Ich Fridreich der Frey, dy czeit gesessen ym Lehen, vnd ich Wolfgang der Frey vnser hawsfrawn vnd all vnser erben, dy wir haben oder noch gewinnen, veriehen vnd tun chund offenleich mit dem bryff allen den, dy in sehent hörent oder lesent, daz wir mit wolbedachtem muet vnd ratt vnser pesten frewnt ze der zeyt, da wir es mit recht wol tun mochten, recht vnd redleichen gemacht vnd geben haben zu dem goczhaws ze Oftering dem pfarrer da selbs, oder wer vicari da ist, allew jar ze raichen vnd je deichen ze geben von mein obgenanten Fridreichs des Frein hoff vnd gesäzz am Lehen gelegen in der egenanten pfarr, zehen meczen chorn vnd vier meczen habern zu vnser Frawen tag der dinst czeyt zu aim ewigen dinst vnd selgrät. Auch han ich obgenanter Wolfgang der Frey mit willen vnd gunst aller meiner erben gemacht vnd geben mein gut ze nagst pey Freiling in der vorgenanten pfarr gancz vnd gar aus vnser nucz vnd gewer jn dez goczhaws nucz vnd gewer mit allen den eren nuczen vnd rechten, dy darzu gehörent vnd als wir es in gehabt haben, also daz der pfarrer ze Heresing, wer der ist, auf demselben gut sol stiften vnd stören vnd allew dy recht haben, dy ander ritter vnd chnecht auf iren gütern habent in dem landt ob der Enns. Ich sol auch obgenanter Wolfgang Frey vnd mein erben desselben gutz recht vogt sein vnd anderr nymant vnd dar vmb sol ein yesleich pfarrer oder vicari ze Oftering, wer der ist, all wochen an dem Sampcztag oder vor welichs tages daz ist, ain messe haben auf vnser Frawn alter, der gelegen ist ze Oftering in der chirchen, zu hilf vnd zu trost dem geslächt aller Freyn vnd allen geläwbigen seien. Wär aber, daz dy selb messe ain wochen versawmpt wurd, wye sich daz fügät an ehaftew not, so sol dy ander wochen zwo messe gesprochen werden vnd als oft ain pfundt wachs den heyligen in daz liecht ze wandel. Auch sol der pfarrer oder vicari ze Oftering, wer der ist, vns vnd vnsern vodern alle jar ain jartag begen vor sand Katrein tag in acht tag oder nach in acht tagen des nachtes mit ayner gesungen vigili vnd des morgens mit aim gesungen ampt vnd mit zwain gesprochen messen. Auch sol vnser all Suntag gedacht werden auf dem letter der namhaftisten. Wär aber, daz dem pfarrer oder vicari da selbs, wer der sey, der vorgenante dinst auf dem gut an dem Lehen verczogen wurd nach der rechten dinstzeit vierzehen tag, so sol der pfarrer oder vicari zwen vnd sibenczik pfenning verfallen sein, als oft daz geschiecht, zu wandel. Wär aber daz der vorgenant dinst zwir vierczehen tag verczogen wurd, do sol der pfarrer oder vicari, wer der sey, den lantvogt ob der Enns an ruffen dar vmb, wer der ist, vnd der sol ym pfannt haissen antwurten als vil, das er an seynem vollen chom baid hawpgucz vnd der wandel. Das jn daz statt ewig vnd vnczebrochen beleib, dar vber so geben wir in den offen bryff zu aynem waren vrchund jch oftgenannter Fridreich der Frey vnd jch Wolfgang der Frey für vns vnd all vnser erben vnd nachkomen versigelten mit vnser bayder aigen anhangunden jnsigln, dar vnder sich unser hawsfrawn vnd all vnser erben verpinden mit iren trewn zu sampt vns stätich leichen, vnd zu ayner pessern sicherhait vnd zewgnuz der warhait mit vnsers lieben ohaym Johansen des Stethaymer anhangunden jnsigl versigelt, mit der willen gunst vnd füedrung der handel vnd das geschäft geschehen ist. Der bryff geben ist des jares, do man zalt von Christi gepurd, drewzehen hundert jar vnd dar nach in dem vier vnd achczigisten jar dez Suntag in den vier tagen der heyligen Vasten.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), S. 239-241