Charter: Illuminierte Urkunden 1285-09-22_Nuernberg
Signature: 1285-09-22_Nuernberg
Add bookmark
1285-09-22, Rom
Bischofsammelindulgenz
(7 Aussteller) für St. Martin in Halberstadt:Erzbischof Johannes von Riga (Rigensis) sowie die Bischöfe Angelus von Melfi (Melfictensis), Valdebrunus von Avlona (Avellonensis), Johannes von Ermland (Warmiensis), Egidius von Urbino (Urbinas), Raimundus von Marseille (Marsiliensis) und Markus von San Marco (Sancti Marci) erteilen auf Bitten von Seifried, Rektor der
[ohne Datum:]
Elekt Ludwig von Halberstadt bestätigt die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage und eine Karene Ablass für dienjenigen dazu, die dem Priester, während er das Corpus Christi trägt, folgen.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Historisches Archiv, Or. Perg. 1285 September 22
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Historisches Archiv, Or. Perg. 1285 September 22
Material: Pergament
Dimensions: 53,6 (width) 43,4 (height)
Condition: Alle Siegel abgefallen.
- notes extra sigillum:
- Auf der Pilca wurden die siegelnden Bischöfe in der Reihenfolge der
Besiegelung vornotiert.
Rückseite (mittig): Symon de Cornu.
- Auf der Pilca wurden die siegelnden Bischöfe in der Reihenfolge der
Besiegelung vornotiert.


- Materielle Beschreibung:
Voravignoner Bischofsammelindulgenz: Vergrösstere tintenfarbige Initiale U(niversis) mit kopfstempelförmiger Aussparung; der zarte Balkenstrich geht in die Serife links über. Drei vergrösserte Initialen im Textblock. - Stil und Einordnung:
- Den Schreiber (3) des Formulars kann man in mehreren Ablassurkunden nachweisen. Dabei ist nicht sicher, ob er auch die dekorativen Initialen ausführte, denn sie erscheinen äusserst unterschiedlich. Die Initiale ist am besten zu vergleichen mit 1284 September 1 für Mariengreden, selbst wenn die Verdickung des Balkenstrichs zur Serife dort fehlt. Des weiteren von Schreiber 3: 1284 Juni 18 für Kloster Berge sowie 1285 Oktober 25 für Mariengreden.
- In Halberstadt hat man häufiger um Ablassurkunden angesucht: Die Liebfrauenkirche bekam 1284 März 13 und 1289 Juli 7 eine, 1289, 1293, 1296 sowie im selben Jahr 1296 der Dom, 1300 die Kirche des großen Siechenhofes vor Halberstadt. Auch aus Avignon hat man welche erbeten: 1317 Mai für den Dom, wie die hier beschriebene Urkunde 1334 November 10 für St. Martin und schließlich die späte Indulgenz ohne farbigen Dekor 1362 August 11 für St. Johannes.
- Gabriele Bartz
Bibliography:
- http://ha.gnm.de/objekt_start.fau?prj=HA-ifaust=Historisches+Archiv=13429
- Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 122f. (Nr. A 1: Gabriele Bartz, Markus Gneiss). (Volltitel auf Zotero): https://www.univie.ac.at/paecht-archiv-wien/IllUrk/Bilderpracht-und-Seelenheil_Illuminierte-Urkunden-aus-Nuernberger-Archiven-und-Sammlungen_2019_mit-Links.pdf#page=122
- Schmidt, UB Halberstadt 2, 1894, S. 155, Nr. 193 (mit Textabdruck), online unter: https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbbs_derivate_00007223/2011-4073.pdf#page=171 (Volltitel auf Zotero)
Comment
Der Ablassbrief ist überaus kurz gehalten und enthält nur eine einzige Ablassbedingung, nämlich die der Begleitung des Priesters von Halberstadt beim Versehgang, wenn also den Kranken die Kommunion erteilt wird. Der namentlich genannte Petent des Stücks - Seifried - war Rektor der Halberstädter Kirche.Mit Simon de Cornu nennt sich auf der Rückseite der zuständige Notar - eine überaus seltene Nennung, mangelt es bischöflichen Sammelindulgenzen doch häufig komplett an Vermerken, die den Geschäftsgang des Stücks nachvollziehen lassen. Simon nennt sich nach jetzigem Wissenstand nur in Urkunden aus dem Jahr 1285 explizit als Notar, wenngleich seine Hand in mehreren Urkunden der Jahre 1283 bis 1285 nachweisbar ist (siehe dazu die kunsthistorische Beschreibung und vgl. Seibold, Sammelindulgenzen, 2001, S. 107 Anm. 751).
Rechts neben dem Urkundentext findet sich von eindeutig jüngerer Hand die
Bestätigung des Lokalbischofs von Halberstadt, mit der dieser weitere 40 Tage Ablass
hinzufügt. Die Bestätigung ist undatiert, lässt sich aufgrund der Nennung des Elekts
Ludwig auf die Jahre 1357 bis 1365/1366 einschränken; der paläographische Befund passt
ebenso zu dieser Datierung. Ludwig von
Meißen wurde bereits im Alter von 17 Jahren zum Bischof von Halberstadt ernannt, erlangte jedoch die Bischofsweihe nicht vor 1365, siehe die Urkunden: http://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=01.01=10001=367148.
Markus Gneiss
Places
- Deutschland
- Type: Region
- Halberstadt
- Type: Empfängerort
- Italien (Kurie)
- Type: Region
- Rom
- Type: Ausstellungsort
- Sachsen-Anhalt
- Type: Region
Persons
- Angelus von Melfi
- Egidius von Urbino
- Johannes von Ermland
- Johannes von Riga
- Markus von San Marco
- Raimundus von Marseille
- Valdebrunus von Avlona
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N2: Initials
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Voravignoner Bischofsammelindulgenz
- Schreiber 3
- IllUrk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
Illuminierte Urkunden 1285-09-22_Nuernberg, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1285-09-22_Nuernberg/charter>, accessed at 2023-05-28Z
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success