CCXLVI.

1309. die 7. augusti.

Wirzburgischer Hofgerichtsspruch über Unstatthaftigkeit der Ladung eines im Herzogthum Franken Gesessenen an ein auswärtiges Gericht

ausser das königliche.

Wir Andres von gotes gnaden bischof des gotshuses ze Wirzeburg veriehen offenlich an disem brieue vnd tvn kvnt allen den die in sehent oder horent lesen, daz wir sazen ze gerichte in vnserm sale ze Wirzeburg, do man zalte fon Cristes geburtte driucehen hundert iar in dem nvnden jar , an dem dvnrestage for sante Laurencien tage, vnd for vns waren die edelen herren graue Ludewic fon Rienecke der elter, Albrecht fon Hohenloch lantvoget des riches ze Rotenburg, vnd auch Andres Zobel kamerer, Kvne fon me Rebstog truchtseze vnsers gotshuses, F riderich Zobel, Johan fon Hôcheim, vnser schultheizen ze Wirzburg, Heinrich vom Rebstok, Godfrit Lesche, Herman Siegel, Heinrich Zobel, Friderich von Wipfelt, vnde Hel wie, rittere, vnsers goteshuses dienstlute, vnd auch an dere dienstlute gnûge vnsers goteshuses.

Do wrden wir gebeten ze freigene an einer gemeinen vrteile, ob de hein man gesezzen in vnserm herzogentiim*) ze Franken vz dem herzogentvm mohte werden geladet an de heinen lanttak oder an de hein gerichte von dem der lantrichter dem clager vber sine clage recht niht fersaget.

Des freigeten wir die vorgenanten vnser lantsherren vnde dienstlute.

*) In documento ipso scriptum est hoc loco: herzogen tum.

Mon. Bole nl. XXXVIII. пoт. coll. XI. 55

434 Monuments

Die teilten gemeinlich bi vnsern hulden, daz de hein man in vnserm vorgenanten hertzogentvm gesezzen vz dem herzogentvm ane alleine fer vnsern herren den kvnek an de heinen lanttak oder an de hein gerihte mochte oder solte mit de heime rechte geladet oder beclaget werden von dem der lantrichter dem clager vber sine clage daz reht niht versagete: were aber daz wider de heinen man der dar vber vz dem hertzogentvm an de heinen lant tak oder gerichte geladet oder beclaget wrde de heine vrteile ge geben oder gesprochen wrde, daz die ladunge oder die vrteile keine kraft oder macht тak oder sol habe , noch dem der geladet oder beclaget wirt an de heinem sinem rehte oder an sinem libe oder gute nicht тaк oder sol geschaden.

Vnd wan die vrteile alsvs geviel for vns, so gebiete wir allen vnsern dienstluten ampluten vnd andern luten gesezzen in vnserm herzogentvm bi irem libe vnde gute, daz sie wider der vorge sprochen vrteile an de heime lanttage oder gerichte vz dem her tzogentvm de heinem man nicht sulen antwrten. Tete aber ir di heiner dar vber wider vnserm gebote, des wollen wir wartende sin an des libe vnd gut der daz tvn getar.

Des sint gezvge die forgenanten landesherren vnd dienstlute, vnd auch svnderlich Johan Hane, Arnolt Mvnzer, Bertolt Rose, Heinrich Weibeler, Eckehart Frezzer, vnd Ecke fome Stern, vnser burger ze Wirzeburg*), vnd auch anderre erberre lute genüge.

Vnd ze einer gezuknisse der vorgeschribenen vrteile vnd aller dinge die hie vor stent so hiezen wir disen brief schriben, vnd be- sigeln mit vnserm jnsigel.

Der wart gegeben an der stat, dem jare, vnd dem tage, die vor geschrieben sint.

*) In documento ipso scriptum est: Wiraeburg.

Andreae episcopi sigillum fascia membranacea ex boc documento suspen- sum est.

episcopatus wirziburgensis. 435

CCXLVn.

1309, die 27. augusti.

Ecclesiae herbipolensis capitulum de decani electione in canonicos et contratres quosdam compromittit.

Nos Wo If ramus prepositus totumque capitulum ecclesie herbipolensis harum litterarum serie recongnoscimus et notum esse volumus ad quos presentes peruenerint singulis et publice vni- uersis, quod anno domino M° CCC° IXo., feria quarta post diem sancti Bartholomei apostoli continuata a sabbato proximo post festtum assumpcionis beate Marie virginis dictum diem Bartholomei prece dents , in loco consueto celebracionis capituli, hora prime pro ter mino peremptorio assignato, conmuniter qui presentes tunc fratres capituli fuimus de electione futuri decani dicte ecclesie conuenimus tractaturi..

Cupientes nos et ecclesiam nostram a futuris discidiis ran- coribus et periculis in quantum possumus velut expedit preseruare, que in plerisque ecclesiis — proilt euidencia facti colligitur — propter prelatorum in eisdem in discordia factam electionem dampna- biliter pullulant et excrescunt, deliberacione inter nos hinc inde prehabita diligenti, jn honorabiles viros Ludewicum de H o hem- berg, Erkembertum de Starkemberg, Conradum dictum Blumelin de choro . . prepositi, necnon Goltsteinum de Rie - dern, Ber(toldum) deGrumbach, Gotfridum de Hohen- loch de choro . . decani, nostros concanonicos et confratres capi tuli, conpromisimus et in hiis scriptis conpromittimus conmuniter et expresse, dantes eisdem viris plenam et liberam potestatem, vice

55*

436 Monumenta

et nomine omnium nostrum de capitulo eligendi personam ydoneam de gremio ipsius capituli in decanum dicte ecclesie. quam hii viri omnes sex vel quinque ex eis (non obstante contradictione sexte persone, quam contradictionem viribus omnino carere volumus) con- corditer duxerint eligendam, jta sane quod ijdem conpromissarij habentes a nobis facultatem liberam eligendi vt predicitur a quarta feria predicta vsque post horam none tantum sabbati inmediate se- quentis quolibet die intra septa claustri nostre ecclesie infra pulsum prime conueniant in vnum, de inde non exituri ante horam cantati conpletorij eiusdem diei donec personam ydoneam vt predicitur is decanum si concordare poterint eligant vel assumant, seu alias modum formam cautelamque inueniant, super quibus inueniendis eis auctoritatem similiter in hiis scriptis damus, per quas Concors electio decani poterit salubriter successu temporis celebran, ratum et gra- tum nos . . prepositus et capitulum predicti habituri quidquid infra premissum tempus per memoratos conpromissarios in ipsa electione seu modi et forme inuencione de quibus predicitur fuerit ordinatum.

Verum si infra idem tempus memorate persone in electione predicta seu modi et forme inuencione non poterint modo prehabito concordare, exnunc et in hiis scriptis irritum et inane fore decerni- mus quidquid per eas omnes et singulas vigore ipsius conpromissi statim post predictum terminum, scilicet horam nonam, tam de ele ctione quam modi inuencione fuerit attemptatum.

Jn premissorum quoque testimonium atque robur sepedictis viris dedimus banc litteram , sigillo nostri capituli ex certa nostra scientia sigillatam.

Datum et actum anno domini et quarta feria prenotatis.

Sigillum modo dictum fascia ex ipsarum litterarua membrana confecta suspensum magnum partem Iaesum est.'

episcopates wiraiburgensis. 437

CCXLVni.

1309, die 7. septembris.

Schiedsrichterliche Ausgleichung der zwischen dem Bischofe Andreas von Wirzburg und der verwittweten Markgräfin Anna von Branden burg bestandenen Misshellungen.

Wjr Anna von gotes gnaden margrevin wilunt ze Bran de m hur g tun kunt vnd veriehen oiFenlich an disem brieve allen den die in sehent oder horent lesen, daz alle missehellunge vnd bruche die zwischen vnserm herren bischof Andres ze Wirt ze bu rg einsit vnd vns andersit biz her gewesen sint verrihtet gantz- lich sint als hie nach geschriben stêt.

Des ersten aller vnser sache sin wir ietwedersit gegangen ze dem eberen Fursten abbet Heinrich ze Fulde, vnd ze dem edelen herren grauen Berhto 11 von Hennemberg.

Vnd die selben zwene habent vber die selben sache gesprochen, daz wir geben sulen vnserm herren dem bischof von Wirtzebu r g oder sinem nahkomen zwei tusent vnd zwei hundert mark lotiges silbers, oder für iegliche mark trithalp phunt haller.

Dar vmbe sol vnser herre bischof Andres von Wirtze- burg vns vnd vnsern kinden, sunen vnd tohtern, die wir haben von margreue Herman seilige von Brandemburg, lihen ze refatem lehen allez daz gut daz greue Herman vnd greve Boppe sei lige von Hennemberg heten vnd liezen, ane di lehen dar zv greue Bertholt von Hennemberg vnsers gotshuses marschalk reht hat, vnd auch lihen daz gut daz greue Cunrat seilige von Wilperg liez, ez si ledik oder verlehent.

438 Monumenta

Ane die houemark ze Buntdorf vnd swaz dar zu gehoret, die mak vnser herre der bischof oder sin nahkome wider losen von vns oder vnsern erben, swenne si wollen, vnd solen wir oder vnser erben in die selben houemark wider ze losen geben. Vnd wan vnser herre der bischof sprichet di selbe houemark stê vierd- halphundert mark silbers, vnd wir da wider sprechen si ste sehs- hundert mark silbers, so sin wir gescheiden alsus, daz vnser herre der bischof sol dar vber nemen die erbern man Dietrich genant Vlieger den alten, Teynen von dem Liehte nstein den alten, Lantmannen den alten, ritttere, vndEngelhart von Rugeheim den alten, vnd di sulen swern zesagenne vmbe di satzunge der houemark swaz in wizzende vnd kunt ist. Vnd swaz die sprechent daz si stê, dar vmbe sol si vnser herre der bischof oder sin nah kome lösen. Weir aber daz er der vierer aller niht mohte ge haben, mag er doch ir zwene gehaben, dar zu sol er einen oder mere erberer lute di dem gute gcmeize sin nemen. Vnd swaz di sagen vf iren eit den si svlen swern daz die houemark ste, dar vmbe sol er oder sin nahkome si losen. Weir aber daz er der vorgenanten vierer niht gehaben mohte, so mugen wir vf di houe mark behaben als reht ist, doch niht vber sehshundert mark. Vnd wan vnser herre der bischof sprichet di houemark si vnvogthere so si wirt erloset, vnd wir sprechen daz wir dannoch so si erloset wirt dar vf vogti haben sulen, dar vber sin wir gescheiden alsus, so er oder sin nahkome die houemark losen wil, daz man in der kuntschaft ervaren sol ob di hovemark vogthere were von dem von Wilperg oder niht, ê si dem vorgenanten grauen Herman wart gesetzet. Vnd saget di kuntschaft daz si vogther were, so sulen wir vnd vnser erben dar vf vogti haben. Jst des niht, so sol si vnvogthere vnd ledik sin so si wirt erloset als vor ge- schriben stet.

Ez ist auch gesprochen, daz alle di lehen di von dem vorge nanten grauen С u n r a t von Wilperg giengen , di von vnserm herren dem bischof empfangen sin, wir den hiten di sie von im empfiengen gutlich lihen sulen. Vnd sol den hiten niht schaden an

episcopatus wirziburgensis. 439

irem rehte daz si di lehen von im emphiengen. Wer aber daz dehein man zu im der selben lehen debeinz vordert im ze liben. den sol er furbaz zv vns wisen vmbe daz selbe lehen ze vorderne.

Ez sol auch vnser herre der bischof vns Kitz che vnd swaz dar zv gehoret daz wir ze rehte haben sulen, vnd auch alle kirchove di vns angehorent die er hat in siner gewalt vnd swaz dar zu gehöret, vnd allez ander erbhaft gut des er vns in disem kriege hat entwert wider geben. Vnd vns auch niht irren sol wider ze buwenne Kitze ho. ob wir ez buwen wellen.

Ez sol auch aller der haz vnd missehellunge di vnser herre der bischof sine lute vnd helfer, vnd wir vnser lute vnd helfer beidersit gegen ein ander biz her heten gantzlich vnd gar abe sin, vnd sulen beidersit eine luter vnd steite fruntschaft vnd s&ne mit ein ander haben ane alle geverde.

Jst auch daz vnsers herren des bischofs lute oder helfer den vnsern iht irs gutes daz erbhaft ist in dem kriege genomen habent, daz sol man den vnsern wider geben. Daz selbe sol man auch da wider sinen luten tun.

Wir sulen auch den luten di sich an vnsern herren den bischof mit den kirchoven gehüben niht dar vmbe sin gehaz, noch si des an deheinen dingen lazen engelten.

Vnd auch alle gedinge die beidersit sint geschehen vnd di vf vnserre frowen geburtlichen tak der nu ist niht gevallen sint sulen gantzlich abe sin, ane di hin bescheiden sint vnd da fur di gebure selbe gelobet vnd gesprochen habent.

Vnser herre der bischof sol auch deheine sture oder bete setzen vf di lute di er inne hat vnd vns an gehorent biz vf di stunt daz im werdent di pfant geantwrtet di wir im von der sune wegen antwrten sulen.

Die gevangen sulen auch beidersit ledik sin, vnd svnderlich Otte von Kundorf vnd Marquarts sun von Liehtemberg gegen ein ander. Vnd ist gesprochen vmbe di gevanknisse als Marquart von Liehtemberg Otten von Kundorf gevangen

440 Monumenta

hat, di gevanknisse Ott en vnd sine frunde vmbillich danket, vnd da wider vmbe daz iius ze Moseburg daz Otte inne bat, vnd Marquart von Liehtemberg vnd sine frunde dunket daz er sich sin vmbillich habe vnderwnden, daz si der sache beidersit sulen gen vf die vier man vnd den oberman die vnser herre der bischof vnd wir kiesen sulen vber alle vnser ansprache di wir vnd vnser lute haben beidersit gegen ein ander ze sprechenne. Vnd swaz di dar vber sprechent nach dem rehte, des sulent si beidersit ge horsam sin. Wer aber daz Marquart von Liehtemberg vnd sine frunde dez rehten daz di vier vnd der vberman sprechent vz- giengen, so sulen wir gantzlich vns ir vzzern, vnd sulen wir mit vnsern vesten vnd lutten vnserm herren dem bischof vf si beholfen sin daz man si ze dem rehten twinge. Weir aber daz Otte von К u n d o r f vnd sine frunde wolten vzgen des rehten, so sol vnser herre der bischof vns glicher wis gegen in beholfen sin.

Ez sol auch vnser herre der bischof vnd sin nahkome vns vnd vnser erben, sune vnd tohtere, lazzen sitzen vnd bliben bi allem vnserm g&te lute vnd gerihte in allem rehte vnd eren als graue Herman vnd greue Boppe seilige von Hennemberg da bi sazen.

Vnser herre der bischof vnd sin nahkomen sulen auch bi irem geistlichem vnd werltlichem gerihte bliben in allem rehte als si von alter her sint komen.

Wir sulen auch zwene vnser rittere, vnd vnser herre der bi schof zwene siner rittere kiesen, vnd die vier sulen einen vberman vf iren eit kiesen ze dem nehsten tage so man von vnsern wegen beidersit wirt teigdink haben. Mugen danne di vier niht vber ein komen vmbe einen vberman, so sulen si varen ze Ful de, als lange da ze blibenne biz daz si vmbe den vberman komen vber ein vnd in gekiesen. Ze den vieren vnd dem oberman sin wir gegangen aller bruche vnd vflofe di biz her zwischen vnserm her ren dem bischof vnd vns vnd vnsern luten beidersit vf gestanden sint vnd noch vf stent. Vnd sulen si gewalt haben die vz ze- rihtenne nach minnen oder nach rehte. Vnd swa si die nach min

episcopatus wirziburgensis. 441

nen nit mohten vz gerihten, so sulen si die vf iren eit nach dem rehte vzrihten.

Ez ist auch vmbe di zweitusent mark silbers di wir vnserm herren dem bischof oder sinen nahkomen sulen geben alsus geredet vnd gelobt, daz wir im der selben summe funfhundert mark silbers vf vnser frowen tak genant liehtmesse der nu nehst kumet sulen geben, vnd vf santte Walpurg tage der nehste dar nah kumet aber funfhundert mark silbers. Vnd sulen wir fur di selben tusent mark silbers di burk ze dem Rot ens te in vnd hundert mark gulte sil bers dar zu jn antwrten den ebern rittern Heinrich dem mar- schalke von Lure vnd Si fr it von dem Steine, also bescheiden- lich. Weir daz wir vnserm herren dem bischof vf ietweder zil di sint vorbenant funfhundert mark silbers niht engeiben, so sulen di rittere vf ir eit den si sulen swern im oder sime gotshuse di selben burk mit der vorgenanten gulte In antwrten als lange ze haltenne biz daz er oder sin gotshus des silbers gantzlich si gewert. Dar zu, geben wir niht ze dem ersten zil funfhundert mark als vor ge schähen ist, so sulen wir dar zu funftzek mark schuldik sin vnd geben. Geben auch wir ze dem andern zil niht funfhundert mark, so sulen wir aber dar zu funftzek mark schuldik sin vnd geben vnserm herren dem bischof oder sinem gotshuse, vnd sol er der wartende sin vf di burk. Jst aber daz wir vf sante Walpurg tak dem vorgenanten daz vorgenante silber geben vnserm herren dem bischof oder sinem nahkomen, so sulen di ritter di burk ze dem Rotensteine mit der gulte di benant ist vns wider antwrten vf iren eit. Geschehe aber daz di ritter di burk antwrtent dem bischof, so sol er die vns oder vnsern erben geben ze losen swanne wir si losen wollen vmbe eilfhundert mark silbers. Vnd dar vber sol er vns vnd vnsern erben sinen vnd sines capitels brief geben, daz man vns oder vnsern erben di burk mit der gulte gebe wider ze lôsenne, ob er niht enwere. Fur di andern tusent mark silbers sulen wir setzen vnd in antwrten vnserm herren dem bischof vnd sinem gotshuse di burk ze Steyna mit hundert mark silber gulte, als lange inne ze halten biz daz wir si erlosen vmbe tusent mark ■on. noie m. mvm. noт, ctit. xI. 56

442 Monuments

silbers. Ez sol auch vnser herre der bischof ahten, daz der ebere furste abbet herre von Fulde, greue Bertholt von Hennem- berg, vnd auch her Wolfram der tumprobst, her Erkembert der techant, her Cunrat von Nideke, vnd her Vlrich von Kirchperg, ertzpriester des gotshuses ze Wirtzeburg, vnd di erberen ritter Sifrit von dem Steine, Andres Zobel genant, Arnolt von Witolshusen, vnd Herman von Brenden fur in gelobent, swenne wir di bvrk ze S t e i n a wollen wider losen, daz man vns sie vnd di hundert mark gulte wider ze losenne gebe. Vnd losen wir di burk vnd die gulte viertzehen tage vor santte Walpurge tak, so sol di gulte di sich biz danne ergangen hat vns gevallen; tun wir des niht, so sol si vnserm herren dem bischof oder sinem gotshuse gevallen. Jst auch daz wir si viertzehen tage vor santte Michels tage losen, so gevallet vns aber di gulte; ist daz niht, so gevallet si dem bischof; vnd sol man vns doch di burk ze losenne geben swenne wir wellen.

Ez sol auch vnser herre der bischof vns vnd vnsern kinden, sunen vnd tohtern, di vorgeschriben sint, di vorbenanten lehen mit sinem vnd sines capitels brieve vnd jnsigel besteitegen vnd bevesten.

Wir sulen auch di burk ze Steina vnd hundert mark silber gulte in antwrten den geistlichen mannen dem abbet von Bilit- husen, vnd dem cometur des tuschen huses ze Munrichstat, inne ze halten biz daz vns vnd vnsern erben der vorbenante brief vber di lehen wirt gegeben vnder des bischofs vnd des capitels jn sigel. Vnd daz sol geschehen vor dem nehsten santte Gallen tage. Geschiht des nit, so sol der abbet vnd der cometur di burk vnd di gulte vns wider antwrten, als lange ze halten biz daz vns oder vnsern erben der brief wirt gegeben. Als schier daz geschiht, so sulen wir vnserm herren dem bischof vnd sinem gotshuse di burk mit der vorgenanten gulte wider antwrten ze halten biz wir si er losen als vor geschriben ist.

Vnd daz alle di vorgeschriben dink steite vnd vnzerbrochen bliben, so ist diser bref dar vber ze einer gezuknisse geschriben, vnd besigelt mit vnsers herren des romschen kuneges Heinrich,

episcopates wirziburgensis. 443

mit vnsers herren des ertzpischofs P(eter) vonMentze, vnd mit des vorgenanten bischofs von Wirtzpurg, vnd mit vnserm, jn- sigeln.

Vnd wir Heinrich von gotes gnaden romesch kunec alleweg ein merer des riches, vnd wir Peter von der selben gnade ertz- pischof des stules ze Meyntze, des riches oberster canceller in tuschem lande, ze einer gezuknisse aller der vorgeschribenne rede vnd der s&ne haben wir disen brief heizen besigelt mit vnsern jn- sigeln.

Wir auch bischof Andres ze Wirtzeburg der e genant ist veriehen vnd bekennen alle die vorgeschribenne suene zwischen der margrauin vnd vns sin gemachet vnd gesetzet als hi vor ge- schriben stet mit vnserm willen. Vnd ze einer bekantnisse dar vber ist vnser jnsigel geleget an disen brief.

Dise verrihtunge jst geschehen, vnd der brief ist gegeben an vnser frowen abent irs geburtlichen tages, ze Spire, do man zalte von Cristes geburte druzehen hundert jar in dem nunden jar.

Sigilla quatuor memorate lilis sericis — illud Petri archiepiscopi magun- tini viridis coloris, reliqua tria rubri coloris — ex hoc documeuto suspensa sunt.