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Charter: Meklenburgisches Urkundenbuch, 1863 (Google data) 68
Signature: 68

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  Heinrich, Herzog von Baiern und Sachsen, beioidmet Schwerin mit einem Stadtrechte,.
Source Regest: Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 68, S. 142
 

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Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 68, S. 142

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      Ann. Die Urkunde, durch welche Schwerin zur Stadt erhoben wurde, ist weder im Originale, noch in einer Abschrift erhalten. Die älteste Gestalt des Schweriner Stadtrechtes, welche uns bekannt ist, liegt Tor in den Urkunden, durch welche es auf Güstrow (s. u. 1228, Nov. L), Malchow (1235, März 14.), Malchin (1236, April 7.), Röbel (1261, Jan. 21.) und Penzliu (1263, Febr. 28.) übertragen ward. — JOass schon Herzog Heinrich der Löwe, und nicht erst der Graf Gunzelin I., die deutsche Stadt Schwerin gegründet hat, ist mit Recht aus dem Stadtsiegel geschlossen. Denn dieses zeigt in der (durch ein Geschenk des Hofbuchdruckcrs Dr. Burensprung zu Schwerin hierunter abgebildeten) ältesten Gestalt, in welcher

      es sich am frühesten noch an einer Urkuude vom Jahre 1255 (ÜB. der Stadt Lübek I, S. 304, und unten zum Jahr 1255) erhalten hat, das rechts gekehrte Reiterbild des Herzogs, wie sich aus der merkwür digen Umschrift:

      + DVX * höNRIOVS * 0T * SIGILLVM * ÖIVITHSIS * ZVBRIN;

      unzweideutig ergibt. Der Herzog verlieh also der neugegründeten Stadt sein eigenes Siegelbild zum Siegel.

      1160.

      (Zu dieser Umschrift kaun man die des alten Siegele der Stadt Grabow vergleichen: „Sanctus Gcorrius et hie e^t sigillura civitatis de Grabowe": nur dass hier der Schutzpatron der Stadt dargestellt wird,.) Das Thier auf dem Schilde des Reiters im Schweriner Stadtsiegel zeigt deutlich eineu dem Beschauer zugewandten Kopf (en face) mit zwei aufrecht stehenden Ohren, ist also kein Löwe, sondern der Braun- schwcigsche Leopard. — Neben diesem grösseren Stadtsiegel, das noch spät gebraucht wurde, führte Schwerin im 14. Jahrhunderte (nachweislich schon am 10. August 1328) ein kleineres Secretsiegel, welches auf gegitterte m Grunde wieder das Reiterbild zeigt, jedoch mit einigen Abweichungen (z.B. ist dem Reiter ein Schwert gegeben). Vgl. die Abbildungen in den Orig. Guelf. III, Tab. l, Nr. 5, und in den Siegeln des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Liibck (von Masch und Milde), Tal'. l U, Nr. 49. Die Umschrift lautet:

      • DVX . MRIÖVS . ÖT . SöORafV . dlMTÄTIS . ZVöRIU.

      Der Original - Stempel dieses Siegels, welcher im Laufe des 14. Jahrhunderts gebraucht ward, wird noch beim Rath der Stadt Schwerin aufbewahrt. Erst im Jahre 1862 hat der Geschichtsmaler Milde zu Lübek ein jüngeres Secretsiegel des Rathes im Archive zu Lübek, zuerst au einer Urkunde von „Marien Geburt 1395", entdeckt. Dieses jüngere und zweite Secretsiegel, dessen Stempel nicht mehr vorhanden zu sein scheint, igt dem ersten Secretsiegel in jeder Hinsicht iilinlich. nur sind alle Formen leichter und schlanker, jedoch weniger künstlerisch; es unterscheidet sich von dem alteren auf den ersten Blick dadurch, dass das Fahnentuch nach vorne gekehrt ist, während es auf dem älteren nach hinten weht; auch weichen die Buchstaben der Umschrift in folgender Weise ab:

      • DVX hlURlOVS «£ SadRHfcV O1VI6HCIS . ZVttRIR.

      Das Jahr der Gründung der deutschen Stadt Schwerin ergibt sich aus Helmolds Chronik l, Cap. 87: Niclotus — — trucidatus est, nemine suorum iusi praesidium ferente. Caput eius recognitum in castra perlatum est. — — Tunc filii eius. audita morte patris, succenderunt Wurle et occultaverunt se in ne- moribus, familias vcro suas transtulerunt ad nave*. Dux ergo, demolitus omnem terram, coepit aedi- /icare Xui-rin et communire castruin; et imposuit illic uobilem quendara Guncelinum, viruin bellicosum, cum militia. Post haec redierunt tilii Nicloti in pratiain ducis, et dedit eis dux Wurle et oniiiem (<»rrani. Vgl., was Saxo Gramm. XIV (pag. Tt)6. 71)7 ed. Mueller et Velschow) vom J. 1164 erzählt: Interea Heuricus Holsatiorum principem Adolphum cum Hcnrico Razaburgcnsi praefectumque Swerini oppidi Ouncellinum. quod n uper a Sa xoni b u s in potestatero redactum, ius et formani ciritatis ac- ceperat, necnon Regnaldum quendam — — cum insigni copiarum parte praemittit (gegen Pribislav und die mit diesem verbündeten Fürsten von Pommern) Vgl. Jahrb. XXVIII, S. 117.

      Bei dieser Gelegenheit wird es passend erscheinen, auch das Siegel der Pfarre der Stadt Schwerin mitzutheilen. Die Stadt Schwerin hatte Herzog Heinrich der Löwe gestiftet und ihr deshalb sein Reiter bild, so wie er selbst es im Siegel führte, zum .Siegelbilde verliehen. Wir wissen aus des Herzogs Dotationsurkunde des Bisthums Schwerin vom 9. Sept. 1171, dass das Domcapitel zu Schwerin auch mit der Pfarre Schwerin bewidmet war; wir kennen aber keinen Pfarrer von Schwerin in alter Zeit, viel weniger ein angehängtes Siegel eines solchen Pfarrers. Daher ist das hieneben abgebildete Siege)

      eines Pfarrers Heinrich von Schwerin von grossem Interesse, obgleich wir nicht wissen, wann derselbe gelebt hat. Dieses Siegel ist aus dem bei dem Vereine zu Schwerin aulbewahrten Original stempel bekannt, welcher auf dem altwismarschen Kirchhofe bei Wisroar (vgl. Jahresber. V. S. 98), also noch in der Diöcese Schwerin, unmittelbar an der Grenze derselben (vgl. Jahrb. II, S. 188), gefundem

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      ist. Derselbe ist anders eingerichtet, als gewöhnlich die Siegelstempel dei> Mittelalters, welche auf der Rückseite einen Höcker mit einem Loch, oder ein Oehr haben. Dieses ist von diesem Stempel abgenommen; und auf die Rückseite dieser Platte, welche ungefähr Thaler-Grüsse und Dicke hat, ist dasselbe Siegelbild, jedoch mit etwas ändern Schriftzügen, eingegraben. Die Grafen von Schwerin mögen /war immer einen in Gold und Roth getheilten Schild zum Wappen gehabt haben; sie gebrauchten aber in alter Zeit, so weit sich Siegel erhalten haben, bis gegen das Ende des 13. Jahrhunderts, und in der Linie Wittenburg noch länger, immer zwei Lindwürmer am Baume als Siegelbild. Aus diesem alteji Siegelbilde der Grafen von Schwerin sind die Elemente zum Siegelbilde des Pfarrers von Schwerin genommen, indem dieser in der rechten Hälfte des Siegels ohne Theilungslinie einen Lindwurm und in der linken Hälfte einen Baum hat. Die Umschriften lauten:

      * . S' . H1D.RICI PLöBHI . DE . ZWERIN und * S' . hINRICII . PL«BHM . l) . XVaRIN.

      Was die Veranlassung gewesen sein mag, dasselbe Siegel auf beide Seiten der Platte /u stechen, ist nicht bekannt. Das in der Ansicht zur Rechten abgebildete Siegel ist nach den charakteristischen Schrift zügen der Umschrift in der Zeit um den Anfang den 14. Jahrhunderts gestochen. Das zur Linken abge bildete Siegel wird nach den Schriftzügen älter, und vielleicht sehr alt sein; für ein verhältnissmässig junges Alter scheint der Styl des Lindwurms zu strenge zu sein. Es ist daher wohl wahrscheinlich, dass ein Pfarrer Heinrich von Schwerin im Anfange des 14. Jahrhunderts ein Siegel eines altern Pfarrers gleiches Namens vorfand, dieses aber nicht billigte, um so mehr, da die Buchstaben auch etwas roh gestochen sind, und darum dasselbe Siegel im Geschmack seiner Zeit noch ein Mal auf die Rückseite der Platte stechen liess. Durch die Platte sind zwei runde Lticher gebohrt, ein grrisseres in der Mitte, und ein kleineres im Rande, welche auch auf den Holzschnitten angegeben sind.

       
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