Charter: Illuminierte Urkunden 1345-07-31_St-Georgen-im-Attergau
Signature: 1345-07-31_St-Georgen-im-Attergau
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1345-07-31, Avignon
Bischofsammelindulgenz (12 Aussteller) für die Pfarrkirche
St. Georgen im Attergau:Die Erzbischöfe Philipp von Mytilene (Methelinensis) und Johannes von Edessa (Edissiensis) sowie die Bischöfe fraterJakobus von Suelli (Suellensis), fraterBerlaha von Gerace (Gerecensis), fraterFranziskus von Vregen (Vrehensis), AntoniusGaucelinensis [?], Johannes von Mestauren (Masterensis), GregoriusSalunensis (= Salvinensis; Lage nicht genau bestimmt), Bertrandus von Ajaccio (Adiacensis), Petrus von Lango (Langonensis), Marinus von Stagno (Sanuensis) und Bernardus von Ganos (Ganensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene
1374 Dezember 15, s. l.
Bischof Albert [II.] von Passau bestätigt die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
St. Georgen im Attergau, Pfarrmuseum
St. Georgen im Attergau, Pfarrmuseum
Noch 12 Siegelschnüre (Seide) erhalten, mit Resten von sechs Siegeln (rotes Wachs); die Reihenfolge der Besiegelung wird durch Notizen der Bischofsnamen auf der Plica festgelegt.Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Auf der Plica die Namen der siegelnden Bischöfe; Rückseite: kein Bild vorhanden, nach Holter, Verzierte Ablaßbriefe, 1963, S. 180: XIII episcopi, a quolibet XL dies; rechts oberhalb der Plica die Bestätigung des Passauer Bischofs


- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, drei vergrösserte Initialen (teils mit Aussparungen in den Schäften) sowie zahlreiche vergrösserte einzeilige Initialen mit gelber Buchstabenfüllung im Textblock. - Dreizehn Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: mit der Feder gezeichnet und mit Orangerot, Blau Ocker, Hellbraun und Hellviolett koloriert. Im Binnenfeld der hl. Georg zu Pferd, den Drachen mit einer Lanze tötend; Georg trägt ein weisses Wappenschild mit rotem Kreuz. Der rechte Schaft mit kniendem Petenten, der eine gut sichtbare Geldkatze trägt. Beide Schäfte wohl ursprünglich einheitlich Blau, doch durch Feuchtigkeitseinwirkung gewölkt. Sowohl der Hintergrund im Binnenfeld wie auch die Zwickel des Initialfeldes sind einheitlich rot gefärbt. Oben Akanthusblattfortsätze, wobei links auch ein Blatt nach unten ausstrahlt.
- Stil und Einordnung:
Einfache Ausführung mit kurzen Blattfortsätzen (Blattrankentyp). Durch die Grösse der Initiale, die beinah die Hälfte der Höhe des Textspiegels einnimmt, stellt der Ablass eine Ausnahme dar. Ebenso bemerkenswert ist die Form der Initialen in der ersten Zeile. Die einfachen Blattfortsätze in ihrer ungewöhnlichen Farbe Mauve sind elegant. - Seit 1329 kann man eine ikonographische Diversifizierung bei der Illuminierung von Sammelablässen beobachten. Doch erzählende Szenen, auch in dem wie hier beschränkten Sinn, wo ein Heiliger in der mit ihm am häufigsten assoziierten Tat dargestellt wird, sind selten. 1332 November 15 für Arnsdorf hatte man den hl. Georg noch auf dem Rücken des Drachens stehend gezeigt; der Ablass für Attergau ist der bisher erste, der den Ritterheiligen zu Pferde darstellt. Diese Vorlage ist neu in der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen, ebenso auch die für den knienden Beter, dessen Gewand nahezu ohne Falten auskommt und enge Ärmel mit schmalen Zipfeln hat. Auch die prominent erscheinende Geldkatze hat man bisher in der Werkstatt nicht gesehen.
- Die einfache Form, wie das Pferd gezeichnet ist, weckt Erinnerungen an spanische Malerei. Dieser Maler ist bisher nicht in der Werkstatt nachweisbar.
- Gabriele Bartz
Comment
Arenga (Incipit): Splendor paterni luminis ... .Bibliography:
- http://www.atterwiki.at/index.php?title=Pfarrmuseum_St._Georgen_im_Attergau
- Holter, Verzierte Ablaßbriefe, 1963, S. 180 f., online: http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/JOM_108_0171-0181.pdf (Volltitel auf Zotero)
Vergleiche zum verunstalteten Namen der Empfängerkirche auch unten 1358 August 22. Der Schreiber konnte offenbar mit dem Namen nicht allzu viel anfangen, als er ihn hörte, und schrieb ihn in der Form nieder, wie er ihn verstanden hat.
Markus
Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Oberösterreich
- Type: Region
- St. Georgen im Attergau
- Type: Empfängerort
- Österreich
- Type: Region
Persons
- Albert [II.] von Passau
- Antonius
- Berlaha von Gerace
- Bernardus von Ganos
- Bertrandus von Ajaccio
- Franziskus von Vregen
- Gregorius
- Jakobus von Suelli
- Johannes von Mestauren
- Johannes von Edessa
- Marinus von Stagno
- Petrus von Lango
- Philipp von Mytilene
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: Borders
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Blattrankentyp
- Ikonographische Diversifizierung
- Vorlage
- Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
Illuminierte Urkunden 1345-07-31_St-Georgen-im-Attergau, in: monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1345-07-31_St-Georgen-im-Attergau/charter>, accessed at 2022-07-06Z
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