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Charter: Blumer, Johann Jakob: Urkundensammlung des Kantons Glarus, 1865 (Google data)  244.
Signature:  244.

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Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 244. , S. 274
 

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Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 244. , S. 274

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    244.

    1443, Juli 22. Die Schlacht bei St. Jakob an der Sihl.

    A) Aus der «togen. Hllngenberger Chronik.

    (Henne S. 316 fT.) It. do nun ward in der selben wuchen1), zugent aber die aidtgenossen, uss Glaris, Schwitz, Zug, Lucern, Ure und Under- walden mit aller ir macht, und was zuo inen gehort2), in dem Ergow, in dem Gastren und wo si zu gebieten hatten, das ir aller8) uff sechs tusent man warent, und kament also zesamen in dem Fryen ampt, und wurdent ze rat, dass si aber4) uff die von Zürich ziehen weltint und die wuosten5), und huoben an dem Albis an ze brennen und ze wuosten, was si vor6) hatten gelassen ston. Also do nun ward uff sant Marien Magtalenen tag7) fruo, was uff ain mentag, zugent si herab gen Rieden8) in das dorf bi dem galgen. Als nun denen von Zürich ir kuntschaft kam, dass die aidtgenossen ze Rieden legint, da yltent si hinuss ze ross und ze fuoss, alle un geordnet, und kament also zesamen under der linden bi den Denken9), dass da ganz niemant kain Ordnung under inen gemacht hat, weder klain noch gross. Also ward nun der von Zürich hopt- man, Türing von Hallwil, fast zornig an die von Zürich, dass si on Ordnung also zugent, und sprach zuo ir etlich von Zürich, die den gewalt10) fuorten: »Ir hand mir all geschworn, und bin üwer hoptman, wenn ir wend; wenn es üch aber nit eben11) ist, so bin ich nit üwer hoptman, wan ir volgent mir nit und tuond, das üch gefellt«. Also hielten die edlen villicht mit Vc pferden daselbs bi den benken. Also besach nun Hanns von Rechberg mit etwa mengem gesellen das folk, und kam wider zuo den edlen und zuo denen von Zürich und sait, dass er si schatzt uff Vj M wol be- zügter12) und fechtbarer18) puren, und riet och da bi sinen eren,

    1) nämlich nach dem 16. Juli. *) gehörte. 5) im Ganzen. «) wieder. 5) verwüsten, schädigen. ") früher. ') 22. Juli. ») Albisrieden. 9) am Scheid weg der Strassen nach Altstetten und Albisrieden, in Aussersihl. 10) das Com- maudo. ") recht. ") ausgerüsteter. ") kampffähiger.

    255

    dass inn das best dücht, dass die von Zürich all mit ainander zuo der statt zugind, so wöltind si mit dem raissigen zügu) zuo inen15) ritten und besechen, ob sr inen nütz böss möchtint abgebrechen. Wenn es inen denn eben war, so wöltint si dennocht on schaden wol zuo der statt zuo inen komen. Also ward nun dem von Rqchberg desselben rates gefolget, und hiess man die von Zürich über die Sil und über die bruggen hinin ziehen. Do hatten si guot grendel16) und wer, und hiess man si sich da zuo rüsten mit guoten straiff büchsen und mit andrem züg, und daselbs warten. Also taten nun die von Zürich nit, was die edlen mit inen ver lassen17) hatten, und zugent also gegen der statt, und laitent sich usswendig der Sil und usser dem siechen huss18) in ain gros wisen. Also was nun desselben tages gar haiss, und truog man denen von Zürich uss der statt win in gelten und in fleschen19) zuo. Es was och ain hag und ain gestüd20) umb dien wisen, dass man si nit gesehen mocht,

    . It. also ritten nun die edlen und die raissigen21) uber das Silveld zuo dem huffen22), und schalmutzten ernstlich mit inen, und wichen und zochten si also hernach28). Also wonden24) si, si söltint die von Zürich finden, da si hin in beschaiden25) warent, und do si kament nach zuo sant Jaccb, da der siechen huss ist, da sachen si usswendig der siechen huss in der wisen die von Zürich bi ainander im feld ston. Dess erschraken nun die edlen, dass die von Zürich nit die Ordnung hielten, die man gemachet hatt, und an der wer26) warent, da man si hinin beschaiden hat. Dennocht warent si so from und redlich, in der mertail, und stuonden zuo inen ze fuoss ab27) und liessent ir pferit lauffen, und traten ir sporen ab, und richten28) sich ze fechten, und wonden, si wöltint da mit inen vechten. Nun hatten die edlen wol ge- sechen, dass es fast ungelich was, wan die Aidtgenossen vil mer vplks hatten , denn die von Zürich, und warent och fast bass29) zuo gerüst und geordnet, und zugent inen och gelich uff dem fuoss nach.

    ") der Reiterei. ") d. h, den Eidgenossen. »») Kallgatter. ") verab redet. ") St. Jakob. ") Fässehen. ,0) Staudengebüsche. ") Reiter. ") dem eidgenössischen tleere. M) lockten sie nachzukommen. ") wähnten. ") beor dert. ") im Schutze der Befestigungen. ") die Reiter stiegen von ihren Pfer den ab und schlossen sich dem Fussvolke an. ") rüsteten. ") besser

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    Do nun die edlen erst von ir pferden stuonden und ir sporen ab- gehüwen80), und zuo denen von Zürich stuonden, do luffent die Aidtgenossen gelich herin, ungeordnet. Nun wolten der von Zürich schützen geschossen hau, do ruofft der burgermeister, herr Ruodolf Stüssi, si söltint nit schiessen, es wärint fründ, und liessent ir arm- brost wider uss81). Also redt man nun dozemal offenlich und fürwar, die Aidtgenossen hetten ir bi zwai hundert oder mer geordnet mit rotten crützen, die vor herin82) söltent louffen, dass die von Zürich söltint wenen, es werint fründ, und hettint vornen rotti crütz und hindan wisse und ain tannast under der gürtel, und mainten och die von Zürich, dass si die also88) habint todt funden und sig ain ganz warhait. So redten och die Aidtgenossen treffenlich84) dar- wider und mainten, es sölt sich niemer85) erfinden. Das sig nun oder sig nit, das lass ich also beliben.

    Also do nun die Aidtgenossen herin luffent, da hatten sich die von Zürich fast an ain unwerlich statt geschlagen8 5a). Also knüwoten die von Zürich nider, und mainten, si wöltint da fechten. Als si nun wider uff gestuonden, do stalent si sich hinden ab, und huobent an ze fliehen gegen der statt über die Silbrugg hinin, und wer bass mocht, der tät och bass. Do das die fromen sachent, die gern ir bestes geton hettint, edel und unedel, die gern ir lib und leben da gewagt hettint, do schrüwen si und ruofften inen zuo. Also half da kain ermanen und kain ruoffen, die flucht was in die lüt komen*), dass niemant wolt beliben, man manti si vil oder klain, es wolt niemant geston86). Do nun die fromen sachent, dass die iren also schantlich fluhent, und sich niemant weren wolt, noch bi inen beliben, do muostent si och wichen, wan do die Aidt genossen die flucht sachent, do wurdent si erst keck und mannlich, und wurffen, schussen, schluogen und stachent in si. Also welcher zu sinem pfärit komen mocht, der rait8'), der das nit mocht, der gieng, und tät jederman als er denn mocht. Also waich88) ir vil

    ,0) abgehauen. ") aus der Spannung. ") vor dem Heere her. ") d. h. so bekleidet. ") stark. ") niemals. "») eine ungeschützte Stellung ein genommen. *) In der Sprenger'schen Handschrift (Henne S. 369) ist hier ein geschaltet: «ich hau nach geschruwen: bösswicht». Der Verfasser der Chronik nahm also selbst Theil an der Schlacht. »») stehen bleiben. ") ritt. ") wichen, flohen.

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    mit enander, mit werender hand, die sich mannlich und ritterlich werten, die och also an der wer erstochen und erschlagen wurden. Ir ward och vil an der flucht erschlagen, die sich nie gewarten89). Es ward och uff den selben tag vil alter lüt erstochen, die hinuss warent gangen und luogen wolten, wie es den iren gieng, und on wer40) giengent, wan si warent durch kains fechtens willen hinuss komen. Und do es also an ein fluchen gieng, do warent sy alt und krank, und mochten nit gewichen, denn dass si nider ge ritten, gestochen und geschossen wurden und erschlagen, wan es was jederman so not ze fliehen, dass niemant des andern kain acht hat, und fluchent och in die statt. Also ylten inen die Aidtge- nossen villicht uff ccc nach bis under das tor, und erstachen si och bis an das tor. Also hat man nun ze Zürich das tor zuo ge schlagen und die grendel, bis dass die lüt41) mord an dem tor schruwent, und man das tor mit not uff tät. Also truckten nun die rechten panner und der huff42) nit hernach, als aber die von Zürich wonden, dass si tätint; denn hettint si hernach getruckt und geylt, nach dem und die flucht und der schreck in das volk komen was, so hettint si denen von Zürich den grössten schaden getan, der inen je beschach von anfang ir statt, oder kain man je gehort oder gedenken mag, und es war misslich, dass si die statt darzuo abgeloffen und gewonnen hettint, wan es was kain wer gerüst. Darzuo hatt man sich sölichs nit versechen.

    B) Aus einer alten Züreher-ChroniU.

    (Cod. 657 in St. Gallen; Henne S. 321).

    Anno Dei Mccccxliij uff sant Marien Magdalenen tag, do kamend all Aidgnossen, uss genomen die von Bern und Solotran, und zugend für Rieden her in, und die von Zürich warend usge- zogen bis zuo den benken, und warend vil edler lüten by inen ze ross, und was junkher Turing von Ilallwyl der von Zürich houpt- man, und über48) sinen willen warend si uss der statt zogen. Also woltend die Aidgnossen mit uff die wyti44), und zugend under

    3») wehrten. 40) unbewehrt. »I) d. h. die fliehenden Zürcher. ") der Gewalthaufen der Eidgenossen. *3) gegen. **) die Ebene des Sihlfeldes.

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    dem berg hin bis gen Wiedikon. Also zugend die von Zürich bis zuo sant Jacob. Also ordnat der Reding von Schwytz, das cccc man namend an sich roti krütz, und kamend zuo den von Zürich by sant Jacob, und wie das was, das etlich von Zürich schruwend über die selben Schwytzer, und woltend nit gelouben, das si zuo den von Zürich hortind, und woltend si gestochen haben und ge schossen, also schrai45) her Ruodolf Stüssi der ritter inen zuo: >nüt schiessend! es sind fründ«. Und also kamend si in den huffen des volkes von Zürich und die Aidgnossen kamend herzuo mit gantzer macht. Do schruwend die selben Schwitzer mit den roten crützen: »fliehend, fliehend!« und machtend ain flucht, und woltand da mit die statt haben ingenomen, und fluhend zuo der statt, und also ward das volk von der statt verwyset4*) und ward ain gantz flucht. Und also fuogt Gott und die lieben hailgen, das ain semlich mortlich sach47) nit für sich gieng, und also wurdent der von Zürich G L erschlagen uf den tag, und kamend die andren Aidgnossen hernach, die nit wisstand das mortlich gefert48) mit den roten krützen, und erschluogend vil der von Schwitz, die si fundent also mit den roten krützen uf dem weg, und also kamend die egemeldend Schwitzer mit den roten krützen, und fundent her Ruodolfen Stüssy uf der langen Silbruggen, und der huob selb ander die brugg in49), dar um das sin volk in die statt kam. Also stachend si in ze tod durch die brugg uf, und truogend in an ainen zun by sant Jacob, und huwend50) im sinen buch uf und namend im sin hertz heruss und namend im sin schwaiss und das schmer51) von sinem lib und salbatand52) die stifel und die schouch da mit, und tatend im ander gross schmachaiten an. Und als der stoss vergieng58), do zugend si hain mit grossen fröden und mit grosser schand und laster54), und belaib55) also vil zits, das si nit lognotand56) der selben roten valschen krützen. Und darnach, als si hortand und sahend, das inen vil fromer lüten übel dar umb rettend, do viengend si an ze lognen; doch es was so kuntlich57),

    ") schrie. ") irregewiesen. ") ein solcher mörderischer Anschlag. ") Vorgang. ") mit einem andern Manne suchte er die Brücke abzubrechen. ") hieben. ") Fett. ") salbten, schmierten. ") nach beendigter Schlacht. ") d. h. sie fügten ihren Feinden auf dem Heimwege noch viel Schaden und Schande zu. ") blieb. ") läugneten. 3') notorisch.

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    das ir lognen nütz beschoss58). Und an dem selben ufbrechen do brantend si was si da fundent, und die vorstatt bis an die ringmur und sant Steffans kapell59) verbrann, und sant Annen kapell60) ward uss der statt erlöschen61).

    C) Aui Harn Frund'i Chronik.

    (Ausgabe von Kind S. 153—157.)

    Am mentag fruo ze angendem tag1) da hat man ein mess ze Hedingen enmitten im dorf; und glich uf die mess nüchter brachent die von Swytz und von G1 a r u s uf, und zugend für Bonstetten us wider das Albis hin. Nu warent etlich guot frisch gesellen gar fruo vor dannen geloffen, und da dieselben kament uf das Albis2), da hattent sich uf CG oder mer von den von Zürich ouch heruf gemachet, die da solltent den eidgnossen gewartet haben. Wan da ist ein böser enger rick8) usserm bach und der bachtolen4) hinuf< und hattent ouch dieselben strass verworfen mit holtz und studen. Also hattent der eidgnossen knecht sy überzuckt5^ und griffentz an; und ee das die paneren darzuo kamind, da hattent die guoten gesellen den vyenden die flucht angewunnen, und jagtent sy durch die weld us durch nider wider Rieden6) und das Silveld und er- stachent ira by IV oder V. Ouch wurdent der eidgnossen knechten etlich geschossen und seitent do, das der eidgnossen knechten nit mer wärint dann by XV, die den angriff tatent, und mit inen schalmutztent, und tatent ein frische getate. Es warent ouch die rüter in dem harzuokomen gen Rieden in das dorf getrappt, da ouch der eidgnossen' knecht die vordrosten an sy kament und vil knecht übel wunt wurdent, und die rüter und die vyent wider us dem dorf trapptcnt und die flucht namend hinuf zuo dem hufen so uf dem Silfeld, als ir hören wcrdent, da die hufen der vyende hieltent gegen den eidgnossen.

    55) nichts nützte. 3») ausserhalb der Stadtmauer, an der Sihl gelegen. 6°) Diese noch vorhandene Capelle (westlich von der neuen Bahnhofstrasse) wird gegenwärtig für den englischen Gottesdienst benutzt. 6I) gelöscht.

    1) 22. Juli. *) nach dem hernach folgenden muss das um den Uetli- berg und nordwestlich davon gegen Birmensdorf gewesen sein. 3) Bngpass. *) Bachbett. 5) überzogen, überfallen. 6) das Dorf Albisrieden.

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    Als man nu herüber kam ob Rieden uf die höhe und da- herin, das man mocht uf das Silveld und die statt Zürich ge sehen, da warent die von Zürich und die rüter ze ross und ze fuoss uf dem Silfeld an zwei hufen, der gross huf ze ross und ze fuoss undern linden, und der minder huf herab bas ze ross, und by dem galgen7) ouch etwe maniger ze ross, und sus hin und her rantent zwen oder drye. Also zugent die zwo paneren von Swytz und von Glarus jemermer für sich durch nider untzit gen Rieden für das dorf us uf ein acker, und wartotend da der andern panern, untz das die ouch herzuo kamen, und die sömer8) und lüt guot ze- samen kament. Und diewyl nu die lüt also irretent, und sich jedcrman zuorust und bereit gegen den vyenden, da reit einer hie und dort harzuo und schussent über die graben und die heg herin, desgelich die gesellen hinwyder gegen inen mit büxsen und arm- bresten. Also behendeklichen wurdent die hoptlüte ze rat, das sy den rütern mit iren gurren9) und mit iren hengsten und ir geschütz nit iren vorteil lassen wolltend, das sy die wyte und die graben vor inen hettind, zuozerennen oder ze endrinnen, und wurdent ze rat schnell, das sy den vyenden ire Ordnung damit brächent, und uf die rechten hande bergshalb untz hinuf gen Wiediken, das vor Zürich lit, ziehen, und dann oben inhar in sy trucken und inen den weg zuo der statt fürziehenlu), und dann mit inen umgan11) wöll tend; dann es glich umb morgenbrot was, das die sunne den eidgnossen in die ogen stach. Also ordnate man ze stund ein starke nachhuot, und die sömer zwüschent das rossvolk, die da rittent, und die nachhuot, und damit glich uf und darvon den selben weg durch das korn hin welcher bas mocht wider Zürich hin. Also weis ich [nit] wie es den rütern und dem volk geviel; ir etlich begonden sich zitlich hindern und hindenab machen, und sich gegen der statt zuohin heben. Da ilt man was man mocht, das man inen den weg fürkäme. Also trapptend ein teil rütern von den hufen über das Silveld har, und anhar gegen dem Ried- mätlin. Da luffent ouch der eidgnossen knecht der röschosten12) und die vordrosten undnen us und hinab gegen inen, und ee das die

    ') zwischen Altstetten und Albisrieden. ") Saumthier, oder Saumthier- führer? ») schlechten Pferden. 1») verlegen. ") umgehen. ") frischesten.

    261

    paner und der huf gen Wiediken käme, als man geordnet hat, da griffent die unsern die vyend an mit frischem muot, und schruwent und ruoftent ze stund hinder sich: naha, naha, die unsern hand die vyend angriffen. Und die vyend begondend fliehen und kament damit zuo der grossen matten neben sant Jakoben18) an der Sil; da was die matt vol und der gantz huf stuond in der matten, und hattent sich us der statt herus und ab dem Silveld da zesamen gestellt. Also luffent die gesellen den vyenden nach nebent der matten und dem grünhag nider die strass in, und stachend und schluogent sy darnider; ein teil huwend und brachent. hie oben durch den hag in um die matten, und stachend und schluogend und schussend an einandren also, das die von Zürich und die röter in der matten ouch ze stund die flucht namend, und sich gegen der statt hin und wider die brügg zuo richten. Da ilt man inen endlich nach durch die matten nider; also luff einer durch das wasser, der ander über die brugg, und entran einer hie ushin, der ander dort ushin, als sy dann ze ross und ze fuoss warent, etlich by der Syl nider in die Linmag14), etlich oben us in das ried widern see hin15) und zuo Kätzistürli16) zuo. Da man sy umb und umb hinin zoch, da zoch man inen zegang nach durch die vor- atatt inhin, und schluog sy zegang nider, und die vyend luffent in die hüser und woltent sich verbergen. So stach man si dann umb und umb, das sy glagent; und man ylt inen so angstlich nach, das der eidgnossen knächte mit inen einer under dem andern zum grendel17) und zum tor18) ingiengend, und im grendel und im tor und vor dem grendel und dem tor und daby ward der von Zürich und der vyenden allermeist erschlagen. Und ist an zwyfel, hettent die panern und der huf hernach gedruckt, man wäre in dem hinin alls in die statt komen und man hett inen die statt abgeloffen; dann die flucht und der schreck war in sy komen, das sy usser der kleinen statt in die grossen entrunnent und etlich ennent us, als dieselben geseit hant, so dozemal in der statt warent; alsobald aber sy do erst iemer kondend und mochtent, do schluo-

    ") dem Siechenhaus jenseits der Sihlbrücke. ") Limmatfluss. ") gegen den jetzigen Bleicherweg. 16) nicht das misshräuchlich später so genannte Katzenthörli, sondern das Augustinerthor am Fröschengraben (jetzt Bahnhof strasse). ") Fallgitter. ") Rennwegthor.

    gend sy das tor zuo und zuchtend ouch den grendel zuo, und luffent uf die muren und schussent und wurfent ungestuomlich herus. Also plundertent die gesellen und zugent die vyend us wa sys fundent, in hüsern und in den ställen, in kellren und wa sy dann erstochen lagent, und sys vor schutz getuon mochtent, und truogentz herus zuo den panern. Die von Zürich erstarketent- ouch vast, da daz tor und der grendel zuo kament, und schussent mit büxsen und armbresten herus, das die gesellen vil schadens en- pfiengen, etlich erschossen wurdent, und nit mer in der vorslatt pliben mochtent. Und was inen also ward, das truogentz herus zuo den panern neben sant Jacoben, und luffent die lüt also us und in allen den tag bis uf den abent. Da hiessent die hoptlüte die vorstatt anstossen und brönnen. Also ward ouch die vorstatt19) untzit an grendel in grund verbrant, und alles das, daz vor der statt an dem end stuond. Ouch brant man ze stund Altstetten und Rieden, ouch Wiedikon und was an dem end um Zürich stuond untzit hinuf wider Kilchberg, das man vorhin ouch gewuest und gebrant hat. Man tet inen ouch am zuozüchen so not, das sy mit dem vich uf dem Silveld nit in die statt komen mochtend, und alles das vich, das usserhalb der statt was uf dem Silveld, das pleib alles den eidgnossen; das was etwe manig hundert hopt von küyen, ochsen, rinder, ross, swynen, und darzuo mäniger schöner rüterhengst, rossharnisch, gelt und anders, das sy by inen hattent, das alles sament under die eidgnossen geputiget20) ward; [ouch ward] inen etwe manig vänli abgeloffen und angewunnen, und namlich ir stattvänli, das sy by inen in der matten hattent by sant Jacob, das blib ouch und hanget ze G1 a r u s in der kilchen; darumb auch der lantschriber von G1 a r u s, namlich Ruodolf Küng, dem das vänli wart, in der vorstatt erschossen ward. Und also hettind es die fromen und alten eidgnossen getrülich mit einandren, die einandren nie verliessent; die tratent aber uf den tag lustlich mit einandren dran, und zugent mit den panern fruotig und uner- schrockenlich an die vyent, von Lucern, von Uro, von Swytz, von Underwalden, von Zug, vonGlarus und ouch die von Wäggis, die frischen man mit iren vänlin; dieselben eidgnossen etwenne me

    ") bei St. Anna und gegen den Thalacker. ") als Beute vertheilt.

    263

    not und arbeit mit einandren gelitten hand, und von Gotz gnaden allwegen an eren bestanden sind; und die fromen panermeister, von Lucern Paulus von ■ Pürren, von Ure Werne der frowen, von Swytz Johans Abyberg, von Glarus der Rietler, und dann von den andern eidgnossen ouch die fromen panermeister, der namen ich jetz nit indenk bin, die sich ouch uf den tag mit den panern getrüwlich zesamen [hielten], und die fromen hoptlüt, von Lucern Peterman von Lütishofen, von Swytz Amman Reding der elter, von Glarus Jost Tschudi Amman, und von den andern eidgnossen; desglich die wysen und fromen hoptlüt, die ich mit der namen jetz nit genemen kann, die alle uf den tag so einhällig warent, und die sachen so wysklich ordnotent und für hand namend, da mit sy den vyenden all ir Ordnung brachend und man sy über wand mit hilf und gnaden des allmechtgen Gotz, den wir und ouch siner wirdigen muoter magt Marien hüt und zuo öwigen zyten darumb lob er und dank sagen und sprechen sullent.

    Leider hat Herr Dr. Blumer die zu Nr. 244 gehörende A n merk u n g in seinem Manuscripte nicht hinterlassen, augenscheinlich weil er dafür auf die neue Kind'sche Ausgabe des Fründ noch warten wollte.

     
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