Charter: Illuminierte Urkunden 1337-05-20_Wien
Signature: 1337-05-20_Wien
This charter is an interpretation of :
SchottenOSB/1337_V_20
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1337-05-20, Avignon
Bischofsammelindulgenz (13 Aussteller) für die
Andreaskapelle im Schottenstift in Wien:Erzbischof Guillelmus von Bar (Antibarensis), Petrus von Cagli (Calliensis), Johannes von Vregen (Bergerensis), Andreas von Coron (Coronensis), Jakob von Avlona (Valonensis), Franziskus von Bisaccia (Bisaciensis), Alamannus von Soana (Suanensis), Philipp von Salona (Salonensis), Nikolaus von Nezero (Nazariensis), Benedikt von Cardica (Cardicensis), Paulus von Foligno (Fulginensis), Raimundus von Kotor (Catharensis) und Rogerus von Bovino (Biviensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene
1337 August 6, s. l.
Bischof Albert von Passau bestätigt (confirmamus) die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Current repository:
Wien, Archiv des Schottenstifts Wien, sub dato
ehem.: Scr. 66 Nr. 13.
Wien, Archiv des Schottenstifts Wien, sub dato
ehem.: Scr. 66 Nr. 13.
Neun Siegelreste mit Seidenschnüren noch erhalten, teilweise in Siegelsäkchen aus Pergament eingepackt. Rechts auf der Plica das an einem Pergamentpressel befestigte Siegel des bestätigenden Bischofs, ebenfalls in einem Pergamentsäkchen.Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ...
.
Vermerke: keine sichtbaren mittelalterlichen Vermerke.
- Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ...
.


- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die vier weiteren Initialen der ersten Zeile vergrössert und mit Blattformen, die aus den farbigen Binnenfeldern (rot bzw. violett) ausgespart sind. Die drei Initialen im Textblock mit farbig ausgemalten Binnenfeldern. - Acht Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder vorgezeichnet und mit roter, grüner, violetter und brauner Farbe ausgemalt. Im Binnenfeld stehender Apostel Andreas mit Andreaskreuz vor einfachem Mustergrund. Die Buchstabenkörper links und rechts mit je einem knienden Petenten (Mönch mit brauner Kutte, rechts der Abt mit Krümme) mit Spruchband, bezeichnet: „Exaudi me ap(osto)lor(um) mitissime“; beide vor einfachem rotem Mustergrund. Die Tzwickel des Initialfeldes in Hellbraun mit einfachem Fadenwerk im dunkleren Ton derselben Farbe. Links aussen und oben Linierung am Rand zu erkennen.
- Stil und Einordnung:
Anstelle des mittlerweile gängigen Rahmentyps wurde für die Andreaskapelle im Schottenstift in Wien die einfachste Form gewählt, eine historisierte U-Initiale; damit gleichen sie denjenigen, für die Pauluskapelle des Schottenstifts (1337 Mai 15), und jenem für das Wiener Bürgerspital von (ebenfalls 1337 Mai 15). Alle drei zeichnen sich dadurch aus, dass die Bittsteller in den Initialen untergebracht sind, wobei hier auffällig ist, dass dem Abt zwar eine nicht alltägliche Paraphrase des Anselm von Canterbury auf das Schriftband geschrieben, auf eine namentliche Nennung aber verzichtet wurde. - Andreas im Binnenfeld ist aus der üblichen Vorlage der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen gestaltet worden; sein Kreuz ist dadurch nicht in der typischen X-Form möglich gewesen (vgl. ikonogarphische Diversifizierung).
- Das durch die Rundung der Initiale “durchreichende“ Standmotiv des linken Heiligen tritt häufiger auf, es beginnt mit 1331 September 15 für Cembra.
- Der Maler ist gut zu erkennen: Seine Gesichter sind recht klein auf stämmigen Hälsen, die Blattwerkaussparungen haben Blattadern. Es handelt sich um den Illuminator für Gerardus Chorus. Der Farbauftrag bei diesem Stück vergleichsweise dicht, sogar mit Ansätzen von Modellierung von Falten, was man bei den beiden anderen zeitnahen Wiener Ablässen nicht beobachten konnte. Umso interessanter ist die Haarfarbe: Konnte man bei den beiden anderen Wiener Stücken noch anführen, dass dort Braun nicht zur Hand und deshalb die Haare Grün gefärbt wurden, hat man hier Braun für die Kutten verwendet (selbst wenn die Farbe für Benediktiner unangemessen ist) und die Haare dennoch mit Grün eingefärbt.
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Bibliography:
- Hauswirth, Urkunden Schottenkloster, 1859, S. 212, Nr. 187. (Volltitel auf Zotero): https://archive.org/details/bub_gb_ELtGAAAAcAAJ/page/n223
- Delehaye, 45, 1927, S. 336. (Volltitel auf Zotero)
- https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAScho/SchottenOSB/1337_V_20/charter
Comment
Die vorliegende Urkunde hängt vom verwendeten Formular und vom Diktat her eng mit den beiden am 15. Mai 1337 für das Wiener Bürgerspital und für die Pauluskapelle ausgestellten Ablässen zusammen; alle drei Urkunden haben nahezu identische Aussteller, es wird die gleiche Arenga verwendet und auch die genannten Fest- bzw. Heiligentage sind nahezu identisch.Markus Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Wien
- Type: Empfängerort
- Wien
- Type: Region
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Alamannus von Soana
- Albert von Passau
- Andreas von Coron
- Benedikt von Cardica
- Franziskus von Bisaccia
- Guillelmus von Bar
- Jakob von Avlona
- Johannes von Vregen
- Nikolaus von Nezero
- Paulus von Foligno
- Petrus von Cagli
- Philipp von Salona
- Raimundus von Kotor
- Rogerus von Bovino
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Rahmentyp
- Vorlage
- Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
- Ikonographische Diversifizierung
- Illuminator für Gerardus Chorus
Illuminierte Urkunden 1337-05-20_Wien, in: monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1337-05-20_Wien/charter>, accessed at 2022-07-03Z
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