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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Xro. 31.
Signature:  Xro. 31.

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1545. Spangenberg am 19"-May. L. Philipp's Schrei- den an Bucer, worin er sich über 0. Luther's neue« Streit mit den Zürichern und über die bevorstehende Braun«» schweigische Sequestration erklärt und über das Beneh- wen der oberländischen Stände der evangelischen Einung besonders in der braunschweigischen Sache Beschwerde führt. ' (Vergl. GeschichtePhilipp's Hauptst. VI. zum Jahre !ö/»5.) Philips lt. lt.
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Xro. 31. , S. 133
 
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Hochgelerter lieber Besonder, ewer schreiben« wilchs am IN«« May gegeben ist, habenn wir alles Inhalts nach der lenge verlesen, mugen daruf euch gnediger meynung nicht ver halten, daß wir neulicher tage abermaln ein schreiben an d. Prucken *) gefertigt vnnd mit vleiß besucht haben, ob mocht verkomen werden, daß Doctor Luther nicht weiter vnnd hefti ger wider die Züricher schreeb« «.

Was vnns nun daruf zur Antwort begegnet, sol euch vn» «erhalten pleiben, Dann wir In warheit solch schedlich vnd «rgerlich schreiben gern wollen verkomen, vnd vernehmen nichts unliebers, dan das Luter vnnd die Züricher andere leute mit

') Brück, rnnt»»»,. ». «»mm«!'» Ur». Vd. 8

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Ins spiel ziehen vnd pringen wollen, wie wol wir nit achten das Luther andere mit hinein fiichten Sonder es allein mit den Züricher zuthun haben werde, wie wir dan aus einem schreiben, so der Churfurst zu Sachssen, an uns gethan nit änderst verstehen«, dan < das Docter Luther, mit euch andern wol stehe vnnd zufriden sei, wollen aber doch nit vnderlassen D. Prucken desihalben noch ein fuglichs schreiben zuthun,

Das man sich gegen Franckreich vnd Engelland nicht an^ derst gehalten, Solchs hat vns nit gefallen, wie Ir das zum teil selbst wisset, ''

- Souil die Vraunschweigisch« Sequestration oder gutlich re» stitution betrift haben wir zum teil euch vormals vnser beben» len erofnet, Was aber wir siedher weiter vnsern rethen gen Wormbs Herwegen geschryeben, das findet Ir hiebeiliegend vnd darus vnser bedenken noch Clarer zu verstehen, Insonderheit befindet Ir darus, das man auf allen reichstagen hart daruf bestanden hat, das man dj religio« nit solt einzeu» nen lassen, Aber alhie will man die vnderthanen, so ein malh zur religion Pracht sein,, widerumb dem Wolf bevelhen, der die religio« von Inen grausamlich reissenn vnd sie derwe» gen an leib vnd gut Tyrannisch veivolgen vnd handle« wirdet, und besorgen warlich wo man sich nit änderst In diesen Din» gen halten vnd erzeigen wil, so wirdets vmb die reputation vnser eynung gestheen sein.

Wir weren wol willig zu erstreckung der eynung, Abe.r es halten sich vnsere Stende In der Braunschweigischen Sach der» maßen vnd M sich darzu der Hendel myt den Zürcher» vnd Wittenbergern also an, das wir nit -ermessen kennen, wie diese einung besiichen,nwge, Sondern sich zetrennen mocht, Es schicke dan Gott In sonderheit ein mittel,

Dan wir befinden'souis das man Im Oberland nur aus das stehet so'I/ch müglich ist, und uns andern hiniden nicht auch bedencken will, vnd lest matt Herzog Heinrichen wider Ins Land, so'»vn^en die'vom Adel die Itzt vnsere freund, dar» nach vnsere feind sein, vnd ob wir schon Wirtenberg vnd Po« mern hirin ansehen, was dan auf Wirtenberg zu bawen sei, alters halben vnd auch sonst, wie man sieht sein freundlicheit gegen den Stetten vnd Danckparchnt gegen uns,^ das haben ewere Herrn zuermessen, wen dann, d«ft Stende Herzog Hein« richen Ins Land lassen, vnd nit solche Conditicnes furbehalten vnd erlange^, das wir vnd die Stett hlniden seiner bedräng»

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nus geubrigt werden, auch d«n aufgewendten Gesten ganz od« zum teil erhalten, wie ist vns dan menschlich od<r muglich übe» das ausimatten vnd erschepffen, so wir ein zeit her erlitten, vnd noch teglichs aufwenden muffen, lenger in solcher Haupt» manschaft Costen, mühe, arbeit vnd vbermessigem anschlags zu sitzen vnd allenthalben nachzulassen vnd zuzugeben, dan wir fast so hoch alle monat, wans zur hilf kompt, als die drei furnembste Stett Straßpurg Augspurg vnd Vlm gesetzt vnd angeschlagen sein, daran nur zwei thausent Gulden mangelt, dan dise drei Stett thun zusamen 30000 gülden, einen mo« nat. So thun wir vnd der Churfurst Jeder des monats 28000 gülden vnd nach dieser Hauptanlage werden wir auch In allem Clelnen ordlnarien vnd extra ordinarien anlagen ge» setzt, wilchs vnß vnd vnsern Landen vnd Leuten dergestalt len» ger nit muglich ist, dan ein konig konts nit ertragen, wir wer» den in erstreckung der eynung daruff sehen wie sich die Stende in dieser Braunschweigischen fach, erstlich Eots vnd der religio« halben halten wollen, ob sie mer das gelt vnd zeitlichen Frie» den ansehen weiden, oder Got vnd die religio», dan »berge» ben sie das Braunschweigisch Land vnd die leut drynnen, vnd lassen dem Tyrannen den gewalt, das «rs mag der religio» halben machen wie er will, so ist vns nit zugleuben, das der stend ernst sei, das sie nit zulassen wollen, das die religio» eingezeunet werde, vnd hat dieses Landes halben als Ir aus bey verwarter Copei vnsers bedenkens zusehen findet, nit di« gelegenheit als ein pfandschaft, wie etzlich« vnserer Stend« Itzo zu Wormbs meynen vnd disputiren.

Zum anderen wollen wir sehen, wi« sie Ir« «putation in dieser Braunschweigischen fachen bedenken wollen, werden sie dem Tyrannen das Land widergeben, vnd Goßlar, Braunschweig vnd vns vnd ander« edel «md vnedel di« dieser Stend Part gewesen, nit bedenken, dergestalt, das wir all« vns zukunfligs ubels von Im Herzog Heinrichen nit zuversehen haben, Vnd die achthundert tausend Gulden die auf den Handel gewent sein nit nutzlicher anlegen, auch Im dem vheinde den Costen schenken ono vns die freund Im schaden sticke» lassen, S» habt Ir wol zu erachten wie vns muglich, gelegen, oder rat» lich sei bei denen leuten In eynung zu sein, di« solch« obbe< melts ding so gar nicht achten».

Die Artickel so der religio« halben in Nidelland ausgangen sein, haben wir gleicher gestalt alich hiebeuor bekommen, vnd davon dem Luchern abschrift geschickt, der meynung „das «,

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„danls vlstch nehm« desto mehr mit seinem schreiben gegen die „Zürcher ;c. Inzuhalten, vnd bescheidenlicher zufahren",

Wilchs wir euch also Hinwider gnediger meynung nicht wol« ten pergen, Vnd mugen sehr wol leyden, das Ir diesen vn» fern ganzen brieve ewern Hern denn dreizehen zu lesen gebet, dan was wir dari» schreiben, das ist gewißlich auch vnser ge» mut also, Datum Spangenberg am 19"" May 1545.

 
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