zu erheben. Die Urk. selbst fehlt, wir kennen nur den
Inhalt aus Vogel in Kreysigs Beitr. 3, 73 und Bernh. S. 12. In demselben Jahre, indict.
XIV., erhielt auch das Kloster Gcringswalde von Amabilia. der Gemahlin Heinrichs von
Colditz und vom Pleban Siegfried zu Colditz einige Zinsen in Kuldahin. Die Urkunde
bezeugten Wichardus und Willehelmus sacerdotes, heinricus de Schellen- bergk und heinricus
de kotteritsch. Amabilia von Colditz war vielleicht eine geborne von Schön burg, denn im
J. 1290 wird Heinrich von Colditz Friedrichs von Schönburg Schwager genannt. Ist es schwer
in Kuldahin Koltzschen (G.A. Colditz) wiederzufinden, so dürfte Rochs Erklärung (Kreys.
Beitr. 1, 19), dass damit das von Albinus erwähnte Dorf Golenziza gemeint sei, noch
gewagter sein. Wir glauben vielmehr Kuldahin mit Culten in Verbindung bringen zu müssen,
welches Dorf 1291 in Schönburgischcm Besitze ist und jetzt zum G.A. Crimitschau gehört.
Urk. bei Bernh. S. 12, 57 und Reg. 1291.
Charter: 61
Date: 99999999
Abstract: 1323: Friedrich der ältere, genannt von Schönburg, Schemburg, bestätigt am 23.
Juli 1323 den von Heinrich von Schauroth an den Pfarrer zu Grossenstein und Gemeinde
Baldenhain (im Altenburgischen) geschehenen Verkauf einiger Zehnten. Gegeben in Langenberg
1323. X. Cal. Aug. Urk. bei Löber Ronncb. Anh. S. 10. Die Burgwart Langenberg kam im J.
1060 znm Bisthum Zeitz, indem Kaiser Heinrich IV. dem Bischof Eberhard von Zeitz, den er
in seinen Angelegenheiten verwendete, so dass derselbe auch' zugleich mit ihm in den Bann
gethan wurde, mchrere Reichsdomänen und Regalien schenkte, unter welche auch die Burgwart
Langenberg mit ihrem grossen, 50 Dörfer umfassenden Bezirk gehörte (Urk. bei Schöttg. op.
min. p. 85 und Schuhes dir. dipl.) Die Besitzer wechselten zwar in der Folge, aber es
blieb stiftisches Lehen, so belehnte Bischof Engelhard auch am 6. Nov. 1238 Heinrich den
Erlauchten u. A. mit dem Schlosse Langenberg, nebst Gerichtsbann und Zubehör. Nach
Heinrichs Länderabtretung 1260 erhielt sein Sohn Dietrich mit dem Osterlande auch die
Herrschaft Langenberg. Die Besitzer der Burg in frühester Zeit sind gleichnamige Adelige,
von denen schon 1196 Thimo. Otto und Heidenreich in einer Altzeller Urk. erscheinen und
welche von den Markgrafen von Meissen und diese von den Bischöfen von Nanmburg-Zeitz
beliehen waren. Sic hatten sich gegen die Bewohner der Umgegend, theils markgräflklu-.
theils bischöfliche Unterthanen mehrfache Belästigungen erlaubt, es ergriff daher der
Markgraf den Ausweg und kaufte die Burg mit dem gesummten Bezirk. Zu der bedeutenden
Kaufsumme gab der Bischof von Naumburg einen Theil im J. 1259. Das Schloss stand auf dem
bei dem Städtchen gelegenen Hausberge, an dessen Eusse in dem Städtchen das. noch jetzt
genannte untere Schloss als das ursprüngliche Burglehen des Burgwarts, mit der dem
heiligen Jacob gewidmeten S<-hlosskapelle wiederum angebaut war. Die Schönburger als
Besitzer der ganzen Pflege, wie sie hier zuerst auftreten, waren dadurch meissnische
Afterlehns- und bischöfliche Naumburgische Lehensträger. Im J. 1324 oder 1328 soll sie
jedoch an die Familie der Reussen verkauft worden sein, auch finden wir die Schönburger
nicht ferner im Besitze. , Die Familie von Schauroth war im Altenburgischen vielfach
begütert. . Lepsius Bischöfe Naumb. I, 92, 144. Altenb. K. Gall., Reg. 1324, 1344.
Friedrich, Hermann und Friczko, Gebrüder von Schönburg, Schonenburg, verkaufen zu
Altenburg, am 11. Dec. 1323, dem Bruder Heinrich von Gera, Commendator des deutschen
Hauses in Reichenbach, ihrem Onkel, alle ihre Güter im Dorfe Gudissawe, nebst «lein
Patronatsrechte der Kirche daselbst. Advitanda futura litigia que cupiditas rerum mater
licium generat incessantur sane providencie est induetum ut ea que rite et racionabiliter
mint scriptis attenticis perhennentur hinc est quod nos fridericus hermannus et friezco
fratres de Schonenburg. Ad notieiam tarn presencium quam futurorum volumus pervenire quod
insana valitudine mentis et corporis constituti ac cum bona et matura delibe- racione
nostrorum amicorum et fidelium vendidimus honorabili viro fratri heinrico dé Gera ordinis
domus Theutonice commendatori in Rychenbah nostro avúnculo dilecto universa nostra bona
que habuimus in villa dicta Gudissawe videlicet trigintaquin- que mensuras siliginis
Trigintaquinque Ordii quinque mensuras Tritici et quinqué pisarum mensure Civitatis
Aldenburgensis Annue pensionis cum omnibus juribus et attineneiis sicuti per hereditatem
paternam ad nos fuerunt devoluta videlicet cum agris cultis et incultis pratris paseuis
nemoribus aquis rivis aquaimm decursibus ac cum singulis et singulariter universis que ad
eadem bone pertinere noscuntur. Insuper dedimus jus Patronatus in Gudissawe predicto
nostro avúnculo f'ratri heinrico de Gera quod propter deum et in remedium animarum
nostrorum progenitorum et nostrarum ac ob speciales peticiones ipsius fratris heinrici
predicti cum omnibus bonis superius no minatis et expressis Dedimus Damus ac presentibus
apropriamus prefate domui fra- trum theutonicorum in Rychenbach jure proprietario perpetuo
possidenda nichil penitus juris nobis aut nostris successoribus in eisdem bonis omnibus
reservantes а�? renun ciantes presentibus actioni omni sive canonica sive civili que nobis
aut nostris succes soribus unquam ullo tempore possent competere bonis jure dictis. In
cujus rei testi monium et robur ipsis presentes dedimus nostris sigillis roboratas Testes
hujus sunt qui presentibus aftuerunt Reverendi viri Dns Ulricus dictus de crimaczawe abbas
in kemnicz dns Johannes de Schonenfels prepositus regularium canonicorum in Aldin 42 burg
а�? nobiles viri Dns hoinricus Advocatus de plawe rutenus tunc temporis Judex provincialis
Misnensis Orientalis et terre plisnensis Dns albertus Burgravius in Aldin- burg Dus
heinricus de Waldinberg et Dns heinricus senior Advocatus de Gera milite» vero Gocz de
ende Peregrinus de Remse Rudolfus de Meckawe et alii quam pluree fidedigni. Actum et datum
Aldinburg Anno Dni Millcsimo Trecentesimo XXIII tertio Idus Decembris. Die Urk. auf Perg..
mit dem Siege] S. Fieonis de Schonpurg, im Hpt.St.A. Dresden nr. 2288. Unter Gudissawe ist
Godesowe, Gadissa, Gödissa, Gödisshain, Götza, vulgo Gietze bei Altkirchen im
Altenburgischen gemeint, da auch 134Î Friedrich von Schönhurg dem Hergkloster in Altenburg
eine Hufe in dasiger Flur schenkt (s. Heg. 1342 und Heust Jahrbb. V, 37). Das Dorf
Gödissa, jetzt nach Altkirehen geplant, war bis 1526 ein eigenes Pfarrdorf. Urkundlich
kommt auch 128ö ein Alnardns von Godesowe als Zeuge vor. Endlich kam das Dorf an da*
deutsche Ordenshaus zu Altenburg, wohin die Gebäude noch jetzt zu Lehen gehen. (Altenb. K.
Gall. I, 109). Von den Zeugen gehört heinricus de Wal dinberg der Dynastenfnmilie von
Waldenburg an. Gocz de ende einer im Alteuburgischen und Schönburgischen reich begüterten
Adelsfamilie, die noch öfter vorkömmt (s. Kneschkc s. v. und Mitth. des Osterl. und Reg.
1300), Peregrinm de Remse wurde 1300 und 1316, Rudolfus de Meckawe 1316 genannt. Heinrich
von Gera wird Onkel der Herrn von Schönburg genannt, weil ihre Mutter Mechtildis, geb.
Reussin von Gera, Heinrichs Schwester und Gattin Friedrichs von Sehönburg sen. war. (s.
Reg. 1316).
Charter: 26
Date: 99999999
Abstract: 1274: König Otakar von Böhmen bestätigt dem Kloster Zwetl das Kecht, jährlich
zwei Talente Salz auf der Donau ohne jeglichen Zoll und Abgabe zu führen. Gegeben Wien,
1274 den '■). Mai (inv. crucis). Zeugen sind: Keimbertus et Hadmarus de Schon en bu re h,
Chun- radus et Sifridus fratres de Purchperch ete. Dipl. apud Boczek in cod. dipl. Morav.
V, 256. Dieselben beiden Schönburg finden sich auch noch in einer Urk. von demselben Tage,
l. c. 258.
Charter: 22
Date: 99999999
Abstract: 1268: Der Bischof Witego von Meissen confirmirt die Errichtung der Pfarrkirche
zu Bortewitz (G.A. Wurzen) und überweist zur Dotation Korn- und Haferzinsen im Dorfe
Podlusitz und Belen (Podelwitz. G.A. Colditz. und BGhlcT.. G.A. Leisnig oder Grimma),
welche vom Nonnenkloster Geringswalde erkauft worden waren. (Sch. und Kr. scr. II, 194.
Bernh. S. 14).
Charter: 48
Date: 99999999
Abstract: 1301: Burggraf Dietrich von Altenburg erneuert und bestätigt dem Kloster in
Altenburg die von seinen Vorfahren bereits gewährten Beneficien. Der erste Zeuge dieses
Briefes ist Fridericus de Schoucnbu rg, terrae Plisnensis judex. Menck. scr. III, 1084.
Schwarz burggr. Leisn. p. 347. In demselben Jahre bescheinigt Fricz de Sconenburk, dominus
in Ciymatzow, dass Gertrudis, eine Witwe, genannt Raptrix, den Nonnen zu Frankenhausen, zu
ihrem, ihres Mannes und ihrer Eltern Seclenheil, zu Anschaffung von Büchern gewisse Zinsen
im Dorfe Lutol- dishayn, Leitelshain bei Crimitschau, geeignet habe, welche Johann der
Müller und Johann Welther daselbst entrichteten. Die bei Sch. nnd Kr. ser. II, 512 abgedr.
Urkunde, deren Orig. im IIpt.St.A. Dresden sieh befindet, lautet «renau: Nos Fricz de
Sconenburk, dominus in Crymatzow omnibus haue paginam inspecturis perpetuam in Domino
salutem - — Eeeongnoscinius igitur tenore prao- sentium universis, quod Gerdrudis Relicta
piae memoriae dieta Raptrix, comparavit apud nos pro suis denariis, sanctimonialibus in
Frankenhusen unam marcam annui census sitam in Lutohlishayn, videlicet Johannem
molemlinarium et Joh. Waltheri, pro nunc tempore censuales, pro octo sexagenis grossorum,
et Jus fevdale pro duabus sexagenis, ad reparationem librorum conventus praelibati, pro
remedio animae suae et sui mariti ac omnium parentum, suorumque progenitorum. In hujus rei
evidentiam praesentem litteram munimine nostri sigilli firmiter feeimus roboran. Testes
hujus sunt Conradus miles dictus Truzeler, Conradus Tossze, Herrmannus, praepositus <le
Stalburck, Nycolaus Gryz, frater Hertwicus et alii quam plures fide digni. Acta sunt haec
anno mcamationis Domini Millesimo CCCI. Hier also tritt zum ersten Male diplomatisch
Friedrich von Schönburg als Besitzer der Herrschaft Crimitschau auf und sind Einige sogar
geneigt, ihn, ohne weitere Begründung, als Besitzer von Lichtenstein mit zu bezeichnen
(Kästner S. 48). Was die Zeugen anlangt, so gehörte Conradus miles dictus Truzeler oder
Trützschler, der oben beim J. 1297 gedachten Familie an, die später das Rittergut Oelsnitz
bei Licht'enstein und weiter das Rittergut Elzenberg bei Glauchau besass, das, noch heute
zum Theil, nach ihren Besitzern kurzweg der Trützschler genannt wird. Wahrscheinlich ist
dieser Conrad identisch mit dem Besitzer des Gutes Hart bei Mosel (1317, 1322) und noch
1349 erscheint ein Contze longus Trutscheler, capellanus in Crimaschowe, sowie 1360 Conrad
als Schönburgischer Burgmann auf dem Schlosse. 1451 Heinze auf Langhessen (Herzog Zw. II,
120 und K. Gall. XI, í04) und 1521 Conrad und Karl auf Schiedel. Conrad kämpfte l290 für
Landgraf Alberts von Thüringen Söhne gegen den Markgrafen Heinr. von Brandenburg
(Gretschel I. 176). Der letzte dieser Familie, Hildcbrand Trützschler von Eichelberg,
Besitzer des Schlosses Stein bei Hartenstein, geboren daselbst am 6. Nov. 1581, starb
unbeerbt am 12. Jan. 1632 und ward, obschon das Erbbcgräbniss zu Hartenstein war, mit
Schild und Helm zu Limbach begraben. Seine Besitzungen fielen an Hartenstein. Die Witwe
Raptrix war jedenfalls die 1317 genannte Witwe der Gebrüder von yzenberg (Eisenberg).
Göpfeit S. 28, 241. - 34
Charter: 5
Date: 99999999
Abstract: 1217: Kaiser Friedrich II. bestätigt am 8. Nov. 1217 die von seinem Vasallen,
dem Burggraf Albert von Altenburg an das Marienkloster daselbst geschenkten Güter und
Aecker im Dorfe Steinwitz (Stenwitz) bei Altenburg und verbietet die Beeinträchtigung
dieser Zueignung bei 60 Mark Goldes Strafe. In der hierüber zu Altenburg ausgefertigten
Urkunde finden wir unter den weltlichen Zeugen auch Hermann von Schön burg (Sconinburc).
Schultes dir. d. II. 523. In dem Tauschbriefe der Grafen von Ottenburg mit der Abtei
Waldsachsen, Tursenreuth betr.. findet sich als Zeuge in demselben Jahre u. A. Friedrich
von Schönburg (Schonburg). Lunig R. A. spicil. secul. II. 1835.
Charter: 51
Date: 99999999
Abstract: 1306: Friedrich von Schönburg, Schonenburg, der junge, zu Crimitschau,
Crimazow, gesessen, verbindet sich, nach dem AVillen des Kaisers Albrecht, mit den
Reichsstädten Altenburg, Chem nitz und Zwickau, welche sich bereits 1292 bei den
Differenzen zwischen dem Landgraf Alben und seinen Söhnen vereinigt hatten, zur Behauptung
der Reichsunabhängigkeit, unter Vermittelung des Burggrafen Albert von Altenburg und
Unarchs von Waldenburg, zu Waldenburg, vig. Pauli conv., den 24. Jan. 1306. Bald nach
Abschluss jenes Bündnisses, das Conrad von der Orla, Conrad Trützschler, Truziler, die
Ritter, der Propst Hermann von Frankenhausen und mehrere Chemnitzer Bürger als Zeugen
unterschrieben und welches nöthigen Falls Graf Philipp von Nassau auf kaiserlichen Befehl
unterstützen sollte, begann der Kampf zwischen Landgraf Albert, auf dessen Seite die
Reichsstädte und Friedrich von Schönburg kämpften, und seinen Söhnen. In einem Treffen bei
Lichtenstein, am 15. Mai 1306, siegten Alberts Söhne, und die Reichsstädte, besonders
Zwickau, erlitten grossen Verlust. Nachdem Albert, gezwungen von seinem Sohne, Markgraf
Friedrich von Meissen, abgedankt hatte, zog 1307 Kaiser Albrecht mit Heeresmacht heran, um
dem Markgrafen Friedrich Meissen und das Osteiland zu entreissen, weil ihm wahr scheinlich
nach dem silberreichen Erzgebirge gelüstete. Borna ward mit Hilfe der Reichsstädte
genommen und Lucka im Altenburgischen belagert, doch wurden hier am 31. März 1307 die
Kaiserlichen und deren Anhang in einer grossen Schlacht geschlagen, Graf Philipp von
Nassau, der kaiserliche Heerführer getödtet und Friedrich von Schönburg, der Anführer des
Contingents der Reichsstädte, gefangen. Dadurch gelangte Markgraf Friedrich der Gebissene
in den Besitz seiner Länder, zu denen er noch das kaiserliche Pleissenland schlug. Die
Gefangenen, unter ihnen also auch IViedrich von Schönburg, wurden in feierlichem Zuge nach
Leipzig geführt; doch erhielt Friedrich bald seine Freiheit wieder. Obige Urk. im V.G.A.
A. 3 und Herzog Zwickau II, 873. Ueber die Thutsachen: Grctschel I, 184, Herzog: U. 45,
Beust Jnhrbb. I. 67, Hering Hochland I. 100, Stöckh. I. 23, Braun III. 347. Glafey Kern 93
ff. Gar/.o de hello Frid. adm. p. 29 in Iloffm. seriptorcs rer. Lus. p. 52: „praeerat
hostilibus cohortibus Bonemus quidam, cui Schonbergo »rat cognomen: hic eaptus est et in
carcerem conjectus."
Charter: 58
Date: 99999999
Abstract: 1318: Der Leitmeritzer Propst, Heinrich von Schönburg, erhob* bei dem Papste
Johann XXII. *o schwere Klagen gegen den Bischof von Prag, Johann von Drazic, dass
Letzterer persönlich 39 nach Avignon, dem damaligen Sitze des Papstes, zur Verantwortung
ziehen und dort mit seiner Processführung beschäftigt, bis zum J. 1329 verweilen musste.
Als Punkte der Anklage waren erhoben worden vorzüglich Ungehorsam gegen den päpstlichen
Stuhl, Beschützung der Ketzerei und Simonie, doch wurden dieselben nach vielfacher und
langer Untersuchung endlich imgcgründct befunden, die Unschuld des Bischofs vom Papste
anerkannt und er wieder in seine Diocese Prag entlassen. Nach anderer Angabe soll derselbe
Heinrich früher Canonicus auf dem Wischerad zu Prag, 1318. gewesen niul erst 1329 Propst
zu Leitmeritz geworden sein, was jedoch nicht richtig ist. Palacky II, 2, 156, Stöckh. I,
19. Balb. mise. IV, 2, 42. Die Quellen dieser That sind hinsichtlich Heinrichs sehr
widersprechend. Nach Bcckler, hist. How. I, 2, 3 «oll Heinrich von Lipa den Propst von
Leitmeritz, Heinrich von Schönburg, zur Anklage veranlasst haben, um freiere Hand über die
Verwaltung Böhmens nach des Bischofs Entfernung zu haben, der der Königin als Geh. Rath
zur Seite «tand. Balbinus schreibt: Henricus de Schoniburg, Thurmgus, praepositus
Litomeiicensis und nennt ihn wegen der Verdächtigungen einen spurius. Aehnlich in ser.
rer. Boh. t. II. Prag 1784, Francisci chrou. Prag I c. 31 p. 105., Chron. Benessii de
Weitmil l. II p. 234: His temporibus (1318) iniquus et versutus homo, omni malitia ac
nequitia plenns Henricus de Souburk, praepositus Luthoniericensis, nationc Thuringus, sed
spurius, confictis pluribus Venerabilem patrem Dom. Joannem quartum episcopum Pragenseni
XXVII. virnm bonnm et per omnia laudabilem, procuravit citari pewona- liter ad curiam
Вош�?шиа quae tunc erat in civitate Avinionensi, temporibus Dom. Joannis Papae XXII. ubi
praefatu* Dom. Pragensis stetit cum diclo Schonburkonc diácono et fraudulento homine per
annos XI in continua actione. Et �?ои- rictus est ill�? pessimus Theotunicus de omni
malitia et nequitia sua, quas in ore diaboli, patris sui, adversus virnm inno- centem
confinxernt. Hunc Henricum fuisse spurium diserte nlnrmat Franeiscus (in chron. Prag).
Ebenso schreibt Dobnev mou. V p. 366: Erat quidam Henricus de Schonenberk (Schouenhurch,
Sonburch) nomine Canonicus Wissegradensis icclesiae, sed natus illegitime qui... accusabat
etc. Balb. epit. III, 347, 351. Pelzel Karl IV. p. 110 nennt ihn Hermann ron Somburg. In
demselben Jahre, 1318, unterschreibt Ernestus de Schönburg, Sschumburg, die vom König
Johann dem Bisthum Prag ertheiltc Erneuerung und Bestätigung der Privilegien. О О О О о о
Bulb. misc. XI, 1, 13. Beckler hist How. I, 2, 3. Er ist, also jedenfalls, der in Böhmen
für Schönburg üblichen Schreibart halber, zu unserer und nicht zur Sehuumburgischen
Familie zu zählen.
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