Num. CCXL. Sententia definitiva. Anno 1414.

Ich JVilhelm Aberffek die Zeit Landrichter zu Aerding bekenne mit dem Brief, das fiirkam aus recht, da ich zu Gericht fase zu Aerding an der Schranen mit Vorsprechen, Steffan Ratlkoser, und sprach, wie ihm mein gnadiger Herr Herzog Steffan , dem Got gnad , schuldig war worden 76. pf. und 300. pf. Lands- hutter und Wasserburger pfen. darumb er ainen unvermailigtea Brief hiet. Nun war er rait demselben Hnubtbrief also verweist worden aus das Gotshaus ze Rot, und foil da einnemen all Jahr ze Majsteuer 90. pf. Munchner pfen. und Herbsteuer als vil, als lang , hiuz er fein obgenante sum Gelts ausgericht wird nach seiner Brief laut, und Sag ze abschlagen. Nun war laider mein gnadiger Herr Herzog Steffan, dem Goe genad, mit Tod abgan- gen. Nun wolt ihm der Abt zu Rot, noch der Convent daselba sein obgenante 60. pf. nit mer geben, noch volgen lassen, und hietten inns doch bey iirem Herrn feeligeu lebentigen geben; und batt gerichts hintz dem obgenanten Gotshaus aus als ir gut, \vras si in dem Gericht hietten, und batt zefragen, mit Vorfpre- chen , was recht war ? da gab Folg, Frag, und das Recht, •' I 2 dee

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der Richter solt im den Ambtman erlauben, der dem obgenantea Gotshaus ze Rot auf ein gut kunt tat auf das nächst recht, das ze 14. tagen wür, und was er hintz einem gut kunt tat, dass soll im hintz den andern allen gar hilflich sein. Also tat der Ambtman kunt gen Prugenberg auf dem Hof, und nam derselben Rechten einen Klagbotten: nach denselben Rechten raitt der ob- genannt Rättelkofer mein Herrn von Rott hin haim in sein Clo- fter und ermont den Abbt, und das Convent ir Brief, di er von in hiet urab di seinen Gelts, und lies in derselben Brief ein ab. sehrist, di soltens bringen für meines Herrns Herzogs Ludwigs Rät, damit er bezalt wurd. Darnach recht der Klagpott als lang hintz auf das dritt recht, da vom meines Herrn von Rot Probst der Farcher zu den rechten , und verzog dem Klagpotten das Recht ze 14. Tagen, wenn fein Herr der Abbt bei dem Land nichten war , und kunt das Recht ietzund nicht verantwurten. Nach denselben 14. Tagen kom der Klagpott wider zu den Rech ten mit Vorsprechen, und sprach ; wie im meins Herrn Probst von Rot ein end Recht verzogen hiet auf seinem Herrn zu 14. Tagen, und traut Got und den Rechten , man solt im heut durch Recht antwurten, und bat zufragen mit Vorsprechen, was Reche war? da gab das Recht, der Richter solt dem Ambtman zuespre- chen auf seinen Aid , wie die recht stuenden, und ob man dem Klagpotten heut die recht antwurten solt ? der Ambtman sagt recht und redlich auf sein Aid , der Probst hiet das recht da rauf verzogen, und man solt den Klagpotten heut durch Recht antwurtten. Nach dess Ambtman Sagbatt der klagpott aber ze fra gen mit Vorsprechen, was nur recht war ? da gab das Recht der Klagpott fblt warten , dieweil der Richter säss, und dem Stab in der Ilaud hielt. Kam mein Herr von Rot, oder jemand von seinen wegen, der ehalt Not bereden wolt zwischen ir; bescheh,

was recht war. Kam aber niemand , der Richter solt dem Klag*

pottea,

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potten, an dese Radkofer flat, die Giilt aus dem giitten hie ant- wurcten mit dem Stab , der Ambtman dort; und foil auch del obgenant Radkofer die gut mit der Giilt also lang inn haben, und niiflen ze absehlagen , und mit stiissten und damit thuu , und schaffen , als mit andern seinem aigen Haab, als lang, hinz er seiner obgenanten Sum Gelts ganzlich ausgericht wird. Di gut und Giilt wardt im also eingeantwurtt mit dem Stab. Wok in aber an feinen behalten redhten jemand irren , oder engen , da foil in die Herrschaft und ir Gericht beschermen. Seines Rechtens Wird im also Zeiig geben an der Schranen alle, *di es h&rten , und sahen, und dess Gerichtsbrief, also gib ich im obgenanter Wilhalm allerspeck den Ratelkofer dem Brief von Gerichts we-, gen (unter meinem aigen Insigl) mir und meinen erben an Scha- den , defs rechtens seind Vorsprecher gewesen Hanns Iringer, Hainrich Globner , bei der Schranen find geiessen die erbergen Peter Neufinger, Amprecht von Straubing , "Wilhalm Sigelsho- fer , Caspar P'acher, Sweikers Reitter, Paul Schreiber, Han* Eberwein , Hans Hechmaister, Peter Rosl, und ander Erberg Leut genug, das istgeschehen nach Christi Geburt 1414. lar des Pfingstag vor S. Martins Tag.