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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Nro. 13.
Signature:  Nro. 13.

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1533. Marburg am Sambstag nach Cantate. Schreiben L. Philipps an den Kanzler Feige die dem Herzog Chri stian von Holstein, Könige von Dinnemark, wegen der Einführung der evangelischen Lehre u. s. w. zu geben den Rathschläge betreffend. (Vergl. Geschichte PH ilivp'« Hauptst. V.)
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Nro. 13. , S. 69
 
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Lieber Rath und getrewer: Uns hat der Hochgeborne Fürst Her Christiern Herzog zu Schleßwigk und Holstein unser freunt lich lieber Ohm izo geschrieben, gelegenheit seiner Lieb Sachen angezeigt, und umb rath gebeten, vornemblich das wir seiner Lieb rathen wolten, wie es sein Lieb des Evangelii halber hal ten solte, und das wir seiner Lieb wolten zusenden wie wir es in Unser» Furstenthumben und Landen mit dem Evangelio hielten u. s. w. wie du das aus inligender seiner Lieb schrift vernemen wirdest, Darauf thun wir dir hirmit bevelhen, Das du dich darüber setzest, ein rathschlag und antwort begreifest und uns wan wir ghen Cassel kommen vortragest, wollen wir das besichtigen und ferner mit dir darvon reden, Aber wir las sen uns beduncken, das der rathschlagk hieruf stehen solte,

Irstlich were unser getrewer rath, das sein Lieb es in Iren ». N»«m«l'« Urk, Bl» 4

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Landen mit dem Evangelio halten, Als sein Lieb das gegen Got dem almechtige» zu verantworten getrawen, daran seiner Lieb und aller Irer Unterdan Selen Heile und seligkait gele gen ist, Aber wir tonnen auch seiner lieb in keinen wegf rä chen Das sein Lieb iezo in der Irst, und da sein Lieb die Pflicht von den unterdanen noch nit empfangen, und des re- gements noch nit gewaltig ist, die Sachen mit geschwindem Ernst vorneme, Dan du weist wole, das die Helsteiner hoffer tig sein und an einander hangen, So wisse« sein Lieb wole wie es mit Denmarck stehet, wie sein Lieb selbst anzeigt, dor» mit nit seiner Lieb, So sie es geschwinde und mit Ernst jezo (dweil sie des regements noch nit gewaltig genug) vornemen wolte, etwas unruiges und widderwertigs von den So das nit leiden wolten, begegne. Und das darumb sein Lieb fovil Immer muglich gemach und leiste füre bissolang sein Lieb das regement ein Iar oder zweye gehabt und des mechtig wurden were, Es muchte auch wole sein Liebe So, sie der Holstein ge- mute also vermirckte, das" es nit wole änderst gesein tonte, uf das sein Lieb friedelich on emporunge und blutvergiessen zum Regement kome, mit den Holstein ein gedinge und vertragt ein gehen Also das sein Lieb sie wolte bey Irem alten Hertomen pleiben lassen u. s. w. wie du dan solchen vertragt zum glimpf lichsten bedencken tanst, und das doch sein Lieb ein Loch be hielte, dordurch sein Liebe Hernachmals, wan sie das uegement mechtiglichen hett zu einer christlichen volntomenen Ordenunge und enderunge kommen mucht, Als ob man im selbigen ver trage die wort tonte Hinnein bringen, Das er sie wolte bey Irem christlichem Herkomen lassen, oder auch Mönche, Non nen, und andre religiösen ir Leben langk aus den Cloftern nit dringen u. s. w. wie du dan denselben wegk ufs beste erden ken tanst, das doch seiner Lieb> hiernechst ein Evangelische Christliche ordenunge ufzurichten nit verbotten wurde,

Unnd so nun sein Lieb itzt also zum regement kome und die Huldunge empfangen hett, das dan sein Lieb Prediger die das Evangelien verkundigen predigen lasse, Daraus werde Got der Almechtige die Sachen selbst schicken, mitlerzeit das dan sein Lieb unter den Holstein Parteien mache, diejenen so am meinsten hierin vermugen, zu sich ziehe, denselben eins teils der Closter^und Geistlichen Guter gebe, So werden sie uff bisse feiten leichtlich zw bewegen sein,

Item Das auch sein Liebe Inen vorschlüge, das sie wolten ezliche Closter ordnen und geben, die frey und offen sein sol»

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ten, borin sie die Annen, Ire linder von Mannen und Frew» lin erziehen und erhalten tonten, die zu Irer gelegenheit her. aus gehen und sich verandern wuchten, » >'

Oder das sein Lieb Inen ezliche Closter eingeben wolte: Voraus sie jerlichs ezliche zehen, zwolff, fünfzehn, weniger oder mehr Armen vom Adel aussetzen und bestatten tonten,

Item Das auch sein Lieb etlich Closter zu Gemeinen Svi» taten die armen Leute des Lands dorm zu erhalten und zu er« neren verordnen wolte,

Item Das sein Lieb ezlichen vom Adel, die arm und zu ge« brauchen weren, Hilff und Stewer aus den Geistlichen guter» jerlichs, einer Bestellung gleich, darmit sie sich desto besser er» halten und der ganzen Landschaft in zufallenden Sachen die» nen tonten , geben,

Item Universiteten ufrichten die Preceptores unterhalten «nnl> den Studenten Stipendia ordnen wollen, wie wir dan dasselb also angericht haben und noch teglichs thun,

Ob dan schoen von ezlichen darwidder geredt, als ob sein Lieb dordurch in teiserlich. Maj. Ungnade fallen wurden, Ha» ben sein Lieb Inen anzuzeigen, Neben dem Das es Gottes Wortt, die evangelische Warhait unnd ein recht christlich wesen ist, das es sonst in vilen andern Furstenthumben und Landen dermassen gehandlet und gehalten wirdet, Das auch die K. K. M. uff dem Reichstage zu Augspurgt ^) zugelassen hat, das es ein yder fürst unnd Stand in der religio» und des glau» bens Sachen halten muge: bis uff ein christlich general Eon» cilium, wie er das gegen Got und Irer K. M. zuverantwor» ten gedencke unnd auch daruff er K. M. allen Iren und des Reichs Cammer und andern gerichten gegen den Jenen, So das Evangelien halten und haben in derselben Sachen mit al' len gerichtsprocessen stilzustehen u. f. w.

Inndes wurde s. L. des regements mechtigt und tont« dar, nach ferner ein christlich und gut ordenung vornemen.

Zum andern ist unser getrewer rath das s. L. KLnig Chri» stier« wole verwaren lasse, das der nit von Händen komme.

Zum dritten das sich s. L. mit Iren nachbaurn von Sted- ten als Lubegt, Hamburg!, und andern in eynunge thun wie dan f. L. Vater mit den in eynunge gestanden ist,

») Eigentlich zu Speyer 1526., welcher Schluß wegen der folgen» den Protestationen von den Protestanten noch für gültig «ng«? seh» wurde. - <>

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Zum vierden das sich f. L. auch nit mit andern Iren nach» baurn. Als Herzogt Ernsten von Leuneburgk in eynunge thue

Zum fünften das s. L. dergleichen umb ein eynunge und , verstentnus mit Marggrave Jochim handlet«, welcher dem Ko» nig Christiern zuwidder ist

Darmit fein L. dieselben zu guten freunden und auch, da es s. L. von noethen, zuversicht hilff und räch bey Inen ha» ben muchte.

Wie du dan das alles weiter bedencken und stellen kanst, das wollest also begreiffen, und uns dan so wir ghen Cassel kommen, als wir hoffen nechst Dinstags wir thun wollen sehn lassen, dan wollen wir dir auch unser gemuet der hilf halben wie s. L. uns darumb geschrieben haben anzeigen, und wollest sonst dis des Herzogen unnd unser schreiben in geheim halten, versehen wir uns gnediglich, Datum Marburg u. s. w.

Philips L. z. Hessen.

/ .. -^ - , /",, Nr«. 14.,

1634. Cassel am Mittwochen nach Laetare. Rathschlag L. Philipp's an Herzog Albrecht von Preussen über die in seinem Lande hinsichtlich des Sacraments-Streites zu beobachtende Mittelstraße.

' ,' (Vergl. Geschichte Philipps Hauptst. V.)

Hochgeborner fürst freuntllch lieber Ohem schwager und bru- der, Wir haben E. L. schreiben, dorm uns E. L. zuerkennen geben, das in Irem Lande di Opinion der Zwinglischen des Sacraments halb sich ereuge, unnd uns bittet Ir darin unfern Math mit zu teilen u. s. w. empfangen alles einhalts ferrer gelesen und wol verstanden Unnd ist nit wenig. Es hat sich in bissen Landen dergleichen auch dieselb opinion ereugt und angehaben, deßhalben haben wir grossen fieis angewendt, dar mit solch Sach vergleicht und zu einhelligem verstand hat bracht werden mugen, und hat auch wol vertragen und vergleicht werden mugen, Aber der boeße feindt der nimmer feiert solch« gute Sachen zuverhindern, sehete sein samen drein. Unnd war ein solcher haß zwuschen den Leuthen, das der vertrag nit kont entlich werden volnzogen, Nun ßeint Ewer Lieb von Got dem almechtigen mit grosseren Geist mehrere« verstand und weißhait begabt, dan wir, deßhalb on noethen wer das wir E. L. hierin rächen, Aber freuntlicher wolmeynung wollen wir E. L. nit vorhalten. Als solche Opinion sich In unfern

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Landen ereugt haben wir den lach funden, und unser» Pre» digern zu beiden teilen befolhen das sie einander »it schelten noch inn hessigen boeßen werten nit angrieffen, unnd selten das Evangelium sonst lauter und rhein predigen und so es noch were vom Sacrament des Leibs unsers Herren Ihesu zupredi» gen. Selten sie uf der Canzel dem gemein unverstendigem volgk sagen von dem brauch des Nachtmals des Herren also das im Nachtmal der wäre leib fleisch und blut Ihesu Christi ge» genwertigk were, und durch den glauben von der siele empfan» gen wurde, unnd worzu dan forther solcher brauch des Herren nachtmal diencte, unnd sotten die Disputacion, wie oder wel» cher gestalt der her da were vor dem gemeinen Man schwel» gen, dan solchs da zudisputiren vor denen oie es doch nit ver. stehen und da es mehr ergernus dan guts geberen mucht on noth were. Also hat der Almechtig fein gnade verlihen, da5 bißhero das Evangelien lauter und rhein in ruhe on zwispalt und ergernus in unfern Landen gepredigt wurden ist und noch gepredigt wirdet, Und were demnach unser gut beduncken, E. L. hette Iren Predigern auch bevolhen, das sie ein solche un< notige disputacion vor dem gemeinem Man unterlissen, en» hielten sich einander zu schelten, und zu schmeen, Sagten al lein von dem brauch unnd Nuzen des Sacraments, und ginge Ewer Lieb also ein mittelstraßen zwuschen den Luterischen und Zwinglischen (dan es wissen E. L. wele was die Sele ist). Dan wir wollen Ewer Lieb nit verhalten, das bannest selche opinion noch bey vilen verHast ist. Das alles wir E. L. hin» Widder freunthlicher meinunge nicht wetten unangezeigt lassen, derselben freuntliche dienst zuerzeigen Seind wir gneigt und willigt. Datuln Cassel am Mitwochen nach Letare. Anno :c. XXXIIIl.

Philips L. z. H.

 
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