Charter: Illuminierte Urkunden 1335-06-17_Wels
Signature: 1335-06-17_Wels
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1335-06-17, Avignon
Bischofsammelindulgenz (16 Aussteller) für die Pfarrkirche des heiligen Evangelisten Johannes in Wels:Die Bischöfe Salmannus von Worms (Wormaciensis), Bartholomäus von Cloyne (Clofensis), Bernardus von Dschordschan (Diagorganensis), Erzbischof Guillelmus von Bar (Antibarensis), die Bischöfe Paulus von Alatri (Alatrini), Andreas von Coron (Coronensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Galganus von Aleria (Aleriensis), Alamannus von Soana (Suanensis), Guillelmus von Täbris (Taurisiensis), Nikolaus von Karpathos (Scarpatensis), Johannes von Terralba (Terealbensis), Bonifatius von Krbava (Corbaviensis), Philipp von Salona (Salonenis), Johannes von Clonfert (Clonensis) und Gorzias von Belluno-Feltre (Feltrensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene
1336 Oktober 8, s. l.
Bischof Albert von Passau bestätigt die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Wels, Archiv der Stadtpfarrkirche
Wels, Archiv der Stadtpfarrkirche
zehn noch teilweise erhalten (rotes Wachs), an Seidenschnüren; das Siegel des bestätigenden Bischofs an PergamentpresselMaterial: Pergament
- notes extra sigillum:
- Arenga (Incipit): Quoniam, ut ait apostolus ... .
Vermerke: auf der Vorderseite mittig unter dem Text oberhalb der Plica die Bestätigung durch den Passauer Bischof; Rückseite (15. Jahrhundert): 18 [?] archiepiscopi et episcopi.
- Arenga (Incipit): Quoniam, ut ait apostolus ... .



- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die drei weiteren vergrösserten Initialen mit farbigen Binnenfeldfüllungen mit Blattwerkaussparungen in der ersten Zeile. Unterhalb der Initiale am Rand ein Bildfeld sowie rechts zwei weitere. Oben, noch unterhalb des Endes der U-Initiale, schmale Schmuckleiste mit Kreuzblütendekor (vgl. Rahmentyp). Zwei vergrösserte einzeilige Initialen mit farbigen Füllungen im Textblock. - Sieben Zeilen hohe, deutlich über die erste Zeile hinausragende historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert (rot, grün, lila, gelb und braun). Im Binnenfeld eine stehende Margareta vor kariertem lila Mustergrund, einen Drachen mit ihrem Stab tötend. Der linke Schaft rot und grün gespalten mit ausgesparter Blattranke. Im rechten Buchstabenschaft kniender Petent mit einem Schriftband in Händen vor rotem monochromem Grund, bezeichnet: „S(an)c(t)a Margareta ora p(ro) me“. Der linke Schaft mit ausgesparter Blattranke. Der Buchstabe ragt nach links in den Rand hinaus, wobei die innere Begrenzung des Bogens in etwa am Textspiegel ansetzt. Unter der Initiale stehende hl. Katharina in einem von einer gelben Leiste gerahmten rechteckigen Bildfeld, vis a vis stehender hl. Johannes der Täufer mit Lamm-Gottes-Scheibe und darunter stehender Märtyrer mit Palmzweig (Johannes Ev.?). Links und oben noch Hilfslinien am Rand erkennbar. Im Textfeld Fehlstellen im Pergament.
- Stil und Einordnung:
Seit 1329 kann man eine ikonographische Diversifizierung bei der Illuminierung von Sammelablässen beobachten. Die hl. Margarete ist ein Novum als Sujet im Binnenfeld der U-Initiale, das lässt darauf schliessen, dass der Ablass für eine Margaretenkapelle oder -altar bestimmt war; im Text taucht sie jedoch lediglich unter den Frauen auf. Der Kirchenpatron ist der hl. Johannes Ev. 1332 Juni 16 für dieselbe Kirche zeigte eine stehende Maria mit Kind. Margarete als Drachentöterin darzustellen, ist nicht richtig, denn sie wurde von einem Drachen verschlungen und gelangte durch inständiges Gebet aus seinem Rücken wieder heraus. Die Darstellung ähnelt eher einem Georg (vgl. 1332 November 15 für Arnsdorf; vgl. Vorlage). - Der reduzierte Rahmentyp mit der kleinen Leiste oben ist sicher Wunsch des Auftraggebers gewesen. Eine ähnliche Leiste, die jedoch den Textspiegel auch aussen rahmt, bereits 1330 September 1 für Dinant. Das Layout funktioniert jedoch nicht so richtig, weil die U-Initiale nicht ganz in den Bildstreifen integriert ist. Eine sehr ähnliche, ebenso unbefriedigende Lösung zeigt ein Ablass für Rottweil (1337 Mai 12).
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Bibliography:
- Holter, Illuminierte Ablassbriefe Wels, 1962/63, S. 67f., 71–73, Abb. 20. (Volltitel auf Zotero)
- Holter, Verzierte Ablaßbriefe, 1963, S. 173 f., Abb. 7, online unter: http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/JOM_108_0171-0181.pdf (Volltitel auf Zotero)
- Radocsay, Illum. Ablaßbriefe, 1970, S. 11, online unter: http://hauspublikationen.mak.at/viewer/image/1368675507208_0001/10/ (Volltitel auf Zotero)
- Seibold, Sammelindulgenzen, 2001, S. 79. (Volltitel auf Zotero)
Comment
Für diese Kirche sind weiters Ablässe vom 16. Juni 1332, 3. Mai 1340 und 18. Februar 1351 erhalten.Markus Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Oberösterreich
- Type: Region
- Wels
- Type: Empfängerort
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Alamannus von Soana
- Albert von Passau
- Andreas von Coron
- Bartholomäus von Cloyne
- Bernardus von Dschordschan
- Bonifatius von Krbava
- Galganus von Aleria
- Gorzias von Belluno-Feltre
- Guillelmus von Bar
- Guillelmus von Täbris
- Johannes von Clonfert
- Johannes von Terralba
- Nikolaus von Karpathos
- Paulus von Alatri
- Petrus von Monte Marano
- Philipp von Salona
- Salmannus von Worms
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: Borders
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Rahmentyp
- Ikonographische Diversifizierung
- U-Initiale
- Vorlage
- Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
Illuminierte Urkunden 1335-06-17_Wels, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1335-06-17_Wels/charter>, accessed at 2023-05-31Z
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