CCCXIV.

1510. 30. October.

Conrad Fuestetter verkauft Oswalden Keuffel sein Haus

zu München.

Ich Conrad fuessteter der Segennschmid Bürger zu Mun chen vnd Ich Apolania sein eliche hausfraw, Bekennen mit di sent offem brief, fur vns vnd all vnnser Erben vnd thun kundt meniclich, Das wir vnnser notturfl't nach, mit veraintem gutm willen recht vnd redlich, durchslechts, kenfflichen verkaufft vnd zu kauffen gebn haben, als kauffs recht ist, Oszwalden Kenffl auch Burger alhie zu Munchen, dorothea seiner eelichen haus- i'rawen, vnd a!In Ir n hedu Erben, vnnser aign haus vnd hofstat, gelegen daselbs in vnnser lieben frawen pfarr, in der Gracken- aw, zwischen Peter gallen vnd Linhart Trachslshenseren, mit »rund poden vnd allem seinem ztigehorn, als das oben, vnndten vnd daneben, an besuchtem vnd vnbesuchtem, vmbfanngen vnd begriffen hat, nichts ausgenomen das freis aigen ist. dann vnuer- zigen, ain halb pfundt pfenning, so vorhin, dem heiligen geist hie daraus get, mer ain halb pfundt pfenning, dem pfarrer da-

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selbs zu aiuem Jartag mer zwen gulden Reinisch Hanus Zallnec dem ellteren, mer ain gulden Reiuisch Ornollt hunger, alles ewigs gellts auf losung vnd nicht mer, vmb hundert vnd Newa- vnddreissigkh gulden Reinisch, guter Laundswerung daran der berurt Ewiggelt abgezogen, vnd der vbertenrung wir aller be- rait an schaden, mit gantzer zalung, von Ine ausgericht vnd be- zallt worden sind, Hierauff haben wir, das benannt haus vnd hofstat, mit grundt poden, vnd allem seiuem zugehoren, den be nannten Zwaien eelenten vor offem Statrechten hie zu München auf vnnd vbergeben, bestettigt, geferttigt vnd mit gerichts hannde eingeantwort, als der Stat Munchen recht, vnd in gerichtspuch geschriben worden ist, Verzeihen vns darauf, in craft diss briefs, des vermellten hauss vnd hofstat, mit grund poden, vnd allem seinem zugehoren. mitsambt allen allten briefen vnd vrkunden, So wir darumb gehebt, vnd Ine hiemit gutem willen vberant- wort haben aus vnnser vnd aller vnser Erben gewallt, nutz vnd gewer, In der Egedacbten zwaier wirtlent vnd aller Irer Erben gewallt vnd redite stille nutz vnd gwer, Also das sy furo das Innhaben, prauchen nutzen. nyessen, versetzen, verkömern, ver kauffen vnd in all annder wege, damit haundln thun vnd lassen söllen vnd mögen wie vnnd wes sy verlüsst, als mit annderm Inn aigen gut, on Irrung, hindernus vnd widersprechen vnser, aller vnser Erben vnd meniclichs von vnsern wegen, Ob auch hinfuro vber kurtz oder Lanngzeit, inndert ellter oder annder brief, vnd vrkundt, die disem'kauf schaden bringen möchten her- fürkamen, vnd in vnnser oder annder lent generlich oder vnge- uerlich beliben waren, die sollen allzeit vnd an allen Ennden, vernicht, gantz todt vnd wider disen brief, vnkrefftig sein, in albeg, Sonnder wir sollen vnd wollen auch diss kauíFs Ir trewer geweren vnd furstanndt sein, au allen Iren schaden, So lanng als vmb grundt vnd poden, freis aigen, der Stat Munchen recht ist, trulich angenerde, vnd des zu warern Vrkundt geben wir. Ine den brief, mit des Ersamen vnd weisen Fridrichen Esz- wurms, die zeit unterrichter zu Munchen, aigen Innsigil besigilt, das Er dann vmb vnnser vleissigen bete willen hieran gehangen

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hat, doth lme seineш Iunsigil vnd Erben on schaden, damntter wir vns vnd all vnnser Erben verpinden, Innhallt desselben war vnd staet zu hallten, zengen vnser bete, umb das Iunsigil sind die Erbern Ernst Kratzer Segenscbmid, vnd albrecht franckh bed Burger zn Munchen, Geschehen an Mitichen vor aller hei ligen tag, alls man zallt nach Christi vnnsers Lieben herrn ge- burt fnnfftzebennhundert vnd Im Zehennden Jare.

(�?- S.)

cccxv.

15 M. 14. December.

Der Kaplan Sigmund Stainauer stiftet in der von seinem Vetter in dessen Haus zu München erbauten Kapelle

eine Wochenmesse.

In dem Namen der Heiligen Driualtickait amenn, Ich Sig- mundis Stainauerr, dertzeit Bestatter Kapplann, auf Sanndt Ad- thoni Altar der wolíl Stifft vnd Ewigen Mese hinder dem khorr altarr, in vnser Frawn Pharr Khirchen zu Munichen, Bekenn fur mich vnd all mein Nachkomen, Offeniich mit dem brief Alls der ersam mein lieber Vetter Hanns Schweind), Burger zu Mu nichen got dem Almechtigen, der lobsamen Jungkhfraweo Marie auch den Heilligen herrn, Sannd Bartlme, Sanndt Johanns gots taufferr, vnd Ewangelisten, vnd allem Himlischen hörr, zue lob vnd ere auch vmb hail hilf vnd Trost, sein seiner voruordern vnd nachkomen vnd allen gelaubigen Sellen, Recht vnd Redlich geordent, vermacht vnd verschriben hat, Drew phunnd pfening Muni eher werung Ewigs Jarlichs gelts, vnd au ablossung aus «einem Aigen hoff zu Aschhaim in Wolffartzhausser Lanndt- gericht gelegen, aus grund vnd Poden vnd aus allen seinen nutzen gullten vnd Zuogehoru der dann Freys Aigen ist, zu

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aiucr ewigen. woehenmess. in der Capelln des gedachten Hann- sen Sweindls aigen hawss vnnd hofstatt gelegen hie zu Muni- chen in vnnser lieben Frawen pharr an der vordern Swabinger gassen, die er von Newen erpawt, vnd in den eren der Mutter gottes Irer himelfart auch Sandt Bartlme vnd Sannet Johanns des gotzstauffers vnd Ewangelisten, weihen hat lassen, Also vnd in Söllicher Mass das Nun binfurr zu ewigen Zeitten, ain Yeder Caplan auf Sannd Annthony altar der Wölfl Stift vnnd ewigen Mess hinder dem Coraltar in vnser Frawen Pharrkhir- <?heu Albie zu Munichen, die gemehen wochen Mess, in be- ruerter seiner capelln desselben, seins hawss ewigkhlich vnd alle wochen am Freitag oder wo an demselben tag, ain besun- der vesst vyele des Nachsten tags, vor oder nach, ain mess lessen, vnd hallten, an allen abgannghk es sol auch der caplan über altar sten so die glogkh vngenarlich Sibne gestagen hat, vnd ob sich begab das der Caplan, Darinn sawmig vnd solhe wochenmes wie Obgemeh Ist nicht hallten wurde, also oflft er das vberfuer so sol vnd mag im durch Hannsen Sweindl sein erbern oder Innhaber, beruerts hofs fur ain Yede Mess die also aus vnfleis versawmbt, Vierczechen pfeaing abgeezogen, vnd dasselb gelt furter in beruerter seiner Capelln zu Annderm gocz- dienst angelegt werden, Darczue ob ain solher caplan, zu zeit ten, khrangkhait halben seins leibs oder aus andern vrsachen, Vngeschigkht war vnd gedachte woebenmess, Wie oben ange- czaigt ist, nicht hallten moche das dann der gemelt Sweindl all sein erben vnd Nachkomen maebt vnd gewalt haben, als offt sich des begibt ainen andern Priester wenn sy wellen vnd in dartzue gefellig ist, an Desselben Stat zu nemen Auf das solhe woebenmess nichts Destmynder fur vnd fur gehallten vnnd nicht vnderUssen werdt dem sol man albeg Vier khreiczer von den beruerten Drey pfunden. Ewigs gelts geben, Desgleichen sol dem gedachten Sweindl vnd allen seinen erben, vorbehalttlen vnd furgeseczt sein Ob sich ain caplan der vorgemelten wolfl Stift etwas vu willig oder sogar Sawmig gehaltten würdt, Dar- durch dann dieser Wochen Mess abbruch geschehen vnd nach

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tayl zuegefüegt werden möcbi das sy auch macht vnd gewah haben die beruerden, Drew phund Ewigs gelts auf ainander gotshauss es sey Spital Closter oder Brnderhaws hie zwennden, vnd же stellti, au Irung der vorgemelten Caplan vûd Mamgkhlichs von Iren wegen, wo sich aber durch Vnuorsechlichen Zuefall, Begeben sold, das die vorgemelt, sein Capeln mit Brunst Oder in annder weg Schaden näme, das got allezeit verhueden welle, Also das darynn die beruert Wochen Mess, nit Mer Stattlich gehalten werden moebt, so sollen Alsdann, die bestimbtten, Drew phnnd phening ewigs gelts, mitsambt messgewandten khellich Buecher Yetz vnd hinfuran da gefunnden bey vorgenantter der wolfl Stifft vnd ewigen Mess, beleiben vnd derselben aber an mänigkhlichs Irrung zuesten, Darumb auch aiu Yeder Caplan, Derselben nichts Destminder vnd in ewigkhait die Offt ermelt wochen mess haltten soll Doch der Ewigen Mess dasselbe an Iren Rechten, vnuergriffen vnd an allen nachtayl es sol auch bedachter Sweindl sein erben vnd nachkomen, oder wer das hawss inhat den ahtar Diener vnd annder Notdurfft, versechen, auch dem Pristerr willig sein an besachten tag aufzusebperrn den wo sollich Mess, nit Stattlich gehalltten Mocht werden- der sachen halb nit Vrsach nenien. Die benantten Drew phund phe ning in ander weg zunerkhern, hierauff gelob versprich vnd verhaiss ich Obgenantter Sigismundus Stainawer alls bestatter khaplan, der wolfl Mess fur mich vnnd all mein Nachkomen Caplan mit vnd in krafft des briefs, das wir Nun hinfur die ob- genantten wochen Mess in bemeltter Capelln ewigkhlich hallt- ten, vnd Sunst alles das verpringen sullen vnd wellen das diser brief, inhelt vnd assweist an allen abganngkh alls wir got dem allmechtigen Darumb anntwurt geben Muessen genärde vnd all arglist, hierhm gönczlich ausgeslossen, alles Trewllich vnd vn- genarlich Des alles zu warem Urkunt so hab ich mit Vleiss erpetten den hochgelerten herrn Sigmunden Saustl haider Rech ten Doctor Thuemb theehant des thuemb Stiflfts zue Freyssing das er sein Aigen Ynnsigl im vnd seinen erben an schaden an den brief gehangen hat, Darunder ich mich Verpinde war vnd

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Stat znhallten inhallt des briefs Zewgen der bet vmb das Ynn- sigl sind die Ersauien Geistlichen Maister haymeran Newpockh Chorrher zu Sannd Veit vnd herr Wolfgang Fridlmayr Baid zu Freissing Geschehen vnd geben an Sambstag nach Sannd Lucie tag als man zeit nach Cristy Jhesu geburt Tawssent Funfhundert vnd im Zechenden Jar.

(�? S.)