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Charter: Illuminierte Urkunden 1340-08-31_Herzogenburg
Signature: 1340-08-31_Herzogenburg

This charter is an interpretation of :
DuernsteinOSCl/1341_VI_07

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1340-08-31, Avignon
Bischofsammelindulgenz (10 Aussteller) für das Klarissenkloster in Dürnstein:
Erzbischof Nerses von Manasgerd (Mannasgardensis) und die Bischöfe Petrus von Monte Marano (Montismarani), Benedikt von Priština (Priscinensis), Sergius von Pola (Polensis), Petrus von Cagli (Calliensis), Petrus von Acerno (Acernensis), Bernardus von Ganos (Ganensis), Gratias von Dulcigno (Dulcinensis), Thomas von Knin (Tiniensis) und Salmannus von Worms (Wormiacensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene [Kirche des] Klarissenklosters Dürnstein (monasterium in Tiernstein ordinis sancte Clare) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar am Feiertag der heiligen Clara, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, zu Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, an allen Marienfeiertagen, am Feiertag des heiligen Erzengels Michael, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel und Evangelistenfesten, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, am [Kirch-]Weihtag, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Georg, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, des heiligen Ambrosius, des heiligen Hieronymus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Lucia und an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die dem Priester beim Versehgang folgen, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave Maria beten, die bei der heiligen Messe – wenn der Name Jesu Christi oder von Maria genannt wird – drei Vater Unser mit einem Ave Maria beten, die für den Bau, die Beleuchtung oder die sonstige Ausstattung der Kloster[kirche] aufkommen, die der Kloster[kirche] entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber oder Kleidungsspenden zukommen lassen und die für den [nicht namentlich genannten] Impetrator der vorliegenden Indulgenz, für dessen Eltern und für alle Wohltäter des Klosters Gebete sprechen.

1341 Juni 7, s. l.
Bichof Albert von Passau bestätigt (confirmamus) die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Herzogenburg, Stiftsarchiv, K. n. ___

keine mehr erhalten, lediglich Reste von fünf Seidenschnüren.Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Vermerke: Rückseite (14. Jahrhundert; stark verblasst): Van aindlef ... .
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die drei weiteren vergrösserten Initialen in der ersten Zeile mit Blattformen, die aus den farbigen Binnenfeldern (rot bzw. blauviolett) ausgespart sind. Die drei vergrösserten einzeiligen Initialen im Textblock mit farbig ausgemalten Binnenfeldern.
  • Dreizehn Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder vorgezeichnet und mit roter, grüner, blauvioletter (taubengrauer) und hellbrauner Farbe ausgemalt. Im Binnenfeld gekrönte stehende Maria mit Kind, oberhalb bezeichnet: „S(an)c(t)a Maria“. Buchstabenkörper links mit stehender hl. Clara, bezeichnet: „S(an)c(t)a Clara virgo“; mit Habit und Palmzweig [!]), rechts mit einem knienden Petenten mit Spruchband („M[ate]r digna dei memor esto mei“). Wie häufig ragen die Füsse der Figur im/ über dem linken Buchstabenschaft über den Kontur der Initiale hinaus. Der Farbauftrag bei diesem Stück ist vergleichsweise dicht, sogar mit Ansätzen von Modellierung von Falten im dunkleren Farbton der Grundfarbe. Binnenfeld und Grundfläche des Buchstabenkörpers quadriert. Aussen noch die Linierung zu erkennen, die einen möglichen Bildstreifen vorbereitet.
  • Stil und Einordnung: 
    Einfache Form der Ausführung ohne weiteren Randdekor (vgl. Rahmentyp). Das durch die Rundung der Initiale “durchreichende“ Standmotiv der hl. Clara ist ein häufiger auftretendes Motiv, es beginnt mit 1331 September 15 für Cembra. Als wäre für die Identifizierung der Heiligen mit der Beischrift oben genug getan, bedient sich der Maler der üblichen Vorlage für einen Heiligen, vgl. den ebenso dargestellten Matthäus für Asbach (1336 Jänner 10).
  • Bemrkenswert ist das ansatzweise dargestellte Blatt unter dem rechten Schaft der Initiale. Erstmals ist ein solches Blatt 1339 April 5 für Lucca auszumachen; erst 1342 Februar 12 für Nenkersdorf. Bei recht ähnlicher Farbgebung ist das Blatt auch in unmittelbarer zeitlicher Nähe, 1340 Oktober 20 für Heilbronn zu beobachten.
  • Der Maler ist gut zu erkennen, es handelt sich um den Illuminator für Gerardus Chorus. Dabei werden viele Farben verwendet, neu ist das Anthrazit (Taubenblau oder Blauviolett), das im uns bekannten Bestand erstmals 1339 November 5 für St. Stephan in Wien verwendet wurde. Der Maler passt sich darüber hinaus den – vielleicht durch einen neuen Mitarbeiter eingebrachten – Erfordernissen der Zeit an, indem er so etwas wie einen Mustergrund probiert, jedoch schon beim Karierten die Lust verliert. Wie schon häufiger, stellt sich auch hier die Frage, ob die Preisgestaltung der Illuminierung bei Avignoner Bischofsammelablässen auch beim Fertigstellungsgrad Unterscheidungen machte, denn 1340 Oktober 20 für Heilbronn findet man die gleiche Anlage der Initiale, auch vom gleichen Maler, jedoch mit mehr Farbschichten, die die Falten betonen, und sogar Weisshöhungen sowie einer durchgeführten Musterung des Grundes.
  • Der Impetrator wird im Text namentlich nicht erwähnt.
  • Typisches, qualitativ bescheidenes Produkt der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen.
  • Gabriele Bartz, Martin Roland
x

Comment

Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Dürnstein
    • Type: Empfängerort
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Niederösterreich
    • Österreich
      • Type: Region
    Persons
    • Albert von Passau
      • Benedikt von Priština
        • Bernardus von Ganos
          • Gratias von Dulcigno
            • Nerses von Manasgerd
              • Petrus von Acerno
                • Petrus von Cagli
                  • Petrus von Monte Marano
                    • Salmannus von Worms
                      • Sergius von Pola
                        • Thomas von Knin
                          Keywords
                          • Illuminated Charters: Niveaus:
                            • N1: historiated
                            • N1: Initials
                            • N1: with Additional Colours
                            • N1: painted
                          • Illurk-Urkundenart:
                            • Bischofsammelindulgenz
                          • Glossary of illuminated charters (in German):
                            • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                            • Rahmentyp
                            • Vorlage
                            • Illuminator für Gerardus Chorus
                            • Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
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