useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Blumer, Johann Jakob: Urkundensammlung des Kantons Glarus, 1865 (Google data)  200.
Signature:  200.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
 
Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 200. , S. 49
 

ed.
Current repository
Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 200. , S. 49

    Graphics: 
    x

    200.

    1437, Januar, Die erste Kriegsgefahr.

    A. Aus der Chronik Hanns Frfind'g (Ausg. v. Kind S. 5).

    Die von Zürich wurdend gewar, wie die lüte den von Swytz gesworen hattend vnd lantlüte worden warend, vnd besonder die von Vtznach, über das inen die von Vtznach übergeben wärend von der1) von Toggenburg, vnd wurdent bas zornig, vnd meintend, an sämlichem sölt nüt sin, vnd welltend darzuo thuon, das sämlichs wider abkäme, wan Vtznach wäre ira vnd wäre ira recht eigenlich guot, vnd trowtent vast2). Vmb sölichs leitent») die von Swytz ein zug volks in die March vnd etlich gen Vtznach zuo den von Vtznach jren nüwen lantlüten, ze sehen, ob die von Zürich dheinen gewalt an si weltend geleit haben, daz si inen das dann zum besten het- tend gehulfen vor sin, vnd buttend') den von Zürich recht, ob sis ansprach nitt möchten erlaussen,6) nach iren geswornen bünden sag. Die von Zürich warend zornig vnd unruowig, nützit dester minder woltend die von Switz von irem recht noch von ieren sachen laus- sen, vnd buttent allweg den von Zürich recht nach der geswornen bünden sag nach inhalt der briefen, so sy harumb hatten, ob die von Zürich si ansprach nit erlaussen welltind oder möchtend. Harin ward nu mengerhand gesuocht vnd geworben, es ward ouch vil tagen geleist von der eidgenossen botten, wie man die sachen zuo guottem brächte, vnd meintend die von Zürich, die von Swytz hettend si ir eigenlichen guotz entwert6) vnd söltend si des ersten wyderbeweren.7)

    1) der Wittwe. ') drohten stark, ihre Ansprache nicht verzichten könnten.

    3) legten. *) boten. 5) wenn sie auf 6) beraubt. ') wieder in Besitz setzen.

    40

    B. Aus der logen. Hllngenberger Chronik (Henne S. 236.)

    Als nun die von Zürich sachent, dass die von Schwitz vnd Glaris das alles») zuo iren handen hatten genomen, do wurden si fast zornig, vnd mainten, die9) von Toggenburg hett inen Vtznach mit aller zuogehört geben vmb ir dienst, die si dem von Toggen burg bi sinem leben vnd darnach getan hettint, darumb si och brieff von der von Toggenburg hatten,10) dess si nit gelognen") mocht. Also mainten die von Zürich je, si wöltint Vtznach wider han, vnd sölt es lib vnd guot kosten, vnd redtent denen von Schwitz vnd Glaris übel zuo, vnd sprachen, si wärint ir geschwornen aidt- genossen, vnd hettint all ainander geschworen, lib vnd guot helfen zuo retten vnd zuo behalten; das hettint si inen selb entwert wider recht.

    It. die von Zürich mainten och, dass inen der römisch könig frihait geben hett vnd vergunst l2j dass si Windegg, den Gastren vnd das selb ampt, was zuo Windegg gehört, lössen söltint zuo ir statt handen ze Zürich,13) das si och haben weltint.

    Also warent si zuo beiden siten fast stössig1*) vnder ainander. Die von Zürich wolten Vtznach vnd das land haben, do wolten es inen die von Schwitz vnd Glaris nit lassen. Also ward in dem hochzit16) ze wienächt vnd darnach, da schikten die von Zürich ir volk gen Pfäffikon,16) gen Rüti in das closter vnd gen Wald in Vi schental. Also zugent die von Schwitz heruss in die March, vnd lagent zu Lachen. Also lagent si zuo baiden siten vast vnd stark wider ainander; aber niemant tat dem andern nüt. Also redtent die von Bern vnd ander aidtgenossen darunder vnd machtent ain fried17) xuij tag, vnd,söltint zuo baiden tailen nain ziehen, als och beschacb.

    It. also macnten die aidgenossen in disem frid ain tag gen Baden,1») dass die baid tail söltin für gemain aidgenossen komen, das ouch also beschach. Aber si konden die sach nüt gerichten, vnd machten den frid lenger iij wochen bis vff der pfaffen vass- nacht,19) vnd machten aber ain ander tag gen Lucern für gemain aidgenossen.

    ») d. h. Toggenburg, Utznaeh und Gaster. 9) Gräfln-Wittwc. ">) Vergl. Nr. l»* Anm. ») läugnen. ») Erlaubniss. 1») Vergl. Nr. «1. ") sehr uneinig. ") Fest. ,6) in den Höfen, welche damals den Zürchern zugehörten. »') am 6. Januar: Abschiede IL 112. 1») 14. Januar: ebenda. ") 10. Fe bruar (jetzt Herren-Fastnacht).

    41

    (S. 237.)

    It, in disen löffen vnd in disen dingen schikt Graf Volrich von Mätsch vnd ander der herrschaft rät zuo denen von den Gast ren vnd vff Amman, dass si die von Wesen och darzuo hielten, dass si schwüerind als si och geschworen hatten, vnd kain besun- ders machtint. Also an dem nächsten donstag nach dem zwölften tag20) ward, do erst der tag hergieng,21) do warent die vss dem Gastren vnd ab Amman ze Wesen, vnd nament die von Wesen vff vnd hielten si darzuo, dass si och schwuoren sölich lantrecht vnd anders, das si geschworen hatten.

    Anmerkung*

    Wir stehen hier bereits am Anfange des Zürcherkrieges; denn wenn es auch den Vermittlern gelang, den wirklichen Ausbruch der Feindseligkeiten noch für längere Zeit hinauszuschieben, so waren sie doch nicht im Stande, eine Aussöhnung und gütliche Vereinbarung zwischen den Partheien zu be wirken. Das einzige Auskunftsmittel, welches zu diesem Ziele hätte führen können, war eine Gemeinschaft der drei Orte Zürich, Schwyz und Glarus in den streitigen Landschaften; sie wurde von den Eidgenossen beantragt, aber von Zürich entschieden zurückgewiesen. Vergl. Fründ, Ausg. v. Kind S. 6 ff. Abschiede II. 113.

    Die Zürcher, welche an der Grafschaft Utznach vermöge der Schenkung der Gräfin Elsbeth Eigenthum und an der Herrschaft Windeck kraft könig licher Ermächtigung ein Lösungsrecht zu haben glaubten, mussten sich tief verletzt fühlen durch den kühnen Schachzug der Schwyzer und Glarner, welcher ihnen diese Landschaften entfremdete (Nr. 199), und noch mehr durch die militärische Besetzung Utznach's, von welcher uns Fründ, sowie eine Zürcher Chronik (Cod. 657 in St. Gallen, Henne S. 236) ausdrücklich berichten. Wird auch diese Besetzung in den Chroniken bloss den Schwyzern zugeschrieben, so ist doch nach der unten folgenden Klageschrift der Zürcher anzunehmen, dass auch die Glarner daran Antheil hatten. Wir dürfen uns nach allem Vor angegangenen nicht darüber wundern, dass die Zürcher bei Pfäfflkon, Rüti und Wald gegen die Schwyzer ihre Grenzen besetzten; die Chronik (Cod. 657) schreibt es sogar nur der grossen Kälte, die jenen Winter herrschte, zu, dass sie nicht einen Angriff auf Utznach machten. Schon am 31. Dezember 1436 erschienen die Boten der Eidgenossen in Zürich und verlangten zum Voraus die Wiederherstellung des frühern Zustandes. Erst am 6. Januar 1437 gelang es ihnen, wie oben bemerkt, wenigstens einen Waffenstillstand zu erwirken; allein der nach Baden angesetzte Tag, an welchem sie die Streitsache selbst zu vermitteln suchten, lief fruchtlos ab. Es blieb ihnen daher nicht anders übrig1

    2°) am 10. Januar. ») bei Tagesanbruch.

    42

    als den Waffenstillstand zu verlängern, wobei auch Boten der benachbarten Städte Basel, Constanz, St. Gallen, Schaffhausen undBaden mitwirkten; vergl. über letzteres Nr. Auf die Bitte der Eidgenossen,

    dass ihnen die Sache zu Minne oder Becht übergeben werden möchte, wollten zuerst die Schwyzer nicht eingehen, sondern sie verlangten ein bundesgemässes Bechtsverfahren, weil Zürich ihnen zu Baden Verletzung der geschwornen Bünde vorgeworfen habe, was ihnen an ihre Ehre gehe. Als jedoch am 2. Februar die eidgenössischen Boten vor der Landsgemeinde zu Schwyz er schienen, willigte dieselbe ein, auf die Gesandten, welche zu Baden gewesen, zu einem »unverdingten« Bechte zu kommen. Vergl. Abschiede II. 111—114.

    Aus den Verhandlungen vom 6. Januar (vergl. die Bechtsschrift bei Tschudi II. 237) erfahren wir auch, dass damals die Ammänner Beding und Tschudi in Feldkirch mit Oesterreich wegen der Herrschaft Windeck unterhandelten. Eine Frucht hievon war offenbar, dass Weesen, wie uns die Klingenberger Chronik erzählt, genöthigt wurde, ebenfalls nach Schwyz und Glarus Landrecht zu schwören, wie die andern Gemeinden des Gasterlandes gethan hatten. Wie Zürich gegen Schwyz und Glarus wegen der abgeschlos senen Landrechte, so war damals Oesterreich sehr erbittert gegen Zürich wegen des Burgrechtes mit den Sarganserländern, weil letztere sich in Folge desselben iu voller Auflehnung gegen ihre beiden Herren, gegen Herzog Friedrich so gut wie gegen den Grafen Heinrich, befanden.

     
    x
    There are no annotations available for this image!
    The annotation you selected is not linked to a markup element!
    Related to:
    Content:
    Additional Description:
    A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.