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Charter: Illuminierte Urkunden 1366-02-99_Paris
Signature: 1366-02-99_Paris
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1366-02-99 (n. st.), Paris (Hȏtel Saint-Pol)
König Charles V. bindet (adunons et annexons) mit Zustimmung des Papstes [Urban V.] das erst vor kurzem erworbene (nouvellement acquis) Stadthaus der Erzbischöfe von Sens (l’ostel de l’archeveschié de Senz) an die königliche Domäne (demaine da ladicte Couronne de France), erklärt es für unveräusserlich und verbindet es mit dem nahe gelegenen Stadthaus Saint-Pol.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
FWF Projekt P 33577-G „Macht und Diplomatie“
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Paris, Archives nationales, J 154, no 8




  • notes extra sigillum
    • Vorne auf der Plica: (links) Par le roy, Mellou; (rechts) Par le roy, Gontier; Rückseite (14. Jahrhundert): VI (durchgestrichen); VII; Adjunccio domus sancti Pauli facta corone Francie.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Grosses Monogramm des Charles, wofür der Schreiber neun Zeilen Platz frei gehalten hat, überfangen von einer Krone.
  • In der ersten Zeile „par“, „Savoir“ und „Que“ in Auszeichnungsschrift, wobei das „S“ und das „Q“ als Initialen besonders hervorgehoben sind, das "Q" als Figureninitiale. Ebenfalls in der ersten Zeile alle Oberlängen kalligraphisch vergrössert und mit Fadenwerk verziert. Im Textfeld einige Worte vergrössert wiedergegeben und gelb gefüllt oder als Bändchenbuchstaben gestaltet.
  • Plica mit drei gelb ausgemalten Fleurs-de-lys, die den Ort der Siegelanbringung markieren.
  • Das Monogramm des Königs bildet durch das alle anderen Buchstaben umgebende „S“ eine offene Kreisform, die mit stilisierten, gelb gefüllten Wein- und Eichenblättern gefüllt ist. Er bildet links und rechts Zwickel aus, die durch ausgesparte Blattmotive geziert werden und läuft nach beiden Seiten oben und unten in Dornblattästen in grauer Tinte aus. Im Dornblattbüschel links unten befinden sich ein Hund und ein Hase, beides Motive, die in der Buchmalerei weit verbreitet sind, in der Urkundendekoration jedoch nur selten anzutreffen sind. Die Buchstaben des Monogramms in der Tinte der Schrift mit ausgesparten Blattmotiven und teils Fleurs-de-lys.
  • Die Binnenfelder des Monogramms mit teppichartigen Mustern gefüllt, hauptsächlich florale Motive in Gelb, Hellbraun und Grau mit dem Pergamentton als Hintergrundfarbe. Die Konturen der Buchstaben des Monogramms und die umgebende Kreisform besatzartig mit gezeichneten Arkaturen verziert.
  • Die über dem Monogramm schwebende Krone ist naturalistisch mit Schatten im Innenring wiedergegeben.
  • Stil und Einordnung: 
    Die Gestaltungsideen des Monogramms sind auch auf die kleineren Zierbuchstaben der ersten Zeile angewendet, einzig das „Q“ ist aus drei Drachen gebildet und weist damit auf die Urkunde 1372 Januar voraus. Auch auf jener Urkunde findet man die Besonderheit, die hier im „par“ zu finden ist, dass die bandartigen Minuskel-Buchstaben mit einem Muster aus würfelförmigen Aussparungen versehen sind.
  • Dabei haben aus Drachen geformte Buchstaben in der französischen Buchmalerei Tradition; in den Handschriften Jean Pucelles sind sie z.B. zu finden.
  • Wenn man den Zierrat des Schriftblocks, etwa die Fadenverschlingungen der ersten und letzten Zeile, betrachtet, scheint es nicht zu verwegen, im Schreiber auch den Illuminator der Zierinitialen zu vermuten. Die Mehrfarbigkeit der Zierschriften und der überbordende Dekor finden sich jedoch in keiner weiteren erhaltenen Urkunde von Charles V.; vom gleichen Schreiber stammt die nur in unterschiedlichen Tintenfarben ausgeführte Urkunde vom Juli 1367 für Chartres-
  • Nach „Trésor des chartes…“ ist es die einzige Urkunde, bei der der Name des Königs in Form eines Monogramms ausgedrückt wird und stellt für ihn eine Erinnerung an das Monogramm Karls des Grossen dar. Das freilich scheint recht weit hergeholt, zumal keine formale Ähnlichkeit besteht und auch der Ort im Layout ein anderer ist.
  • Wieder handelt es sich um eine Urkunde, die für den Verbleib im königlichen "Archiv" gedacht ist. Auf andere Weise als 1364 Juli, die einen auch topographischen nahen Vertragsgegenstand hat, wird die Königswürde dennoch symbolhaft durch das Monogramm und die darüber schwebende Krone dargestellt. Dass man einer solchen zeichenhaften Verkörperung eine der figuralen ähnliche Lesbarkeit zumass, ist auch in der Sorgfalt, mit der man die Fleurs-de-lys auf der Plica sogar koloriert hat, zu erkennen.
  • Inzwischen sind mehr Urkunden dieses Schreibers bekannt geworden; die stilistische Einordnung wird in Kürze über das sog. Glossar erfolgen.
  • Gabriele Bartz
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Bibliography
Facsimile
  • Wir danken Jean-François Moufflet von den Archives nationales für die freundliche Überlassung der Fotos.
Places
  • Frankreich
    • Type: Region
  • Paris (Hȏtel Saint-Pol)
    • Type: Ausstellungsort
Persons
  • König Charles V.
    Keywords
    • Illuminated Charters: Niveaus:
      • N1: historiated
      • N2: Initials
      • N2: zoomorophic
      • N2: Borders
    • General: 
      • KroneKrone
      • Plicadekoration Plica
      • Fleur-de-lys Fleurs-de-lys
      • Dornblatt Dornblattbüschel
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