Wir Stephan, Fridreich vnd Johanns hanns gebruder von Gotes genaden pfallenczgrafen by Rein vnd herczogen in Beyern etc. bechennen mit dem brif, das vmb all stöss vnd misshelung, di gewesen sind zwischen den hochgeborn fürsten vnsern lieben öhem vnd swager Albrechten vnd Leupolden herczogen ze Österreich ze Steyer ze Kernden vnd ze Krayn grafen zu Tirol etc. vnd vnser vnd auch des edln wolgeborn graf Heinrichs von Schawnberg an dem andern tail genczleich vnd ainmutichleich gangen sein vnsers tails hinder den egenanten vnsern swager herczog Leuppolden von Österreich vnd sy irs tails hinder den obgenanten vnsern bruder herczog Stephan vnd auch wir beid tail hinder den edln wolgeborn vnsern lieben öheim burgraf Fridrichen von Nürmberg vnsern lieben sweher vnd swager also, das die drey beiden vorgeschriben tailn ain man sein sullen vnd sullen ganczen gewalt haben ze sprechen vnd zu taidingen mit der minn vmb all stöss handlung misshelung vnd zweiung, di da sind zwischen vnser beider vorgenanten tailn, vnd sullen auch das aws sprechen mit der minn, als vorgeschriben ist, vor dem Suntag zu Mitteruasten||
als man singet Letare an alles verczichen. Was auch di vorgenanten drey sprechent mit der minn, das sullen sy vnd auch wir auf beiden tailn stät vnd vest halden enden vnd volfürn trewleich an geuerd vor dem Ostertag, der schirst darnach chunftig ist, an widerred vnd an alles verczichen vnd der Spruch sol beschehen zu Nürmberg auf den vorgenanten tag vnd was da der merer tail sprichet, dabey sol es beleiben. Wär auch, das der vorgenanten drey ainer nicht dar chäme, so sullen doch die zwen awssprechen, als vor geschriben stet. War auch, das sich di zwen, di dann dar choment, zweien wurden, so sullen sy ir baider spruch senden dem dritten, der da nicht ist gewest, vnd zu welhem tail dann der dritt vellet, dabey sol es danne gancz vnd gar beleiben. Wär auch, das der vorgenant tag nicht für sich gienge von genätiges geschäfftes wegen, so sullen doch di vorgenanten awssprechen jn aller der mass, als vorgeschriben stet, vor dem heiligen Ostertag, der schirst chumftig ist, aber an widerred vnd an alles verczichen. Vnd daz das alles stät vnd vest beleib, so haben wir herczog Fridreich vorgenanter disen brif versigelt mit vnserm anghangenden insigel.||
vnder dem wir auch vor beide vnser brüder vorgenant versprechen, das sy mit sampt vns vest vnd stät sullen halten alles, das vor geschriben stät trewleich an geuärde. Der brif ist geben zu Passaw an Suntag vor sant Vabians vnd Sebastianstag nach Christi geburtt drewczehen hundert jar vnd darnach in dem drew vnd achczisten jare.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 153-156