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Charter: Illuminierte Urkunden 1342-08-13_Litomerice
Signature: 1342-08-13_Litomerice
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1342-08-13, Avignon
Bischofsammelindulgenz (12 Aussteller) für die Dreikönigskapelle in Bozen:
Erzbischof Nerses von Manasgerd (Manasgardensis) sowie die Bischöfe Bernardus von Ganos (Ganensis), Gregorius von Oppido (Opidensis), MatthäusOrganchensis, Petrus von Monte Marano (Montismarani), Thomas von Mesched (Simiscatensis), Galganus von Aleria (Aleriensis), Vinzenz von Mariana (Maranensis), Paganus von Sagona (Sagonensis), Thomas von Knin (Tiniensis), Petrus von Cagli (Calliensis) und Johannes von Capitolias (Capionensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Trient gelegene Kapelle der drei Könige, der heiligen Anna und des heiligen Christophorus in der Pfarre Bozen (capella trium regum, sancte Anne et sancti Christophori plebania Bozani, Tridentinis diocesis) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar an den Feiertagen der Patrone dieser Kapelle, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, am Feiertag des heiligen Erzengels Michael, an allen Marienfeiertagen, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, am Weihetag der genannten Kapelle, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Georg, des heiligen Vinzenz, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Ambrosius, des heiligen Hieronymus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete sowie an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave Maria beten, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der genannten Kapelle aufkommen, die derselben entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- und Kleidungsspenden oder andere Notwendigkeiten zukommen lassen, die diese Kapelle umschreiten und dabei für die Seelen der dort [also wohl am Friedhof] bestatteten Verstorbenen beten sowie jenen, die für den [nicht namentlich genannten] Impetrator der vorliegenden Indulgenz, für die Stifter und für die Wohltäter der genannten Kapelle Gebete sprechen oder in der Kapelle mit gebeugten Knien ein Vater Unser mit ein Ave Maria beten.

1342 November [...; Bild zu verpixelt] Bischof Nikolaus von Trient bestätigt die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Litomerice, Staatsarchiv Zweigstelle Decin, Familienarchiv Thun, II, 2

elf Siegelschnüre zumindest teilweise noch vorhanden, daran sieben Siegel (rotes Wachs) noch bruchstückhaft erhalten.Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Vorderseite: rechts neben dem Text knapp oberhalb der Plica: Bestätigung durch den Lokalbischof; darüber: Vermerk über die Anzahl der Ablasstage und über die Ablassbedingungen (Incipit: In festum ...), aufgrund der schlechten Bildqualität im Moment nicht besser lesbar; Rückseite: mehrere mittelalterliche Vermerke, aufgrund der schlechten Bildqualität kaum lesbar.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn und vier weitere vergrösserte Initialen mit Blattwerkaussparungen in der ersten Zeile sowie drei vergrösserte einzeilige Initialen in Tintenfarbe im Textblock.
  • Siebenzeilige historisierte Initiale: mit der Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert. Im Binnenfeld thronende Madonna mit stehendem Jesuskind, das auf den Petenten im rechten Schaft (kniend) weist; mit Ranke im Hintergrund und minimalen Blattausläufer links oben.
  • Stil und Einordnung: 
    Einfache Ausführung ohne weiteren Dekor (vgl. Rahmentyp). Die Indulgenz für Bozen geört zu den wenigen, bei denen die U-Initiale nahezu vollständig in den Textblock eingepasst ist: selbst an den linken Rand greift sie kaum aus.
  • Nur einen Tag später als die Indulgenz für Deutschnofen (1342 August 12), zeigt sie, wie die neuen Mitarbeiter der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen, von denen einer im bisher bekannten Material seit 1342 Jänner 2 für Fröndenberg zu beobachten ist, mit Vorlagen umgehen, denn die Initialen sind nahezu identisch. Maria und das stehende Kind gleichen 1344 Jänner 11 für Linz, dort allerdings in sorgfältigerer Ausführung. Die Grundanlage mit monochromem Buchstabenkörper, Petent mit leerem Schriftband und den Ranken im Hintergrund des Binnenfeldes jedoch stimmt mit 1342 August 12 für Deutschnofen überein.
  • Martin Roland, Gabriele Bartz
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Comment


Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
Sowohl vom Formular als auch vom Diktat her gibt es in der Indulgenz für die Dreikönigskapelle in der Pfarre Bozen kaum Auffälligkeiten. Ein Gebet für den Impetrator der Indulgenz wird zwar im Kontext der Urkunde als Ablassgelegenheit genannt, eine namentliche Erwähnung erfolgt jedoch weder im Urkundentext noch bei der Darstellung des Petenten in der Initiale (siehe auch in der Kunsthistorischen Beschreibung), der noch dazu ein leeres Spruchband in den Händen hält. Die Provenienz der Urkunde aus dem Archiv der Familie Thun-Hohenstein im Staatsarchiv Leitmeritz lässt jedoch darauf schließen, dass ebendiese Familie etwas mit der Ausstellung dieser Indulgenz zu tun hatte. Das Naheverhältnis der Thun(-Hohenstein) zur in diesem Ablass begünstigten Dreikönigskapelle auf dem Friedhof von Bozen weist ebenso auf eine mögliche Rolle eines Vertreters dieser Familie als Impetrator der Urkunde oder zumindest als Stifter der Kapelle hin – immerhin ist ja auch das Gebet für den fundator der Kapelle eine der Ablassbedingungen; vgl. zur Familie Thun allgemein knapp: http://www.trentinocultura.net/catalogo/cat_fondi_arch/progetto_Thun/famiglia_Thun_DE_h.asp (3. 5. 2016); über das Patronatsrechts der Thun über die Dreifaltigkeitskapelle am Friedhof zu Bozen vgl. auch Langer, Hausgeschichte Thun 4, 1907, S. 17 (Volltitel auf Zotero).
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Bozen
    • Type: Empfängerort
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • HRR
    • Type: Region
  • Italien
    • Type: Region
Persons
  • Bernardus von Ganos
    • Galganus von Aleria
      • Gregorius von Oppido
        • Johannes von Capitolias
          • Matthäus
            • Nerses von Manasgerd
              • Nikolaus von Trient
                • Paganus von Sagona
                  • Petrus von Cagli
                    • Petrus von Monte Marano
                      • Thomas von Knin
                        • Thomas von Mesched
                          • Vinzenz von Mariana
                            Keywords
                            • Illuminated Charters: Niveaus:
                              • N1: historiated
                              • N1: Initials
                              • N1: with Additional Colours
                              • N1: painted
                            • Illurk-Urkundenart:
                              • Bischofsammelindulgenz
                            • Glossary of illuminated charters (in German):
                              • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                              • Rahmentyp
                              • Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
                              • Vorlage
                              • Der Petent
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