Wir Albrecht etc. bechennen vnd tun kunt offenlich mit dem brief, daz wir vnserm getrewen lieben Rudolffen von Tyerna durch der trewn vnd beschaidenhait willen, die wir an im erfunden haben, empholhen haben vnd emphelhen auch mit dem brief alle vnser nutz vnd gult, die wir haben in vnserm lande ze Österreich oberhalben vnd nyderhalben der Ens enhalben vnd hiedishalben der Tunaw, si sein an mautten gerichten stewren zinsen vngelten vällen an wein oder an getraid oder wie si genant sein, also daz er die von vnsern wegen vnd zu vnsern handen vessen vnd innemen sol vnd vns auch die raichen nach seinen trewn vncz an vns, vnd wan er auch sich derselben phleg nach vnser fleizzigen pet also vnderwunden hat vnd vns darinne gehorsam gewesen ist, dauon so haben wir im mit vnsern fürstleichen gnaden verhaissen vnd gelobt, verhaissen vnd geloben auch wissentlich, ob er, die weil er dieselb phleg also von vns inn hat, von yemanne gen vns besagt wurde yn dhain weg, daz wir das auf in nicht gelauben sullen noch wellen, wir seczen in denn vor darumb ze red, vnd darnach sullen vnd wellen wir sein berednusse aufnemen vnd vns auch daran lassen genügen an alles geuerd. Geschech auch, daz im dieselb phleg zu swer wurde, von welherlay sache das wer, so sullen wir ein gnedige rayttung von im aufnemen, swenn er der an vns begert, vnd ob wir im an derselben raittung denn ichts schuldig beliben, des sullen wir in so ze hand auz richten vnd darumb vnchlaghaft machen an alles geuer. Geschech auch, daz er die weil er die phleg also innhat abgieng, so sullen vnd wellen wir von seinen brüdern ein gnedige rayttung aufnemen, swenn si die an vns vordernt, vnd ist, daz wir in denne an der rayttung ichts schuldig beliben, des sullen vnd wellen wir si sozehand auzrichten vnd darumb vnchlaghaft machen an allez geuerde. Darczu haben wir gelobt vnd geloben auch bei vnsern fürstleichen gnaden wissentleich mit dem brief, daz wir den obgenanten Rudolf von Tyerna zu aller zeit, er hab die vorgenant phleg von vns ynne oder nicht, in vnsern besundern gnaden vnd scherm haben wellen vnd im ernstleich beistendig sein vnd in auch darczu versprechen vnd verantwurten gnedichleich als vnsern getrewen lieben diener vnder aller menichleich. Mit vrchund diczs briefs versigelt mit vnserm fürstleichen anhangundem insigl, der geben ist ze Wienn an sand Veits tag LXXXVIII°.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933), Nr. 498-499