ICH Vlreich der Marichuelder vergich offenleich mit dem brif allen den di in sehent ho^ernt oder lesent, das ich meins herren Weichartens von Storhenberch gefangen pin vnd han auch im verhaizzen mit mein trewn vnd auch mit meim starchen ayd den ich gesworn vor erbern herren ritter vnd chnechten, wenn er mich mont vnd wohin er mich vodert ze laisten, da sol ich im ze hant an allew widerredt vnd vorwort in sein fanchnüzz hin laisten also auch beschaidenleich, daz ich mein leben vnd meins halzz gar sicher sol sein. Waer aber, daz ich im nicht laistaecht, so pin ich ze hant mit syben vbersayd vnd hat denn vollen gewalt nach mir ze greiffen, wo er mich anchvmt vnd anchömen mag. Ich schol auch in der zeit vnd ich sein gefangen pin, sein frvm werfen vnd sein schaden wenden an aller stat vnd ich dez inne wirt, von leib vnd von gut, wi ich sol vnd vermag. Ich vergich auch, ob daz waer, daz chainerlay brif herfür chöm oder zaigt würt, von wem daz waer, di ich vnder sein insigel an sein willen vnd an sein wizzen vnd an sein wort geben hyet vnd geben waern, dez ich in nicht geweisen noch geinnern mocht, di selben brif wi di sind vnd waz di sagent, di svllen all tot vnd ab sein noch sullen chainerlay chraft haben in allen iern gepvnden vor alle den rechten, vnd si fürpracht vnd zaigt wernt, daz sei vor gaistleichen vnd vor weltleichen rechten. Ich han auch meim vorgenanten herren Weicharten von Storhenberch daz gut, daz er mir von sein gnaden verlihen hett, auf sein gnad aufgeben vnd waz er damit tut, daz stet allez an sein gnaden. Is sol auch mein vorgenanter herr vm di vanchnuzz vnd vm all handlung, di er an mir getan hat, vor mir vnd vor allen meinen frevnten vnd helfer gar sicher sein vnd an all anspruch. Daz im von mir daz allez staet vnd vnczebrochen beleib, darvber gib ich obgenanter Vlreich der Marichuelder im disen brif versigelten mit dez erbern herren hern Jörgen von Ahaim jnsige] vnd mit Heinrich dez Eyczinger vnd mit Christän dez Mürhaimer vnd mit Gvndacher dez Tvmmayer insigel versigelten, di diser sach taydinger sind gewesen vnd di ir insigel durich meiner fleizzig pett willen an den brif gelegt habent in allen an schaden. Diser sach vnd tayding sind auch zeug her Lienhart von Marspach, Vlrich der probst, Werrher der Sulzpech, Jans der Chirichsteiger, Goestel von Reichersperg vnd ander erber laeut genug. Das ist geschechen, do man zalt von Christz gepurt drewzehen hvndert jar, darnach in dem fvmf vnd fvmfczgisten jar an sand Valteins tag nach dem heiligen prehen tag.

Source Fulltext: OÖUB 7 (Wien 1876), S. 396f., Nr. 385