CLXXV.

1400. 8. November.

Urtheilsspruch über die wegen einer Verschwörung wider den Stadtfrieden angeklagten Th. Haidvolk, С Triener und Vir. Stromaier.

Ich Jerg Oettlinger, zu den zeiten Richter zu München Verjeihe Von gerichts wegen mit dem offen brief, das fur mich kam mit Vorsprechen Virich Halmberger der Junger, zu den

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zeiten Burgermeister zu München, vnd Conradt Ängstlich za den zeiten des grossen geschwornen Rhates Redner der drey- hundert ist, Vnd haid burger zu Munchen vnd clagten mit Vor sprechen, da ich sass au offen gericht ze München in dem Rhat- haus Vnd da bey den Rechten gesessen ist, der Inner Vnd Eyser Rhat, vnd auch der gross geschworn Rhat, der dreyhun- dert ist, Vnd etwo Vill Vierer aus dem handwerchen vnd Clag- ten mit Vorsprechen yber Thaman dem Hailfolckh, vnd ybèr Conradt Triener, vnd Vlrichen den Stromayr, all drey burger zu München, das Sy Vnd ander leuth haimblich Rhäte gehabt haben in der alten Vest zu München, vnd haben daselbs ge- ratben, vnd vier haubiman aus ir allen geben, die zu dem handt- werchen gegangen sindt, welcherlay sach sich anfiengen, das sy das bey Ine bleiben solten, damit sich Vns Armb, vnd Reich vmb lieb: Vnd Vmb gnet pracht wolten haben des wolten die handwerch nicht bey Ine bleiben, Vnd das wider Vnser Statt zu München brieff, freyhait, Recht vnd gewohnheit, Vnd wider vnser gesaz, vnd Poth, das Wür öffentlich beruefft haben, ge wesen ist, Vnd wer oder welch die wären die haimblich Rhäte: oder bündtnus mit einander bieten an khain andern steten, dan in dem offenen Rhathaus das der oder dieselben der Statt leibs vnd guets Verfahlen sindt, Vnd haben auch des Verjechen vor den geschwornen Richter, Vnd vor den geschwornen burgern, das sy solch haimblich Rhäte vnd Pundtnus gehabt haben, vnd nach Iren Verjechen, seind sy der Stadt Verfahlen, mit leib Vnd mit guet, Vnd hatten mich Vorgenanten Richter des Rech tens ze fragen, welchen Todt sye verdient heiten, also wass ich ehegenanter Richter des Rechtens nit weisig ob ich billichen yber sy zu dem Todt Richten soll, in dem Rhathaus, Vor den geschwornen Rhäten also sprachen die Vorgenanten zwen an- khlagen mit Vorsprechen ich möchte wohl Thuen, vnd Thäte das billichen, wan es Vnser Statt Recht zu Munchen ist, Vnd auch des guet brief Von vnser gnädigen herrschafft zu Bayrn haben, Vnd die sy mich Versigelt, seehen vnd horen liessen, Vnd nach Irer Statt Recht, vnd freyhait, fragt ich des Rechtens,

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wie ich es Richten solt, da ward erlhailt auf den aydt, Von den Inneren Rhat, vnd von den grossen geschwornen Rhat der dreihundert ist, Vnd von den Viern die auch darbey waren, Von den handwerchen, das sy den Todt wohl Verdient haben, Vnd das wart auch behabt, mit folg, Vnd mit frag, vnd mit rechter Vrthaill ich ehegenanter Richter solt den frey Man zue- sprerhen, welchen Todt sye verdient haben, Vnd also sprach ich den freyman zue, welchen Todt sy verdient haben, der er-' thaillet auf seinen ayd, sy hiten nach der anclag, ainen anderen Todt verdient, mau sol aber mit dem Schwerdt hinz zurichten/ vnd sy enthaubten, Vnd nach der vorgeschoben Vrthaill aller' patben mich die vorgenanten zween ancläger mit Vorsprechen; zefragen des Rechtens, ob yemant war juner landes oder ausser landes, wie der genant war niemaut ausgenommen noch hind an gesezt, der wider das gehabt Recht ichts redet, oder thät, mit welcherlay sach das beschach, Es war wider Vnser gne- dige herrscbafft ze Bayrn, oder wider Vnseren Richter, oder wider die Rhät, Vnd gemain gemainlichen der Statt zu München, der oder dieselben sindt alles des schuldig, Vnd gebunden, Vnd soll auch hinz ine Richten als man getan hat hinz Thaman den Haidtfolckh Vnd hinz Conraden den Triener, Vnd hinz Vlrichen deu Stroma) r, Vnd des behabten Rechtens alles begerten die Vorgenauten zween anklager mit Vorsprechen des gerichts brief den ich Ine gib von gericht wegen Versigelten mit meinem eig nen anhangenden Insigl, mir selbst vnd meinen Erben on scha- 1 den, das ist geschechen an Montag Vor Saut Martinstag, do man zalt nach Christi geburt, Vierzechenhundert Jahr. Ex codice.

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