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Charter: Monumenta Boica IV, ed. Academia scientiarum boica, 1765 (Google data)  CCXXVIII.
Signature:  CCXXVIII.

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Source Regest: Monumentorum Boicorum Collectio Nova, Nr. CCXXVIII. , S. 314
 

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Monumentorum Boicorum Collectio Nova, Nr. CCXXVIII. , S. 314

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    CCXXVIII.

    1433. 89. Mai. Munchen.

    Die Herzoge Ernst und Wilhelm verbieten in der Stadt und dem Burgfrieden alle Spiele etc.

    Von gotes gnaden wir Ernst Pfalnczgraue bey Rein vnd Herczoge In Bairen vnd wir Wilhalm von den selben genaden auch Pfalnczgraue bey Rein vnd Herczog In Bairn etc. Be- schermer des heiligen Concili ze Basel vnd des Allerdurch- lenchtigbten fursten, Heren Sigmunds Romischen Vngrischen vnd Behemischeu etc. konigs vnsers genedigisten Heren Stat- halter Bekennen fur vns, all vnser erben vnd nachkomen, offen- lich Inn dem briefe, Das fur vns komen smd, die weisen vnser lieb getrew der Burgermeister vnd Rate vnser Stat ze Mün chen, vnd haben vns erinndert, vnd aigenlich erczelet, wie das die vier Richters knechte, vnd auch der Züchtiger vnser Stat München. die des gerichts diener vnd heifer sind zu dem ge- richt gehoren, zu solde dem platz vnd spil hie zu Munchen vnd Inn der Stat purckfrid, bisher miteinander Inne gehebt vnd ge- nosseji haben vnd von solichem obligen, als sy dem Spil vnd scholder getan haben, dem gericht vnd der Stat vil schadens vnd saumnusse bei tag vnd nacht, auch vil sundtlicher sache daraus erstanden vnd komen sein, Das auch die Richters knechte auf ainem vnd der züchtiger auf dem andern tail, gegen einan der Irn nucz Inn dem Spil vnd scholder auch solich vortail ge sucht haben, darvmb vnder Inn todsleg besehenen sind So sey auch Spilen aiu verpotne sach, nach geseeze der heiligen kn- stenheil wann der heilig nam vnsers herrn Jhesu Cristi, sein heiligs leiden, man er, vnd plut vergiessen, auch sein liebe Mue- ter die Rain Junckfraw Maria vnd all heiligen mit grossen vn- kristenlichen swuern fluchen vnd schehworten grosslich gevneret

    civitatis monaceusis. 307

    werden, vnd auch das durch Spil vil manslacht valschait vntrew auch growe verlassen wort vnd verderbliche werck zu Sele vnd leib geschehen, das auch maniger mensch von Spilens wegen zu dewberei vnd hinder mangerlei sonde vnd übel komet wann die hantspiler scholdrer totter vnd die posen puberei dem Spit nach gen vnd die lewt zu Spilen auch anderm übel vnd schaden bringen, So haben sy vns diemüticlichen gebeten vnd angerüft, das wir das alles fur augen nemen zu vordrist Got dem Al- mechtigen ze lob vnd zu eren vnd auch zu gemainez nuez der menschen vnd vnser hilf darinn tun, damit alles Spil hie In vn- ser Stat vnd purckfrid ze München verpoten werde, vnd das die Richters knechtet auch die Zuchtiger mit ainem sold fur- sehen werden, der Cristnlich sei, darvmb so wolten sy vnd die gemain Stat durch gotlicher eren auch gemains nuczes vnd er- berchait willen aus der kamer Ir hilf darczu auch tun, wann wir aber In vnsern herczen solichem Spil vnd vnfürlichem leben veinde, sunder genaigt sein, dise erberge manunge vnd redlich bete vnser Burger ze München zu erhoren, vnd auch lautter versten vnd wissen, das durch Spil Schotdrei vnd solich pü- berei das lob gotes, auch seiner lieben Mueter Marie vnd aller heiligen gevneret vnd uil Übels dardurch verpracht wirdet vnd vns als guten erbergern kristenlichen fürsten die das lob gotes gern meren vnd der Irn nuez pillich furdern, solichs zu wenden zugehort, So haben wir mit wolbedachtem muet vnd nach Rat vnser Raete, Als Spil wie das genant ist verpoten vnd verpieten wissentlich in kraft des briefs das ewiclichen in vnser Stat vnd purchfrid ze Munchen dhain Spil mer getriben werde, Dann in uiasz als bienach geschriben stet Zum ersten so setzen vnd ge- pieteu wir, fur vns vnser erben vnd nachkomen ewiclich ze halten das nu hinfur nach datum des briefs in vnser Stat vnd In dem Burckfrid ze München weder mit wurfeln mit karten mit kugln, noch mit dheinerlei anderm Spil wie das gehaissen ist, damit man den pfening gewinnen oder verliesen mag, weder gaistlicher noch wertlicher Edler noch vnedler gesst Burger gepawren oder Jüden es sein man oder frawen niempt mer

    39*

    308 Monumenta

    Spilen sol Es sollen auch weder Edel oder vnedl, sy seyen ruser diener oder hofgesind geistelich oder wertlich purger pawr oder Jude niempt auszgenomen solich vorgemeher Spiler nicht hawsen noch hofen in dheiu weise pei den penen die hie- nach dauon geschriben sien. Doch von vnser fürstlichen wir- dichait wegen So nemen wir vns vnd vnsern gemacheln für stinen auch vnser erben vnd nachkomen herinne aus Ob wir durch kurczweil in vnserm bofe Spilen wolten da mugen dann wol Spilu die Edln auch vnser Hofgesinde oder gesste, doch ablegen mit vnserm erlauben vnd willen oder vnsers gewaltigen hofmeisters vnd sunst nicht in dhein weise Vnd auch also das nyempt dheinen frauel vnd posen swur tue welher aber der wäre der swur bei got auch seiner Mueter Marie vnd den hei ligen, der selbig sold darumb gestrafft werden, als dann sein swür gestalt wären. Man mag auch in vnser Stat München durch kurczweil willen wol Spilen an erberen Steten Inn dem prêt auch karten oder den Schachzagel ziehen züchtiglichen das niempt swere, doch das man in den lenlhawsern mit dhei- nerlei kanten karten sol vnd auch also das aiu yede person In tag vnd nacht nicht mer verliessen soi dann vier vnd czwain- rzigk Müncher pfenning Aber au arckwenigen vnd haimlichen Steten noch ausserhalb der Statt In dem purckfrid sol man des nit tun in dhein weise welher aber der wäre der in obgeschrib- ner masz mit Spilen oder mit herbergeren wie vnd in welher masz das beschahe der punt vnd articel so hienor vnd hienach geschriben sten, ainen oder mer uberfure Er war Edel oder vnedel hofgesinde diener gast Burger Gaisterlicher oder wert licher Pawr oder Jude niempt auszgenomen der sol pen vnd puz daruber geben vnd dulden als hernach geschriben stet. Sunderhar wellen wir ob das wäre das die Edlen oder das hofgesinde solich vor vnd nach geschriben sach nicht hielten wer die wärn wann dann vnser Richter vnd Rat vnser Stat Munchen das von ainem, oder mer gewar werden, So sollen sy das daune vnsz vnd vnserm hofmeister ze wissen tun darnash in ainem monad So welln wir oder vnser hofmeister au vnser

    civitatis monacensis. 309

    Stat sol ich vberfarer dann selbe straffen lassen nach Rat vnser Raete vnd in sohcher masz dabei die von Munchen versten mugen, das sy vmb solich sach wolgestrafft sein. Ob wir des aber Inn der bcnanten zeit nit taeten, So haben wir yeczo ge schafft fur vns vnser erben vnd nachkomen das dann nach dem monad, der Richter vnd Rat vnser Stat, die überfarer solicher vorgeschribner sach selbs pesseren vnd die geschriben puesz von In nemen damit sy disen vnseru geseczen auch genugk tun, vnd nicht vngestrafft beleiben welh auch ausserthalben der Edln vnd hofgesinde Es warn gest Burger pawr, oder Juden, oder wer die wärn, niempt auszgenomen, solich vnser gesecze nit hielten, die sollen aas pesseren vnd puessen vnserm Richter vnd Rat ze Munchen In mas als hernach geschriben stet, vnd daz sol der Richter vnd Rat von In einpringen' welher aber In eolichem vermiigen wäru, das sy der pusz darauf geseczt nit zu beczalen hietten der selben mugen sich der Richter vnd Rate vnser obgenanten Stat wol vnderwiuden, vnd den oder die dar- umb pesseru nach gelegenheit der sache vnd zu dem allem wellen wir, vnser Erben vnd nachkomen, ains yedems vnsers Richters vnd Rates vnser oftgenanten Stat helfet* vnd bescher- mer sein, als oft in des not beschickt trewlichen an genärd Vnd auf das alles ist ze wissen, das ain yeder der Spilet kart oder kugelt, wie vnd inn welher masz vnd anders dann hie vor ge schriben stet, als oft ainer das uberfert als oft geit er dem Richter ain halb pfunt pfening vnd der SfU ain pfunt pfening vnd yener der die lewt darczu behawset oder hofet oder gestat ze tun der geit Richter ain pfunt pfening vnd der Stat zway pfunt pfening. Es sollen auch der Richter vnd der Rat lewt darczu ordnen vnd seczen, die solich Spil vnd Spiler suchen In ains yeden haws Er sey Edel oder vnedel Gaistlicher oder wertlicher, krist oder Jnde wer der sei, oder In wes haws das geschieht niempt ausgenomen vnd wo die wellend eingeen die sol ain yeder, bei tag vnd nacht anvereziehen, vnd vnge- oarlichen ein lassen auch In sein gemach auf sperren ob sy des beger n vnd darinn suchen lassen wer aber das uberfüre vnd

    310 Monumenta

    des nit taete auch die Spiler darüber verpurge der selbig geit zwifache pusz, das ist dem Richter zway pfunt pfening vnd der Stat vier pfunt pfening vnd vmb solich puesz vnd pien sollen der Richter vnd Rät, das handlen Inn masz als vor vmb das Spil geschriben stet wer aber vmb solich Spil oder die Spiler zu behawsen geruegt, oder von dem Richter oder dem Rat dar um!) genordert wurde vnd nicht an warer täte gefunden wellier sich dann seinen aid dation nemen wolt das er der ansprach vnschuldi£ wäre Ist er edel oder hofgesind So sol vnser hof- meister des aid darfur nemen nach dem als Im das furgepracht wirdet In ainem monad Ob er aber des also nit tate, So sol es darnach vor vnser m Richter vnser Stat München geschehen vnd fur solich vorgenieldet sach mit seinem aide lassen gerecht wer den Vnd das nu hinfür, ewiclich die vier diener vnsers gerichts vnd vnser Stat ze Munchen vnd auch der Zuchtiger aiuen kri- stenlichen sold haben So sein wir mit den obgenanten vnsern lieben getrewen, dem Rat vnser oftgenanten Stat ze Rat vnd ainig worden zu ainer ewickait vmb des willen das Spil als obgeschriben stet, auch ewicklich abe sei Also das den vier Richters knechten vnd dem Züchtiger all wochen genallen vnd werden sol Sechs schilling Müncher pfening der sullen wir fursten vnser erben vnd nachkomen all wochen beczalen Sechs- czigk pfening von den Sechsczik pfunden Jarlicher gült die wir von dem obgenanten vnserm gericht haben vnd der Rat auch die Stat ausz irer gemainen kamer all wochen vier schilling pfeninge Vnd die sollen also getailt werden, das die Richters knecht all wochen von den Sechs schilling pfening eiunemen sollen sechczigk pfening vnd der züchtiger vier schilling pfe ning vnd darfur sollen die obgenanten Richters knecht dem Richter, dem Rat vnd der Stat treulichen warten vnd ir Ampt bei tag vnd nacht ordenlich auszrichten bewaren vnd versorgen als sy des Jarlich zetun vor dem Richter vnd Rat aide sweren vnd furhas alwegen swern sollen. Es sol auch der Rat vnser Stat München mit ainem yedem züchtiger bestellen wer des not

    civitatis monacensis 311

    durft wurde In den nachgeschribnen vnsern lantgerichten Pfaf- fenhonen Dachaw Aybling Töltz Wolfertzhawsen Bael vnd Starn berg das mann dann demselben den züchtiger leihe vnd der selbig sol dann dem Rat ze München nach alter gewonhait verporgen den züchtiger wider In die Stat Munchen ze antwurtten. auch den tren lich versorgen vnd mit kost von Munchen aus, auf dem weg, bis wider gen München verczeren vnd Im fur sein arhait so uil geben, als dann der Rat vnser Stat München tut, von solichem Richten vnd arhaiten angenärd vnd darauf sol ain yeder zuch tiger mit den gemainen frawen noch mit allem Spil nichez mer ze tun noch ze handien haben Sunder In seiner masz redlich In guten laymden leben vnd beleiben trenlichen an genärd. Es sol auch nu hinfür ewiclichen der züchtiger, noch yemand ander kaiuen platz haben noch auf werffen, weder In der Stat noch ausserhalb In der Stat purckfrid weder In Jarmarckten noch eunst zu andern zeiten in dhein weise Ob es aber geschäch, so sollen all vnser Amtlent vnd die von München des nit ge statten, vnd darezu tun als sich gepuret, Vnd das daz alles desterpas vnd nürzlicher gehalten auch alle zucht vnd erberchait an mannen vnd frawen In vnser Stat München geftirdert werde, So haben wir mit dem Rat vnser mergenanten Stat geschaft vnd schatfen ernstlich In kraft des briefes, fur vns all vnser erben vnd nachkomen das sy auch ain frawen haws machen sollen den gemainen dochterlein auch das besetzen vnd zurichten damit die gemainen dochierlein hie bei der Stat desterpas be leiben mügen Daraus aber der Stet kain gult noch zins geuallen sol dann allain was es zu pawen vnd ze pesseren kostet, Sun der nwr herinn auzesehen, das dar durch uil ubels an frawen vnd Junckfrawen vndersianden werde vnd wie sy das beseezen vnd versorgen zum pesten das ist vnser guter wille vnd sol kain vnser Ambtlent noch diener Iu keinerlei Irrung darinne nicht tun noch yemant anderm gestaten zetun alles trenlichen vnd vngenarlichen zu warem vrehund vnd ewiger krefiigung so haben wir vnsre Iusigel an den brief haissen hengen vnd

    Monumenta

    geben zu München an freilag vor dem heiligen Pfingstag des Jars als man zalt nach Christi vnsers lieben heren gepürde Tawsend vierhundert, dreissig vnd In dem dritten Jare des newn vnd zwainczigisten tages in dem Monad May. Ex archivo urbis monac.

     
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