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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Nro. 3<j.
Signature:  Nro. 3<j.

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154«. Cassel am 26ten Juni. L. Philipp elliges Schrei, ben an den Herzog Ulrich von Würtemberg und die Städte Augsburg und Ulm, nach welcher Disposition der bevorstehende Krieg zu führen sey. (Vergl. mit diesem im prophetischen Geist« gezeichneten Plan die anderen Kriegsbedenken bey Hootleder Th. 11. Buch lll. 0»I>, 18.2"/^, 22. und 26. Herzog Ulrich schrieb «m An« fang Iuni's an L. Philipp: Lieber tzips ich will dich nicht lassen, hilf mir nur Lufft machen. Im An« fang des Jahres 154? trat er zuerst von allen Bundesfürsten zum Kaiser über.)
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Nro. 3<j. , S. 151
 
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Vnnser freuntlich dienst vnd maß wir liebs vnnd guts ver- mugen alzeit zuvor hochgeporner Fürst freuntlich lieber vetter vnd gevatter, auch Sonstigen grus zuuor Ersamen vnnd weisen lieben besondern wir haben ewer dero von Vlm schreiben da- tums weisende 22 Iunii empfangen, darin wir vermerkt wie trostlich Ewer liebten vnnd Ir dj oberlendisch siett halten«, vnnd daß ir euch keineswegs wollet von vns trennen lassen, wilchs wir vast gernn horenn, desgleichen sollen ^wer,liebten vnd Ir euch bei vns auch versehenn. Vefienden den Chur» fürst zu Saren auch nitt anders geneigt, erwarten deshalben teglichs noch mer schreiben von Seiner Liebten vnnd wollen ewer liebten vnnd euch nit pergen, das wir aufs, vnsern teil mit macht reütter vnnd knecht bestellen wie dan der Churf. zu Saren vns gestern geschrieben —.das seine liebten auch thun, wie wol seine liebte der Zeit, do sy vns das letzt schreiben ge» than, die ding nitt aller so hefftig geglaubt haben mag*), Aber dweil sidher seiner liebte dj ding yn bestendiger'vnnd im grund wider diese stend gemeinet fiendenn, werden seine liebte on Zwiuel noch hefftiger darzü thun,

Das Ir dj vonn Ulm uns zugeschickt habt wi geschwiend von der keyserlichen Majestät vracticirt wird, Euch dj Srett von uns abzusondern, mit Vorwendung das Spil soll allein über die surften gehenn. Das bedanken wir uns gnediglich. Es ist aber ein laute« schein, dann wir wissen, feint y« Für»

») Diese Stell« verrHth den Inhalt einer ganzen monatlichen Kor respondenz. ^ >

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sten einem Kaiser gehorsam gewesen unnd haben denn unter« thänigen willen gezeigt, so hats der Churfurst zu Garen vnd wir gethann, allein usgescheiden dj fache so gots ehr und des Reichs freyheit betrifft, wir haben viel hilff wider denn Tür ken» nnd Vorschub wider franckrich gethan, diß ist nun der dank.

Und wissen nichts das wir wyder Ire Majestät gehandlet, es sei Im bischoues krig, recuveration des lands Wurtenberg oder was senstet sein mocht, heimlich oder öffentlich, Ir Ma jestät hats vnns verzihenn, vnd des brive vnnd Sigell gegeben.

Wann man aber den Hund henken will, hat er leder ge- fressenn. Also gehts Itzo freilich dem Churfurstenn zu Saxenn vnd uns auch auf das euer liebte unnd Ir aber verstehenn muget was bey unns fürgeben wird, als ob der leiser auff unns nit so hart verbittert sei, so schicken wir euer liebte vnnd euch hibei unsers Canzlers Handschrift darus zu sehenn, was Herzog Moriz zu Sarenn mit Im geredt hat, wilchs.on Zwi- fel von den keiserschen also an in gelangt,, Wir^ wollmn'abel nift unnderlassenn, Herzog Morizen gnugsam zu itlföriniren wie der Hanndel sei zu verstehenn ")!

Das Ir aber von Vlm begeret euch zu rateit, wie'dj fach solt anzugreiffen sein, wollen wir euer liebte unnd euch zu er kennen geben, unser bedenken«, der Handel aber ist schwer, wichtig unnd groß darumb er wol zu bedenken sein will,

Wir diese Stend Müssen unns dreier Zug, besorgen des einen denn kayserliche Majestät selbst thun mocht oben herin, Den andern Zug wirdet der von Büren uNdeN hirüff thun, Denn dritten so aus behmen auf Sarett gehen mocht milchen Zug wir aber ungewiß achten«, beneben diesen müßen wir uns unter andern von Markgraff Hans, Herzog Erich von Vraun- schweig und den Vischoffen vieler Plackereyen noch besorgen. Sotten wir diese Stend nun uns teilen», mit unnserm volcke Ir droben allein, wir hiniden allein, der KurWst auch an einem Gegen ende, besorgen'wir, wir wurdet» den feinden vil zu schwach sein. Darunlb wer uns bedenken, das wir dj

") Um die Spaltung zwischen Städten und Fürsten vollkommen zu machen, hatte man nicht nur den Städten zu verstehen gegeben, der Kaiserliche Zorn sey gegen, die ungehorsamen Fürsten-? und namentlich die Bunde«-Häupter gerichtet, und Herzog UInch wieder besonders beschickt (8l«iä»n Ii!»l XVll,)/ sondern auch versucht, die Bundeshäupter selbst einzuschläfern oder auf Abwege

,, zu führen. Das Detail dieser Praktik ist aber nicht näher be kannt. Siehe den folg. Brief. .-.'-,,,

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stend uns des vereinigten, zLhe der leiser mit einem großen Haussen vff euer liebte unnd euch die oberlender, das wir denn alles volck zu roß, fuß, knecht, Landvolk, veldgeschütz unnd was wir nit durffen zu besetzungen, nemen, und zühen denn nehsten zu euer liebte unnd euch hiruff, durch die Pfalz oder wo sich das am gelegnesten fchickenn wil. So nemen wir Pfalz, samt seiner liebten folk auch mitt, wenn seine liebte mit wol len, und ob der Vheind euer liebte unnd ewerm Volk also

nahe were, das sy ihn zu starck besorgten, das sy

dann Ir volck zu roß und fuß, was sie des zur besetzung nitt bedurffenn, hinder sich schicken uns entgegen, und kemen wir also zusamen, zohen dem Vheind vnder augenn vff das man mit dem Vheind schlüge, oder legt sich In einen furteil. . . Herwiderumb gleng aber der grose Zug, oben herab auff unns, so musten euer liebten vnnd Ir alles Ir volck, als würten^ berg, Pfalz, dj oberlendesche Stett, was euer liebte unnd Ir des nit notwendig Inn besazungen bedurfft heraber zihen las sen», Welten wir mit vnserm hauffenn, so wir uns . . , . besorgten, dem Vheind vff euer liebte vnd ewer Volk weichenn, so lang bis wir zusamen kemen, und darnach wollen wir famptlich an den Veind Zihen.

Im fall aber so der leiser zohe mit dem Zug etwo vff Franckfurd, und wolt zwischen uns diese S4eud zihen so mu- stenn euer liebte Ir di Stett unnd wir hinter Im uberzihenn und etwo Im Land zu francken zusamen lomenn, und darnach vff denn Vheind zihenn, wo dann der Churfurst zu Saxenn, von Behmen her nitt zu hart benottiget wurde, so konnten sein liebten mit Irem volck auch zu unnß im Land zu fran ken oder do der gegenteil nit nach franffurt zohe, etwo umb frankfurt zu unserm volck komen. Vnnd besetzten sein liebte, Witenberg, Gotta «. Das ist unser bedenken, doch stellen wirs zu weiterm bedenken des Chucfursten und ewer liebten, und ewerer Krigsrath und Potschafften, dero wir teglich ge- warttenn.

Wir Hoffenn ob gott wil zu reuttern vnnd knechten inn guter anzal zukomenn, haben albereit bis in zwei tausend Pferdte, on unnsre landsassen unnd lehenleut vnnd 16 oder 17 fenlln knecht bestelt unnd bestellen noch teglichs mer reutter unnd knecht, one was der Churfurst zu Saxen wurdet anne» men von reuttern unnd knechten», Dj knecht sein im lauff unnd dj reuter dermaßen vermanet, welch Zeit wir sy fordern, das sy eilendS ufzihen tonnen. Hierzu will aber geld gehä»

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»en, wir haben uns In den zweien Brunschwigischen zugen unnd mit andern usgeben zu den Reichstagen und bescheenen < .... an geld hart entplosset, und man ist uns ein gut Summa noch schuldig dj vns nit bezalet ist. Zudem haben wir vf dj 1000 Pferdt albereit vast halben sold vnd off ein Ides fenlein knecht gemeinlich zwe oder dreihundert Daler ge» geben, Darumb wil warlich hoch not thun, das das geld fur- derlich gein franckfurt erlegt werde, dann die reutter ein setz» sams volck ist, wo man nit pald mit inen schleust, und Inen geld gibt, zihenn sie an andern ortt, zudem sind sie theuer unnd schwer zu bekomen, verwegen wil von noten thun, das dj zwen doplen Monat furderljch gein franckfurd wie wir euer liebte unnd euch geschrieben» erlegt werden», unnd wil Izo kein geld anzusehen» fein,

Dann es erstlich gots ehr, vnsere religio« leib, gut vnnl» aller teutfchen Freiheit betrifft, ligen wir oben, ist sich des fchadens an Veinden zu erholen, ligen wir vnden, wilchs gott wende, so habenns dj Vheinde doch.

Wir underlassen nit, wir bürgen auf Schloß vnd^Stett, wo wir können, vnnd wolt gott daß wir für vnnser Halb land gelt hetten, wir woltens an nichts «winden lassenn, Wüsten» euer liebte unnd Ir auch vnns weg anzuzeigen» wir wollen» gern ezliche ampter in vnserer obern graueschafft verpfenden, wer uns geld daruff thet.

Es ist vnns warlich diser anschlag gnugsam schwer, wo de» also gehen, das wir aus vnserm land zihenn, vnnd das ver» lassenn soltenn, dann sobald wir darus zihen, wurde Maxi» milian von Iselstein genannt von Beurenn mit seinem krigs» voll darin zihenn, Wir denken aber vff das ende des han. dels das wir bist Stend unser macht zu Hauff thuenn, zusa» men zihenn, und einem Haussen des gegenteils den topf bieten, Hulff uns dann gott das wir einen Haussen schliegen, Solts ob gott will besser werden, unnd Hoffenn do wir dise Stennd obljgenn, euer liebte und Ir werden denn schaden unser ar» men leut Hinwider gnedig vnnd gonstig bedenckenn,

- Wolt gott das man uns gevolgt hett, wir haben uff viel tegen von disen dingen gesagt, das der Gegenteil einmal also thun wurde. Wir haben» auch letzlich zu Frankfurd unnd Wormbs unnd im ansang Itzigs reichstags zu Regenspurgk geredt und getrieben, sich änderst inn dj ftchenn zu schicken», Es wolt aber nicht geHort werdenn, Solchs ist aber furuber, mann thue noch sovil als unns muglich ist. Inn alweg ist

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uns» räch das man dj schweizer uff diser seitten erlang, das sie unns zuzyhenn, oder umbs geld dienen^ oder inns Sundgaw, Prißgaw, Elsas, Graveschaft Tirol ,c. fallen«, Solt aber der zug ins oberland gelten«, So wer am bestenn, das euer liebte Ir unnd wir dj schweizer bej unns hettenn, wann es zur Macht keme :c. Das ist also In eil unser be» denken«, Wir wollenn dj Post von hynnen bis gein Darm stadt bestellen«, euer liebte unnd Ir wollen sampt dem Pfalz, graven «. dj forter eilends von bannen durch die Pfalz, euer liebte Land, bis gein Ulm unnd Ausspurgk bestellen. Das alles wollen wir euer liebten und euch also Hinwider freuntllcher unnd gnediger meynung nit pevgen dero wir zu sondern freunt» lichen Dienst und gonst erzeigung geneigt sein, Datum Cassel am 26«" Juni.

Philips von Gots gnaden Landgraue zu Hessen :e.

Wir gedencken wann der gegenteil sehe das man uff disen seitten durch gotliche Verleihung ufkeme, so möchten darnach allerlei underhandlung furfallen. Nun wirdet geachtet dweil der Gegenteil izo also über trewen und glauben . . < handlet, ob er gleich einen friden mit disen Stenden machte, so werde er doch den nechsten, wann wir unser volck wider lißen zer- lauffen, dasselbig annemen oder zu ander sein gelegenheit wi» der gegen uns diese stend thetlich Handlung furnemen, alsdann weren wir umb das geld . . . und dartzu umb volck . . . ge» fürt, also das dem gegenteil Hinfurt nicht mehr zu trawen unnd zu glauben sondern dahin zu gedencken sein wil, wan man durch gotliche Verleihung dermaßen ustemt, das mans dann ausmache, und nit ehr ufhore, die Pfaffen seien dann ganz aus teutschen Nationen, uff welchs sich e. l. und Ir auch

furderlich resolviren wolle Es will auch von notten

sein, das man der fache nachdencke, wan wir eher dann unser Gegenteil zu Kriegsvolck thommen wurden, ob man dasselb also uff uns selbs ... soll still ligen lassen. — Es ist wun» derbarlich groß bewerb in diesen landen davon wir nit gnug, sam können schreiben. E. L. Herzog Ulrich wolle dießen brieve eilends abschreiben und furtter das Original den von Ulm und der Botschaft so da ligen, auch den von Augsburg bei diesem unserm diener, dem E. L. ein ander geruhet Pferd unterzu ziehen bestellen, zukommen lassen, den dieser brive in so großer «ill nit hat können gedreifacht werden. E. L. und Ir wollen uns förderlichst widerschreiben wi alle fachen bei Inen stel/en,

«vi« ftarck sie seien, wo der Kaiser den Kops und das geschutz sich hinleret, wo die Hispanier und Italianer ..... und in Summa wi sichs zutregt. Hibey schicken wir ein Ziphe» Alvhabech, darmit haben E. L. und Ir uns zu schreiben die geheimste Wort«, desgleichen wollen wir auch thun.

 
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