Collection: Tobias, Carl Anton: Regesten des Hauses Schoenburg, 1865 (Google data)
Charter: 58
Date: 99999999
Abstract: 1318: Der Leitmeritzer Propst, Heinrich von Schönburg, erhob* bei dem Papste
Johann XXII. *o schwere Klagen gegen den Bischof von Prag, Johann von Drazic, dass
Letzterer persönlich 39 nach Avignon, dem damaligen Sitze des Papstes, zur Verantwortung
ziehen und dort mit seiner Processführung beschäftigt, bis zum J. 1329 verweilen musste.
Als Punkte der Anklage waren erhoben worden vorzüglich Ungehorsam gegen den päpstlichen
Stuhl, Beschützung der Ketzerei und Simonie, doch wurden dieselben nach vielfacher und
langer Untersuchung endlich imgcgründct befunden, die Unschuld des Bischofs vom Papste
anerkannt und er wieder in seine Diocese Prag entlassen. Nach anderer Angabe soll derselbe
Heinrich früher Canonicus auf dem Wischerad zu Prag, 1318. gewesen niul erst 1329 Propst
zu Leitmeritz geworden sein, was jedoch nicht richtig ist. Palacky II, 2, 156, Stöckh. I,
19. Balb. mise. IV, 2, 42. Die Quellen dieser That sind hinsichtlich Heinrichs sehr
widersprechend. Nach Bcckler, hist. How. I, 2, 3 «oll Heinrich von Lipa den Propst von
Leitmeritz, Heinrich von Schönburg, zur Anklage veranlasst haben, um freiere Hand über die
Verwaltung Böhmens nach des Bischofs Entfernung zu haben, der der Königin als Geh. Rath
zur Seite «tand. Balbinus schreibt: Henricus de Schoniburg, Thurmgus, praepositus
Litomeiicensis und nennt ihn wegen der Verdächtigungen einen spurius. Aehnlich in ser.
rer. Boh. t. II. Prag 1784, Francisci chrou. Prag I c. 31 p. 105., Chron. Benessii de
Weitmil l. II p. 234: His temporibus (1318) iniquus et versutus homo, omni malitia ac
nequitia plenns Henricus de Souburk, praepositus Luthoniericensis, nationc Thuringus, sed
spurius, confictis pluribus Venerabilem patrem Dom. Joannem quartum episcopum Pragenseni
XXVII. virnm bonnm et per omnia laudabilem, procuravit citari pewona- liter ad curiam
Вош�?шиа quae tunc erat in civitate Avinionensi, temporibus Dom. Joannis Papae XXII. ubi
praefatu* Dom. Pragensis stetit cum diclo Schonburkonc diácono et fraudulento homine per
annos XI in continua actione. Et �?ои- rictus est ill�? pessimus Theotunicus de omni
malitia et nequitia sua, quas in ore diaboli, patris sui, adversus virnm inno- centem
confinxernt. Hunc Henricum fuisse spurium diserte nlnrmat Franeiscus (in chron. Prag).
Ebenso schreibt Dobnev mou. V p. 366: Erat quidam Henricus de Schonenberk (Schouenhurch,
Sonburch) nomine Canonicus Wissegradensis icclesiae, sed natus illegitime qui... accusabat
etc. Balb. epit. III, 347, 351. Pelzel Karl IV. p. 110 nennt ihn Hermann ron Somburg. In
demselben Jahre, 1318, unterschreibt Ernestus de Schönburg, Sschumburg, die vom König
Johann dem Bisthum Prag ertheiltc Erneuerung und Bestätigung der Privilegien. О О О О о о
Bulb. misc. XI, 1, 13. Beckler hist How. I, 2, 3. Er ist, also jedenfalls, der in Böhmen
für Schönburg üblichen Schreibart halber, zu unserer und nicht zur Sehuumburgischen
Familie zu zählen.
Charter: 14
Date: 99999999
Abstract: 1243: Hans von Schönburg soll in diesem Jahre gestorben sein. Ein Hans, Graf
von Schönburg, der jedoch kaum unserer Familie angehören dürfte, hielt sich 1257 am Hofe
des kurze Zeit bestandenen römischen Königs Richard zu Köln auf. Weller �?�?es VII. 32.
Stöckh. I. 17. Richter l. c, nennt ihn einen Sohn Hermanns von Schönbuig.
Charter: 41
Date: 99999999
Abstract: 1293: Am 18. April ist Hermann von Schönburg Schiedsrichter zwischen Markgraf
Fried rich von Meissen und Dietrich von der Lausitz, desgleichen Zeuge von wegen Markgraf
Dietrichs bei einer Richtung mit Markgraf Friedrich von Meissen. Am 1. Sept. unterzeichnen
Theodericus und Hcrmannus de Schonenburg die Urkunde einer Altarstiftung in der
Thomaskirche zu Leipzig durch Landgraf Diezmann von Thüringen, na/;h einem grossen Siege
über seine Feinde. Schöttg. und Kr. Ñachi. I, 60. YVilke Ticemannus p. 103. Gretschel I,
176.
Charter: 7
Date: 99999999
Abstract: 1221: Kunegundís de Vesta entsagt am 4. Juni 1221 vordem Bischof Engelhard von
Naumburg ihrem Rechte auf das Dorf Lastau (Lastowe), zu Gunsten des Klosters Buch. Gegeben
bei Strele 1221, II. Non. Inn., Ind. XI. Zeugen sind: H. de Strele, Volrad de Koldiz,
Hermanns de Sconeburc, Rcynardus de Strele, Wicmannus de Nonewiz ete. Obige Kunigunde war
die Tochter Bernhards von Vesta auf Camenz, welcher um diese Zeit starb, und Schwester von
Bernhard, Conrad und Volrad von Camenz, welche dieses ererbte Gut Lastau (G.A. Colditz)
verkaufen. Unzweifelhaft ist Kunigunde, wie sich aus Mariensterner Urkunden ergibt, die
Gemahlin des als Zeuge mit aufgeführten Hermann von Schönburg, denn Bernhard von Camenz
junior nennt ihn Schwestermann (sororius). Das Orig. der Urk. im Hpt.St.A. Dresden wird
hier in das Jahr 1218, theils in das Jahr 1220 verlegt. Schulter II. 558, Schöttgen und
Kr. dipl. II, 176, Keg. 1290. K. Gall. X, 68 und 56. Eckardts Ansicht für 1221.
Charter: 1
Date: 99999999
Abstract: 1182: Hermann von Schönburg, schon hochbetagt, soll mit seinem gleichnamigen
Sohne den Bau des Nonnenklosters zu Geringswalde bei Rochlitz begonnen haben. Nach seinem
Tode wurde er auch in demselben begraben. Man kennt mit Bestimmtheit das .Taln- der
Gründung des Klosters nicht, man sehliesst es nur aus den Worten der Stiftungsurkunde von
1233 (s. Reg. 1233), in welcher es heisst: quod ex ordine Lucii Pape elaustrum
sanetimonialium in gerungeswalde .... construximus. und am Schlusse: hec omnia sunt
collata pro testamento II. pie memorie de schoninbure qui gerungeswalde in ecclesia est
sepultus. Da nun Papst Lucius III. am 29. Aug. 1181 erwählt wurde und am 25. Nov. 1185
starb (Pagi breviar. III, 117. Platina vite p. 288), so gewinnt obiges Datum an
Wahrscheinlichkeit. In dieselbe Zeit {Mit die Gründung der bedeutendsten Klöster und
Bisthümer Naumburg und Meissen. Ob bei der Gründung des Klosters Geringswalde
(gerungiswnlde) der seit 1154 regierende 18. Bisehof von Meissen. Geruugns. der allerdings
bereits 1170 den 20. Nov. starb (Calles p. 127). von Einfluss gewesen ist, lasst sich
nicht beweisen, da die urkundlichen Quellen aus der ersten Zeit der Existenz des Klosters
sehr spärliche sind, nur vermnthen: denn schon Knauth (prodr. Misn. p. 177) leitet den
Namen von Gerungi sylva ab. Auch der Cod. dipl. Sax. reg. gibt uns keine Nachricht über
dieses Kloster und die Beziehungen zum Bisthnm Meissen, dem es untergeordnet war. Die
Grundung des Klosters Remse, 1144. der Augustinerklöster zu Altenburg nuf dem Berge, 1172.
nnd zu Celle bei Aue. jetzt Klöster lein. 1173. gaben ohne Zweifel auch den Schönburgern
Veranlassung, innerhalb ihrer Besitzungen ein Kloster zu gründen und dasselbe entsprechend
zu dotiren. Die Stiftung des Klosters zu Altenburg erinnert übrigens in manchen einzelnen
Bestimmungen an die dem Kloster Geringswalde verliehenen Hechte. Lcpsius HodiBtift N. S.
56 und Reg. 1333. 1261. Richter bim. Sch. I.
Charter: 8
Date: 99999999
Abstract: 1221—1227: Hermann von Schönburg (Schonenburch) ist Zeuge in einer innerhalb
dieser Jahre ausgefertigten Urkunde des Bischofs Bruno II. von Meissen, die das Kloster
zum heiligen Kreuz daselbst betrifft. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden.
Charter: 30
Date: 99999999
Abstract: 1280: Heidenreich, Ritter von Lichtenwalde, übergibt 1280 den 18. März seinen
drei ins Nonnen kloster Geringswalde eingetretenen Töchtern eine jährliche Rente von 6V2
Talenten, je 2 Talente jeder Tochter, so lange sie im Kloster verbleibt und unter
Vorbehalt des halben Talents für sich selbst. Unter allen Umständen aber, und selbst, wenn
eine oder alle drei Töchter das Kloster wieder verlassen, soll jene Rente nach seinem
eigenen Ableben demselben zufallen. Zeugen dieser Urkunde sind Gelfradus de hugowiz,
heinricus de Rocheliz, heinricus de kunigesvelt, Ortolfus miles de Dewin. Die Orig. Urk.
auf Perg. besitzt die deutsche Ges. in Leipzig, wo wir selbige eopirt. Abgedruckt in den
Mittheil. ders. I, S. 162. 1280 den 30. April beurkundet Burggraf Dietrich von Altenburg,
dass Henricus de Sarowe das Gut Plotendorf von ihm in Lehen und nun dem deutschen Orden in
Altenburg gegeben habe, bei Anwesenheit des Fridericus senior de Schonenburch ete.
Albertus de Remse. Urk. im Hpt.St.A. Dresden, nr. 973. Dat. 1280, II. Cal. Maji.
Plottendorf liegt im Herzogth. Snchsen-Altenb. Albertus de Remse gehört der beim J. 1279
genannten Familie an. Landgraf Albert von Thüringen bestätigt zu Erfurt am 13. November
1280 die Freiheiten des Klosters Grünhain, besonders über Crossen, Bockwa und Hohndorf bei
Zwickau, welchem Acte als Zeugen beiwohnen die Herren von Plauen, Friedrich von Schönburg,
Albrecht von Blankenau u. s. w. Horns Hundbibl. S. 309. Als in demselben Jahre Landgraf
Heinrich von Thüringen, Herr des Pleissenlandes, dem deutschen Orden die von seinem Vater
gemachten Schenkungen über Güter im Dorfe Husen, die Kirche in Kindelbruchen
(Kindelbrück), welche der Orden von den Herren von Heldrungen er halten, und über ein Dorf
Schowendorf bei Suezen (Zwetzen) gelegen, bestätigt, erscheinen als Zeugen: Albertus et
Theodericus, Burggrafen von Altenburg, Heinrich von Waldenburg, Fride ricus de Schonenburg
u. s. w. Gudenus cod. dipl. aneedot. IV, 939.
Charter: 15
Date: 99999999
Abstract: 1247: Friedrich von Schonenburc verkauft dem Kloster Geringswalde, mit Ein
willigung seiner Schwestern Bertha und Agatha, sechs Hufen in Ostrau (Oztrowe). 2* 14
Venerabili domino suo Misnensi episcopo F. de Schonenburc per .... nermann discre tion!
vestrae litteris presentibus notum facio quod ad instanciam et petitionem dilecti mei
praepositi* de Gerungeswalde et monialium quae ibidem deo deserviunt sex man sos in
oztrowe et duos in gerungeswalde cum omnibus attinenciis de consensu cohe- redum et
sororum mearum Berhtae videlicet et Agate dicto conventui vendi et con- tuli pleno jure.
Quia vero facta hominum cum ipsis simul intereunt nisi litterarum et testium munimine
fulerantur discretionem vestram rogo cum omni diligencia qua- tenue hoc factum meum
dignemini vestris litteris et sigilli nostri munimine confirmare ne ab aliorum successorum
meorum aliqua possit eidem ecclesiae caliipnia suboriri. (S. 1. et a.). Diese bisher
ungedruckte Verkaufsurkunde, im Orig. auf Perg. im Hpt.St.A. Dresden, mit dem Siegel Fried
richs von Schonburg, trägt weder Ort noch Zeit dei Ausstellung, doch scheint sie dieser
Zeit anzugehören, wie sich zum Theil aus dem Folgenden ergibt. Am 20. Febr. desselben
Jahres verkaufen Propst Wigand und die Nonnen in Gerings walde dem Kloster Altzelle
dieselben Hufen in Ozstrowe, mit Einwilligung Friedrichs von Schönburg, des Stifters ihres
Klosters, wie es in der Urkunde heisst, von dem sie dieselben erkauft haben, indem sie
hinsichtlich jeder Anfechtung, die wegen dieser Hufen gegen das Kloster Altzelle entstehen
könnte, Gewähr leisten. Die Klosterjungfrauen Hedwig Priorin, Kunegundis Subprioriu,
Hermudis Scholastica, Hildebergis Celleraria, Elysabeth Sacrista, Johanna Portaria, Jutta
Cameraria, Bertradis Subcelleraria, Gertruds von Misne und die übrigen Nonnen geben die
Zustimmung. Gegeben 1247, X. Cal. Marcii, ind. VI. Beyer Altzelle S. 546 nr. 107. Die
Jahreszahl 1347 daselbst ist ein Druckfehler. Friedrich von Schönburg (Sconeburch) und
dessen Schwestern Bertha und Agatha genehmigen den vorstehenden Kauf unter anhängenden
Siegeln Friedrichs und der Ehegatten seiner Schwestern, quia sigillis non utimur propriis,
Dat. 1247 Sexte Indict. Von den drei Siegeln fuhrt das mit der Umschrift: Sijjillum
Ottonis de . . artsdorf (Gerhartsdorf) einen durch einen horizontalen Balken getheilten
dreieckigen Schild, das zweite zeigt in einem dreieckigen Schilde mit abgerundeten Spitzen
zwei von der rechten nach der linken Seite schräg herabgehende Balken mit Arabesken
geschmückt und die be schädigte Umschrift: . . . Frider... . honenb .. . Das mit der
Umschrift Sigillum Gunteri de Crimasov (Crimitschau) besteht aus einem dreieckigen, der
Länge nach getheilten Schilde, im rechten Felde einen halben Adler mit ausgebreitetem
Flügel, im linken eine halbe Rose, letztere als Zeichen der Verwandtschaft mit den
Burggrafen von Altenburg, die eine ganze Rose im Wappen führten. S. Beyer Altzclle S. 546
nr. 108. 1248 den 15. April bestätigt Bischof Conrad von Meissen obigen Verkauf. Act. in
Celia 1248, XVI. Cal. Maji. Ind. VI. Pont. A. VIII. S. Beyer Altzelle S. 547 nr. 111.
Östron ein Dorf bei Colditz gehört zum G.A. Leisnig.
Charter: 18
Date: 99999999
Abstract: 1261: Friedrich von Schönburg (Schonenburch) übergibt mit Einwilligung seiner
Kinder Hermann, Friedrich, Dietrich und Friedrich dem Nonnenkloster in Gerings walde die
peinliche Gerichtsbarkeit, den Blutbann, an allen demselben zustehenden Orten der
Umgegend, welche bisher unter seiner Gerichtsbarkeit sich befanden. Diese Urkunde ist von
hoher Wichtigkeit für die Geschichte des Hauses Schönburg, weil sie zeigt, welche grosse
Rechte ihm gehörten. Der Blutbann, oder die Gerichtsbarkeit über Hals und Hand, galt um
das J. 1000 als mit der geistlichen Würde und dem Grundsatze, ecelesia non sitit
sanguinem, unvereinbar. In mehreren fürstlichen Wappen, z. B. im sächsischen und
brandenburgischen ist dieses ursprünglich wichtigste Regal durch ein besonderes, einfach
rothes Feld angedeutet, sowie auch ehemals bei solennen Aufzügen neben den Fahnen mit den
Wappen der Provinzen eine rothe, die Blutfahne genannt, figitrirte. (Lepsius 10, 1.37).
Das Augustmer- kloster zu Altenburg erhielt bei seiner Gründung, die jedenfalls kurz vor
der Gründung des Klosters Geringswalde erfolgte, 1172, ebenfalls vom Kaiser Friedrich
eigene unbeschränkte Juris diction, mit Etnschluss des Blutbannes, per omuem proprietatem
suam judicium vitae et necis. und wurde von aller weltlichen Gerichtsbarkeit eximiit,
indem der Kaiser die Advocatie über das Kloster, dessen Personen und Besitzungen sich
selbst und dem Reiche und zwar mit der Zusi cherung vorbehielt, dass dieselbe nie an
irgend Jemand verliehen werden solle. (Leps. S. 57). Sollte nicht dieses Beispiel
Veranlassung für Friedrich von Schönburg geworden sein, ähnliche Freiheiten seiner
Stiftung zu widmen, da ihm theils durch die benachbarte Lage, theils durch diesem Kloster
«remachte Schenkungen die Verhältnisse bekannt waren? Einige wollen sogar im Namen
Schönburg. Scoimcburg, Sconcburch und, wie man hchnuptet, gleich den Schön- bergen,
Skonowe geheissen, wns von dem slawischen skon, das Lebensende, stammend, eine Andeutung
auf das Recht über Leben und Tod enthält, die Bedeutung eines Dynasten erblicken, was
schliesslich Anfangs gar kein Name, sondern nur Bezeichnung einer Würde gewesen sein soll,
ähnlich wie Kochlitz und Kochsburg von rok, ulas Unheil, der Spruch, also Unheilsburg,
Ortenburg. Zum ersten Male wird in dieser Urkunde der Stadt (opidum) Geringswalde gedacht,
welche 1233 noch eine wüste Stadt (opidum desolatnm) genannt wurde. Von besonderem
Interesse jedoch sind uns die Zeugen: Conradus de horla miles, R de musella, II. plebanus
in gluchow, Jo. plebanus in Lictinsten. Die beiden erswren sind Schönburgische Vasallen.
In der beim J. 1233 erwähnten Handschrift werden die milites de musella als ursprünglich
mit den Schön- burgern in diese Lande gekommen und als diejenigen bezeichnet, deren
Nachkommen noch leben. Sic erhielten als Lehen die Rittergüter Mosel, zwischen Glauchau
und Zwickau, welche auch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in dieser Fa milie blieben (s.
Einleitung, Krölmc dipl. G. f. 85 und Stöckh. I. 8). Zu derselben Familie gchört auch
jener Lutoldus miles dominus de musella, dessen nachgelassene Aecker und Wald im Jahre
1288 dem Kloster Gcringswalde bestätigt wurden, sowie Henricus frater und Henricus et
Johannes filii Rheinbotenis de Musella, welche Zinsen in Weissenborn hei Zwickau dem
Kloster Grünhain 1324 schenken, wegen welcher sie ebenfalls Schönburgische Lehensträger
waren. Derselbe Henricus filius Reinboti verkauft abermals 1342 eine Hufe in Weissenborn
demselben Kloster. Lutoldus de Mosela ist 1262 den 1. März Zeuge unter einer Merseburger
Urkunde, ein gleichnamiger miles der Herren von Colditz in Nossen 1320 den 11. März (cod.
dipl. Snx. reg. II, 1. nr. 191). Conrad von der Mosele wird 1443 erwähnt (Sch. und Kr.
sei-. II, 521) u. s. w. Die letztern beiden obigen Zeugen sind die ersten Geistlichen, die
wir aus den Schönburgischen Städten Glauchau und Lichtenstein kennen. Sie treten abermals
1288 auf. Als Ausstellungsort wird Glauchau, gluchow, genannt, ebenfalls zum eisten Male,
so dass sich der Besitz dieses Ortes in der Familie Schönburg über 600 Jahre zurück
datirt. Glauchau ist wahrscheinlich unter Heinrich I., im Anfang des 10. Jahrhunderts
gegen die Sorbenwenden angelegt, die erst 10K7 vom König Vratislav von Böhmen besiegt und
unter worfen worden sein sollen. Immerhin bleibt es eine Stammbesitzung der Schönburger
und wird ihnen für ihre Dienste im Kriege als kaiserliches Geschenk verliehen worden sein.
Wenn allerdings Schuhes (dir. dipl. I, 6) sagt, dass bereits im J. 786 Kaiser Karl der
Grosse dem Ritter Ludwig tlem Aeltern, seinem obersten General, sowie dessen Erben als
Belohnung einen grossen Land strich, desgleichen die Städte Glichau und Aschke mit Zubchör
geschenkt habe und im Register unter Glichau unser Glauchau gemeint ist, so ist das ein
Irrthum, da zu seinen Zeiten nicht ein mal die Burg Gluchowe stand, nicht zu gedenken der
Stadt, die viele Jahrhunderte später und 16 zuerst in der Nähe des Schlosses sich bildete.
Andere wollen wissen, dass das Schloss in Glauchau in alten Zeiten die schöne Burg
geheissen habe und das Schönburgische Hauptstammhaus sei, aber auch diese Behauptungen
bedürfen erst weiterer Bestätigung. Das Schloss lag damals in dem grossen Walde, der
Miriquidi oder Miriquido hiess und bis in die Gegend von Rochlitz und Colditz reichte,
nemus quod est inter Daleminciam et Bohemiam. Vor dem 13. Jahrhundert war diese ganze
Gegend undurchdringlicher Wald. Die ersten Anbaucr sind Sachsen und Franken ge wesen,
indem die Sachsen sich von Sachsenburg bis Döbeln, die Franken aber um Frankenberg herum
ansiedelten. Du» Original dieser Urkunde auf Pergament besitzt die deutsche Ges. zu
Leipzig. An rothscidenen Fäden hangt i'in Bruchstück eines ovalen Wachssicgels mit den
noch kennbaren Ucberresten eines Schragbalkens und den Buchstaben . . . DES ...
Abgedi-uekt verbessert in der Mitth. der deutsch. Ges. I, 1. S. 146, vorher bei Beruh. S.
54. V. G. A. N. 3. S. Kreys. Beitr. VI, 17. KrChnc Dipl. B. setzt die Urkunde fälschlich
in das J. 1291. Als 12t51 den 15. Juli Markgraf Albert von Meissen und seine Gemahlin
Margaretha den Brüdern des deutschen Hauses zu Altenburg alle Rechte, die sie auf die
Wälder um Alten- fcurg von den Kaisern Heinrich und Friedrich erhalten haben, bestätigen,
erscheint als Zeuge in Altenburg: Guntherus de Crimaschowe (Crimitschau), Fridericus de
Sconenburc ete. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden nr. 606. Dat. Id. Jul.. Ind. V.
Charter: 9
Date: 99999999
Abstract: 1222: Bei dem Zwiste der Herren von Mildenstein mit dem Ilochstift Meissen,
welcher wegen der Zehenden in der Herrschaft Frankenberg und im Burgwart Gozne entstanden
war und weshalb am 21. Jan. 1222 zu Meissen Verhandlungen gepflogen wurden, werden vom
Landgraf von Thü ringen zu Schiedsrichtern bestellt: Burggraf Meinher von Meissen, Ludolf
de Bedstete, Bernhard de Kamenz, Hermann von Schönburg (Sconeburch). Die Publication des
Schiedes erfolgt«' am 28. Jan. in Probsthaida bei Leipzig. Gautsch Archiv S. 62 ff.
erzählt die Fchde ausführlicher. Urk. bei Mürcker S. 301. wo audi S. 302 die Be weise
stehen, dass dieselbe nicht früher datiren kann. cod. dipl. Sax. reg. II, 1 nr. 92 und 97.
Am 29. Jan. e. a. er schien der vierte der betheiligten Brüder vor dem Landgrafen in
Leipzig. Auf dem Landtage zu Delitzsch, den Landgraf Ludwig berufen hatte, bestätigt
derselbe eine Schenkung an den Bischof von Meissen. In der Urk. hierüber, gegeben am 6.
Juni 1222, kommt u. A. auch als Zeuge vor Hermann von Schönburg (Sconeburc). Urk. im cod.
dipl. Sax. reg. II, 1, Nr. 95 nach dem Orig. im Hpt.St.A. Dresden. Schulte« d. d. II, 566.
Horn Heinrich d. Erl. S. 295, Schöttgen Wurzen S. 720. Mser, der deutschen Ges. Leipzig,
Meissen I, 143 In demselben Jahre, 1222 Ind. X., erfolgte die Stiftung und Confirmation
des Karthäuser-Klosters bei Crimit- sehau durch Bischof Engelhard von Naumburg.
Charter: 13
Date: 99999999
Abstract: 1238: Am 29. Oct. 1238 erfolgte durch Papst Gregor IX. die Bestätigung der Stif
tung und Schenkungen Hermanns von Schönburg für das Kloster Geringswalde und die demselben
übergebenen Besitzungen durch eine Bulle. Daraus ersehen wir, dass das Kloster ein
Benedictiner-Nonnenkloster und dem Bisthiimc Meissen untergeordnet war. Nach Einigen soll
es erst zu einem Mönchskloster gestiftet worden sein, auch sollen schon Mönche daselbst
verkehrt haben. Gewidmet war das Kloster der Mutter Maria und nach einer Urk. von 1288 dem
Evangelisten Johannes, sowie nach Urk. von 1214 dem Täufer und dem Evangelisten Johannes.
Die Patronatsrechte von Wizdrop und Lubiniz sowie der Besitz des Dorfes Heinrichsdorf mit
Zubehör, nicht minder alle von Hermann von Schönburg verliehenen übrigen Freiheiten werden
hier bestätigt. Die Advocatur oder Schutz gerechtigkeit über das Kloster hatte, wie sich
aus einer Urkunde ergibt, das Haus Schönburg und durfte ohne Wissen und Willen desselben
nichts Wichtiges vorgenommen und geändert werden. Auffallend ist es, dass die grosse
Freiheit des Klosters aus dem Walde des von Schön burg den Bedarf von Bauholz u. s. w. zu
decken, gar nicht besonders erwähnt wird, was unsern Zweifel, beim J. 1233 ausgesprochen,
nur vermehrt. Noch haben wir, was den Namen des Klosters betrifft, einen Irrthum
Bernhardi's und Richters zu berichtigen. Beide behaupten, das Kloster habe noch einen
«weiten Namen: .,Das Kloster Epen" gehabt. Diese falsche Annahme ist dadurch entstanden,
dass Beide die in Urkunden bei Wiederholungen einer und derselben Person oder Sache
gebräuch liche Abkürzung im Texte: Egen für Egenannt nicht zu deuten vermochten. Die Urk.
ist abgedruckt bei Beruh. S. 54, V. G. A. M. 3. Ausserdem s. Limmer Plssnld. S. 339.
Richter Kam. Sch. I. Heiuc Rochlitz S. 149. Anal. Sax. 1767 S. 67. Bernh. S. 8. Stöckh. I,
17.
Charter: 43
Date: 99999999
Abstract: 1295: Friedrich und Dietrich, Gebrüder von Schönburg verkaufen der Kommende des
deutschen Ordens in Komotau (Chotnutaw) das Dorf Ottwitz, jetzt Udwitz, unter Verzicht
leistung ihres Neffen Borso von Riesenburg in seinem und seiner Brüder Namen. Dat. in
Udelitz (Eidelitz) VTL Id. Apr. (den 8. Apr.) In der erster n dieser Urkunden tritt
Wilhelmus de Schon en bürg als Zeuge auf. Mit Benutzung der Reg. 1281 ergibt sich, dass
obige Brüder, von denen Friedrich der obengenannte Vormund der Riesenburg'schen Erben
genannt wurde, Brüder der Agatha von Schönburg, Gattin Bohuslavs von Riesenburg sind. Die
Orig. Urkk. sind im Prager Gubernialarchiv und theilweise abgedr. in Millauer d. deutsch.
Ritterorden in Böhmen S. 43, 136, 137. Krahl Komotau S. l0 cfr. Schaller Saatzer Kreis S.
175. Dietrich von Schönburg soll 1298 gestorben und darnach eine Thcilung erfolgt sein,
welche Angabe freilich noch zu begründen ist. Aus dem Besitze von Udwitz schliesst man
(Seidler, Rothenhaus, Einleit.) auf die Wahrheit einer auch von Stöckhardt I, 15
vertretenen alten Meinung, dass die Herren von Schönburg zu Anfang des 10. Jahrhunderts
die Herrschaft Rothenhaus besessen haben. Udwitz das noch 1378 im Besitze eines Borso von
Riesenburg war (Balb. misc. V, 1, 67) liegt 3/4 St. südlich von Rothenhaus, ist nach
Görkau gepfarrt und gehört jetzt der Gräfin Buquoy (Sommer B. 14, 139). Der deutsche Orden
in Komotau, erst 14 Jahre vorher entstanden, wurde die reichste Kommende in Böhmen und
verkaufte diese Besitzung erst wieder im J. 1398. (III. ehr. v. В. I, 25. Krahl Komotau).
Charter: 20
Date: 99999999
Abstract: 1265: Das Kloster Geringswalde verkauft dem Kloster Bosau bei Zeitz alles
Eigenthum in Pri- dop für 90 Mark. Zeugen dieser Urkunde sind: Fridericus de Schonenburg,
Heinricus de Cozzitz, Heinricus de Wildenbum, Volradus de Gerstenberg, Johannes presbiter
socius noster, Hermudis priorissa, Hedewigis de Kurn, Gerdrudis cameraria de Misna,
Elyzabeth cantrix, Johanna eustrix, Bertradis celleraria ete. Propst war Johannes. Acta
sunt 1265, ind. VHI. Unter Pridop ist wahrscheinlich Prossen zu verstehen. Leuckfeld und
Schamelius, (Chronik von Bosau), sagen nichts von diesem Verkaufe. Letzterer gibt nur die
ohngef&hre Ueberschrift der Urkunde. Heinricus de cozzitz. Schön- hurgischer Vasall
(ob vom Stammorte Coschütz G.A. Elsterberg?), erscheint nochmals 1269 in einer Urkunde des
Klosters Altenburg und ist wahrscheinlich auf das beim J. 1378 gedachte Go/.sicz zu
beziehen, das im Altenburgischen liegt. Ucber die Familie von Gerstenberg s. Beg. 1290. Zu
den beim J. 1247 bekannt gewordenen Nonnen des Klosters Gerings- walde. werden uns hier
weitere Namen genannt, die Priorin Hcnnudis ist wahrscheinlich die frühere Scholastica.
Hedwig de Kur n dem Dynastengeschlechte von Kohren angehörend. Gerdrudis de Misna,
cameraria, schon 1247 im Kloster. Der Probst Wigand war demnach todt . Die Urk. ist
abgedruckt bei Sch. und Kr. ser. II. 445. s. Bernh. S. 13. Ueber Cozzitz Liebe Nachlese S.
20. 22. Schöttg. hist, tenue Plisn., К. Gall. XI, 194.
Charter: 54
Date: 99999999
Abstract: 1312: Die Gebrüder Friedrich, Hennann und Friedrich von Scnönburg übergeben zu
Prag nni 25. Sept. 1312 dem König Johann von Böhmen das eine geraume Zeit innegehabte
Unter schenkenamt des II. R. R., officium suppincernae, über Kaden und Zubehör, in welcher
Gegend bekanntlich die Familie viele Besitzungen hatte. Die betr. Urk. bei Ludewig rel.
VI. 32. Lünig cod. Germ. dipl. I. 982, Schöltgen inv., wo fälschlich VI. Cal. Oct., d. 26.
Sept. steht. Bali«, misc. VIII, eр. 115, extr. p. 158 stcht: Hermanni et fratrum de
Sonburch.rcnunciatio officii super Cadan et pertinentiis ejus, und p. 163. init.
fälschlich 1342 für 1312. — Im J. 1304 und 1308 finden wir in zwei Urkunden König Wenzels
von Böhmen und des Witeo de Swabenic: Albero subpincerna domini regis. Dobiier p. 226 und
cod. dipl. Morav. VI, 16. Nach Mikowec (Alterth. und Denkw. Böhmens II. 5) „hatten die
Verwalter der Kadener Zupa, welche 1312 von den Gebrüdern von Schönburg abgetreten wurde
(nach Mik. am 15. Sept.). zeitweilig den Amtssitz auf der Burg Hassenstein, die sonst
Eigenthum der Krone war. Die Schönburger aber waren gerade die ersten bekannten Dynasten
auf Hussenstein, denn schon zu Ende des 13. Jahrh. (?) gab König Wenzel II. die Burg den
Herren Friedrich und Dietrich von Schönburg zu Lehen. Friedrich von Schönburg nahm Theil
an den Verwickelungen und Fehden der Jahre 1316—18 und gebot über ein ansehnliches
Besitzthum. Sein Sohn, ebenfalls Friedrich geheissen, •tand bei Karl IV. in grossem
Ansehen, er besass mit seinen Brüdern Albrecht und Dietrich die Leben und Güter Kaden.
Presnic, Pürstein und Egerberg und starb im J. 1364 als Herr auf Hassensteiu." Da wir
bereits beim J. 1295 Friedrich und Dietrich Gebrüder von Se.hönbnrg im Besitze von Udwitz
bei Komotnu sahen, so ist es jedenfalls nicht gewagt, aus dieser Zeit die Erwerbung
böhmischer Güter, sei es durch Ver wandtschaft mit der Familie von Biesenburg, oder von
Egerberg, wie wir sie kennen gelernt haben und unten diploma tisch nachweisen können,
abzuleiten. Von Pürstein. Byrssenstein, Pirschenstein schreibt sich zuerst die Familie
Schön- burg-Crimitschau im J. 1343, von Hassenstein zuerst 1350, während Trautenan erst
1470 nach Hans von Warnsdorf Tode erblich auf Friedrich von Schönburg-Pirschcnstein
überging. 5 36
Charter: 44
Date: 99999999
Abstract: 1297: Friedrich junior von Schönburg schenkt mit Einwilligung seiner Brüder Her
mann, Friedrich und Dietrich dem Kloster Oeringswalde das Dorf Brunigisdorf (G.A. Borna),
mit dem dabei liegenden Dorfe, welches wahrscheinlich Hoyersdorf sein wird. Zeugen dieser
auf dem Schlosse Lichtenstein am 22. Jan. 1297 (XI. Cal. Febr.) ausgestellten Urkunde
sind: Hen- ricus miles de Tribanshayn, Lutoldus miles de Waldsachsen, Albertus miles de
Mekow, Hermannus de Olsen, Guntherus de Franckenberch, Apecz de Olsnitz etc. An demselben
Orte und Tage ertheilcn die drei Gebrüder brieflich die Einwilligung zu der gemachten
Schenkung, bekräftigt durch dieselben Zeugen, die uns zum Theil schon aus frü heren
Urkunden, als im Gefolge der Familie sich befindende Schönburgische Vasallen, bekannt
sind. Neu ist uns in diesen beiden, bei Beruh. S. 58 und 59 V. G. A. P. 3 und Q. 3
abgedruckten Briefen, dass ausser der Jungfrau Maria, sowohl Johannes der Täufer, als
Johannes der Evan gelist Schutzpatrone des Klosters, in quorum honorem fundatum est dictum
elaustrum, ausdrücklich genannt werden. Unter Brunigisdorf ist Breunsdorf bei Geringswalde
gemeint (Stöckh. I, 23 und Reg. 1299). Das bei Breunsdorf gelegene kleine Dorf, villula,
das in beiden Urkunden nament lich nicht angegeben ist, wird jedenfalls Hoyersdorf sein,
denn in einem alten Zinsregister heisst es: „Item der richter czw brewnssdorff fordirt
�?уп den czehennd czw heyerssdorff, do bey gelegenn vnnd leth denn dreschen, das man denn
holt", wenn auch beim Tausche, 1543, das Dorf der Fa milie von Schönburg wieder gehört.
Breunsdorf und Wiera (s. Reg. 1286) blieben 1543 dem Kloster, in diesem Jahre jedoch
wurden sie dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen als Zahlung für das den Herren von
Schönburg überlassene Nonnenkloster zu Remse mit überlassen. (Kreys. Beitr. II, 164.
Bernh. S. 12 und Stöckh. Schb. Cal. 1765.) Betrachten wir die Zeugen, so ist Henricus de
Tribanshayn, Tribenshagen, oben b. J. 1290 bereits genannt, Lutoldus miles de Waldsachsen
besass jedenfalls das gleichnamige Dorf bei Crimitschau, Albertus miles de Mekow,
vielleicht auf Thurm bei Glauchau gesessen (s. Reg. 1290), Hermannus de Olsen ist 1305
castel- lanus, Burgmann zu Crimitschau (Sch. und Kr. Nachlese X, 203). Ein Ramfoldus de
Olsen 1349 (1. �? 207), Agnes 1365 und 1388, Gunne de Oelzen ist 1388 und 1394 Priorin in
Frankenhausen und stammten sicher von einer in der Nähe begüterten Familie. Apecz de
Olsnitz, auf Oelsnitz 31 bei Lichtenstein. [Auch der Pirn. Mönch hält dieses, jetzt noch
Schönburgische Gut, für áat Stammgut der Familie von Oelsnitz, die später, Ende des 17.
Jahrhunderts, Guter im Voigtlande z. B. Döbertitz bei Plauen besass und in Mahren (Gauhe
Adelslex. II, 817, Menck. ser. II, 1589). Auch waren die von Oelsnitz Altenburgische
Burgniannen (Mitth. d. Ges. d. Osterl. I, 1, 16) und erscheinen in Burggr. Meissn.
Urkunden z. B. Ulricus miles dictus Olsnitz 1298, Hermann de Olseniz 1338, Regebrecht von
der Oelsnitz 1344, Eberhart von der Olsnitz 1362 und 1386. Hans Eybe der ältere von
Olsznitz, ein Kursächs. Untersasse, hat die von Elbogen zum West fälischen Gericht geladen
1458 (Fontes rer. Austr. XX, 136)]. Des Rittergut Oelsnitz besasscn später Anarg und
Heinrich Gebrüder Herren von Wildenfels zu Schönfels gesessen, welche das Vorwerk zu
Oelsnitz 1427 an Nielas Jacoff und dessen Sohn Peter, Bürger aus Zwickau, ver kauften
(ungedr. Urk. bei Kröhne Dipl. F. f. 613). Dann besass Oelsnitz die Familie Trützschler
von Eichelberg und nach Aussterben derselben, von 1632 an, das Haus Schönburg. Nur kurze
Zeit hatte es, vielleicht als Heirathsgut, die gräfliche Familie Promnitz inne. Der
Antheil des Dorfes, der noch lange der Grünhain'sche genannt wurde, kam durch Kurfürst
Christian 1592 an das Haus Schönburg, nachdem die Abtei Grünhain säcularisirt war.
(Oesfeld I, 186). 1287 den 28. Mai bekennt H er man n miles dictus de Schönburch, dass
diejenigen Güter in Grünberg bei Crimitschau, welche Burggraf Albert von Starkenberg,
dictus de Stalburch, Stollberg im Erzgebirge, dem Kloster Franken hausen geschenkt hat,
dessen Eigenthum gewe sen sind. Die betr. Urkunde bei Sch. und Kr. script. II, 512
abgedruckt, befindet sich im Hpt.St. A. Dresden nr. 1536, mit dem Siegel Hermanns von
Schönburg, verziert mit einem Helmsehmuek. und lautet nach genauer Vergleichung: Nus
Hermannus miles dictus de Schonenburch, Recognoseimus publiée tenore presentium
litterarum, quod nobis constat, quod bona in Grunenberch sita, que Nobilis dominus
Albertus Burgravius de Starkenberch, dictus de Stalburch, dedit ecclesie sanetimonialium
in Vrankenhusen, fuerunt sua proprietas, et ipsa bona dedit eidem ecclesie, cum judieiis,
tam in personis, quam in rebus, quae habebat in dictis bonis, et omni jure in pratis,
virgultis, areis, piscaturis, et aliis omnibus ad ipsa bona prae- fate ville attinentibus,
perpetuo nomine proprietatis possidenda. In cujus rei testi monium presentem litteram ipsi
ecclesie datam nostri sigilli robore jussimus commu- niri. Datum anno Domini, MCCXCVII
quinto Kalendas Junii. Mit den Burggrafen von Starkenberg standen die Schönburger mehrfach
in verwandt schaftlicher Beziehung, wie wir unten sehen werden. Hier mag Folgendes
genügen: Albert war wahrscheinlich schon 1290 gestorben (Hopf Atlas I, 155) und bedurfte
es vielleicht deshalb einer Bestätigung. Sie stammten väterlicherseits ab von den
Burggrafen von Dewin und mütterlich von den Reichssassen von Teckwitz, von welchen sie
Starkenberg besassen und den Namen annahmen. Starkenberg, ein Dorf und Rittergut, eine
Stunde von Meuselwitz entfernt, hatte früher ein Schloss, das auf einem bei dem Dorfe
gelegenen Berge stand, von dem jedoch jede Spur verschwunden ist. Wie aus einer Urkunde d.
Prag 1267 sich ergiebt, bildeten sie eine Linie der Burggrafen von Dewin und diese eine
Nebenlinie der Burggrafen von Altenburg. Sie galten als Dynasten; in Bezug auf ihre
Besitzungen, die einzeln im Pleissenlande lagen, waren sie meissnische und bi schöflich
Naumburgische Reichslehenträger und Lehcnträger. Sie werden sehr oft als Zeugen gefunden
um diese Zeit z. B. Cod. dipl. Sax. reg. II. 1. nr. 303 u. s. w. Heckeis Nachr. v. d.
Hschft. Starkenb., Altenb. K. Gall. S. 28. Sie starben um 1430 aus. Albert wird oben
Besitzer von Stollberg im Erzgebirge genannt, welches 1347 in Friedrichs von Schönburg
Besitz erscheint und da 1360 Heinrich von Starkenberg desselben Friedrichs Neffe heisst,
so lässt sich die Erwer bung von Stollberg, das bis 1367 unserer Familie gehörte,
erklären. Hermann von Schönburg soll 1300 gestorben sein. Grünbcrjj, Grunenberg oder
Grunbergk, eine Stunde von Crimitschau, hatte bis 1290 ein vom Burggraf Erkenbert von
Starkenberg gegründetes Nonnenkloster, Cistcrzienscr-Oidens, das bis zur Reformation in
Frankenhausen war (s. Reg. 1360). Er besass die Dörfer Grünberg, Heyersdorf,
Friedrichsdorf, Gesau, Antheile an Arnoldsdorf, Leitelshain und Wahlen, Oberge richte und
Frohne in Frankenhausen und das Patronat daselbst, zu Grünberg und zu Zschernitsch. nebst
verschiedenen Erbzinsen. (K. Gall. XI, 69, 104, 150)
Charter: 24
Date: 99999999
Abstract: 1271: Friedrich von Schön burg. Fr. miles de Sconenberg, schenkt dem Kloster zu
Eisenberg einige Hiiuser und Hufen in Camburg. Die Urk. Landgraf Albert« von Thüringen ist
datirt Eckartsberga, den 20. April 1271 und steht in Rudolphi Gotha dipl. V, 198. König
Adelshist. II, 852. Dass diese Urk. als Beweis genommen wird für eine Abstammung de.«
Hauses Schönburg von den bischöflich Naumburgischen Ministerialen der Schönburg bei
Naumburg, besonders auch wesreo der Bezeichnung miles, haben wir oben, in der Einleitung,
bereits bemerkt. Auf dem Landtage zu Lommatzsch, den Heinrieh der Erlauchte abhält,
erscheint auch Hermann von Schonen burg, Ritter, womit jedenfalls ein Schönburg bezeichnet
ist. Hier bestätigt der Markgraf, dass der Propst zu Budissin und fratres dicti de Milbuz
al. Milburg, nach dem Tode ihrer Mutter Beatrix, den ererbten Besitz im Dorfe Wiztrop
getheilt haben. Zeugen sind Heinricus de Sidin (Sitten), Gebhardus protonotarius,
Hermannus miles de Schonenberg et multi milites de terra nostra. Da nun unsere Familie
mehrfach bei Weisstropp (s. Reg. 1233 und 1238) interessirt ist, wird es nur
wahrscheinlicher, dass dieser Hermann, obschon Schonen her»- und miles genannt, ein
Schönburg ist. In demselben Jahre schenkt Walter, Propst des Klosters Geringswalde,
demselben das aus eigenen Mitteln erkaufte Dorf Sconistat, Schönerstädt (G.A. Hartha),
damit die Nonnen sich von den Einkünften desselben Schleier, facitergia, kaufen können.
Die Einnahmen reichten aus für 60 Nonnen, doch ist es ungewiss, ob in diesem Jahre, oder
überhaupt jene Anzahl Nonnen vorhanden war. Der Bischof Witego von Meissen, Friedrich von
Schönburg, der honora- bilis advocatus uoster heisst, und das Kloster hingen die Siegel an
die Schenkungsurkunde. Die Urkunde ist abgedruckt bei Beruh. S. 55 und V. G. �?. O. 3.
Schönerstädt blieb von jener Zeit an im engsten Verbände mit dem Kloster, bis zu dessen
Aufhebung und scheint der Plcban einen grossen Theil seiner Subsistenzmittel von daher
erhalten zu haben. Bis in die neuere Zeit wurden z. B. sechs Kluftein Buchen scheite aus
des Klosters Eigenthum zum Pfarranite Schönerstädt jährlich geliefert. (K. Gall. XI, 186).
Unter Advocati verstand man Beamtete, denen in einem gewissen Bezirke eine aufsehende und
rich terliche Gewalt übertragen war. Dieser Auftrag konnte vom Kaiser, oder von einem
Reichsfürsten herrühren. Ebenso hicssen die Schutz- und Schirmherren der geistlichen
Stifter Advocati, Voigte. weil sie im Stiftsgebiete Gericht hielten. So wurden z. B. 1150
die Herreu von Plauen Advocati der Stifter dieser Gegend und zuletzt zu Elbvoigten der
Gegend gemacht, daher terra advocatorum, d. h. Voigtland. Advocntio, Voigtding, Voigtei
und Jurisdictio sind daher gleichbe deutende Bezeichnungen in der Verfassung des
Mittelalters. In der Regel musste jedes Kloster einen Advocaten haben, welcher gewöhnlich
aus der Familie der Stifter genommen war z. B. in Marienstern aus der Familie von Camenz.
Dieec Schutzherrcu bezogen von ihren Schutzbefohlenen erhebliche Reveuüen, weshalb die
Klöster sich der Advocaten zu entledigen suchten, während adelige Familien sich nicht
selten aufdrängten, woraus viele ärgerliche Streitigkeiten ent standen. Hinsichtlich des
Klosters Remse s. Eckardts Gesch. von Remse, dann Schultes dir. dipl. 2, 35 und besonders
Räumers Hohenstaufen VI, 415 ff. Reg. 1238, Leps. Rudelsb. S. 19, Pauliini de advocatiis
et occonomis monnsticis disenmu Jen. 1686. Der beim J. 1265 genannte Propst Johann scheint
in Walter seinen Nachfolger gehabt zu haben. 1271 den 16. Nov. belehnt Markgraf Dietrich
von Landsberg Gebhard und Gerhard Gebrüder von Querfurt, Kitter, mit Schloss und Stadt
Sangerhausen. Zeugen sind: Otto von Arnshaug, Burggraf Meinher von Meissen, nobiles,
Fridericus de Schonenburg, miles marchionis ete. Dat. Groitzsch, XVI. Cal. Dec, Ind. XV.,
1271. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden nr. "76. Sie bestärkt unsere kurz vorher gemachte
Behauptung, indem hier Friedrich von Schönburg sich miles marchionis nennt.
Charter: 47
Date: 99999999
Abstract: 1300: Markgraf Friedrich der Kleine. Herr von Dresden, schenkt am 5. Juni dem
Kloster Nimtschen bei Grimma den Bergzehenden von den Bergwerken zu Dippoldiswalde, bei
welcher Verleihung zu Dresden gegenwärtig ist nobilis vir Fridericus de Schoninbcrg
junior. Urk. bei Klotzsch Urspr. der Bcrgw. S. 315. Das ürig. im U|>t.St.A. Dresden. 33
In diese Zeit gehört auch eine Zuschrift an die Ritter, milites, Pilgerimo de Renis
(Remse) und deseen Brüder, an Nicolaus de End (Ende), Gerungus de Lom, sich in eiuer
Angelegenheit persönlich in Walckenstain (Wolkenstein) einzufinden, zu welchem Behufe die
von Borso von Riesenburg und Ulrich Pflug erwählten Schiedsrichter Thiemo von Colditz und
Pflug sich eben falls dorthin begeben würden. Auch sie sollen zwei Schiedsrichter stellen,
welche dann einen festzuhaltenden Vertrag zwischen den streitenden Parteien errichten
sollen. Zu diesem Zwecke soll ein achttägiger Friede, den die Herren von Schönburg, von
Waldenburg und von Star kenberg' versprechen, eintreten. Zeit und Ort dieser Urkunde sind
nicht bekannt. Die Zuschrift ist an Personen gerichtet, die mit Schönburgern in Verkehr
standen und stehen konnten, da sie zum Theil deren Vasallen waren. Die Urk.,
überschrieben: tractntus compositions qui fit inter Barones pro captivis tractantes, ist
abgedr. im cod. epist. Joh. regis Boh. eр. 58. Unter Pilgerimus de Renis, Nie. de End und
Gerungus de Lom sind Adelige des Pleissen- landes zu verstehen, die ihre Rittersitze auch
daselbst z. B. im Dorfe Renisa bei Altenburg und Lohma hatten, (s. Altenb. K. Gall. S. 48.
Mitth. d. Ges. d. Osterl. V, 111, Knesihke Adelslex. 8, 107, Webers Archiv 3, 203 ff.) Kin
Johannes de Lom ist schon 1222 erwähnt in Sch. und Kr. Ñachi. X, 199. Gerhard de Lom um
1400 in d. Mitth. A. Osterl. V. ü3. Glieder der Familie wurden uns oben 1279—82 genunnt.
Charter: 25
Date: 99999999
Abstract: 1273: Günther von Crimitschau bestätige 1273 Ind. I., dio im J. 1222 erfolgte
Stiftung der Carthause bei Crimitschau. Wir verweisen deshalb auf die Chroniken von
Crimitschau und K. Gall. XI, 109.
Charter: 29
Date: 99999999
Abstract: 1279: Landgraf Albert von Thüringen übergibt am 12. März 1279 den Brüdern des
deutschen Ordens zu Altenburg eine und eine halbe Hufe zu Sluzich, d. i. Schlauditz bei
Altenburg, die Conrad von Zemin, d. h. Zchmen, Ritter, in Lehen hatte. Zeugen u. A.
Fridericus de Sco- nenburch, Joh. de Jerico, Joh. de Remese ete. Orig. Urk. dat.
Altenburg, die Gregor. 1279, im Hpt.St.A. Dresden, nr. 938. Unter Joh. de Remese ist eine
Familie zu verstehen, die dem plcissnisehen Adel angehörte und sich von dem Dorfe Remse
bei Altenburg schrieb. Sie ist daher nicht mit dem Orte Remse, zwischen Glauchau und
Waldenburg, zu verwechseln, wo ein Kloster stand. Ein zelne Glieder dieser Familie werden
uns noch weiter als Schönburgische Vasallen begegnen. S. Reg. 1280, 1300 und 1323. Mitth
d. Osterl. Ges. V, III. und öfter. Heinemann von Dubena (i. c. Duba), dapifer des
Königreichs Böhmen und seine Brüder Albeit und Zdenko bestätigen am 3. Juli 1279 alle
Schenkungen, welche ihre Vorfahren dem deutschen Hause in Zwctzen gemacht und eignen
überdies dem Orden alle mütterlichen Erbgüter daselbst. Zeugen: Fridericus de
Schoninburch, Jerco de Waldinberg, Unharch frater ejus ete. Dat. in civ. Prag V. Non. Jul.
Orig. Urk. im Hpt.St.A. zu Dresden, nr. 951. In demselben Jahre bezeugt Fridericus de Sonn
u bur g mit dem Burggrafen von Starkenberg, den Herren von Waldenburg, Crimitschau und
Colditz, eine Urkunde des Burggrafen von Altenburg für das dasige Kloster, in welcher
letzterem alle Freiheiten bestätigt werden. Urk. bei Liebe Nachlese S. 41. Göpfert S. 7.
19
Charter: 16
Date: 99999999
Abstract: 1251: Markgraf Albert von Landsberg gebietet , die vom Kaiser Friedrich II. in
Altenburg gemachten Stiftungen und Wohlthaten festzuhalten und bestätigt dieselben.
Gegeben zu Alten burg den 15. Juli. (Id. Julii, Ind. IV.) Zeugen dabei sind: Heinrich der
Aeltere von Plauen, Heinrich der Aeltere von Weida, Friedrich von Schön burg
(schonneburgk), gunter von Crimitschau (crimtschaw) u. s. w. Mitth. d. Ges. d. Osterl. II,
168. Als in demselben Jahre Markraf Heinrich von Meissen und des Osterlandes den Verkauf
zweier Dörfer an das Kloster Altzelle, durch Günther von Biberstein, genehmigt, ist in
Altzelle 1251, V. Id. Aug. Ind. IX. mit gegenwärtig: Albertus praefectus de Lizenik,
Heidenricus de Grunenhain, Otto de Nuschin (Nossen), Vlricus de Malthiz, Hermannus de Scho
nenberc ete. Urk. bei Märcker S. 410. Beyer S. 549. Erben regest» p. 591. Mser. d. dtsch.
Ges. Leipzig.
Charter: 33
Date: 99999999
Abstract: 1283: 1283 den 21. März verkauft das Kloster zu Riesa etliche Güter im Dorfe.
Hotiendorff. d. i. Hohndorf Ein G.A. Orossenh.iin, die jährlich drei Talente oder Mark
weniger vier Schillinge Zinsen, dem Propst und den Nonnen zu Oerings walde mit aller
Gerechtigkeit. Dat. 1283, die Bernhardi, XII. Cal. Apr. Diese bisher nicht gedruckte
Urkunde liaben wir, weil sie das Schönburgische Kloster Geringswalde betrifft, angeben
wollen. Am 23. Juli 1283 beurkunden Hermann, Guardian in Budesyn (Budissin), Luther von
Scribersdorph (Schreibersdorf), Reinhard von Themeriz (Tcmmritz) und die Schoppen der
Stadt Budesyn, dass der Streit zwischen dem Kloster Altzelle eines und dem zu Budesyn
wohnhaften Nicolaus von Bore andern Theils, über das Dorf Ditheriehsbach und das halbe
Dorf Naundorf, welche Güter dieser von Friedrich von Sc h onenbur �? in Lehen hat, das
Kloster aber gekauft zu haben behauptet (s. oben), durch ihre Vermittelung verglichen
worden, so dass Nicolaus von Bore, wahrscheinlich von Burkau bei Budissin, gegen Empfang
von 40 Mark auf alles Rec ht, das ihm, seinen Verwandten und Freunden an diesen Dörfern
anscheinend zugestanden, verzichtet hat. Dat. Budesyn 1283, X. Cal. Aug. Das Orig. der
Utk. im Hpt.St.A. zu Dresden, abgedruckt im cod. dipl. Lus. sup. cd. Köhler, ed. 2. p.
112- Beycr S. 561.
Charter: 28
Date: 99999999
Abstract: 1277: Heinricus de Schonenborg ist Zeuge, als Markgraf Dietrich von Landsberg
die Gerichte zu Eichsdorf, Echesdorf juxta villam Cheune, dem Stift Merseburg verkaufte,
desgleichen als Landgraf Albert von Thüringen dem Kloster Pforta das Dorf Flemmingen
übergab. Dat. 1277, VII. Cal. Jul. (d. 25. Juni). Kreys. Beitr. II. 9. Stöckh. 1- 18.
Hermann von Schönburg, auch Schoenenberg und Schowenberg geschrieben, ist 1271 den 24.
Februar bereits, bis vielleicht 1272 Comthur des deutschen Ordens zu Christburg, 1273 den
25. October Comthur zu Zantir, 1277 den 1. Januar bis 1289 den 5. Februar Land- eomthur
des deutschen Ordens zu Kulm. Noch 1290 soll er Landcomthur gewesen sein. J. Voigt der
Hitterorden S. Maria des deutschen Hauses ff. und Gesch. Preussens III, 308. 348. Petri de
Duisb. chron. p. 272. Millauer d. deutsch. ROrden S. 81, 205. III. Chr. v. Böhmen 1. 27.
Charter: 46
Date: 99999999
Abstract: 1299: Bischof Bruno von Naumburg übergibt dem Convente zu Beutitz nach
Resignation Günthers von Schönburg (wahrscheinlich bei Nanniburg) nm 17. Juni 1299 ein
Lchen zu Tannen. Krfihne Dipl. В. 232. Friedrich von Schönburg, junior, schenkt mit
Einwilligung seiner Brüder Her mann und Friedrich, am 14. Okt., den Klosterjungfrauen zu
Oerings wnldc, zur Ehre Gottes und Mariä und zum Heile seiner Seele das Dorf Brunyngisdorf
(Breunsdorf) mit allen Hechten und dem Patronate. Eine besondere Bestimmung enthielt die
Schenkung, dass die Nonnen Wei- zenbrod erhalten sollen und wöchentlich eine Seelenmesse
gehalten werden soll. Die bisher ungedruckte Urkunde lautet: In nomine sánete et individuc
trinitatis amen Nos fridericus junior de scho- nenpurch omnibus haue litteram inspecturis
salutem in eo qui vivit in secula seculo- ruin. Cum per inobedientiam primi hominis omnia
eorruptioni sint subjecta Ideo salutare esse dinoscitur ut omnia que hunt ob salutem
hominum scriptis attentieis et hominum testimonie connrmentur. Omnibus igitur tam
presentís quam futuri evi fidelibus notum esse volumus Quod cum consensu nostrorum fratrum
hermani et friderici conventui sanetimonialium in gerungiswalde ob honorem dei sueque
matris et in nostrorum remissionem peccaminum villam brunyngisdorf cum omni jure et
urilitate cum allodio et jure patronatus ecclesie contulimus eterne proprietatis titulo et
presentibus elargimur eisdem bonis una cum judicio et aliis juribus abreimnciando divine
intuitu karitatis. Hoc propter eternum memoriale aditientes ut de bonis hujus ville
collegio ancillarum christi ibidem in gerungiswalde panis triticeus et pulcher per
praepositum eternaliter ministretur et in altari de novo adhuc per dominum herman- num
modernum prepositum construendo singulis ebdomadis missa pro peccatis nostris deberet
celebrari nostrum vero post discessum hec missa in missam pro defunetis convertere In
cujus ordinationis et collationis testimonium et observanciam incomma- tabilem haue
literam scribi fecimus et nostri sigilli munimine roborari presentibus hiis domino
hermanno praeposito. Jordano milite de brande Suidigero milite de brane cvnado de olsinks
gunthero de frnkinberch Cunado de krischow et plaribus aliis fide ■ dignis Datum et actum
in castro stalburch anno Domini M" ce xc nono in die beati kalixti pape. Diese Urk., deren
Siegel fehlt und welche Bernhardi nicht kannte und womit die Schen kungen bei Stöckh. I,
23 gemeint sein werden, bezieht sich demnach auf das im J. 1297 wahr scheinlich nur
theilweise dem Kloster üb< rlassene Dorf Breunsdorf. Zeugen sind u. A der Propst
Hermann (Nachfolger also Johann's s. 127H), Cvnadus de olsinks, vielleicht der 1297
vorkommen den Familie angehörend. Der Ausstellungsort Stalburch ist Stollberg im
Erzgebirge (s. 1297).
Charter: 11
Date: 99999999
Abstract: 1233: Am 2. Januar 1233 erfolgte urkundlich die Stiftung des wahrscheinlich um
1182 gegründeten Nonnenklosters Geringswalde durch Hermann von Schönburg. Als ältestes
bekanntes Document des Hauses Schönburg lassen wir die Urkunde selbst, nach genauer
Vergleichung mit dem Originale im Archive zu Hmter-Glauchau, folgen: 11 In nomine sánete
et individuo Trinitatis Ego Hermanus de Shoninbure uni- versis hanc litteram inspecturis
Salutem in salutis auetore. Mundi salvator deus salubriter humano generi prospexit, quod
miserrime conditioni subjectum est iras redemptoris gui exasperando incessanter delinquens
quod per largitionem elemosina- rum et per sanetarum ecclesiarum edificationem, tam
criminalium quam venialium peccatorum delicta sua potentia abstergunt testante eo qui
elemosinas Aque et pecca- torem igni non inmerito comparavit. Quapropter notum faeimus
universis christi fidelibus, quod ex ordine lucii pape claustrum sanetimonialium in
gerungeswalde ad honorem dive et sanetissime genitricis sue marie construximus et
dotavimus in hunc modum ad instantiam fidelis nostri plebani de wizdrop contulimus jam
dicte Ecclesie de consensu heredum nostrorum coram nostris fassallis et aliis honestis
viris jus pa- tronatus ecclesiarum in wizdrop, in lubiniz et sex mansos in shaniwiz XVI
mansos in antiquo gerungeswalde et tria molendina cum omnibus pertinentibus ad eadem, item
quinquc areas et rundum castri destrueti et opidi desolati, cum piscina eciam adiacente et
sylva prope henrichisdorf cum ipsa villa. Preterca contulimus eidem ecclesie et suis
rectoribus talem gratiam ut si fiant pascua in foresto nostro partem tertiam sibi sumant
et ligna sufficientia succidant ad edificia eonstruenda. Ne igitur ausu temerario in
posterum hec deo aeeeptabilia facta ab aliquo infringantur, presen- tem paginam sigilli
nostri munimine roboravimus ad ecclesie supradiete. Adiicientes eciam ne aliquis heredum
nostrorum vel villicorum 'nostrorum aliquam in predictis bonis jurisdicionem exerceat,
firmiter inhibemus, nisi forte vocatus fuerit a preposito ejusdem loci, qui sine spe
acquisitionis iudieaturus accedât. Testes autem hujus facti sunt Conradus de Landisberg,
Heinricus et Fridericus fratres de polec Tutores, Timo et volradus fratres de Coldiz,
Johannes de liochliz, Heinricus de hart. Otto de Ger- hardesdorf, Heinricus de pichne.
Theodericus de Abindorf, Fridericus de bortiz, Johannes de Aldindorf, Heinricus de Belen
Clerici Godefridus de wizdrop, Cesarius de milkowe, Heinricus de ceteliz, gerbote de
lyznik, guncelinus, lutolfus, Sifridus, vrbani de Wildinfels. �?у testes erant omnes et
alii quam plures vbi hec omnia sunt collata pro testamento H. pie memorie de shoninbure
qui gerungeswalde in ecclesia est sepul- tus. Acta sunt hec Anno domini MCCXXXIII, IUI.
Nonas Januarii. Wir erfahren aus dieser Urkunde, sofern sie authentisch ist. denn der
Inhalt gibt zu man cherlei Zweifeln Veranlassung, dass Hermann von Schönburg das Kloster,
unter Papst Lucius Ili um 1182 gegründet und zwar auf Bitten seines Getreuen, dos Pleban
Gottfried von Wizdrop und mit Einwilligung seiner Erben zugleich dotirt hat mit dem
Patronatrechte in Wizdrop und Lubi niz, mit sechs Hufen in Schaniwiz, sechszehn
dergleichen in Altgeringswaldc, drei Mühlen mit allem Zubehör und fünf Gütern, nebst dem
Grund und Boden eines zerstörten Schlosses und der wüste liegenden Stadt, mit dem dabei
befindlichen Teiche und dem Wald bei Heinrichsdorf, nebst dem Dorfe selbst. Dazu verleiht
er dem Kloster das Hecht, in seinem Walde bei Geringswalde das Vieh zu weiden und aus dem
Walde das nöthige Bauholz zu entnehmen. Auch verzichtet er in den erwähnten Liegenschaften
für sich und seine Nachkommen zu Gunsten des Klosters auf die Gerichtsbarkeit, die in
Zukunft nur dann von den Herren von Schönburg ausgeübt werden soll, wenn der Propst
freiwillig einen der Schönburger mit derselben beauftragen will. Es ward demnach das
Kloster aus eigener landesherrlicher Gewalt des Hauses Schönburg gegründet, zur Ehre der
Mutter Gottes für Nonnen des Benedictiner-Ordens. Betrachten wir speciell die dem Kloster
gemachten Schenkungen, so finden wir, dass mit Wizdrop das schon im J. 1216 als Wiztropp
und Weztropp genannte Dorf Wcisstropp (G.A. Wilsdruff) gemeint ist, welches aus der Burg
Woz oder Wcoz entstand, die der Mittelpunkt einer Burgwart des Gaues Nisan war, wozu noch
einige Orte gehörten. Die vordere Seite des Dorfes wurde dem Kloster Geringswalde
geschenkt, dif jedoch Bernhard von Rothschütz 1543 von der letzten regierenden Aebtissin
zu Geringswalde wieder zum Bittersitzc kaufte. Auf die Stelle der alten Burg ward ein
Schloss zu Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut, dessen älteste bekannte Besitzer 1271 die
v. Maltitz und 1288 die v. SchOnbnrg waren, bis es später in andere Hände kam. Jedoch noch
1314 bekennt Hermann v. Maltitz mit seinen fünf Söhnen an den Cantor des Hochstifts
Meissen, Lutold v. Gurwitx, Zinsen zu Weisstropp verkauft zu haben. Es muss demnach diese
Familie immer noch einen Theil des Dorfes besessen haben. (Cod. dipl. Sax. reg. II. 1 nr.
359). Die Kirche deren Patronatrecht das Kloster erhielt, war wahrscheinlich ursprünglich
eine Burgkapelle des Schlosses Woz und diente den später sich ansiedelnden Einwohnern
durch eine Schenkungsurkunde von 1288 als Kirche. 2 12 Der Schönbargische Chronist
Schiffner erklärt die beiden Orte Wizdrop und Lubiniz, womit nur Leubnitz oder Leuben
(G.A. Dresden) gemeint sein kann, auf eine ganz curióse Weise mit Writschen und Lipnitz
bei Colditz. d« 1288 Wizdrop mit noch andern bei Leisnig gelegenen Orten genannt werde,
welche Friedrich von Schönburg einem ge wissen Lutold abgekauft habe, um sie dem Kloster
zu schenken. Allein, abgesehen von der unmotivirten Wortentsteilung, auch aus einer Rüge
der Klostergemeinde vom J. 1541: „Dass kein Schüler, weder von Konstappel, noch
Weisstropp. dic Fluren derer von Rothschütz, des später n Besitzers von Weisstropp,
behüten dürfe", folgt sogleich die Richtigkeit der Ansicht, dass dieser Ort, in dessen
Nähe auch Konstappel liegt, nur bei Dresden zu suchen ist. Wahrscheinlich gehörte diesem
Orte auch Theodericus de Wiltrop an, der 1286 als vicarias in einer Urkunde des Klosters
Stochau vorkommt, sowie 1299 Thiseo de Wistrop (cod. dipl. Sax. reg. II, 1 p. 258) und
Conrad de Wystrop. welcher 1837 in einer Burg- gräflich Meissnischen Ulk. erscheint. (S.
Beruh. S. 13. Hasche Mag. VIII, 374, Kirchengall. I, 23, Mitth. d. K. S. Al- terth. V. I,
37). Unter Schaniwiz ist Zschnuncwitz oder Tschennewitz (G.A. Wernsdorf) zu verstehen, ein
Vorwerk, von dem also bei der Gründung sechs Hufen dem Kloster gehörten; Donnerstag nach
St. Thomas 1463 aber vererbte die Aebtissin Anastasia von Schönburg solches als Erbgut an
Asmus Puschmann (s. Reg. 1463 und Heine Roch]. S. 144. K. Gall. X. 20). Die sechszehn
Hufen zu Al tgerin gs wal d e (G.A. Geringswalde) machten noch 1777 das ganze Dorf aus.
(Bernh. S. 8). Die diet Mühlen beziehen sich auf die Thammühle. die gleich darunter
liegende und die Rinnmühle, wiewohl mit selbigen eine Veränderung vorgegangen sein muss,
du sie bei der Reformation nicht mehr dem Kloster, son dern den llenen von Schönburg
gchörten. (Beruh. S. 10). Fünf wüste Güter besass das Kloster in Altgeringswalde. wovon
noch 1 777 Felder zum Gute gehörten. Das wüste Schloss und die verlassene Stadt kann nur
Geringswalde bezeichnen, wenn auch der Name nicht genannt wird, auch heisst noch heute der
unterste Theil der Stadt nach Westen zu. der Burgberg, obgleich keine Spur eines Schlosses
mehr zu entdecken ist. Ein Raubschloss soll gestanden haben, wo jetzt das Hospital sich
befindet. Dieser Ort soll, wie wir oben bereits bemerkten, die erste Wohnung derer Herrn
von Schönburg gewesen sein, als sie nach Meissen gekommen und bevor sie Glauchau besassen.
(Graun, Beschr. der wüsten Schlösser). Mit diesen Theilen muss, da sie bereits 1283 nicht
mehr zu den Klostergütern gehörten, frühzeitig schon eine Aenderung einge treten sein.
Dasselbe gilt von dem bei der wüsten Stadt liegenden Teiche, der gegen Mittag lag. (Bernh.
S. 10, 11 und Reg. 1283). Der Wald bei Heinrichsdorf bezeichnet die Fröhua bei Heyersdorf
und das Dorf Hoyersdorf selbst. (Bernh S. 9. 10). Verdächtig nannten wir die Urkunde wegen
der dem Kloster gewidmeten bedeutenden Freiheit in Hinsicht auf die Benutzung des
Schönburgischen Waldes, die in so unbeschränkter Form dem Kloster von grösstem Werthe sein
musste. Deshalb dürfen uns die gerade deshalb angewandten Betheuerungen und Wiederholungen
solcher Gerechtsame nicht Wunder nehmen, obschon sie auf der andern Seite auch den Zweifel
der Uncchtheit bestärken. Aus den in der Urkunde genannten ersten Zeugen: Conradus de
Landisberg. Hcinricus et Fridericus fratres de polec Tutores hat man seh Ii essen wollen,
dass der Aussteller der Urkunde ein Sohn des oben gedachten Hermann und Enkel des Gründers
des Klosters gewesen sei. Wahrscheinlich ist dieser Heinrich von Polec identisch mit dem
Hein rich von Polecche, von welchem das Kloster Buch die Dörfer Langenau, Gerhardsdorf und
Kieselbach 1245 kaufte. Langenau gehörte später sogar zum Kloster Geringswalde. (Seh. und
.Kr. ser. II, 184. Bernh. S. 9. Nochmals erscheint er 1253 hei Liebe S. 61). So spricht
Schiffner in den Mitth. des K. S. Alterth. V. I, 38, während Stöckh. und Limmer Piss. S.
339 nur zwei, Namens Hermann annehmen wollen, wie auch Richter Fam. Seh. I. — Weitere
Zeugen sind Timo volradus fratres de Coldiz, die in der Nähe von Geringswalde begütert
waren. Die übrigen Zeugen, welche dem Schenkungsacte beiwohnten, scheinen Schönburgische
Vasallen gewesen zu sein z. B. Johannes de Rochliz, Hcinricus de hart (vielleicht Hartha
bei Geringswalde), Otto de Gerhardesdorf. womit jedenfalls der 1258 wieder erwähnte Gemahl
Bertha's von Schönburg gemeint ist. Heinricus de pichne u. s. w. Heinricus de Belen,
genannt von dem Orte Böhlen, wo das Kloster 8 Scheffel Korn- und ebensoviel Haferzinsen
besass, welche es 1268 wieder verkaufte. (Ein Johannes de Belc ist 1268 Zeuge in einer
bischöflich Meissnischen Urk. im cod. dipl. Sax. reg. II, 1 nr. 206, Sch. und Kr. ser. II,
p. 194, Beruh. S. 14). Ob mit Johannes de Aldindorf das Dorf Altendorf im Altenburgischen,
im Kirchspiele Cosma gemeint ist? In einer Handschrift der Kathsbibliothek zu Leipzig,
welche die Sehönburgischen Vasallen aufzählt, wird keiner der hier vorkommenden Namen unge
führt. Die Urk. ist uncorrect abgedruckt bei Bernh. S. 53. Weller Altes I, 573 und V. G.
A. L. 3. An ihr befindet sich, mittelst Pergunientstrcifen befestigt, das älteste bekannte
Schönburgischc Siegel, ohne Umschrift, noch wohl erhalten.
Charter: 45
Date: 99999999
Abstract: 1298: Als sich Albrecht von Oesterreich zum Gegenkaiser Adolphs von Nassau
aufgeworfen, verpfändete er um 50,000 Mark Silbers den Egerdistrict, das südliche
Pleissenland. die Reichs 32 «fädte Chemnitz, Altenburg und Zwickau und das Markgrafthum
Meissen an die Krone Böhmen und nach erfolgter Wahl nahm König Wenzel die Huldigung ein.
Daher wurden ausser den Burggrafen von Altenburg und Leisnig, auch die Herren von Colditz,
Crimitschau, Waldenburg, Schönburg und Hartenstein Reichsafterlehenträger von Böhmen.
Wiederholt wurde dieses Ver- hältniss aufs Neue durch Kail IV. hinsichtlich der
Herrschaften Glauchau, Meerane und Lich tenstein, Crimitschau aber war markgräflich
meissnisches Lehen. Bei dieser Verpfändung nun stellte König Wenzel von Böhmen den
Dynasten Friedrich von Schönburg als Oberhof richter des Plcissenlandes in Altenburg an,
was wahrscheinlich im J. 1300 geschah. Als solcher .«oll er selbst Pfandinhaber für den
König von Böhmen gewesen sein. Urkundlich wird er als Oberhofrichter, oder judex generalis
terrae Plisnensis, 13И0 gefunden, 1304 jedoch hat diese Wörde Heinrich von Schellenberg
wiederum inne und ein Herr von Castel, erst 1306 wiederum Friedrich von Schönburg zugleich
mit Albert von Hohenlohe. Ladewig reí. V., 444, Limmer Plssn. 439, 462. 472, 473, Menck.
ser. III. 1013. Betist Jahrbb.. Huth Gesch. von Altenb.. Senckenberg S. 27. Gretschel I,
180.
Charter: 23
Date: 99999999
Abstract: 1270: Als Heinrich Voigt von Weida und Herr von Plauen am 24. Februar 1270 dem
Kloster lirünhain das Dorf Königswalde geschenkt hatte, bestätigt Landgraf Albert diese
Schenkung. Hierbei und bei der am 25. Februar erfolgten Uebergabe zu Altenburg ist u. A.
auch Fried rich von Schönburg (Schonenberg) gegenwärtig. Königswalde ist das bei Werdau
Hegende Dorf. Schöttg. und Kr. scr. II. 530. Horn Handbibl. S. 307. K. Gull. XI. 5fi und
104. 17
Charter: 59
Date: 99999999
Abstract: 1319: Als nach dem im August 1319 erfolgten Tod des kinderlosen Markgrafen
Waldemar von Brandenburg, König Johann von Böhmen Ansprüche auf dessen theihveise
Besitzungen erhol), erlangte er zwar die Mark Budissin, hinsichtlich Görlitz kam ihm
jedoch sein Schwager, Herzog Heinrich von Jaucr und Förstenberg zuvor. Daher zog der König
zu Anfang September mit #00 Mann von Prag aus, um seinen Ansprüchen Nachdruck zu
verschaffen. Ilm begleiteten in diesen Feldztig persönlich Herzog Nicolaus von Troppau,
Peter von Rosenberg, Wilhelm von Landstein, Hynek Berka von Duba, Thimo von Kolditz, die
Brüder Friedrieh, Hermann und Fr ice k, al. Fritzko, von Schönburg, Benes von Michelsberg,
Ulrich von Zebrak und Fried mann von Smoyno. Die ersten Feindseligkeiten wurden gegen
Herzog Heinrich ausgeübt, aber schon am 22. Sept. kam es im Lager bei Oclsnitz zu einem
Vergleich, kraft dessen Herzog Heinrich zu Gunsten des Königs entsagte und nur Görlitz und
Lauban erblich, Zittau aber pfandweise erhielt. In dieser Urkunde erscheinen obige drei
Brüder als Zeugen. Palacky II. 2. 136 ff.. Schotter I, 225. Cod. dipl. Lus. sup. ed. 2. 1
p. 236, Balb. misc. VIII. 268. Beckler How. II. 3, 2, Ludewig rel. VI, 4, Lünig K. A. p.
spec. I, 280. 933, ßuchholtz Gesch. der Churm. Brandenb. V. i.'i. Hoffmann script. IV,
186, Dumont corps dipl. I. 2. 47, Hiedel eod. dipl. Brandenb. II, Bd. 1, p. 443. Am 28.
Dec. desselben Jahres compromittirt Hermann von Schönburg, schonenburch, in einer
Streitsache mit seinem Oheim Borso von Riesenburg auf den Ausspruch der Schiedsmänner Otto
von Bergovv, Friedrich dem Aeltesten von Schönburg, Ulmann von Thyfinbach, henrich Drewiz
und Albrecht von Lvtitz, die sich zu Pirna versammeln sollen und setzt zum Pfände Haus
Honstein. Dat. 1320 an der kyndeliñc tage zum Gyrsberge auf dem Hause. Wir herman von
schonëburch bekennen an disemc ofteneme brife vnde tun kunt alle den di yn horin lese odir
gesell daz wir alle vnse sache di wir zv vnseme omen hern Borsin von Rysenburch habin vmme
scult vmme burgescaft vmme schadin odir vmme swelicherleyge scult iz sy di an geylt tritit
daz wir di habin gelascen zv den edelin hern ottin von Bergow zv hern fndriche dem edistin
von schonenburrh zv vlmane von Thyfinbach zv henriche Drewiz vnde zv Albrechte von lvtitz
waz vus di heyscen iz sy zv minne odir zv rechte daz wir dez scullin volge an alle widir
rede vnde dez seulle wir zv eyme tage kvmen hyn zv pyrne an deme achtin tage nach vnsir
vrowin tage der nv kvmftik ist an alles hindernisse iz en sy denne daz iz vus beneme
ehalte not odir dez lybes krankeyt ab wir dez nicht entetin dovor so habe wir herman von
schonenburch gesayez vnse hvs zv honsteine mit alle deme daz vus 40 nv dar zv bescyk vnde
gevallin ist zo eyneme phande also phandis reycht ist also lange biz daz wir iz getetin do
mite hat gelobit albreeht von lvtitz ab iz an vns bruch wurde daz her mit dem hvse sol
wartin hern Borsin von Rysenburch also lange biz daz wir iz tetin vnde gelobin daz daz wir
vnsin houpmä daran nicht swachin. Wir bekennen ouch dez ab di vunfe di dar vbir sint
gekorin sich nicht vor eyntin waz di meiste menige vndir den vunfin vns heyscen dez sculle
wir gevolgyck syn vnde soullin daz tun als ab sy iz vns alle vunfe hysen Daz dise rede
vnde di zgelubede ganz vnde stete werde gehaldin dez gebe wir ym diesen brif mit vnseme
ynsigele bestetigit. Der ist gescribin vnde gegebin nach gotes geburt her geczcalt Tvsent
jar drihundert jar in déme zcuwencygesten jare an der kyndeliñe tage zvm Gyrsberge vf dem
hvse. Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden nr. 2185, an welcher das Schönb. Siegel fehlt. Ueber
die Verwandtschaft xu Ricsenburg s. Reg 1281.
Charter: 36
Date: 99999999
Abstract: 1288: Als Burggraf Heinrich von Altenburg, Herr in Zinnenberg bei Penig, am 13.
Febr. 1288 das Dorf Plotendorf den Brüdern vom deutschen Orden in Altenburg mit Wäldern
und Weiden übergibt, bezeugen diese Uebergabc auch Fridericus sen. de Sconenburc, Wnarcus
de Waldenberc etc. Dat. Altenburg. Orig. Urk. im Hpt.St.A. zu Dresden, nr. 1189. Das Dorf
Plottendorf bei Altenbuif: wurde bereit.« 1280 und 1282 urkundlich erwähnt. Am 16. März
1288 erfolgte eine zweite umfangreiche Schenkung des Schönburgischen Hauses an das Kloster
zu Geringswalde, durch eine in Glauchau, XVII. Cal. Apr. 1288 aus gestellte Urkunde.
Friedrich von Schönburg, miles, bestätigt hierdurch, im Einverständniss mit seinen Erben:
Hermann, Friedrich, Dietrich, Friedrich und Heinrich nicht allein die frü heren, dem
Kloster gewidmeten Schenkungen, sondern übergibt auch demselben anderweit folgende
Besitzungen: den ihm zugehörenden Theil von Wreisstropp, welcher in der andern Seite des
Dorfes bestand, welchen Bernhard von Rothschütz von der letzten Aebtissin 1543
zurückkaufte (s. Reg. 1233, 1238, 1271. K. Gall. I, 23). Das Patronatreeht der Kirche war
bekanntlich dem Kloster sogleich bei der Stiftung 1233 ertheilt worden und wird jetzt,
zugleich mit den sechs 1233 geschenkten Hufen in Tsehannewitz und dem Walde bei
Ileinriehsdorf, der Fröhna bei Heyers dorf (s. Reg. 1233) bestätigt. Der Teich bei der
Stadt Geringswaldc mit den darein fliessenden Bächen scheint mit dem ursprünglich
überlassenen ebenfalls identisch zu sein und gehörte dem Kloster bis-zur Aufhebung und
weiter noch zum Gute Geringswalde (Bernh. S. 11). Neu finden wir Aecker und einen Wald,
den der verstorbene Lutoldus miles dominus de Moeella besessen hatte (s. Reg. 1261), sowie
das Dorf Ascholveshagen und Vleminge d. i. Aschershayn und Flem mingen im G.A. Hartha (s.
Beruh. S. 9. Misc. Sax. 1772 S. 313), sowie 16 Hufen. Drei Mühlen mit Zubehör existirten
schon 1233, sowie die fünf Güter in Altgcringswalde, auch rührte das judicium sanguinis
vom J. l261 her. Von den Zeugen dieser Urkunde sind uns conradus de Orla, Heinrich Pleban
von Glauchau und Johann Pleban von Lichtenstein schon 1261 bekannt worden, obschon
ersterer, der noch 1306 vorkommt, dort de Horla heisst. Siegfried Pleban von Colditz lebte
schon 1286. Die Orig. Urk. befand sich früher mit dem woblerhaltenen Schönburgischen
Siegel beim Klostergute Gerings walde, abgedruckt bei Beruh. S. 56, wo fälschlich 1283 für
1288 steht, indem ein V fehlt, in Misc. Sax. 1767 S. 77. Heine Rochlitz S. 70. Kamprad
Leisnig S. 429. 1288 ist Hermann von Schönburg auf einer Versammlung zu Leipzig und
spricht gegen Landgraf Albert von Thüringen für dessen Söhne Friedrich und Diezmann „als
seine recht mässigen Herren."
Charter: 4
Date: 99999999
Abstract: 1216: Raiser Friedrich II. bestätigt als Rcichsoberhaupt die durch Kaiser
Conrad III. im Jahre 1144 erfolgte Stiftung des Klosters Remse z. Z. der Familie von
Schönburg gehörig, zwischen Glauchau nnd Waldenburg. Eine weitere Er neuerung geschah
durch Kaiser Heinrich VI. im Jahre 1193. Spcciellercs über dieses Kloster findet sich in
Webers Archiv III. 203 ff. 344—5. Schultes d. d. II, 185. Lcpsius Hochstift S. 56.
Charter: 2
Date: 99999999
Abstract: 1197: In einer Urkunde, durch welche Hedwigis, Witwe Markgraf Otto's von
Meissen, bezeugt, dass sie. mit Ein willigung ihres Sohnes Dietrich, der Kirche zu Celle
das väterlich ererbte Dorf Eutseh (Ouziz) bei Lützen, ohne jegliche Entschädigung
geschenkt habe (d. d. 1197. Ind. XV., Non. Jan.), befindet sich als Zeuge neben dem
Bischof Bertold von Naumburg, dem Abt Winnemar von Pforta. dem Grafen Meinher von Wrbenc,
Erkenboldus de Goslen. Bertoldus de Schoninburg, Tudo de Dome ete. Jedenfalls gchört
dieser Bertold der von der Schönburg bei Naumburg benannten Familie an, in welcher dieser
Vorname öfter noch erscheint. (Orig. Urk. im Hpt.St.A. Dresden). Ein Hermann von Glueh,
welcher als Schiedsrichter nuf Seite des Klosters Altzelle gegen die Herren von Nossen
vorkommt, 1197 den 29. April, wird von einigen Chronisten unserer Familie als einer
Adelsfamilie ange hörend bezeichnet, die sich von Glauchau, einer der ältesten
Schönburgischeu Besitzungen, genannt habe. Er aber, wie auch die 1210 erwähnten Brüder
Wnlther und Volkmar von Gluch sind, wie schon Beyer (Altzelle S. 248) richtig erkannt, auf
Glaucha bei Lommatzsch zu bezichen. Ucberdies würden auch die übrigen Zeugen, in deren
Mitte sich Hermann von Glueh hier findet und welche nur dem niedern Adel angehörten, gegen
eine Beziehung zur Familie von Schönburg sprechen.
Charter: 42
Date: 99999999
Abstract: 1294: Friedrich und Hermann von Schönburg beurkunden, dass die Schlösser
Dresden. Radeberg, Tharand, Dippoldiswalde, Wilansdorf (Wilsdruf), Liebethal, Ottendorf,
womit König Wenzel von Böhmen den Markgraf Friedrich den Kleinen beliehen, nach Beider
Verabredung ihnen unterpfändlich übergeben worden seien, um solche nach Friedrichs Tode,
dem sie wahr scheinlich eine Summe Geldes vorgestreckt hatten, als lediges Lehen an ihren
Herrn den Böh menkönig oder dessen Erben zurückzugeben. Diese für die Geschichte der
sächsischen Lande wichtige Urkunde wird bisweilen als ver dächtig und unterschoben
bezeichnet, doch wird sie unzweifelhaft durch Pelzels Abhandlung über die Herrschaft der
Böhmen in Meissen, in den Abhandlungen der böhm. Ges. der Wiss. l7K7 III. S. 39 ff. und
durch G ratsch el I, 171. Im Falle des Todes Friedrichs des Kleinen würden näm lich dessen
ältere Brüder Anspruch auf dessen Verlassenschaft gemacht haben. Einige setzen «las Datum
in das Jahr 1344 und beziehen demnach die Urk. auf Markgraf Friedrich den Ernst haften,
(Pelzel Karl IV. S. 125. Ludewig rel. VI, 31), Andere in das Jahr 1314, weil da Fried rich
noch iebte, der erst 1316 starb (Schöttgen), wieder Andere, weil in der Urkunde stcht: hoc
«le saepe dictorum domini regis et Friderici volúntate, wonach König Wenzel, der 1305
starb, 4 * 30 noch am Leben gewesen sein müsste, in das J. l304 und noch Andere in die
Zeit zwischen 1289 und 1298, weil angeblich Hermann von Schönburg 1300, Friedrich der
Aeltere 1299 und Dietrich 1298 das Zeitliche segneten (Kanzler S. 428 Anm.) Dann würde
allerdings das Jahr 1294 auch hinsichtlich VII. Ind. passen und folglich für MCCCXLIV zu
lesen sein MCCXCIV. (Pubitschka V, 559, Adelung Inv. p, 137, Lünigcod. germ, di pl. I,
406). 1300 den 19. April bekennt К. Wenzel von Böhmen, Dresden, die Burg Radeberg, den
Friedewald und die Burg Dohna mit allen Zugehörungen von Bischof Albert von Meissen zu
Lehen empfangen zu haben. Im J. 1294 soll Bcichwin von Schönburg Canonicus in Spcier
gewesen sein, doch dürfte der Zusammen hang dieses В., den Vogel und Stöckh. I, 18 und
andere Chronisten ohne weitere Quellenangabe hier anlühren, mit un serer Familie erst
festzustellen sein, da Werke über das Bisthum Spcier ihn nicht erwähnen.
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