Ich Graff Niclas, Graff Larenczen Sun von Marteinstorff, vnd ich Graff Paul sein Sun vnd Jch Graff Hans Graff Niklasen Sun von Marteinsdorff vnd all vnser erben, Wir verjehen — das wir — vnsern getrewen lieben Pu^orgern ze Marteinstorff vnd allen yern erben vnd yern Nachkomen die mit aigen Ruckh hinder vnß ze Marteinsdorff sind oder Nach hin fuer da sitzen werden, ewickleich vnd auch vnserm Marckh Ma^erteinsdorff dy recht geben haben, die in dem gegenbürtigen brieff geschriben stendt, Am ersten das Nyemant Wein nach Most schol fuern in den Marckh nach da niderlegen ze Ma^erteinsdorff, denn dy mit aigen Ru^ockh da siczen, dy schullen inn auch nuer dar fu^oeren zwischen Sand Michels tag vnd Sand Merten tag ieren Paw wein, wo Sy den haben, hie oder als wo, Wa^or aber das dann, das ir ainem sein paw wein verpoten wurden oder nidergelegt auff ains andern Herrn guet, wie sich das fu^eegat, das er sew nicht in der vorgemelten zeit her inn möcht bringen, wann er sew dan richtig macht, So mag sew an Schad wol in den Marckh fueren, ze welicher zeit das ist im Jar, Also das er sich der Jrrung erkunden schol zwischen Sand Michels tag vnd Sand Merten tag. Ta^ot er des nicht, so schol er dy wein fuer dy egenanten zeit nicht fueren. Er schol auch das weisen pey seinem aid. Es schol auch khain gast Most nach wein nicht da niderlegen oder vber dy grunnt fueren, er sey pey dem Marckh gewachsen oder nicht, wer es aber dar vber thuet oder wo man dy Most oder Wein begreifft, dy schullen dy Pu^origer auff dy erdt slahen, vnd was man Wein in der freyung drey tag, des Suntag nach Sand Jacobstag in den Marckh gefüert wu^erdet, dy schollen in der freyung drey tag nach dem Jarmarckh vertan werden, was man ir begreifft nach den dreyen tagen er sey zu Ainem gesessem oder vngesessem, dy schol man auch auff dy erdt slahen, Wa^or aber das, dann das man Nyemant wein auff dy erdt slueg, er sey gesessen oder vngesessen, Ob der Selb vnsern Pürgern oder vnserm Marckh Schaden wolt zwe ziehen, des schol wir, vnd ain yegleicher Hawpman auff dem Farichtenstain, ir Scherm vnd ausrichter sein, an aller stat. Wa^er auch das, dann das vnß vorgenanten Grafen von Ma^orteinsdorff oder vnsern erben Wein abgieng, So schol wir trinckhwein in den Marckh füern was wir sein bedu^orffenn vnd khain schenckhwein angefär, Vnd dy weil acht kueffen wein in dem Marckh ligen, so schol man khain wein in den Marckh füern, Wär aber das, dann, das dem Marckh Wein abgieng, So haben dy gesessen vollen gewalt, wein in den Marckh ze füern, vnd dar vber hab wir geseczt Sechs puriger auff yedem tail drey, dy das behuetten, vnd bewaren schullen, mit yeren trewen, vnd wan ir ainer abget, So schollen dy fünff ainen andern setzen. Wa^or aber das, dann, das sew des vbefarn wurden, das sy yemant Most oder Wein mit yern Willen liessen Niderlegen, oder durich den Marckh fueren, So schol ain yeder seinem Herrn ain phunt d verfallen sein ze geben. dy vorgenanten Recht vnd Glüb also stät zw halten pey vnsern trewen an alles gefär, vnd das Jnn dy vorgenanten Recht vnd Glüb fu^orpass von vnß vnd allen vnsern Nachkomen, Stät vnd vnczebrochen peleiben, darumb geb wir yn den Offnen brieff zw ainer vrkundt der Sachen, Mit vnsern vorgenanten dreyer Grafen von Marteinsdorff anhangunden Jnsigl Graff Niclasen, Graff Pauln vnd Graff Hansen. der brieff ist geben worden nach cristi gepurdt dreyczehen Hundert jar darnach in dem Newn vnd Sibnczigisten Jarn an sand Adrians tag.

Source Fulltext: OÖUB 9 (Wien 1906), S. 696-698