Charter: Illuminierte Urkunden 1335-03-22_Wien
Signature: 1335-03-22_Wien
This charter is an interpretation of :
SchottenOSB/1335_III_22
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1335-03-22, Avignon
Bischofsammelindulgenz (12 Aussteller) für die Pankrazkapelle am Hof in Wien:Die Bischöfe Gorzias von Belluno-Feltre (Feltrensis et Beluensis), Almanus von Soana (Suanensis), Philipp von Salona (Salonensis), Nikolaus von Karpathos (Scarpatensis), Andreas von Coron (Coronensis), Galganus von Aléria (Aleriensis), Johannes von Senj (Signensis), Bernardus von Dschordschan (Diagorganensis), Matthäus von Bagnorea (Balneoracensis), Angelus von Grosseto (Grossitani), ThomasDulanensis (aus Eubel nicht lokalisierbar) und Guillelmus von Täbris (Taurisiensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene
1335 August 3, s.l.
Bischof Albert von Passau bestätigt (confirmamus) diese Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Wien, Archiv des Schottenstifts Wien, sub dato
ehem.: Scr. 24 A, Nr. 1b.
Wien, Archiv des Schottenstifts Wien, sub dato
ehem.: Scr. 24 A, Nr. 1b.
neun bruchstückhaft erhalten, der Rest abgefallen.Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Arenga (Incipit): Splendor paterni luminis ...
.
Rückseite (mittig, spätes 14. Jahrhundert, blass und nur mehr schwer lesbar): Summa indulgenciarum VCXX dies penitentiis iniunctis.
- Arenga (Incipit): Splendor paterni luminis ...
.


- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die drei weiteren vergrösserten Initialen der ersten Zeile mit zwischen Farbflächen ausgesparter Blattranke. Zwei farbig markierte vergrösserte einzeilige Initialen im Textblock. - Sechs Zeilen hohe, über die erste Zeile hinausgehende historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder vorgezeichnet und mit deckendem Rot, Grün, Ocker und Blaugrau sowie Weiss ausgemalt. Im Binnenfeld stehender Heiliger mit Palmzweig (als allgemeines Attribut eines Märtyrers oder als spezifisches Kennzeichen des hl. Pankraz?), vor blaugrauem kariertem Mustergrund. Die Zwickel des Initialfeldes ocker gefüllt. Linierung aussen und oben am Rand.
- Stil und Einordnung:
Vorgezeichnet ist ein Rahmen, der offenbar anzeigt, wo seitlich und oberhalb des Textes weiterer Buchschmuck hätte ausgeführt werden können, wie dies bei Ablässen des Rahmentyps zu beobachten ist. - Angesichts der seit 1329 zu beobachtenden ikonographischen Diversifizierung bei den Avignoner Sammelablässen ist ein stehender Heiliger im Binnenfeld nichts Erstaunliches mehr; 1331 Mai 12 für St. Laurenz konnte man im bisher bekannten Material erstmals einen Patroziniumsheiligen im Binnenfeld beobachten. Zwar sind die Attribute des hl. Pankratius nicht besonders spezifisch (Herzogshut und Schwert), doch hat man sich hier wenig Mühe gemacht, indem man ihn lediglich mit einer Märtyrerpalme auszeichnete. Sein Gewand unterscheidet sich nur wenig von der Vorlage der häufiger verwendeten Bischofsfigur. Eine ganz ähnliche Figur hat man auch 1336 für Münichweiler verwendet.
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Bibliography:
- Hauswirth, Urkunden Schottenkloster, 1859, S. 203, Nr. 179. (Volltitel auf Zotero): https://archive.org/details/bub_gb_ELtGAAAAcAAJ/page/n214
- Delehaye, 45, 1927, S. 335. (Volltitel auf Zotero)
- Roland, Zajic, Illuminierte Urkunden, 2013, S. 327, online unter: http://documents.icar-us.eu/documents/2013/11/archiv-fur-diplomatik-schriftgeshichte-siegel-und-wappenkunde.pdf (Volltitel auf Zotero)
- https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAScho/SchottenOSB/1335_III_22/charter
Comment
Es handelt sich hier um die Pankrazkapelle (Wien 1, Am Hof 4, Naglergasse 24), die wahrscheinlich anlässlich der Errichtung der babenbergischen Residenz in Wien um 1155/1156 entstanden ist. Die Kapelle wurde offiziell seit 1263 den Schotten in Wien zur Betreuung übergeben, jedoch erfolgte erst 1340 deren Inkorporation in das Schottenstift. 1461 fand auf Befehl von Papst Pius II. die erneute Inkorporation in das Schottenstift statt (siehe dazu Perger, Brauneis, Kirchen, 1977, S. 123f.; Czeike, Lexikon Wien 4, 1995, S. 485.Für die Pankrazkapelle ist ein weiterer Sammelablass bekannt
(1328 Mai 12), der sich ebenfalls im Stiftsarchiv der Schotten befindet.
Im Gegensatz zu der älteren Indulgenz wird die Reihe der Feiertage, an
denen Ablass erlangt werden kann, unter anderem durch den
Dreifaltigkeitstag erweitert, auch bei den erwähnten Heiligentagen
finden sich Unterschiede. Die Ablassgelegenheiten betreffen bei der
älteren Urkunde nur den Besuch der Kapelle und die Unterstützung des
Baus und der Ausstattung. Beim jüngeren Stück werden diese Gelegenheiten
deutlich erweitert.
Autorensigle: Markus Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Wien
- Type: Empfängerort
- Wien
- Type: Region
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Albert von Passau
- Almanus von Soana
- Andreas von Coron
- Angelus von Grosseto
- Bernardus von Dschordschan
- Galganus von Aléria
- Gorzias von Belluno-Feltre
- Guillelmus von Täbris
- Johannes von Senj
- Matthäus von Bagnorea
- Nikolaus von Karpathos
- Philipp von Salona
- Thomas
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Rahmentyp
- Ikonographische Diversifizierung
- Vorlage
Illuminierte Urkunden 1335-03-22_Wien, in: monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1335-03-22_Wien/charter>, accessed at 2022-06-25Z
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